Facebook- Mobbing trieb Kind in den Tod

vom 31.10.2011, 23:32 Uhr

Ich sehe mir gerade auf Sat 1 eine Sendung an und es geht hier um einen Jungen, der in der Schule schon gemobbt wurde und schlussendlich durch Cybermobbing im Facebook in den Tod getrieben wurde. Nun ist natürlich klar, dass die Mutter des Kindes (sie tut mir wirklich auch leid), Facebook die Schuld gibt. Aber findet ihr nicht, dass auch Mütter eine Verantwortung gegenüber ihrem Kind haben, wenn ihr Kind ins Facebook geht? Vor allem war ja der Junge erst 13 Jahre alt, gerade das Alter, mit dem Kinder sich überhaupt bei Facebook anmelden dürfen.

Natürlich kann man nicht pausenlos alles berücksichtigen und beaufsichtigen sowie kontrollieren. Aber wenn ich eh schon weiß, dass der Junge in der Schule gemobbt wird, dann rate ich ihm doch zumindest vor solchen sozialen Netzwerken ab oder setze alles daran, dass man ihm nichts tut, oder nicht? Es ist ein wahnsinnig trauriger Vorfall, ich denke aber, dass die Erziehungsberechtigten genauso mit Schuld tragen, wie die Peiniger.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 31.10.2011, 23:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Dies ist wirklich ein sehr trauriger Vorfall, jedoch verstehe ich leider nicht wieso man sich durch Cybermobbing so stark beeinflussen lassen kann, das dies zum Tod führt.

Vor allem war ja der Junge erst 13 Jahre alt, gerade das Alter, mit dem Kinder sich überhaupt bei Facebook anmelden dürfen.

Ich habe schon etliche Kinder auf Facebook gesehen, die noch nicht einmal 13 sind, sie haben einfach ihr Geburtsdatum gefälscht um sich schon früher anmelden zu können und eben einfach dabei zu sein. Leider ist dies wie man sieht, wohl sehr gefährlich. Ich hätte dem Jungen aber nicht unbedingt davon abgeraten, dass er sich bei Facebook anmeldet, da man ja nie vorher wissen kann, was passieren wird.

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» katzenfeex3 » Beiträge: 201 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne ebenfalls Kinder, die bei Facebook angemeldet sind, weil sie sich älter gemacht haben, als sie sind. Aber auch hier muss ich wieder sagen, haben die Eltern die Verantwortung über das Kind und sollten eben darauf achten, dass sich ihr Kind nicht bei Facebook anmeldet.

Tja, wie das passieren konnte ist einfach erklärt. Es war eben so, dass dieser Junge auf einmal Posts auf seinem Account hatte, die ihn als schwul oder eben diverse Schimpfwörter noch dazu, bezeichneten. Da er ja in der Schule schon gemobbt wurde, war dies der Auslöser, dass er vor den Zug gesprungen ist.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es falsch, die Schuld bei dem Medium zu suchen, über das das Mobbing ausgeübt wurde. Die Schuld liegt bei denjenigen, die das Kind gemobbt haben. Auf welche Weise dies passiert, ist im Grunde genommen doch egal. Ob ein Kind nun über die Facebook-Seite durch seine Mitschüler gemobbt wird, oder ob er solche Erfahrungen ausschließlich im realen Leben macht, ist doch unerheblich. Relevant ist die Tatsache selbst - und die ist natürlich nicht zu tolerieren.

Ich weiß gar nicht, wie alt man sein muss, um Facebook zu nutzen. Ich meine aber, dass jemand, der erst 13 Jahre alt ist, offiziell noch zu jung ist. Das hält die Kinder natürlich nicht davon ab, sich dennoch dort anzumelden. Eltern können ihre Kinder auch nicht immer beaufsichtigen, gerade dann nicht, wenn die Kinder in dem Alter schon einen eigenen Computer besitzen und weitgehend unbeaufsichtigt Zeit im Internet verbringen. Ich denke, dass viele Eltern hier einfach mehr Präsenz zeigen müssen und sich auch aktiv damit auseinandersetzen sollten, was ihre Kinder im Internet treiben.

