Beerdigung - was ist eine freiwillige Folge?

In unserer Tageszeitung, so makaber es auch klingen mag, lese ich nicht selten die Todesanzeigen. Heute habe in einer solchen gelesen, dass dann und dann die Beisetzung stattfinden soll und zwar in einer "freiwilligen Folge". Diesen Begriff habe ich noch nie in Verbindung mit einer Beerdigung gehört und ich weiß auch nicht, ob es so etwas in jeder Konfession gibt. Ich selbst bin schon bei katholischen und evangelischen Bestattungen dabei gewesen, aber dieser Begriff "freiwillige Folge" ist mir noch nie untergekommen. Es handelt sich hierbei um die evangelische Beisetzung der Urne.

Wer kann mir erklären, was es mit der "freiwilligen Folge" auf sich hat? Wie kann ich mir so etwas vorstellen? Warum wird so etwas umgesetzt? Wie findet eine "freiwillige Folge" statt?

Ich muss sagen, dass ich es auch nicht weiß. Aber ich nehme an, dass es so zu verstehen ist, dass es sich bei der Urnenbeisetzung um die Überreste einer Person handelt, die alleinstehend war, ohne Familienangehörige. Vielleicht jemand aus einem Altenheim? Da es ja heißt: freiwillige Folge, steckt schon das Wort „freiwillig“ darin und besagt für mich, dass es niemanden gibt, der sich gezwungen fühlt, an der Beisetzung teilzunehmen. Somit werden freiwillige „Helfer“? gesucht als Begleiter zur letzten Ruhestätte.

Was es genau zu bedeuten hat, kann ich leider auch nicht sagen, weil mir dieser Begriff bisher auch noch nicht untergekommen ist. Was aber wohl zu einem großen Teil daran liegt, dass ich keine Tageszeitung lese und dementsprechend auch nur äußerst selten Todesanzeigen zu Gesicht bekomme.

Ich könnte es mir ähnlich vorstellen, wie auch Cid es schon beschrieben hat: eben, dass die Angehörigen nicht erwarten, dass man der Beerdigung auf jeden Fall beiwohnt, sondern viel mehr "freiwillig" dem Sarg bzw. der Urne "folgt" und damit den Verstorbenen auf seinem letzten Weg begleitet.

Eine Suche bei google blieb leider auch so ziemlich erfolglos: da gab es zwar einige Ergebnisse, aber das Richtige, was nun dazu passt, war leider nicht dabei. Der einzige, annähernd passende Link ging zu einem Buch, in dem es um Pflege ging, aber die Pflege ist ja bereits beendet, wenn es um die Beerdigung geht.

Ich würde eher vermuten, dass mit der freiwlligen Folge gemeint ist, dass es jedem Besucher des Trauergottesdienstes/-feier frei steht, zu entscheiden, ob er nach dieser Trauerzeremonie in der Friedhofskapelle noch dem Sarg zum Grab und der tatsächlichen Beisetzung folgt.

Normalerweise ist es ja so, zumindest kenne ich das so, dass zuerst eine Art Gottesdienst in der Friedhofskapelle oder der Kirche stattfindet und im Anschluß daran so ziemlich alle dem vorweg getragenen/gefahrenen Sarg hinterher gehen, um dann am eigentlichen Grab noch einen Teil der Trauerzeremonie zu feiern und den Sarg dann in das ausgehobene Grab abzusenken. Wer das nicht unbedingt möchte, wird durch den Hinweis "freiwillige Folge" darauf aufmerksam gemacht, dass es für die Angehörigen in Ordnung ist, wenn man nicht mitgeht. Aus welchen Gründen auch immer, vielleicht mag manch einer diesen Teil der Trauerzeremonie nicht. Oder die Angehörigen wären froh, wenn nicht so viele Menschen dem Trauerzug folgen und deuten dieses damit dezent an. Am offenen Grab dann Beileidbekundungen entgegenzunehmen ist ja auch immer einer der schwersten Momente beim Abschied von einem Menschen.

Nein, um eine anonyme oder um eine Beisetzung ohne Verwandtschaft handelte es sich hierbei nicht. Ich hatte explizit bei der Todesanzeige danach geschaut, aber in dem Fall handelte es wirklich um eine verwandte Person und nicht um jemand, der allein verstorben ist und auch nicht keine Verwandtschaft mehr hatte.