Alle Jahre wieder stehen die Drücker vor der Tür

vom 02.11.2011, 10:14 Uhr

Spendet Ihr an der Tür?

Umfrage endete am 10.02.2012, 10:14
Ja
2
13%
Nein
14
88%
 
Abstimmungen insgesamt : 16

Alle Jahre wieder stehen wir vor dem gleichen Problem in der Vorweihnachtszeit einem Drücker nach dem Anderen eine Anfuhr erteilen zu müssen. Dabei geht es dann um die unterschiedlichsten Verkäufer (Bofrost oder Eismann), karikativen Einrichtungen, wie dem Malteser Hilfsdienst oder den Johannitern und anderen Menschen, die mit allen Mitteln versuchen an Geld kommen wollen.

Was mich persönlich an dieser Situation nervt ist nicht nur der ständige Weg zur Tür sondern die ellenlangen Gespräche und Verkaufstaktiken des jeweiligen Drückers und/oder des Verkäufers. Ich habe zwei gesunde Beine und kann meine Lebensmittel alleine einkaufen, ohne dabei Mehrkosten für die Lieferung zahlen zu müssen. Zudem weiß ich, dass ich keine einmalige Geldspende leisten kann sondern einen Spendenvertrag eingehen muss. Davon abgesehen kommt der erste jährliche Beitrag nicht dem jeweiligen Hilfsdienst zugute sondern geht direkt an die Drückerfirma und den jeweiligen Drücker, der es nicht, wie behauptet rein ehrenamtlich macht. Auch wenn es den Anschein macht, dass ich die Spende monatlich entrichten kann, so entspricht dies nicht der Tatsache. Die Spende muss im Folgemonat in voller Höhe gezahlt werden, wobei diese dann durch den unterschriebenen Auftrag vom Konto abgebucht wird. Sprüche, wie „5,00 Euro bis 10,00 Euro monatlich tun doch keinem weh“ sind daher vollkommen unangebracht und können einen Menschen mit geringem Einkommen in den finanziellen Ruin treiben.

Wenn ich spenden möchte, was ich zugegeben nur vor Ort in der jeweiligen Einrichtung tue, dann gewiss nicht an der Tür und schon gar nicht um einen Drücker sein Einkommen zu sichern. Bei einem Betrag von 5,00 Euro erhält der Drücker einmalig 60,00 Euro, um genau zu sein meine 60,00 Euro, die ich im guten Glauben an die jeweilige Einrichtung spenden wollte. Erst im Folgejahr erhalten die Drückerfirma und die jeweilige Einrichtung einen Verdienst in Höhe des vereinbarten Betrages. Was spricht dann dagegen, dass ich den Betrag sofort der Einrichtung per Überweisung oder in Form einer Barspende vor Ort zukommen lasse?

Auch wenn einige Drücker hartnäckig sind, weil es ja schließlich um ihr Einkommen geht, so sollte man den Mut aufbringen „Nein“ sagen zu können, auch wenn man sich dabei unwohl fühlt, weil man keinen Menschen vor den Kopf treten möchte. Sollte man sich dennoch genötigt fühlen spenden zu müssen und dies im Nachhinein bereuen, dann sollte man sich in jedem Fall den Durchschlag aushändigen lassen, den man benötigt um die Spende binnen von 14 Tagen rückgängig machen zu können. Wie sieht es bei Euch aus? Klingeln ebenfalls so viele Geldgeile Menschen in der Vorweihnachtszeit, wie bei uns? Habt Ihr schon einmal an der Tür einen solchen Auftrag erteilt? Macht Ihr gar nicht erst die Tür auf? Oder sagt Ihr diesen direkt ab? Natürlich würden mich auch Eure Erfahrungen sowohl positive, als auch negative interessieren.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Irgendwie kann ich mit dem Begriff "Drücker" in Bezug auf Spenden für Hilfsorganisationen nichts anfangen. Sind Drücker sind diejenigen, die beispielsweise Zeitschriften verkaufen wollen an der Tür? Da stecken Firmen dahinter, aber ist das bei den Hilfsorganisationen wirklich auch so? Ich hätte gedacht, dass die Leute, die sich selbst ehrenamtlich engagieren dann die Spenden sammeln und dass das nicht einfach irgendwelche Leute von anderen Firmen sind, die damit auch etwas verdienen wollen.

