Wenn man sein Leben noch mal leben könnte........

Kennt ihr die Werbung von Fielmann noch, wo es heißt "Wenn man sein Leben noch einmal leben könnte, würde man dann das Leben genauso leben wie bisher?". Diese Frage würde ich gerne mal hier im Forum stellen. Wenn ihr noch einmal euer Leben leben könntet, würdet ihr da sehr viel anders machen? Wenn man einen Teil im Leben anders macht, könnte es ja sein, dass sein ganzes Leben dadurch verändert wird.

Ich würde in meiner Kindheit anfangen und ich würde mich meiner Mutter gegenüber mehr durchsetzen. Ich denke, dass ich dann schon ein ganz anderes Leben geführt hätte. Denn dadurch wäre vieles einfacher gewesen, wenn ich mir nicht noch im Erwachsenenalter von meiner Mutter hätte Vorschriften machen lassen. Was würdet ihr ändern? Würdet ihr früh anfangen etwas zu ändern oder würdet ihr gar nichts ändern oder erst etwas ändern, was ihr vor kurzer zeit gemacht habt?

Never change a winning team. So heißt doch der wunderschöne Spruch. Wenn ich mein Leben nochmal leben könnte ich bis auf ein paar Kleinigkeiten nichts ändern wollen. Es ist im großen und ganzen gut so wie es ist. Mir macht meine Arbeit unheimlichen Spaß und was im privaten mal nicht klappt kann man in der Regel auch immer wieder gerade biegen. Wie gesagt, einige Kleinigkeiten würde mit Sicherheit jeder ändern wollen.

Ich denke, dass auch, wenn man grundlegend etwas ändern könnte das Ergebnis am Ende ein ähnliches wäre. Auch wenn man etwas anders macht, dann kommen doch auf der anderen Seite wieder Möglichkeiten ins Spiel, die vorher nicht da waren. Ob diese dann gut oder schlecht wären weiß man auch erst, wenn es zu spät ist. Am Ende wären wahrscheinlich nicht die gleichen Fehler wieder da, aber dafür andere, die vielleicht das Ganze noch schlimmer oder ähnlich schlimm machen würden. Wenn, dann müsste man das Leben nochmal leben können und dabei die Erfahrung von heute im Gepäck haben, ebenso das Wissen, was man heute hat. Nur dann könnte man die gravierenden Fehler vermeiden und sein leben "perfekt" machen. Perfektion erzeugt aber in meinen Augen Langeweile und damit gehen neue Fehler einher.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben würde, dann würde ich einiges anders machen. Ich würde mich nicht mehr von meiner Mutter in eine Berufsrichtung drängen lassen, in der ich unzufrieden bin und irgendwann eh wechsele, sondern ich würde von Anfang an das lernen, was ich möchte. Auch würde ich mehr lernen, weil ich an sich eine faule Sau bin, um es mal so auszudrücken.

Aber sonst würde ich an sich nichts wirklich verändern wollen. Mein Leben war nie ein Ponyhof, aber wenn alles glatt laufen würde, wäre es ja langweilig. Daher würde ich an sich nur die oben genannten Dinge ändern wollen. Vielleicht schaff ich das ja im nächsten Leben und dort läuft alles anders.

Naja ich denke jeder war mal in einer Situation, in der er etwas gemacht hat, was er hinterher bereut hat. Aber solche Dinge gehören zum Leben. Ich persönlich bin zufrieden mit meinem Leben, aber manche Dinge hätte man sich gerne erspart, beendete Beziehungen, Geld für etwas ausgegeben, was man nicht gebraucht hätte, und so weiter.... Ich würde vielleicht ein Instrument im Kindesalter anfangen oder singen lernen, wenn ich nochmal leben würde..

Allerdings weiß man ja nicht, was alles hätte passieren können. Wenn ich so zurückblicke, hätte ich vieles verbessern, aber auch verschlechtern können. Ich bin beispielsweise stolz auf meinen Schulabschluss, das ist ja auch nichts Selbstverständliches. Ich hätte auch als arbeitsloser Drogen-Junkie enden können, von daher kann ich eigentlich nicht klagen.

