Was sind die Kostentreiber beim Führerschein?

vom 30.10.2011, 20:56 Uhr

Ich möchte Anfang nächsten Jahres den PKW Führerschein machen und habe mich dazu mal online schon ein bisschen umgesehen. Was mich dabei noch ein bisschen verschreckt sind die Kosten. So um die 2000€ muss man ja wohl schon kalkulieren und mir drängt sich die Frage nach den vermeintlichen Kostentreibern beim Ablegen der Führerscheinprüfung auf. Was macht denn den Führerschein so teuer? Hat man Möglichkeiten diese hohen Kosten mildernd zu beeinflussen und lohnt sich vielleicht ein überregionaler Preisvergleich?

» mika80 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 32,47 »



Es gibt einige Sonderfahrten - etwa die Nachtfahrt oder die Übungsfahrt über die Autobahn - die teurer sind als die normalen Stunden; aber leider auch vorgeschrieben, man kommt also nicht drum herum. Es mag sein, dass die Kosten bei den Anbietern etwas unterschiedlich ausfallen, aber im Prinzip ist natürlich die Zahl der geleisteten Stunden entscheidend.

Das Problem besteht darin, dass Du kaum Einfluss auf die Anzahl der Fahrstunden hast. Eine gewisse Mindestanzahl ist vorgeschrieben (ich glaube 25) und fast alle aber mehr benötigen. Oder zumindest meinen die Fahrlehrer, dass ihr Schützling mehr benötigt und er meldet einen erst dann zur Fahrprüfung an, wenn er es für richtig hält. Ich habe auch Bekannte, die hatten 70 und mehr Fahrstunden und ich hatte nicht den Eindruck, dass das besonders schlecht lernende Menschen waren.

Ich glaube, manche Fahrschulen nehmen die Fahranfänger auf diese Art ziemlich aus und da wäre es gut, sich vorher bei anderen umzuhören und dann die Fahrschule zu nehmen, wo die benötigten Stunden bis man zur Prüfung angemeldet wurde, eher gering ausgefallen sind.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann mich noch daran erinnern, was mein Führerschein seinerzeit gekostet hat. Im Jahr 2000 habe ich noch 1.300 DM bezahlt, also rund 665 Euro. Das ist schon interessant, wie innerhalb von 11 Jahren die Preise für einen simplen PKW-Führerschein ansteigen.

Als Kostentreiber kannst du mit größter Wahrscheinlichkeit die Anzahl der Fahrstunden rechnen. Die Fahrstunden sind das teuerste an der ganzen Geschichte. Der Theorieunterricht kostet zwar auch Geld, aber eben lange nicht so viel wie das Fahren üben. Wie genau die Pflichtstunden und Zusatzstunden heute geregelt sind, weiß ich leider nicht, zu meiner Zeit waren es noch 12 Pflichtstunden (Überlandfahrt, Autobahnfahrt und Nachtfahrt). Dazu kamen dann noch die Zusatzstunden für die Übungen zum fahren lernen, parken lernen und solches Zeug.

Schlussendlich, je mehr Stunden du für die Übungen benötigst, desto teurer ist der Führerschein. Die Kosten für die Prüfungen selber sind dabei nicht so extrem.

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» martin22 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich mache seit Anfang August meinen Führerschein in der Klasse B. Am Anfang zahlst du deine Grundgebühr bei der Fahrschule von ca. 150 Euro, dann musst du deine Unterrichtsmaterialien bezahlen, die circa 50 Euro kosten, diese beinhalten ein Begleitbuch und die Theoriebögen, entweder als Computerfassung oder als Papierversion. Dann musst du deinen Führerschein bei der Stadt beantragen, was je nach Stadt 50 bis 80 Euro kostet, darin ist dein Führerschein, die Eintragungvon Begleitpersonen und anderes drin. Nun hast du schon circa. 250 Euro bezahlt. Zur Theorieprüfung musst du weitere Gebühren bezahlen. Die Fahrschule verlangt ca. 30 Euro und der TÜV verlangt circa 20 Euro. Jetzt sind wir bei 300 Euro.

Jetzt fängst du mit Fahrstunden an, eine normale Fahrstunde kostet bei meiner Fahrstunde 28 Euro, eine Sonderstunde, wie eine Überlandfahrt und Autobahnfahrt, kostet 39 Euro und eine Nachtfahrt kostet 42 Euro die Stunde. Eine Fahrstunde dauert 45 Minuten, allerdings gibt es bei meiner Fahrschule meist nur Doppelstunden. Nun kosten die Sonderstunden ca. 380 Euro, insgesamt sind wir jetzt bei 680 Euro. Nun musst du auch normale ahrstunden haben, um das Autofahren überhaupt zu lernen, denn Sonderfahrten können gesetzlich erst gemacht werden, wenn der Fahrschüler selber Autofahren kann und der Fahrlehrer nicht ständig eingreifen muss. Bei meiner Fahrschule wird von circa 20 Übungsstunden ausgegangen. Somit kommen wir auf einen Zwischensumme von 1240 Euro. Jetzt musst du dich zur praktischen Prüfung anmelden und die kostet bei meiner Fahrschule 99 Euro und der TÜV verlangt noch mal das gleiche. Somit kommen wir auf einen Gesamtbetrag von 1438 Euro, aber ich glaube ich habe etwas vergessen. Aber 1600 Euro kannst du rechnen. Ich hoffe das ich deine Fragen beantwortet habe.