Ehrlich gesagt spende ich gar nichts an der Tür und ich kaufe auch nichts an der Tür. Ich finde es unseriös, wenn jemand bei mir klingelt und mir etwas verkaufen will oder eine Spende möchte. Wenn ich etwas spenden möchte, dann mache ich das auch direkt. Wenn sich ein Verkäufer an der Tür nicht abwimmeln lässt, dann habe ich schon meine Tricks entwickelt. Kürzlich war ein Verkäufer von Eismann da und wollte mir einen Katalog geben und fragte auch, ob man mich unverbindlich anrufen dürfte. Nachdem ich ihm versucht hatte zu erklären, dass ich kein Interesse habe, er aber hartnäckig blieb, habe ich ihm kurzerhand die falsche Telefonnummer gegeben. Wenn er wieder klingelt, werde ich nicht öffnen.

Einmal stand auch jemand vor der Tür, als ich nicht zu Hause war. Mein damaliger Freund hat den Mann dann tatsächlich in die Wohnung gelassen. Als ich dann kam, stand er mit dem Mann in unserem Flur und wusste nicht so richtig, was er machen sollte. Der Mann sagte dann, er wäre gerade in einem Drogenentzugsprogramm und sammelt nun Spenden, damit er finanzielle Mittel hat um von den Drogen weg zu kommen. Es ging damals um 50 Cent im Monat. Ich habe ihn gleich heraus komplimentiert und ihm gesagt, dass wir gar nichts spenden, weil wir ja auch nicht wissen, was er damit letztendlich anstellt. Er hat dann zwar herum gemosert, aber ich habe ihm einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Vor einigen Jahren zog ich in ein anderes Bundesland, was eine kurzzeitige Arbeitslosigkeit nach sich zog. In dieser Zeit suchte ich vergeblich nach Arbeit und bewarb mich daher für eine Tätigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit eines Hilfsdienstes. Schnell musste ich feststellen, dass es sich dabei lediglich um eine Drückertätigkeit handelte. Auch ich war bis dahin der Meinung, dass diese Arbeit von ehrenamtlichen Mitarbeiten gemacht werden würde, musste aber feststellen, dass es externe Firmen sind, die ihre Mitarbeiter, welche alle auf Provision arbeiten losschicken und Spenden sammeln lassen. Genau aus diesem Grund konnte ich auch die Rechnung (siehe oben) aufstellen. Zunächst einmal musste ich mit anderen Mitarbeitern, welche bereits einige Zeit in dem Unternehmen tätig waren mitlaufen und lernte dadurch deren Machenschaften kennen. Sie drückten alle auf die Tränendrüse und bewarben den „Kunden“ mit Aussagen wie: „Sie wollen doch auch, dass man ihnen im Fall der Fälle helfen kann“ und „Wir haben nicht genügend Material, wie nötige Spritzen ect.“. Das Schlimmste, was ich miterleben musste war, dass ein Mann, welchem ich zugeteilt war eine ältere Dame so sehr bedrängte ihm ihre Sparkassenkarte auszuhändigen und den Spendenvertrag zu unterschreiben, dass diese in Tränen ausbrach und es tat. Später stellte sich heraus, dass die Dame bereits entmündigt und der Vertrag somit hinfällig war. Dennoch wird die alte verwirrte Dame diesen Tag wohl nie vergessen.