Letztendlich ist Mobbing von Kindern durch andere Kinder keine Neuheit. So etwas gab es auch vor Facebook. Kinder wurden auch früher schon von Mitschülern drangsaliert, Facebook ermöglicht denen, von denen das Mobbing ausgeht, nur neue Möglichkeiten. Das Problem gab es immer und es bringt nichts, sich auf die sozialen Netzwerke einzuschießen. Das Problem muss an anderen Stellen bekämpft werden. Da sind auch die Eltern gefragt, die ihre Kinder zu starken Persönlichkeiten erziehen müssen, damit diese nicht so leicht in die Opferrolle geraten. Die Schulen selbst müssen einbezogen werden. Und natürlich müssen auch die Kinder, von denen das Mobbing ausgeht, frühzeitig gebremst werden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Woher will man denn jetzt wissen, dass es am Cybermobbing lag, dass muss so gar nicht gewesen sein, sondern wird jetzt einfach so aufgepuscht. Ich denke in dem Alter braucht es kein Cybermobbing um Selbstmordgedanken aufkommen zu lassen, Kinder die in der Pubertät Schwierigkeiten haben und psychisch einfach ein bisschen labil sind, die sind auch schon wegen normalem Mobbing total fertig.So ganz nachvollziehen kann ich es eh nicht, wie man denn noch in einem solchen Netzwerk bleiben kann, wenn man doch eh gemobbt wird, aber da hätte die Mutter kaum Einfluss drauf haben können, denn Kinder müssen nun mal heutzutage für die Schule auch einiges am PC machen und dabei kann sie ihm nicht die ganze Zeit über die Schulter schauen.

Ich würde die Schuld hier also weder auf die Mutter, noch auf Facebook schieben. Verstellen kann sich jeder, die Mutter hat mitunter gar nicht richtig mitbekommen, was da in der Schule vor sich ging und das er über das Internet gemobbt wird konnte sie auch nicht wissen, woher auch? Vielleicht wäre es eher die Aufgabe der Lehrer hier gewesen, ihr Bescheid zu geben, aber es kann genauso gut sein, dass sie auch nichts mitbekommen haben, so trägt eigentlich niemand die Schuld, von den Peinigern selbst mal abgesehen. Und das diese sind wie sie sind, würde ich wiederrum auf die Gesellschaft schieben, denn die Werte und Normen die Kindern und Jugendlichen heute so vermittelt werden, sind einfach nur unterirdisch, kein Wunder dass dabei dann sowas raus kommt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich schiebe den schwarzen Peter jetzt weder der Mutter noch der sozialen Plattform zu. Es ist aber schon etwas deftig, dass sich die Mutter selber ins Rampenlicht stellt und Facebook die Schuld für den Tod ihres Jungen gibt. Deshalb zeige ich unter anderem auch die Möglichkeit auf, dass sie möglicherweise auch etwas nachlässig gewesen ist. Sie selber hat ja auch erzählt, dass er in der Schule ständig gehänselt und gemobbt wurde, weil er anscheinend moppelig war oder keine Designer- oder Markenkleidung trug. Wenn ich als Mutter Bescheid weiß, dann habe ich doch ein Auge auch auf Facebook.

Natürlich kann ich ihm nicht ständig über die Schultern schauen, andererseits würde ich ihm schon von Anfang an abraten, sich überhaupt bei so einer Plattform zu registrieren, wenn er schon in der Schule solche Probleme hat. Das ist für mich alles unverständlich. Es hat niemand Schuld, nicht einmal die Kinder, die ihn anscheinend so fertig gemacht haben, denn es ist ja anscheinend möglich, auf Facebook so etwas zu machen, sonst wäre es ja nicht passiert.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


wirreszeug hat geschrieben:Es hat niemand Schuld, nicht einmal die Kinder, die ihn anscheinend so fertig gemacht haben, denn es ist ja anscheinend möglich, auf Facebook so etwas zu machen, sonst wäre es ja nicht passiert.


