ADAC macht mobil gegen Biosprit E10
E10 steht für 10 Prozent Ethanol-Anteil am Superbenzin. Bisher liegt dieser Anteil bei fünf Prozent (E5) und soll ab 2009 eben auf 10 Prozent erhöht werden.
Die Bundesregierung möchte damit die Klimabilanz verbessern und den CO2-Ausstoß dadurch reduzieren, weil der Bioanteil nur soviel CO2 ausstößt wie er vorher aufgenommen hatte beim Wachstum der Pflanze. So zumindest die Theorie.
Das neue Benzin hat allerdings viele Tücken:
- ältere Autos könnten Probleme haben mit dem hohen Anteil an Ethanol. So könnten Kraftstoffleitungen korrigieren, ja sogar ein Motorschaden ist möglich. Die Zahl der betroffenen Autos, die den Sprit nicht vertragen wurde zwar mit nur 375.000 Fahrzeugen vom Verband der deutschen Fahrzeugindustrie angegeben, da fehlen allerdings die ganzen ausländischen Fahrzeuge und inzwischen haben auch die deutschen Konzerne viele Millionen Modelle als E10 unverträglich eingestuft.
- die Preise werden steigen. Grund: Ethanol ist teurer, eine Erhöhung um rund 2 Cent je Liter wäre die Folge. Zudem hat Ethanol einen niedrigeren Wirkungsgrad, der Verbrauch steigt durchschnittlich um 1 Prozent. Beim derzeitigen Preis würde dies eine weitere Steigerung von rund 1,4 Cent bedeuten. Alternativen für Fahrzeuge,die E10 gar nicht vertragen: die teuren SuperPlus-Kraftstoffe. Preise rund 10 bis 15 Cent je Liter teurer.
- schlechte Ökobilanz bei steigender Produktion von Ethanol. Je nachdem aus welchem Rohstoff Ethanol entsteht ist die Wirkung sogar schlechter als wenn man gleich Benzin verbrennt. Wird Ethanol aus Zuckerrohr gewonnen dann sieht es gut aus, nimmt man Mais oder Weizen oder statt eines modernen Gaskraftwerkes Braunkohle zur Erzeugung, dann entsteht sogar mehr CO2 als würde man normales Benzin tanken. Weitere Nachteile: Konkurrenz zu Nahrungsmittelanbauflächen und somit steigende Lebensmittelpreise, Abholzung von Regenwäldern (ganz akut in Brasilien, die 70 Ethanolanlagen planen) und damit Vernichtung von CO2-Speichern.
So schön es auch wäre nachwachsende umweltfreundliche Rohstoffe zuhaben um die Mobilität zu gewährleisten. Im Moment geht das leider noch gar nicht. Es müssen andere Wege gefunden werden, die geplante Beimengung zu erhöhen ist wohl nicht nur ein wirtschaftliches Desaster für viele Millionen Autofahrer, es ist wohl auch ein ökologisches Desaster, da es wohl zu keinerlei CO2-Einsparungen kommen wird.
Der Aufschrei des ADAC ist somit zwar nachvollziehbar, allerdings vermisse ich mal wieder die Vorstellung von Alternativen. Einfach zu sagen, dass es so nicht geht bringt uns auch nicht weiter. Gerade ein Verband wie der ADAC sollte seine Macht als größter Verein auch nutzen, um Alternativen zu forcieren. Leider gibt es da aber keinerlei Vorschläge, die über Minimum an Neuerungen hinausgehen.
Dabei gäbe es aus meiner Sicht viele einfache Mittel, die helfen den Verbrauch zu reduzieren.
Alternativen:
- Reduzierung des Leergewichts an Fahrzeugen. 100 Kilo weniger sparen rund 0,6 Liter je 100 Kilometer
- Verbesserung der Motorentechnologie, da kann das Ende noch nicht erreicht sein
- Verkehrsvermeidung durch intelligente Lösungen, Kombiverkehr auf der Schiene, Stauvermeidung durch Leitsysteme usw.