Auch ich denke manchmal darüber nach, was ich lieber anders gemacht hätte. Ich würde damit anfangen, dass ich doch lieber mein Abitur gemacht hätte. Ich habe es leider nach einem Jahr beendet, da ich lieber eine Ausbildung anfangen wollte, wie alle meine Freunde. Doch ich fand keine Ausbildungsstelle, sodass ich mich mit verschiedenen Jobs über Wasser gehalten habe.

Heute denke ich daher, dass ich es lieber durchgezogen hätte, dass ich mein Abitur mache. Ich war damals einfach noch zu jung. Aber heute weiß ich, dass ich das Abitur auch auf jeden Fall geschafft hätte, wenn ich vielleicht ein Jahr älter gewesen wäre. Daher bereue ich es schon ein wenig, da man ohne Abitur einfach nicht so viele Chancen bekommt, einen guten Job zu finden. Auch studieren konnte ich dadurch nicht, was ich eventuell in Betracht gezogen habe, nachdem ich meine Ausbildung beendet habe. Das ist bisher das Einzige, was ich ändern würde. Zum Glück würde ich nichts ändern, wenn man den Umgang mit mir uns meinen Eltern betrachtet.

Ich denke mal, ich habe vieles richtig gemacht, aber eines kann ich leider nicht verwinden. Nachdem ich von zu hause ausgezogen bin, habe ich mich hier nicht mehr allzu viel blicken lassen. Ich hätte noch so einiges von meinem Vater lernen wollen, aber jetzt ist es leider zu spät und er weilt nicht mehr unter uns. Er hätte sich aber bestimmt auch für vieles gefreut, was ich inzwischen alles erreicht habe.

Oh ha, dass ist schon eine ziemlich spannende Frage. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, ob ich was ändern würde. Meine Kindheit verlief ohne weitere Vorkommnisse und meine Eltern konnte ich auch schon da um den Finger wickeln - ich habe so ziemlich alles bekommen was ich wollte. Ich denke, was ich anders machen würde, wäre die Disziplin in der Schule. Die hatte ich nach einer gewissen Zeit nämlich nicht mehr - das Thema Jungs und Feiern und und und wurde immer größer und so wurde es auch immer schwieriger alles unter einen Hut zu bekommen. Aber ich habe es ja noch geschafft, wenn auch sehr knapp. Und das ich Studieren darf, ist dann auch noch die Hauptsache. Heutzutage passe ich auch in den Vorlesungen auf und denke mit. Früher war ich eher abgelenkt oder habe Bilder und Comics in meine Hefte gemalt.

Das würde ich wahrscheinlich ändern, wenn die Möglichkeit bestehen würde. Dann würde ich auch einen besseren Durchschnitt erhalten und hätte nicht so viele Wartesemester gehabt. Außerdem hätte man dann einiges gelernt, was ich nun nicht noch nachholen müsste. Das ist ein Punkt, der mich ein wenig nervt. Ansonsten bin ich ganz zufrieden mit dem, wie es gekommen ist. Ich habe klasse Freunde und einen tollen Partner, meine Katzen sind ein großes Geschenk, welches ich nie mehr hergeben will und meine Wohnung könnte ein wenig hübscher sein und auch ein besseres Auto hätte ich gerne - aber das wars dann auch schon. Das sind zwar keine Attribute, die man ändern kann, sondern eher materielle Dinge, ich wollte damit nur andeuten, dass ich im allgemeinen zufrieden bin.

Doch, eine Sache fällt mir ein: Ich würde nicht mehr die billige Blondierungskur kaufen, die ich zu lange einwirken lassen habe und die meine Haare dann orange gefärbt hatten. Ich hatte eine knallige Punk-Frisur, ohne jegliche Absicht. Zum Glück war die Farbe ein wenig modern - so wirkte ich rebellisch. Das war dann aber auch mein einziger Trost. Zum Glück wurde die Farbe immer neutraler und irgendwann strahlte sie auch nicht mehr so dolle. Die Farbe hatte meine Haarstruktur so sehr geschädigt, dass meine Haare auch noch 4 Jahre danach kaputt waren - immer noch von dieser Färbung. Und da ich lange Haare hatte / habe dauerte es entsprechend. Ja - diesen eindeutigen Fehler würde ich gerne umgehen.