Das würde ich so nicht unterschreiben. Im Grunde genommen ist es ein Puzzle von kleinen Schuldanteilen, die sich aufsummiert haben. Es gibt mehrere Stellen, die eine gewisse Mitschuld tragen und ich würde diejenigen, die das Kind gemobbt haben, auch nicht von jeglicher Mitschuld entbinden. Allerdings kommt dann auch noch dazu, dass die Mutter offensichtlich zu wenig darauf geachtet hat, was mit ihrem Kind passiert. Letztendlich war es scheinbar eine ungünstige Situation, in der alles zusammenkam - Druck von außen, Desinteresse bei der Mutter und ein psychisch labiles Kind.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man hier niemandem den schwarzen Peter zuschieben kann. Dass der Junge sich jetzt nur aufgrund des Mobbings bei Facebook das Leben genommen hat, kann man doch gar nicht so pauschal sagen. Es können noch so viele andere Faktoren eine Rolle spielen, und das wird von den Medien natürlich mit keiner Silbe erwähnt. Ist ja auch verständlich (aus deren Sicht!), denn mit einer solchen reißerischen Story erzielt man natürlich viel mehr Aufmerksamkeit. Mobbing ist generell ein echtes Problem - ob dieses nun in der Schule oder auch im Internet passiert. Leider passiert es immer häufiger, dass Kinder einen Schade von massivem Mobbing davon tragen. Aber nur der Mutter oder eben Facebook die Schuld zu geben, ist da natürlich auch keine Lösung.

Generell bin ich der Meinung, dass solch junge Kinder bzw. Jugendliche noch nichts auf einer solchen Plattform verloren haben. Okay, es ist nun einmal das Zeitalter der sozialen Netzwerke, wenn man das mal so sagen darf, aber man muss ja nicht immer alles mitmachen. Man darf sich zwar erst ab 13 Jahren anmelden, aber mal ehrlich - wie viele Kinder sind denn deutlich jünger, und trotzdem bei Facebook zu finden?! Ich kenne sogar ein neunjähriges Mädchen aus der Nachbarschaft, die dort angemeldet ist und fast täglich Sachen postet. Das Alter kann man so leicht fälschen, das ist ja nun wirklich keine große Sache. Das dann bei der Anmeldung zu überprüfen, ist so gut wie unmöglich. Da muss man als Mutter oder Vater auch einfach mal einen Riegel vorschieben. Wenn ich sehe, dass zwölfjährige Mädchen schon mehrere Stunden täglich im Internet surfen und chatten, muss ich mich echt fragen, warum die Eltern da solch ein Desinteresse an den eigenen Kindern zeigen.

Auch wenn viele Klassenkameraden angemeldet sein - in meinen Augen muss man dem Kind erklären, worin die Gefahren liegen. Viele haben schon in der Grundschule ein internetfähiges Handy uns posten wild, was sie gerade so machen. Das ist echt bedenklich und da müssen die Eltern doch handeln. Also ich würde meinem Sohn das nicht erlauben. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Kind, das im Internet gemobbt wird, sich auch gleich umbringt bzw. gefährdet ist. Es ist eben ein Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren und ich gehe einfach mal davon aus, dass das Kind nicht nur im Internet gemobbt wurde, sondern auch im "realen" Leben. Somit kann man niemanden die alleinige Schuld geben. Trotzdem sehe ich als Mutter es als meine Pflicht an, Interesse an meinem Kind zu zeigen und es nicht einfach machen zu lassen, was es möchte. Da muss ich die Mutter des Kindes auch eine Mitschuld geben. Für sie ist es natürlich einfacher, einen anderen zu beschuldigen als ihr eigenes Verhalten mal kritisch zu hinterfragen. Finde es echt schlimm, was da mit dem Jungen passiert ist, aber leider ist das kein Einzelfall :(