» knastnumer » Beiträge: 50 » Talkpoints: 22,82 »



Ich denke, dass die Anmeldegebühr von Fahrschule zu Fahrschule und von Stadt zu Stadt verschieden ist. Ich habe zum Beispiel keine Grundgebühr von 150 Euro gezahlt sondern bin mit 50 Euro weggekommen. Die Anmeldegebühr bei der Stadt hat mich circa 45 Euro gekostet. Für die Unterrichtsmaterialien habe ich knapp 60 Euro gezahlt, weil ich das Lernprogramm mitgebucht hatte. Für die Theorieprüfung habe ich wiederum knapp 50 Euro gezahlt, sprich ich bin nach der Prüfung auf circa 205 Euro gekommen.

Jedoch sind die Fahrstunden das Teure. Pro Fahrstunde zahle ich 27 Euro. Nachtfahrten und Autobahnfahrten sind etwas teurer, aber man kommt für 16 Fahrstunden locker auf 500 Euro je nach Tarif. Dann kommt die Fahrprüfung, die garantiert auch noch mal locker mit 150 Euro zu Buche schlägt. Wenn ich das Ganze auf Anhieb bestehe, dann rechne ich mal mit ungefähr 1000 Euro, die ich ausgegeben habe und das scheint nach Aussagen anderer hier noch sehr günstig zu sein.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das teuerste an dem Führerschein sind die Fahrstunden. Klar, Prüfungskosten von 100 €, die Anmeldung kostet häufig ähnlich viel, aber die Fahrstunden machen den Bärenanteil aus, logisch, denn das Fahrzeug muss anteilig abbezahlt werden, dazu kommen noch Benzin und die Versicherung, die, könnte ich mir vorstellen, auch höher als normal ausfällt.

Wenn du talentiert bist, glaube ich, dass deine einkalkulierten 2000€ viel zu viel sind. Ich habe meinen Führerschein 2005 gemacht und knapp 1000€ bezahlt, auch, weil ich nur zwölf Fahrstunden brauchte, was im Vergleich mit anderen Fahrschulen und den Durchschnitten relativ wenig sind. Ich habe das Gefühl die Fahrschulen versuchen normalerweise so viele Fahrstunden wie nur möglich an den Mann zu bringen, um mehr Geld zu bekommen, such dir also eine, bei am besten andere schon gute Erfahrungen gemacht haben. Denn kein Mensch braucht wie schon genannt wurde 70 Fahrstunden. Mit maximal 20 Fahrstunden sind sämtliche Bekannte und Freunde durch die Prüfung gekommen. Man spart also an einer fairen Fahrschule eventuell mehrere hundert Euro, obwohl die Fahrstunden selbst teurer sind. Erkunde dich also gut.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Der größte Kostenfaktor selbst ist wohl schon mal die Fahrschule an sich, hier solltest du dich im Vorfeld auf jeden Fall informieren, bei welcher Fahrschule deiner Stadt du am besten aufgehoben bist. Zu zahlend sind für den Führerschein am Anfang erst mal nur die Grundkosten für die Fahrschule (Damit sind die theoretischen Unterrichtsstunden beglichen) sowie etwa 20-25 Euro für theoretisches Übungsmaterial daheim.

Wenn du dann genug theoretische Erfahrung hast, kannst du dich langsam an die Fahrstunden selbst machen, wobei hier in der Regel jede Fahrstunde einzeln bezahlt wird. Ich kenne es so, dass ich zuvor jede Fahrstunde als sogenannte "Fahrchecks" gekauft habe. Ich glaube, hier hat jede Stunde an die 30Euro gekostet - Der wohl auf die Dauer größte Geldfresser. Dazu kommen dann noch eben die Gebühren für die theoretische und für die praktische Prüfung, wobei die praktische Prüfung um einiges teurer ist (bei mir um die 100Euro) - Da ich nicht durchgefallen bin, weiß ich nicht, was eine Nachprüfung kostet, aber auch hier kann man Geld sparen.

Also kurz: Am meisten leidet wirklich die Geldbörse, wenn man besonders viele Fahrstunden nimmt. Auch hier ist es eben am wichtigsten, wenn man sich vorher wirklich informiert. Auch wenn eine Fahrstunde irgendwo nur fünf Euro billiger ist, dann macht dies auf die Dauer auch sicherlich eine Menge aus. Auch sollte man nach Möglichkeit die Prüfungen beim ersten Anlauf schaffen, da auch die Nachprüfungen nochmal etwas Geld kosten, auch wenn bestimmt nicht so viel, wie bei der ersten Prüfung.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe erst vor 14 Jahren meinen Führerschein gemacht. Ich brauchte nur meine Pflichtstunden und bin sogar einmal durch die Theorie gerasselt und habe gerade mal 800 DM bezahlt mit allem drum und dran. Das sind 400 Euro. Dass der Führerschein so teuer geworden ist, kann ich mir eigentlich nur damit erklären, dass die Fahrstunden einfach ersteinmal doppelt so teuer geworden sind. Einfach DM weg und Euro dahinter. Damit werden schon die Fahrstunden doppelt so teuer und wenn man dann auch noch das DM vor den anderen Kosten wegmacht und ein Euro davor schreibt kommt es schon näher an die fast 2000 Euro.

