Notfallzettel in der Geldbörse?

vom 02.11.2011, 22:24 Uhr

Zum Glück habe ich auch keine schlimmen Erkrankungen, auf denen ein Arzt in einem Notfall drauf aufmerksam gemacht werden müsste. Da ich mein Portemonnaie auch nicht immer bei mir trage, wäre es, in meinem Fall, sowieso nicht wirklich wertvoll, aber ich finde so eine Sache schon sehr gut, wenn man wirklich an etwas erkrankt ist, was man im Notfall nicht sofort erkennen kann und wo der Verletzte vielleicht auch zu der Zeit gar nicht in der Lage ist, das zu berichten, weil er halt ohnmächtig ist oder so. Früher gab es doch mal solche Ketten, mit einem Amulett, wo man alles wichtige eintragen konnte, die fand ich damals immer klasse und es macht bestimmt auch für die Ersthelfer einiges leichter, wenn sie wissen, welche evtl. schlimmen Erkrankungen dazu kommen. Hätte ich so etwas, dann würde ich mich wohl eher zu so einen Amulett entscheiden, denn wie gesagt, ich habe mein Portemonnaie nicht immer bei mir.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Wenn ich allerdings Diabetiker oder Herzkrank wäre, dann würde ich schon einen Zettel mit dem Hinweis zu der Erkrankung und den Medikamenten schreiben, die ich regelmäßig nehme. Vielleicht wäre es auch noch sinnvoll, wenn man die Dosis aufschreibt, die man davon nimmt und vielleicht die Adresse des behandelnden Arztes.

Ja, das finde ich auch wichtig. Der Diabetikerpass beispielsweise wird ja von der behandelnden Praxis ausgestellt und dort findet man auch wirklich alle Informationen. Auf der Karte beziehungsweise dem Ausweis kann man eben auch die Rufnummer des Arztes eintragen. Im Idealfall wird der Notarzt verständigt, aber eine zweite Anlaufstelle kann ja nie schaden, auch nicht, wenn es zwischen einer Kommunikation des Notarztes und der Praxis kommen sollte, wobei ich nicht weiß, ob dies überhaupt stattfindet.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Der Notfallarzt muss ihm dann wohl gesagt haben, als er stabil war, dass er immer einen Notfallzettel im Portmonee führen soll. Auf diesem Zettel sollten Vorerkrankungen, Medikationen und auch die Leute notiert sein, die im Notfall benachrichtigt werden sollen. Gerade kranke und alte Menschen haben selten einen Organspendeausweis, weil sie nicht spenden dürfen. Auf diesen Ausweisen ist ja auch notiert, wen man benachrichtigen soll, wenn man es eingetragen hat.

Zum einen heißt das Notarzt und nicht Notfallarzt und zum anderen ist es eigentlich unsinnig einen solchen Zettel in der Geldbörse mit sich zu führen, da der Notarzt noch das Rettungsdienstpersonal an die Geldbörse gehen dürfen um solche Informationen zu entnehmen. Das ganze dürften sie offiziell nur, wenn auch die Polizei anwesend ist aber gerade bei solchen Notfällen ist das eine absolute Ausnahme. Natürlich wird es trotzdem gemacht, da man fürs Protokoll auch den Namen und die Anschrift des Patienten benötigt und wirft so einen Blick hinein und sucht die Krankenversicherungskarte und/oder den Personalausweis. Alle anderen Bereiche in der Geldbörse werden dann nicht angeschaut, also würde es auch nichts bringen einen solchen Zettel bei den Münzen zu verstauen als Beispiel. Wer einen solchen Zettel mit sich führen möchte, der sollte dann auch dafür sorgen, dass dieser direkt über oder unter der Krankenversicherungskarte steckt und auch von außen als dieser als solcher gekennzeichnet ist. Ansonsten wird ihn wohl niemand aus meiner Branche überhaupt Beachtung zeigen, da wie gesagt da es eigentlich nicht zulässig ist in der Geldbörse von Patienten ohne deren Zustimmung (zum Beispiel durch Bewusstlosigkeit) zu wühlen.