- Luftwiderstandreduzierung spart ebenfalls viel Sprit, zumindest bei höheren Geschwindigkeiten
Übrigens machen BMW und VW es ja vor, wie man solche Technologien sinnvoll und bezahlbar auf den Markt bringt. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Alternativen gibt es sicherlich genug, diese liegen schon in den Schubladen der Hersteller, sind aber für diese entweder zu teuer zum Umsetzen oder aber, was ich mir eher vorstellen kann, die Lobby verhindert ein Umsetzen dieser Pläne.
Bisher gibt es ja nur Designerstudien oder mal einen Prototypen mit einer alternativen Antriebsart, aber wirkliche Anstrengungen gibt es seitens der Hersteller leider nicht. Auch das damals angepriesene 3 Liter Auto von VW (glaube ich, oder?) hat auf dem Markt seine Versprechen nicht halten können, weil er die 3 Liter beim Verbrauch kaum einhalten konnte und zudem noch viel zu teuer war.
Und zum Thema E10 sei gesagt, das das ganze für mich bisher nur eine Möglichkeit für den Staat ist, seine Einnahmen aus der Mineralölsteuer zu erhöhen, denn warum sonst muss der E10 Kraftstoff um ca. 6 Cent je Liter im Preis angehoben werden, obwohl dieser günstiger zu produzieren sei und die Produzieranlagen schon langt gebaut worden sind? Warum werden vom AvD falsche Angaben gemacht über die Menge der Autos, die mit dem E10 Kraftstoff vermutlich nichts anfangen können und gegebenenfalls Motorschäden davontragen können?
Deswegen geht der ADAC ja dagegen vor, weil die Politik mal wieder auf absolut schlampige Art versucht, etwas auf den Markt zu bringen, was eigentlich unnötig ist. Es gibt keine verlässlichen Studien darüber, ob E10 überhaupt das beitragen kann, wofür es konzipiert ist. Aber anstatt sich jetzt erstmal (wie sonst üblich) darüber x Jahre zu diskutieren, wird nun stattdessen vollkommen überhastet reagiert. Wenn hier die Lobby nicht massiv ihre Finger im Spiel hat.
Wobei Toyotas Hybrid-Technik auch nicht sonderlich genial ist. Die zweite vollständige Antriebsart ist sehr schwer, braucht also auf Landstraßen oder der Autobahn mehr Sprit, einfach durch das Mehrgewicht. Schaut man sich den Prius an, dann erreicht der wohl die meiste Ersparnis durch den geringen Luftwiderstand und die Leichtbauweise.
Zudem braucht man ja auch Energie bei der Erzeugung der Akkus, deren Material auch nicht gerade umweltfreundlich ist und der Elektromotoren. Dazu kommt dann auch noch das gesonderte Recycling. Es mag ein toller Marketing-Gag sein, der eine gewisse Invationsführerschaft beinhaltet, letztlich aber ist es ein Marketing-Gag.
Ein VW Passat BlueMotion der mit unter 5 Liter auf 100 Kilometer auskommt ist sicherlich die sinnvoller Umweltvariante. Das gilt auch für die Modelle von BMW, deren wirklich ausgereifte Start-Stop-Automatik unglaublich beim Sparen hilft. Zudem ist die Energierückgewinnung beim Bremsen auch nicht verloren, sondern man speichert es eben als Energie und reduziert damit die notwendige Leistung der Lichtmaschine, was auch den Verbrauch schmälert.
Frontal21 hatte hierzu einen interessanten Beitrag. Volkswagen hatte Anfang des Jahres Frontal21 die Auskunft erteilt, das nur Fahrzeugmodelle ab März 2006 bedenkenlos mit dem neuen E10 Sprit betankt werden können. Bei BMW und Daimler waren alle Fahrzeuge ab Baujahr 1999 für E10 ausgelegt. Diesen Zahlen stand jetzt die Jahr von 375000 nicht E10 tauglichen Fahrzeigen gegenüber.