Dann wollen wahrscheinlich auch viele Fahrstunden einfach so viel Fahrstunden wie möglich und raten den Schülern die Fahrstunden parallel zu den theoretischen Stunden zu nehmen. Rasselt man durch die Theorie muss man natürlich, damit man in Übung bleibt auch weiterhin Fahrstunden nehmen. Und wenn der Fahrlehrer dann meint, dass man hier und da noch eine Fahrstunde braucht ist man locker bei fast 2000 Euro.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


mika80 hat geschrieben:Hat man Möglichkeiten diese hohen Kosten mildernd zu beeinflussen?

Ja, das kann man durchaus indem man nur die Pflichtstunden fahren muss. Ich würde daher dazu raten mit einem Elternteil mal auf einen Verkehrsübungsplatz zu fahren. Dort kannst du ganz legal die grundlegenden Sachen lernen. Dann kannst du dir die teure Zeit um bspw. das Anfahren und Parken zu lernen im wahrsten Sinne des Wortes sparen. Natürlich fährt sich jedes Auto anders aber wenn du den Dreh mal heraus hast und dich etwas sicherer hinter dem Steuer fühlst, wird das schon einiges ausmachen. Dass der Fahrlehrer allein bestimmt wann man in die Prüfung gehen kann, stimmt nicht. Du kannst, sofern du dich bereit fühlst, darauf bestehen an der nächsten Prüfung teilzunehmen.

An den Gebühren kann man leider nicht rütteln. Zumindest nicht an denen, die von der Fahrschule weiter abgeführt werden. Die Anmeldung hängt halt davon ab wie viel die Fahrschule für ihren Aufwand berechnet. Ich würde aber nicht schauen wo man den Führerschein am günstigsten machen kann sondern mich bei Gleichaltrigen umhören. Nicht jeder Fahrlehrer hat ein Händchen für seine Schüler oder unendlich Geduld. Das verunsichert einen Fahranfänger dann nur noch mehr. Es gibt aber auch Fahrlehrer, bei denn der Unterricht und die Fahrstunden richtig Spaß machen. Manch einer schafft nach einem Fahrschulwechsel den Führerschein plötzlich ganz locker. Hör dich um und schau ob der Fahrlehrer zu dir passt. Merkst du, dass ihr nicht auf einer Wellenlänge seid, kannst du die Fahrschule jederzeit wechseln.

Ich habe meine Führerschein 2003 gemacht und damals mit den knapp 1300€ im normalen Rahmen gelegen. Seitdem sind die Sprit- und somit auch Fahrstundenpreise aber extrem gestiegen. Ich musste glücklicherweise nicht zig Stunden machen. 2003 war es leider schon so, dass man den Anhängerführerschein separat dazu machen musste. Das habe ich jedoch nicht gemacht. Wenn ich ihn jetzt nachträglich machen würde, müsste ich laut Aussage eines Fahrlehrers vor knapp 2 Monaten mit rund 600€ rechnen. Überleg dir also gut ob du den nicht sofort mit zum normalen Führerschein machen möchtest. Nicht, dass du dich hinterher ärgerst, weil du dich dagegen entschieden hast. Machst du ihn nämlich direkt mit, wird das natürlich günstiger, weil du nichts doppelt machen musst.

2000€ klingen verdammt viel aber wenn ich sehe was ich vor einigen Jahren bezahlt habe und wie sich die Preise seitdem entwickelt haben, würde ich die Kosten momentan auch auf 1600-1800€ einschätzen. Da sollte man früh genug mit dem Sparen anfangen um später nicht in Geldnot zu geraten. Denn wenn man einmal angefangen hat und einem dann das Geld plötzlich ausgeht, ist das schon blöd. Nicht jede Fahrschule lässt sich auf Ratenzahlungen ein. Schau, dass du bis zum nächsten Jahr genug zurückgelegt hast und den Lappen in einem Rutsch machen kannst. Viel Erfolg. :shock:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die eigentlichen Preistreiber sind auf jeden Fall die einzelnen Stundenpreise für die Übungsstunden. Im Schnitt braucht man vielleicht 30 Stunden plus die Sonderfahrten und hier ist man allein bei den Fahrstunden schnell bei 1400 Euro. Der Rest sind irgendwelche Gebühren, die sich sehr schnell summieren.

Ich habe meinen Führerschein noch für etwas mehr als 1000 DM bezahlt. Da kann man mal sehen, wie schnell sich hier die Preise entwickelt haben. Meinen Führerschein musste ich damals sogar selbst finanzieren und habe von meinen Eltern nichts dazu bekommen. Es war also langes Sparen dafür notwendig.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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