Aber wie du es schreibst hatte der Patient bereits diverse Vorerkrankungen und alleine aufgrund dieser Vielzahl und auch wegen dem Bluthochdruck und der Herzinsuffizienz bezweifele ich die Aussage, dass er keinen Ausweis oder ähnliches hatte. Zum einen bekommen solche Patienten immer einen Blutdruckpass und haben wohl auch eine Herzkarte auf der das vermerkt ist, wenn es der Patient jedoch dann nicht mit sich führt, dann ist er selbst Schuld. Gleiches gilt auch für den Diabetiker die bei der Erkrankung auch einen Pass bekommen in denen die Informationen stehen. Zum anderen sind auch solche älteren Menschen selten alleine unterwegs und wenn so etwas auf der Straße passiert, dann gibt es in der Regel jemanden der grobe Auskünfte geben kann in Form von "der hatte schon immer was am Herzen".

Auch zum anderen muss ich die Kollegen einmal in Schutz nehmen, diese haben wie ich auch eine Mehrjährige Ausbildung gemacht und wohl auch genug Berufserfahrung um zu wissen was alte Menschen im Regelfall für Vorerkrankungen haben. Davon geht man auch immer aus, wenn man keinerlei Informationen hat und die Parameter die hier beschrieben werden mit Blutdruck, Diabetes und Co können vom Rettungsdienst auf der Straße erhoben werden und auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist, kann man daraus oftmals auf andere Erkrankungen schließen wenn die Parameter sich abheben (was sie auch oft tun). Denke hier ist wieder nur ein Versuch von der Mitteilung, dass man dem armen Menschen erst helfen konnte als man seine Unterlagen gefunden hat aber solche Klischee Aussagen sind schlichtweg einfach falsch, denn Präkliisch wird immer nach den aktuellen Symptomen behandelt und nicht die Grunderkrankung therapiert. Ist jemand Reanimationspflichtig dann wird Reanimiert und auch wenn der Mensch ansonsten Bluthochdruck, Diabetes und Hauterkrankungen hat ist sind das in diesem Moment Informationen die nichts an der Situation ändern.

Ich selbst habe einen solchen Zettel nicht, da ich zum einen den Sinn und Zweck absolut nicht nachvollziehen kann. Wer solche Grunderkrankungen hat, der hat auch entsprechende Pässe bekommen die jedoch nur aus Faulheit oder Unwissenheit oftmals nicht mitgeführt werden oder an Stellen mitgeführt werden, die sowieso nicht abgesucht werden. Dazu hatte ich bereits erwähnt, dass der Rettungsdienst selbst eigentlich nicht an die Geldbörse des Patienten gehen darf ohne dessen Zustimmung oder ohne die Polizei und dann kommt. Das ganze ist regional sehr unterschiedlich, im einen Kreisverband bekommt man dafür als Angestellter eine Abmahnung und im anderen wird das ganze sehr locker gesehen, dass es auch immer darauf ankommt ob überhaupt jemand danach sucht. Wer wirklich sicher gehen möchte, dass diese Informationen auch beim Rettungsdienstpersonal ankommen, der lässt sich seine Krankheitsgeschichte auf der Stirn oder am Arm tättowieren denn dort würde es am offensichtlichsten ins Auge fallen oder hat immer eine dritte Person dabei, die über die Krankheitsgeschichte im Detail Bescheid weiß und Auskunft geben kann.