Ca. 4 Wochen später hatte Frontal21 nochmals bei den Herstellern angefragt und plötzlich waren bei Volkswagen alle Modelle außer FSI's der ersten Generation (benötigen Super Plus) für E10 geeignet und an die vorherige abgegebene Pressemeldung wollte man sich nicht erinnern. Bei den beiden anderen Herstellern war es nicht anders. Über Nacht wurden fast alle Modelle und Baujahre E10 tauglich.
Der ADAC rechnet ab 2010 mit einer deutlichen Steigerung der Ausfallraten von Fahrzeugen, welche mit E10 und einem damit verbundenen Motorschaden liegen bleiben. Man darf gespannt sein, wie dann die Hersteller reagieren werden.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Verwunderlich ist das ganze, und auch ich denke, das da von Seiten der Lobby heftig daran gedreht wurde, das auf einmal die meisten Autos den Kraftstoff E10 vertragen. Deswegen stimme ich der Aussage zu, das sich spätestens 2010 die Ausfälle bei den Autos häufen werden, aber oh wunder, wird sich das keiner der Automobilhersteller erklären können, warum die Zuverlässigkeit den Bach heruntergeht. Eine Lösung wird nicht gefunden werden, denn das Langzeitgedächtnis existiert leider bei keinen mehr. Oder es werden fadenscheinige Ausflüchte gesucht, die sich aber so unglaubwürdig anhören, das man eigentlich lachen könnte. Ich freue mich schon, wenn das alles so kommt wie bisher besprochen.
Ich habe das ADAC-Heft auch abonniert und habe gleich auf der Titelseite dieses groß angelegte Thema des Automobilclubs gesehen. Nun muss man ja sagen, dass Biosprit von fast allen Medien grundsätzlich hinterfragt wurde. Im Regenwaldreport avanciert der Biosprit sogar von Heft zu Heft zum Dauerbrenner und riesen Ärgernis der Umweltorganisation.
Fakt ist und das wurde in den Unmengen von Reportagen nur allzu deutlich, dass die Herstellung von Biokraftstoff alles andere als so Bio ist. Nicht desto trotz verwundert es aber auch nicht, dass Politiker und Automobilhersteller den nun auch den Kraftstoff erreichenden Bioboom zu ihrem Nutzen machen wollen und ihn zu populistischen Zwecken schamlos missbrauchen.
Im ADAC dagegen, wird der Biosprit hinsichtlich einer ehrlichen Ökobilanz nur im Kommentar vom Chefredakteur Michael Ramstetter zur Thematik gemacht. Hier wird von einem "Umweltdebakel für [die eben bereits erwähnte] Politik und Verbände" gesprochen und den Illusionen und Träumen der Lobby hinsichtlich des Klimaschutzfaktors (Stichwort: Klimaschutz-Euphorie) eine klare und deutliche Abfuhr erteilt. Auch ein Bild eines Jugendlichen im Indonesischen Regenwald, während einer Brandrodung spricht für die Haltung des ADAC.
Im konkreten Artikel konzentriert die ADAC Motorwelt ihre Kritik allerdings auf die Verträglichkeit verschiedener Modelle von E10. Das Fazit: 2,25 Mio. Fahrzeuge vertragen keine E10-Mischung. Bei 7,13 Mio. ist es noch unklar. Im Schlusskommentar vom ADAC-Vizepräsidenten für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, wird die z.Zt. noch skeptische Haltung des ADAC erwähnt, allerdings wird auch Hoffnung für eine Weiterentwicklung des Systems geäußert.
Meiner Meinung nach hat der ADAC mit seinem Artikel einmal mehr den entscheidenden Punkt der Thematik getroffen und die Lage richtig analysiert. Danke ADAC.
Entertainment hat geschrieben:Und zum Thema E10 sei gesagt, das das ganze für mich bisher nur eine Möglichkeit für den Staat ist, seine Einnahmen aus der Mineralölsteuer zu erhöhen, denn warum sonst muss der E10 Kraftstoff um ca. 6 Cent je Liter im Preis angehoben werden, obwohl dieser günstiger zu produzieren sei und die Produktionsanlagen schon längt gebaut worden sind?
