Dieses Jahr die Weihnachtsbäckerei boykottieren?

vom 03.11.2011, 20:16 Uhr

Wie heute der Stern vermeldete, hat Aldi Süd den Preis für das Kilogramm weißes Mehl von fünfundzwanzig Cent auf fünfundvierzig Cent erhöht. Vor kurzem erhöhte schon Aldi die Preise für Zucker um etwa zwanzig Cent je Kilogramm. Damals bei der Zuckerpreiserhöhung zogen gleich alle anderen Discounter nach. Es würde mich nicht wundern, wenn auch beim Mehl die Läden diesmal nachziehen. Margarine ist angeblich schon seit Anfang des Jahres im Preis erhöht worden, an den genauen Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern.

Ein Schelm, wer Böses denkt. Der Zucker wurde zum Beginn der Erntesaison im Preis erhöht, wenn die Nachfrage üblicherweise steigt. Im Moment ist er immer noch preislich auf dem hohen Niveau. Zu vermutlich keiner Zeit wird in den privaten Haushalten so viel Mehl verbraucht, wie zu Weihnachten. Da fühle ich mich als Verbraucher mit Verlaub schon etwas verarscht. Natürlich regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Aber das würde ja nahe legen, dass Mehl und Zucker dieses Jahr knapp ist, was ich mir trotz des seltsamen Wetters nicht vorstellen kann.

Ich überlege gerade, ob ich dieses Jahr so unromantisch sein werde und einfach mal die Weihnachtsbäckerei ausfallen lasse. So richtig Lust habe ich im Moment nicht darauf. Wem geht es auch so und wem vergeht langsam auch die Lust zum Backen bei solchen Meldungen?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Natürlich sind Preiserhöhungen nie erfreulich, aber für mich ist einen Preiserhöhung von 25 auf 45 Cent für eine Packung Mehl kein Grund dafür, die Weihnachtsbäckerei ausfallen zu lassen. Ehrlich gesagt finde ich 45 Cent immer noch günstig, auch wenn es damit fast doppelt so teuer ist wie vorher, und außerdem backe ich dafür viel zu gerne und esse zu gerne Weihnachtsplätzchen. Damit für mich die Backsaison ausfällt, müsste also schon etwas ganz anderes passieren.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe meine Weihnachtsbäckerei schon fast abgeschlossen, aber wegen so einer Preiserhöhung würde ich die nicht ausfallen lassen. Wegen 45 Cent für ein Kilo Mehl denk ich doch gar nicht nach. Zwar kaufe ich dann auch mal 10 Kilogramm auf einmal, aber ob ich nun 2,50€ oder 4,50€ bezahle ist mir bei der Menge eigentlich egal. Außerdem kaufe ich meistens sowieso nicht das billigste Mehl und bezahle daher sowieso schon mehr als die 25 Cent je Kilogramm.

Zucker habe ich dieses Jahr nicht gekauft, davon hatte ich noch genug. Und momentan habe ich immer noch 4 Kilogramm stehen, die reichen noch eine Weile. Wie viel der kostet weiß ich gerade gar nicht. Da ich wie gesagt meistens nicht das preiswerteste kaufe, fallen mir solche Erhöhungen oft gar nicht auf.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es zwar schlimm finde, wenn ständig die Lebensmittel und dann auch noch die Grundlebensmittel im Preis steigen, aber das hält mich dennoch nicht vom Backen ab und ich denke, dass ich in einer Woche anfangen werde zu backen, egal wie teuer das Mehl ist. Es bringt nichts, dass man es boykottiert. Deswegen wird es nicht wieder billiger. Was bringt es, wenn ich auf selbstgebackene Kekse verzichte und die Kekse fertig kaufe, die dann auch im Preis gestiegen sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man sich ernsthaft überlegt, ob man wegen 20 Cent keine Plätzchen backen sollte, dann sollte man es wirklich lassen. Ich backe gerne Plätzchen, das macht mir Spaß, das gehört für mich dazu und natürlich schmecken die selbstgemachten Plätzchen auch anders als die gekauften. Mir persönlich ist das 20 Cent mehr wert.

Ich finde es natürlich auch nicht toll, wenn ich mehr bezahlen muss als im vergangenen Jahr, aber man muss das doch alles in Relation sehen. In Deutschland sind die Lebensmittel sehr günstig - also in anderen Ländern müssen die Menschen einen größeren Teil ihres Monatseinkommens für Lebensmittel ausgeben - und daran ändern auch diese Preiserhöhungen nichts.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Im Grunde sind zwanzig Cent nicht viel. Ich finde es aber ein wenig kurz gegriffen, die Diskussion auf diesen Centbetrag zu beschränken. Der Handel verkauft eben einige hundert Päckchen mehr Mehl zur Weihnachtszeit und da lohnt sich so eine sprunghafte Preiserhöhung eben ganz schnell mal. Bei zehn Packungen sind es zwei Euro, bei einhundert Packungen zwanzig Euro und bei eintausend Packungen zweihundert Euro mehr. Außerdem ist Mehl ein sehr wenig verarbeitetes Lebensmittel. Da fragt man sich schon, wo die erheblichen Mehrkosten herkommen sollen.

Zwanzig Cent an sich sind nicht viel, aber ich finde die sprunghafte Erhöhung so dreist. Der Preis verdoppelt sich mal eben nahezu und das eben zufällig kurz vor Weihnachten, wenn die Leute gerne mal ein bisschen mehr Geld für die romantische Zeit ausgeben. Anscheinend denken da viele so, dass es ihnen wert ist und das macht mich ein wenig traurig, dass die Leute, die da gerade so dreist an der Preisschraube gedreht haben mit ihrer Taktik Erfolg haben werden.