Wenn man tatsächlich etwas an seinem Leben ändern könnte, dann wären es immer die negativen Erlebnisse, die man zu positiven machen würde. Allerdings sind wir durch negative Erlebnisse und deren Bewältigung zu dem geworden, was wir heute sind. Verändern wir also etwas im Leben, so würden wir nun nicht das Leben führen, welches wir führen und nicht die Erfahrungen haben, welche wir im Laufe dieses Lebens gesammelt haben. Ich würde nichts in meinem Leben verändern wollen oder rückgängig machen wollen, da sich sonst auch die Situation, wie ich sie heute führe entwickelt hätte. Wer weiß mit wem ich das Bett teilen würde, welcher Hund treu an meiner Seite wäre und so weiter.

Ich bin froh mit dem was ich habe und welches Leben ich führe und sollte mal eine negative Situation entstehen, so werde ich mein Bestes geben diese zu bewältigen, auch wenn es manchmal etwas schwerer ist, als gedacht. Also kann ich Deine Frage mit einem klaren „Nein“ beantworten, ich würde nichts in meinem Leben ändern wollen.

Ich hätte mir aber tatsächlich gewünscht eher zu Fielmann gegangen zu sein. Ich trage meine Brille seit den Siebzigern und meine Brille sah wirklich furchtbar aus. Ich hatte dabei noch Glück weil meine Eltern bereit waren für ein etwas besseres Modell 30 Mark auszugeben, sonst wäre mir nur die dicke Hornbrille übrig geblieben die kostenfrei war und auch viele meiner Schulkameraden trugen. Aber in der DDR gab es kein Fielmann und darum hätte ich da auch nichts ändern können, auch wenn ich es gewollt hätte.

Ansonsten hätte ich mir gewünscht meine Frau ein paar Jahre eher kennengelernt zu haben. Nicht dass mir dadurch unangenehme Sachen erspart geblieben wären sondern weil es einfach nett mit ihr ist.

Ich glaube aber nicht dass man vieles anders gemacht hätte wenn man heute die Zeit zurück drehen könnte. Die damaligen Entscheidungen basierten auf die Erfahrungen die man gerade hatte und auf deren Grundlage man entschied. Auch bei spontanen Entscheidungen glaube ich nicht dass man viel anders denken würde so dass doch eigentlich alles beim Alten bleiben müsste. Mit dem Wissen und den Erfahrungen die man heute hat würde es natürlich leichter sein die richtigen beziehungsweise andere Entscheidungen zu treffen, aber ob die dann besser sind können auch nicht garantiert werden.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich schon vieles anders gemacht hätte, wenn ich das Wissen von heute schon damals gehabt hätte. Besser geht es ja immer irgendwie und ich finde das auch nicht so schlimm. Allerdings möchte ich jetzt auch nicht klagend wirken, wie schlecht mein Leben doch sei. Denn das ist es bestimmt nicht, selbst, wenn ich mir jetzt schon noch einige Dinge wünschen würde oder besser, selbst versuche, die Dinge, die mir nicht gefallen, so zu verändern, dass ich sie annehmen kann. Von daher gebe es auf jeden Fall einige Dinge, aber ich denke, grundsätzlich wird es schon einen Grund haben, weshalb ich so lebe, wie ich lebe und das erlebe, was ich erlebt habe. Das ist jetzt nicht mit Resignation oder mit Trost gleichzusetzen, aber einige einschneidende Erlebnisse müssen schon Schicksal gewesen sein.

Aber diese Wünsche oder Hoffnungen, es anders gemacht zu haben, halte ich für beinahe sinnlos. Dinge, die geschehen sind, sind nun mal geschehen und lassen sich nicht ändern. Wichtiger ist doch das Hier und Jetzt und was man aus der Situation und dem Leben macht, indem man steckt. Sicherlich kann eine Reflexion manchmal helfen, sich wieder selbst zu finden oder auch sich andere Ziele zu stecken, aber mehr auch nicht. Jedenfalls sollte die Vergangenheit einen nicht so dabei mitnehmen, dass man nun sein eigentliches Leben verteufelt und alles absolut schrecklich findet.

Ich wüsste halt auch nicht, ob ich Fehlentscheidungen anders getroffen hätte oder dergleichen. So etwas stellt sich meist erst wesentlich später heraus, dass eine Fehlentscheidung eben getroffen wurde und dann ist es schon zu spät. In der gleichen Ausgangslage und mit dem gleichen Wissen kann ich eben nicht zu 100% nicht sagen, ob ich die Entscheidung anders getroffen hätte.