Die Durchsuchung der Wohnung alter und hilfloser Menschen war dem Mitarbeiter wohl nicht fremd und so tat er, was er wohl immer tat um dem Unternehmen Verträge liefern zu können. Allmorgendlich standen Kurse an der Tagesordnung und so lernte jeder Mitarbeiter einen vorgefertigten Text zur Spendensammlung auswendig, um diesen an der Tür anwenden zu können. Sobald sich ein Mensch gegen den Vertrag entschied, obwohl er diesen bereits ausgefüllt, jedoch noch nicht unterschrieben hatte, wurde von einem weiteren Mitarbeiter die jeweilige Unterschrift gefälscht in der Hoffnung diese Spende unter diesen Umständen zustande bringen zu können. Mir wurden die Machenschaften zu blöd und ich packte meine sieben Sachen und ließ mich nie wieder blicken, lediglich ein Anruf meinerseits erklärte, dass ich nicht mehr kommen werde. Ich bin ein ehrlicher Mensch und so konnte und wollte ich die Menschen nicht betrügen, das hätte ich nie mit meinem Gewissen vereinbaren können, da tat ich wohl das Beste, was ich hätte tun können.

Das Schlimmste ist die Menschen hereinzubitten, aber da konntest Du ja nichts für, immerhin war es Dein Freund, welcher den Menschen in die Wohnung bat. Dennoch ist es schwerer Menschen aus der Wohnung zu bekommen, als ihnen einfach die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Das mit der Katalogübergabe von Eismann ist mir nicht neu, damit habe ich auch immer zu kämpfen. Es ist wirklich nervig, warum können die kein einfaches „Nein“ akzeptieren?

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Problem kenne ich von früher. Oft konnte ich die Kandidaten direkt über die Gegensprechanlage abwimmeln, aber es kam immer mal wieder vor, dass die irgendwie ins Haus gekommen sind und dann direkt vor der Wohnungstür standen. Da ich dann natürlich davon ausgegangen bin, dass da ein Nachbar klingt, habe ich aufgemacht, darauf werden solche Leute wahrscheinlich auch hoffen. Ich habe mich dann eigentlich nie auf ein Gespräch eingelassen sondern gleich von vorne herein gesagt, dass ich kein Interesse habe und auch keine Zeit mit nutzlosen Gesprächen verschwenden möchte. Die Leute, die das nicht verstanden haben, haben dann auch schon mal die Tür vor der Nase zugeknallt bekommen. Das ist nicht höflich, das weiß ich schon, aber manch einer scheint ein "Nein" anders einfach nicht zu verstehen.

Jetzt wohne ich in einer Straße, in der es gerade mal zwei Häuser gibt und dann eine ganze Weile nichts mehr außer Wald, Wiesen und Weinbergen. Den Umweg nimmt kein Spendeneintreiber auf sich. Viele wissen wahrscheinlich auch gar nicht, dass hier überhaupt Menschen wohnen. Aber die ersten Karten, die mit Füßen, Mündern und diversen anderen Körperteilen gemalt sind, und denen natürlich ein Überweisungsformular beiliegt, sind bei mir schon eingetroffen. Lustigerweise sind die immer an eine Frau adressiert, die früher in meinem Haus gewohnt hat und die heute ca. 115 Jahr alt wäre, wenn sie noch leben würde. Die hat in den letzten 30 Jahren garantiert nichts gespendet, aber das kümmert da wohl keinen.

Da stecken Firmen dahinter, aber ist das bei den Hilfsorganisationen wirklich auch so?