Weil sich die Anlagen noch nicht amortisiert haben, so schnell geht das auch nicht, die Raffination Anlagen der Mineralölindustrie bestehen seit Jahren und ebenfalls die Infrastruktur usw. Die Produzenten von E10 müssen diesen Vorsprung erst einmal einholen. Wäre man im Bund nicht so dämlich gewesen, die Steuern und Abgaben anzuheben wäre Bio Sprit auch nach wie vor billiger als Normalbenzin. Nur wen das gestört hat kann man sich denken bei regional bis zu 15 Cent Preisunterschied.
Welche Lobby hier also wie stark ihre Finger im Spiel hat ist überhaupt nicht klar, ob hier die Mineralöl Lobby ihre Interessen durch die kürzliche Verteuerung oder die Öko Lobby ihre Interessen durch die Zwangsbeimischung durchsetzen wollte. Wahrscheinlicher ist eher ein Kompromiss ihrer Marionetten, sich auf dem Weg zu treffen, also Verteuerung um die Mineralöl Lobby wo eine Firma allein im Jahr 400 Milliarden Gewinn einfährt nicht zu sehr zu schröpfen und Zwangsbeimischung um den Öko Sprit nicht abzuschreiben.
Was die Mineralölsteuer angeht (die ist seit Jahren stabil) wenn einer richtig verdient dann die Konzerne und nicht der Staat: Simple Rechnung mit der Mehrwertsteuer zum Vergleich:
Ich verkaufe ein Produkt für 1 Euro und der Kunde zahlt 1.19 Euro dank Mehrwertsteuer - 19 Cent für den Staat! Ich verkaufe das gleiche Produkt für 1,20 Euro und der Kunde zahlt 1,43 Euro - also 23 Cent für den Staat!
Wer damit nichts anfangen kann weil es zu hoch ist: Ich mache 20 Cent pro Einheit mehr an Gewinn, der Staat bekommt aber nur 4 Cent mehr - trotzdem denkt jetzt der 08/15 Bürger dem das nicht bewusst ist., weil Prozentrechnung kann halt kaum einer, fragt mich nicht warum, dass der Staat jetzt ordentlich zulangt und wieder die Steuern erhöht und die Steuern viel zu hoch sind und schon wird nach einer Steuersenkung gelescht! Ich sag nur: 400 Milliarden Euro Reingewinn - ein Konzern (von vielen). Darüber würde sich der Staat freuen. Und möglich ist das nur weil man mal schnell den Preis um 7 Cent nach oben drückt davon aber nur ein geringer Teil an den Staat geht im Mittel 60 % (womit auch die Kfz Steuer und die Benzinverschwendung reguliert werden soll, weil anders kapieren es viele nicht.
A pro pro Kapieren und Prozentrechnung: Das ist wie erwähnt für die meisten unbekanntes Terrain. Ich weiß gar nicht wie viele Dumpfnasen nach der Mehrwertsteueranhebung über den Benzinpreis aus voller Blödheit gemeckert haben, dabei kann man selbst ohne großartig zu rechen schnell feststellen, dass da seitens der Mineralölkonzerne einfach die Steueranhebung + 100 % drauf geschlagen wurde. Da die meisten eben chronisch dämlich sind was Mathematik angeht regt man sich dann nur über den Staat und nicht über die Konzerne auf. Vielleicht liegt`s auch an der uralt Mentalität, dass Konzerne toll sind (obwohl das Geld mehrheitlich ins Ausland abfließt und die Bürger die dort wohnen sich über unser Geld freuen dürfen) und der Staat zum Kotzen ist (obwohl wir ihn alle finazieren müssen, egal wie).