Die Ketten die hier angesprochen wurde, waren ein nettes Spielzeug mehr nicht. Betrachtet man sich einmal die Größe von einem solchen Anhänger, dann sieht man auch das dort nicht viel Information stehen kann und zum anderen muss es auch erst einmal als dieser Erkannt werden. Oftmals wird dem Schmuck sehr wenig Beachtung geschenkt und zum anderen ist es auch eine richtige Fummelei an die Zettel dort drinnen zu kommen, wenn man einen Patienten mit einem solchen Anhänger hat was in meinen Erfahrungen immer zu verschenkter Zeit geführt hat und darauf keine neuen Informationen standen. Zum anderen tragen solche Ketten eher die jüngeren Patienten und nicht die Altersgruppe, die wirklich eine Liste von Vorerkrankungen haben. Und bei der jüngeren Generation steht in der Regel auch nichts drauf, da sie nichts haben und es mehr als Schmuck sehen deswegen würde ich dafür auch keine Zeit mehr darauf verschwenden mich Minutenlang mit einem solchen Anhänger zu befassen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es klingt für mich absolut nachvollziehbar was Sorae schildert, deshalb denke ich jetzt auch kaum über einen solchen Notfallzettel für mich nach. Vor allem da ich selbst an keinen konkreten Vorerkrankungen wie Diabetes oder ähnlichem leide. Und alle weiteren wichtigen Informationen für später findet man dann doch in meinem Portmonee, dass ich normalerweise immer bei mir trage. Da ist zum Beispiel mein Organspenderausweis direkt bei meiner Krankenkassenkarte, und direkt dahinter findet sich sogar noch der Beipackzettel der Pille, die ich nehme - falls das für längerfristige Medikation mal wichtig sein sollte (auch wenn der Zettel eher zufällig noch dort ist, ich lass ihn einfach mal da).

Über meinen Perso kann man meine Identität ja leicht klären, und direkt daneben sind zwei Visitenkarten von meinen Eltern, zu denen man Verwandtschaft aufgrund des gleich lautenden Nachnamen schließen kann, sodass dann hoffentlich diese Personen im Notfall benachrichtigt werden, denn Telefonnummern und Emailadressen stehen ja direkt mit auf den Visitenkarten.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bisher hatte ich noch keinen Notfallzettel in meinem Portemonnaie. Allerdings besitze ich einen Allergie-Pass in dem eine Medikamentenunverträglichkeit eingetragen wurde. Außer meinem Namen und der Anschrift ist die Krankenkasse noch vermerkt. Ich finde es nach den Ausführungen hier allerdings auch wichtig, einen solchen Notfallzettel mit sich zu führen.

Nun ja, ich nehme Medikamente gegen Bluthochdruck, habe aber noch nie einen Ausweis bekommen, weder beim Hausarzt, noch beim Spezialisten oder im Krankenhaus. Allerdings habe ich eben nur Bluthochdruck, bin kein Diabetiker und habe keine Herzkrankheit oder sonstige innere Krankheit. Es ist wohl Unwissenheit bisher gewesen, dass ich einen solchen Ausweis nicht mitführte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde jeder, der bestimmte Erkrankungen hat und Medikamente nimmt, sollte einen Zettel bei sich tragen. Ich würde das später auch so machen. Gerade ältere Leute wissen nicht, welche Medikamente sie nehmen und meist wissen sie auch nicht den Namen ihre Arztes und haben keine Telefonnummer dabei. So erlebe ich das immer wieder bei uns in der Zahnarztpraxis. Wenn wir z.B. einen Zahn ziehen müssen, müssen wie ganz genau über Krankheiten und Medikamente Bescheid wissen und oft verharmlosen die älteren Patienten die Wichtigkeit der Medikamente.

Es ist schon oft vorgekommen, dass Patienten ihre blutverdünnenden Medikamente einfach abgesetzt haben, ohne Absprache mit ihrem Arzt! Dabei kann das lebensgefährlich sein! Sie nehmen ja schließlich die Medikamente nicht umsonst. Ich finde auch diesen speziellen Dienst sehr nützlich, der für ältere Leute gedacht ist, die alleine zu Hause in der Wohnung sind. Sie haben dann so ein Armband um und im Notfall kommt dann schnell Hilfe, die auch einen Wohnungsschlüssel hat. Ich glaube dieser Dienst ist leider kostenpflichtig und nicht ganz billig. Und somit kann sich leider nicht jeder diesen "Luxus" leisten.

» bezauberndeJeany86 » Beiträge: 47 » Talkpoints: 25,24 »


Ganz ehrlich, ich habe keinen Notfallzettel in der Geldtasche. Aber ich finde die Idee prinzipiell schon sehr sinnvoll. Gerade wenn dazu Anlass besteht, weil man krank ist und/oder Kinder hat, ist so etwas sicher im Notfall mehr als sinnvoll. Das ist so ähnlich wie bei einer Versicherung, hoffentlich braucht man sie nie, aber wenn doch, ist man froh, dass man sie hat.

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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