Hilfsorganisationen sind auch Firmen und auch nicht wesentlich anders organisiert als Firmen, die nach Profit streben. Vor einiger Zeit gab es mal einen Skandal bei UNICEF, bei dem es um Spenden ging, und danach gab es mehrere Berichte, die sich mit dieser Thematik befasst haben. Ich war wirklich erstaunt, wie viel manch einer mit Spenden sammeln verdient hat, da muss sich jeder, der seine Freizeit investiert und ehrenamtlich beim Weihnachtsbasar ein paar hundert Euro an Spendengeldern zusammenbekommt, wirklich verschaukelt vorkommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Meine Mutter hatte mal so eine Truppe, die sich Drücker nannten und ich bin daher schon genug geimpft, das ich weiß, wann es sich um Leute handelt, die nur Geld einkassieren möchten oder die, die wirklich nach Spenden für bedürftige Menschen fragen. Mir tun diese Drücker aber immer etwas Leid, vor allem, wenn das Wetter auch noch dementsprechend schlecht dazu ist, denn die Drücker haben nicht wirklich ein tolles Leben. Wenn sie nichts erschreiben, dann verdienen sie auch nichts und das ist ja auch öfter mal der Fall. Grade in der heutigen Zeit, sitzt das Geld bei den Leuten nicht mehr so locker und sie geizen schon sehr und achten auch empfindlichst genau darauf, wo sie ihr Geld investieren. Das kann ich aber auch sehr gut verstehen.

Wenn bei uns so ein Drücker vor der Tür steht, dann muss ich immer schmunzeln, denn die wissen ja nicht, das ich das Milieu kenne und somit auch ihre geschulten Ausreden. Manchmal lasse ich sie auch im Glauben, das ich eine ganz normale Hausfrau bin, wo sie klingeln, aber ab und zu gebe ich dann auch zu, das ich die Drückereigenschaften nur zu gut kenne und lass sie auch auflaufen, denn nicht alle sind gleich freundlich. Wenn es allerdings draußen sehr kalt ist oder regnet, dann bin ich gerne mal bereit, einen Kaffee zu spendieren oder die ein oder andere Zigarette, denn wie gesagt, ich weiß, was für arme "Würstchen" das in Wirklichkeit sind. Spenden tue ich aber in keinem Fall.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich wohne an einer Hauptstraße und werde regelmäßig von diesen Plagen heimgesucht. Leider kann ich bei mir nicht gleich erkennen vor der Tür steht, deshalb muss ich immer erst die Tür öffnen. Aber so bald der Vertreter seinen üblichen Spruch abgelassen hatte sage ich „Danke, kein Interesse“ und schlage die Tür ohne weitere Diskussionen wieder zu. Kein Ärger, keine Aufregungen und Probleme und sofort wieder vergessen, besser kann man mit dieser Situation nicht umgehen. Bisher hat auch niemand gleich noch einmal geklingelt. Einige rufen zwar etwas wie „Ignorant“ oder so etwas in der Art und fast alle lassen aus Frust die Hoftür auf, aber das ist harmlos. Sicherlich sind das arme Würstchen die auf diese Art und Weise ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, aber ich sehe keinen Grund dafür dass sie das auf meine Kosten machen müssen. Ich habe deshalb auch kein schlechtes Gewissen mit solchen Leuten.

Meine Frau ist ja Wochentags meistens zu Hause wenn diese Leute klingeln, in der Zwischenzeit habe ich sie auch schon so weit dass sie sich auf keinerlei Wortwechsel einlässt. Ich sehe einfach keinen Grund darin mir eine Sache anzuhören von der ich sicher bin dass ich sie nicht möchte und auf die vorgefertigten und auswendig gelernten Antworten auf meine Fragen kann ich auch verzichten. Diese Leute stehlen mir nur meine Zeit.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich selbst mache das nicht, weil ich der Meinung bin, dass das nicht in Ordnung ist. Viele der Leute, die dort sind, brauchen das Geld zwar, haben sich aber noch nicht versucht anders zu kümmern und sind zum Beispiel nicht zum Sozialamt gegangen. Ich vertrete nämlich die Meinung, dass man, wenn man sich genug kümmert, auf jeden Fall genug hat um zu überleben und ein halbwegs gutes Leben zu führen.