Die Zwangsbeimischung ist sowieso Unsinn, besser wär es den Öko Sprit einzeln anzubieten ohne Beimischung und unter alten Gesichtspunkten, eben 20 Cent billiger als Normalbenzin und dafür aus heimischer Produktion statt Hinterarabien und wer ihn tanken will braucht halt das richtige Auto. Der Markt wird sich dann schon schnell selbst regulieren, aber ich nehme mal an, dass dann schön viele Neuwagen mit ÖkoSprit gerechten Motoren gekauft werden würden und das "Normalbenzin" an der Tankstelle ranzig werden würde. Dann halt auf Druck der Öl Lobby andersrum.
betty hat geschrieben:Alternativen:
- Reduzierung des Leergewichts an Fahrzeugen. 100 Kilo weniger sparen rund 0,6 Liter je 100 Kilometer
Sorry, aber das ist doch völliger Unsinn. Wenn das stimmen würden dann würde ein Auto mit einer Masse von 1,5t (1500kg) und einen Verbrauch von 6l/100km ab einer Gewichtsersparnis von 1t (1000kg) ohne Sprit fahren, würde man das Gewicht weiter reduzieren würde es sogar Sprit erzeugen. Realistisch wäre hier ein Wert von etwa 0,1-0,2 l mehr nicht!
betty hat geschrieben:Alternativen:
- Verbesserung der Motorentechnologie, da kann das Ende noch nicht erreicht sein
Was glaubst Du denn was da noch geht ? Unsere heutigen Verbrennungsmotoren (vorwiegend Otto und Diesel) haben prinzipbedingt ein enorm schlechten Wirkungsgrad, da kann man höchstens noch ein bisschen dran herumfeilen aber mehr als ein paar Prozent im einstelligen Bereich sind da nicht drin. Und selbst das bringt niemanden weiter.
Bei den anderen beiden Punkten kann ich dir nur voll zustimmen. Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist das es kaum intelligente Verkehrsleitsysteme gibt. Denn das Spritsparpotenzial einer durchdachten Verkehrsführung ist meiner Meinung nach nicht zu verachten. Das beweist mir mein Arbeitsweg immer wieder. Wenn ich am frühen Abend die guten 20km zurücklege komm ich auf ein Durchschnittsverbrauch von 5,5l - 6l/100km. Wenn ich aber die gleiche Strecke nachts fahre wo ein großer Teil der schwachsinnigen Ampelschaltungen deaktiviert ist, sinkt der Durchschnittsverbrauch auf 4l-4,5l/100km. Das sind ca. 25% und es macht schon ein großen Unterschied ob ich mit einer Tankfüllung 1000km oder 1300 km weit komme.
Zum Thema E10 kann ich nur sagen: Balla Balla! Gestern Feinstaub heute CO² und morgen wieder was anderes. Alles nur weil die Leute die sich sowas einfallen lassen kein Schimmer von der Materie haben und die die es betrifft sich nicht dagegen wehren.
Die Zahl mit der Spritreduzierung hab ich von einem Test von Audi, der damals in der AutoBild war. Ich war auch überrascht, aber das Mehrgewicht hat wirklich einen so hohen Mehrverbrauch verursacht. Die Rechnung sieht auch ein wenig anders aus. Ich kann es nicht so gut beschreiben, daher nehme ich mal ein einfaches Beispiel:
- Auto 1.000 Kilo, Verbrauch 8l, Einsparung durch 100kg weniger 7%, ca. 0,55Liter
- Auto 900kg, Verbrauch dann bei rund 7,5 Liter, wieder 100kg weniger, ca 0,5 Liter
- Auto 800kg, Verbrauch wäre dann bei rund 7 Liter.
Würde sich der Verbrauch linear reduzieren, dann wären es 6,9 Liter. Ich denke mal, ich habe es so beschrieben, dass man versteht was ich meine.
Schlussendlich könnte man das ganze auf eine Formel reduzieren --> Kleines und leichtes Auto mit kleinem Motor kaufen, der sparsam ist, schon sinkt dein Verbrauch ganz massiv in Richtung der 5 - 6 Liter. Da aber viele Leute gerne mit dem Auto als Statussymbol "angeben" müssen oder möchten, wird dieses nie eintreten.