Wenn die Spritpreise zu den Ferien ansteigen, regen sich jedes Mal mit Recht die Menschen auf, da die Leute durch diese Preispolitik genötigt werden, teuer einzukaufen. Wenn vor den Sommerferien die Spritpreise plötzlich fast doppelt so hoch wären, gäbe es einen Volksaufstand. Beim Mehl kurz vor Weihnachten regt sich komischerweise kaum Kritik, obwohl Mehl wirklich ein Grundnahrungsmittel ist und die Sachverhalte nicht anders liegen als bei den Spritpreiserhöhungen. Mir ist das echt schleierhaft, wie launisch Konsumenten reagieren können.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde einen Preisanstieg von fast 100 Prozent schon sehr viel. Wobei ich schon die letzten Jahre immer wieder beobachtet habe, dass die Preise für Zutaten die man zum Backen braucht vor Weihnachten enorm im Preis gestiegen sind. Nicht wirklich sichtbar. Da mal 5 Cent, da mal 10 Cent, da mal nur 3 Cent. Klar mögen nun 20 Cent für ein Kilogramm Mehl auf den ersten Blick lächerlich aussehen- aber wenn man die anderen Preissteigerungen mit dazu nimmt, gibt man gut 50 Prozent mehr aus, als man im letzten Jahr noch ausgegeben hat.

Mehl ist immer noch eines der Grundnahrungsmittel, die vor allem vielseitig einsetzbar sind. Wie schon gesagt, 20 Cent scheinen so auf den ersten Blick nicht viel zu sein. Aber es gibt zum Beispiel Familien, die halt wirklich viel mit Mehl machen, weil Mehl halt günstig ist. Wenn man mit jedem Cent rechnen muss, machen sich 20 Cent ruck zuck bemerkbar. Vor allem wenn man keine Ausweichmöglichkeit mehr hat. Und Mehl ist ja nicht der einzige Artikel im Lebensmittelbereich der im Preis gestiegen ist.

Das Backen von Weihnachtsgebäck ist ja an sich auch was, was man zusätzlich zu dem macht, was man sonst noch kocht oder backt. Da bleibt vielen nicht viel übrig, als das Geld an anderer Stelle einzusparen oder es halt sein zu lassen. Und ich vermute mal, dass das Geschäft mit Backartikeln in den letzten Jahren eh schon zurück gegangen ist, weil vielen Familien einfach auch die finanziellen Mittel dazu fehlen. Oder halt auch die Zeit.

Generell werden halt viele Artikel, egal ob nun Lebensmittel oder Non Food Artikel, erhöht wenn dafür Saison ist. Ob das bei den absoluten Grundnahrungsmitteln, auf die man an sich nicht verzichten kann oder halt auch nicht ausweichen kann, sein muss, halte ich für fraglich.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass ich diese beschwichtigenden Antworten nicht verstehen kann. Klar sind 20 Cent nicht viel, im Verhältnis zu 25 Cent ist es aber doch ein ziemlicher Batzen. Ich finde diese extreme Preissteigerung auch schon sehr unverschämt. Es geht ja auch ums Prinzip und das Produkt ist nun fast doppelt so teuer wie vorher. Und Mehl ist ja nun kein Luxusprodukt, wo man noch irgendeinen Sinn hinter der Erhöhung sehen könnte. Wenn Benzin doppelt so teuer gemacht würde, dann wäre das Gejammer viel größer, wobei Mehl doch essenzieller ist als Benzin.

Ich werde die Weihnachtsbäckerei dieses Jahr auf jeden Fall boykottieren, da ich eh nicht so gerne backe und mich eher gesund ernähren will, da sind Kekse kontraproduktiv. Davon abgesehen kaufe ich auch lieber Kekse, weil die dann meistens doch besser schmecken. An den Mehlpreisen liegt es allerdings nicht, wobei ich bei solchen Preisen sicherlich auch den Kauf verschieben würde.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde es generell eine Unverschämtheit, wenn immer zu bestimmten Anlässen, wie eben in dem von Dir geschilderten Fall, mal schnell die Preise erhöht werden. Aber mich betrifft es nicht, da ich sowieso nicht backe. Zum einen sind wir nur zu zweit, zum anderen habe ich keine Lust und kein Interesse am Backen, das war schon immer so. Wenn ich etwas bestimmtes naschen möchte, kaufe ich es mir so. :wink:

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ehrlich gesagt würde ich nicht darauf verzichten zu backen, nur weil die Preise steigen. Die Preise der benötigten Lebensmittel sind immer noch nicht als teuer zu bezeichnen, weshalb ich durchaus finde, dass man weiterhin backen kann. Hier ist es doch wie bei anderen Dingen auch: die Preise steigen, weil man weiß, dass die Nachfrage in dieser Jahreszeit besonders hoch ist. Ich finde das nicht so tragisch, denn wie oft backt man schon mal so viel, dass es einem wirklich auffallen würde. Meiner Meinung nach sind bei uns die Lebensmittel ohnehin viel zu günstig im Vergleich und deshalb sehe ich so eine Preiserhöhung, egal zu welchem Zweck nun, als nicht so tragisch an.

Zudem bin ich der Meinung, dass es an der Tatsache nichts ändert, dass die Preise steigen, wenn man einfach nichts backt. Das machen einzelne, das fällt dem Handel aber nicht besonders auf. Nur du hast dann eben keine selbst gebackenen Plätzchen, sondern musst dir welche kaufen. Und die gekauften sind noch teurer als die selbst gebackenen, im Grunde genommen schneidet man sich damit also ins eigene Fleisch.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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