Ich und meine Eltern spenden jedes Jahr zu Weihnachten für die SOS-Kinderdörfer in der ganzen Welt. Außerdem helfen wir auch immer der Greifswalder Tafel, dort können sich arme Leute oder welche mit nicht so viel Geld Kleidung und Spielzeug für nur sehr wenig Geld oder umsonst holen. Dort geben wir regelmäßig Sachen hin, die noch heil sind und von uns nicht mehr benötigt werden.

Allgemein finde ich, dass es den Menschen in den armen Ländern sehr viel besser gehen würde, wenn jeder Mensch auf der Welt, der etwas Geld übrig hat, wenigstens einmal im Jahr 5 Euro spenden würde. Da würde sehr viel zusammenkommen und es würde nicht mehr so viel Armut geben.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Hufeisen hat geschrieben:Ich selbst mache das nicht, weil ich der Meinung bin, dass das nicht in Ordnung ist. Viele der Leute, die dort sind, brauchen das Geld zwar, haben sich aber noch nicht versucht anders zu kümmern und sind zum Beispiel nicht zum Sozialamt gegangen. Ich vertrete nämlich die Meinung, dass man, wenn man sich genug kümmert, auf jeden Fall genug hat um zu überleben und ein halbwegs gutes Leben zu führen.


Das sehe ich eigentlich genauso. Wer bei uns Hilfe braucht, der bekommt sie auch. Wenn man mal ganz genau über die Sozialhilfen nachdenkt, würde man auch zu dem Entschluss kommen, dass sie einen schon den Hintern retten können. Da geht es in anderen Ländern deutlich härter und erbarmungsloser zu. Also nicht zu stolz sein und sich auch Hilfe suchen. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Bei mir kam es fast noch nie vor, dass jemand an der Haustür klingelte um nach spenden zu fragen. Ich glaube dies war einmal der Fall, allerdings ist dies schon ein paar Jahre her. Die Frau gab sich damals als Mitarbeiterin des örtlichen Kindergartens aus und man suchte Spenden für die Renovierung der Einrichtung. Ich hab sie aber abgeblockt, da ich die Person nicht kannte. Auf dem Dorf kannten sich alle Leute untereinander aber diese Frau hatte ich noch nie gesehen. Der Kindergarten war übrigens genau gegenüber von uns. Ein paar Tage später kam dann heraus, dass die Frau wirklich nur die Leute abzocken wollte und gar nicht dort gearbeitet hat.

Spenden ist ja eine schöne und auch notwendige Sache. Ich will dann aber auch die Gewissheit haben, dass das Geld dort ankommt wo es hin soll. Es soll so genutzt werden, für das ich es auch gespendet habe. Da gebe ich mein Geld nicht einer fraglichen Person, die an meiner Haustür klingelt und danach fragt. Es gibt andere Wege, die einem eine Spende ermöglichen. Ob diese dann auch dort ankommt ist natürlich wieder die andere Sache. Am besten wäre es natürlich wenn man direkt zu den Betroffenen gehen könnte und ihnen die Spende in die Hand drücken könnte. Das dies aber nur sehr selten möglich ist, ist natürlich ein ganz anderes Thema.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde eigentlich gar nicht, dass dazu großartiger Mut nötig ist. Wenn ich nicht spenden und nichts kaufen möchte, dann sage ich das gerade heraus, ohne zu zögern und lasse mich da auf keinerlei Diskussionen ein. Ich will nicht und so ist es, da können die mich noch so bequatschen. Meistens öffne ich schon die Tür, aber nur, weil ich ganz genau weiß, dass die am nächsten Tag oder in der nächsten Woche wieder kommen und weiter nerven, als sage ich es ihnen direkt.