Es gibt viele Möglichkeiten, Sprit zu sparen, aber wer bitte von den jungen Leuten macht das zum Beispiel? Papis Auto (welches dann mal so ein richtig schweres Auto ist), komplett für einen Abend gesponsert, dazu eine Frau auf dem Nebensitz, schon brennen bei Junior die Sicherungen durch und es wird geheizt, weil man ja beweisen möchte, wie man mit dem Aut (nicht) umgehen kann. Geschäftsleute wider rum wirst du niemals dazu kriegen, das diese angemessen fahren würden, weil diese oftmals einen immensen Zeitdruck haben. Um diesen einzuhalten, werden ihre repräsentativen Autos ausgefahren. Politiker, die immer wieder vom Umweltschutz reden, lassen sich in wahren Spritschleudern durch die Gegend fahren, drüber reden macht man gerne, handeln tun die wenigsten (wobei das so einfach wäre).
Es ist nicht damit getan, nur den Benzinverbrauch zu reduzieren, es müsste, damit überhaupt etwas greifen würde, eine radikale Umdenken in den Köpfen der Bevölkerung stattfinden, damit sich etwas bewegen würde. Der Ansatz von E10 mag vernünftig sein, wenn dieser Kraftstoff gleich teuer wäre und keine Mehrbelastung durch den Bürger zulassen würde, was ja schon wiederlegt worden ist, da anfangs viele Autos kein E10 vertragen sollten, auf wundersame Weise nun jedoch die meisten Autos diesen Kraftstoff (überraschenderweise) vertragen (mal gespannt, wie in 3-5 Jahren die Werkstatt- und Reparaturrate zunimmt, weil Schläuche und Dichtungssysteme korrodiert sind.
Somit wird der Kunde indirekt zu einem neuem Auto gedrängt, um den Absatz anzukurbeln. Doch was passiert mit den alten Autos, darüber denkt doch kaum einer nach. Diese werden in die afrikanischen Ländern und nach Russland verschifft, um dort weiter ihren Dienst zu verrichten. Somit findet doch nur eine Verlagerung des Problems statt, der Overkill wird somit nur um ein paar Jahre verschoben.
Was man durchsetzen sollte, wäre (aus meiner eigenen Sicht und meiner eigenen Meinung) folgendes: Tempolimit auf den Autobahnen und nicht nur eine Empfehlung - das geht in allen Nachbarstaaten der EU einwandfrei und problemlos, warum sollte das nicht auch bei uns gehen. Nehmen wir Holland, dort gilt auf Autobahnen 120 und der Verkehr rollt in den meisten Fällen ohne größere Probleme flüssig, die Belastungen für die Umwelt sind in früheren "Raserbereichen" zurückgegangen. Dazu kommt noch eine rigorose Verkehrsüberwachung und Geschwindigkeitsmessung, was zur Folge hat, das die Unfälle zurückgegangen sind.
Dann müsste die Autoindustrie dazu verdonnert werden, Autos/Motoren auf den Markt zu bringen, die einen kombinierten Verbrauch von um 4,5 Liter haben (heutiger Stand sind ca. 2 Liter mehr). Das sollte keine großen Anstrengungen bedeuten und wäre sofort realisierbar (wird aber nicht gemacht, denn die Autolobby ist dafür viel zu mächtig und die Politiker von denen zu stark abhängig.
Der nächste Entwicklungsschritt wäre dann weg von den herkömmlichen Verbrennungsmotoren hin zu den Wasserstoffverbrennungen, was zeitgleich bedeuten würde, das auch das Gewicht der Autos abnehmen müsste, um die jetzige Mobilität zu erhalten. Machbar ist vieles, die Ansätze würde es geben, aber Umgesetzt wird leider so gut wie nichts, stattdessen wird der Autofahrer immer weiter gegängelt oder die Politik/Lobby verstrickt sich in Endlosdiskussionen, wie man was machen oder eben nicht machen sollte.
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