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Natürlich wird so eine Story besonders reißerisch dargestellt und das böse Facebook verdammt. Wobei ich schon der Meinung bin, dass diese Social Community mit Vorsicht zu genießen ist und vor allem Kinder in diesem Alter nicht wirklich beurteilen und überschauen können, auf was sie sich dort einlassen. Von daher stehe ich als Mutter doch in der Pflicht, ein wachsames Auge auf das Ganze zu haben. Mein Jüngster ist mit seinen 13 Jahren dort noch gar nicht angemeldet und ich habe auch in der Tat etwas dagegen, dass er das so schnell macht. Meine beiden älteren Söhne sind 17 und beide bei Facebook. Da kann und soll man das auch nicht mehr verwehren, die haben ja auch schon etwas mehr Verstand, um sich dementsprechend vorsichtig zu verhalten. Allerdings bin ich selber bei Facebook und habe mich in den Freundeskreis meiner Söhne aufnehmen lassen. Ich bin nicht sonderlich aktiv, schaue aber hin und wieder rein und sollte etwas bei meinen Jungs aus dem Ruder laufen, bekomme ich das mit.

Cybermobbing ist eine schlimme Sache, aber im Gegensatz zum Mobbing im realen Leben kann ein Kind dem relativ einfach aus dem Weg gehen, nämlich indem es sich im Netz nicht mehr blicken lässt. Als Mutter würde ich darauf bestehen, dass sich mein Kind in so einem Fall von Facebook fern hält. Das größere Problem ist doch aber dieses, dass so ein Kind eben nicht nur bei Facebook gemobbt wird, sondern auch in der Schule oder im Verein, denn Cybermobber bei Kindern sind meistens keine Fremden, sondern Schul- oder Vereinskameraden. Da müsste man als Mutter dann wirklich schauen, wie man (gemeinsam mit dem Kind, zusätzlich mit Lehrern oder Trainern) das Problem lösen kann. Es wird also nicht nur Facebook schuld am Tod dieses Jungen gewesen sein, sondern die gesamten Lebensumstände haben ihn depressiv gemacht.

Natürlich muss die Mutter nun in ihrer Trauer einen Schuldigen finden, den sie anklagen kann. Ich nehme an, sie wird sich selber die größten Vorwürfe machen und damit sie mit ihren eigenen Schuldgefühlen leben kann, wälzt die die Verantwortung auf Facebook ab. Ob ihr das weiter hilft und ob der Weg ins Fernsehen der richtige ist, wage ich zu bezweifeln.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es schon krass, dass die Mutter Facebook für die Taten beschuldigt und nicht selbst dagegen etwas unternimmt. Denn Facebook ist nicht schuld, dass der Junge ständig gemobbt wurde. Wäre ich der Erziehungsberechtigte des Jungen gewesen, hätte ich ihn gesagt, dass er sich von sozialen Netzwerken fernhalten soll und sich dort auch nicht mehr anmelden soll.

Denn Mobbing im Internet kann man viel leichter umgehen als Mobbing auf der Straße. Denn wenn man mal gemobbt werden sollte, kann man dies ignorieren oder, wenn es ganz extrem wird, sollte man sich schleunigst von der Plattform entfernen und sich nirgendwo anders anmelden.

Denn die Gefahr ist dann wiederum sehr groß, wenn man wieder gemobbt wird. Was ich nicht verstehe, ist, wenn man im realen Leben schon gemobbt wird, wieso hat sich dieser Junge dennoch in einem sozialen Netzwerk angemeldet? Den muss doch klar sein, wenn er schon draußen gemobbt wird, wird er auch ganz sicher im Internet weiter zugesetzt und dies geht weit aus heftiger zu als draußen.

Ich als Elternteil hätte dort eingegriffen und den Jungen dass benutzen eines sozialen Netzwerkes strengstens untersagt.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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