Meine Eltern haben ein Patenkind das wir sponsern und dem wir auch zu Gelegenheiten wie Weihnachten, Ostern, Geburtstag Geschenke schicken. Ab und an nehmen wir auch an diesen Geschenkaktionen teil, wo man eine Geschenkbox anfertigt und diese dann in ärmere Regionen geschickt wird, so dass Kinder sich daran erfreuen können, die sonst keine Geschenke bekommen. Ab und an spenden wir auch anderen Organisationen etwas einmalig, wenn uns danach ist. Ich finde also nicht, dass wir untätig sind, wir haben solche Vorweihnachtsspenden definitiv nicht nötig, um unser Gewissen zu beruhigen. Auch würde ich definitiv nichts spenden, was an Deutschland geht, denn hier wird auch für die Armen meiner Meinung nach genug gesorgt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hier kommt es zum Glück ziemlich selten vor, dass irgendjemand klingelt, der Geld haben will. Ich weiß auch spontan gar nicht, wann ich das letzte Mal so jemandem die Tür geöffnet habe, aber das liegt sicherlich schon einige Jahre zurück, jedenfalls kommt es mir sehr lange vor. Ich weiß aber noch, dass es vor einigen Jahren häufiger vorgekommen ist, dass für irgendwelche Kriegsgräber oder so etwas gesammelt wurde, ich erinnere mich daran ebenfalls nicht mehr genau und habe auch nicht gespendet, weil mir diese Haustürbetteleien ebenfalls gehörig auf den Keks gehen.

Ich habe kein Problem damit, sinnvolle Projekte finanziell zu unterstützen und ich habe auch einige Male in verschiedener Form gespendet. Eine ganze Zeit lang hatte ich während meiner Ausbildung ein Patenkind, aber ich habe auch schon Einzelspenden geleistet. Was ich sicherlich nicht mag, sind diese Drückerkolonnen, die Zeitschriftenabonnements verkaufen wollen oder sich auf sonst irgendeine dreiste Art und Weise eine finanzielle Unterstützung erschleichen wollen.

Mittlerweile mache ich selbstverständlich in solchen Fällen auch nicht mehr die Tür auf, sofern ich mitbekomme, was derjenige, der unten vor der Haustür steht, will. Wir wohnen hier jetzt nicht mehr im Erdgeschoss, sodass Besucher auch nicht mehr gleich vor der Tür stehen, sondern ich über die Gegensprechanlage erst einmal in Erfahrung bringen kann, wer was genau von mir möchte, um dann, damit habe ich nämlich kein Problem, dankend oder eben unmissverständlich, je nach Situation und Erfordernis, abzulehnen. Ich sehe keinen wirklichen Grund darin, mit diesen Personen auch noch vis à vis ein Gespräch führen zu müssen, das ohnehin denselben Inhalt und dasselbe Ergebnis hätte wie das, was ich auch an der Gegensprechanlage mit demjenigen besprechen kann.

Als ich noch sehr jung war, habe ich allerdings tatsächlich mal jemanden vor meiner Wohnungstür stehen gehabt, der mir ein Zeitschriftenabo verkaufen wollte und es handelte sich dabei auch ganz offensichtlich um ein Mitglied einer Drückerkolonne. Ich hatte damals ziemliche Angst vor dem Kerl und habe daher auch ein Abonnement abgeschlossen, allerdings habe ich es dann auch direkt wieder gekündigt, was zum Glück problemlos möglich war und auch einwandfrei funktioniert hat. Im Nachhinein tat mir der Mann irgendwie leid, aber wohl eher, weil man die Machenschaften dieser Drückerkolonnen-Hintermänner mittlerweile ganz gut kennt und weil es sich dabei offenbar um eine Person handelte, die ihr Leben ziemlich vergeigt hat. Dennoch würde ich mich heute sicherlich nicht mehr darauf einlassen, an der Haustür irgendwas zu unterschreiben und ich bin insofern auch ganz froh darüber, jetzt dank Gegensprechanlage nicht mehr direkt mit der Person konfrontiert zu werden, die mir etwas verkaufen oder einfach so Geld von mir haben will.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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