Kartoffelgericht aus der Kindheit - Name u. Rezept gesucht

Als Kind gab es im Elternhaus gerade zur kalten Winterzeit hin ein Kartoffelgericht, welches sozusagen aus einem Teig, der an Reibekuchenteig erinnerte, bestand. Es wurden also geriebene Kartoffeln, diverse Gewürze und wahrscheinlich zur Bindung Eier verarbeitet. Genau weiß ich es nicht mehr. Mit Schinken- oder Speckwürfel kam das Ganze dann in einen blauen Bräter aus Emaille. Die Masse wurde im Ofen gegart. Serviert wurde dieses Gericht hinterher mit Apfelmus.

Es muss sich hierbei um eine (nord)hessische, also regionale Speise gehandelt haben. Aber mir fällt partout der Name nicht ein noch habe ich ein überliefertes Rezept. Fragen kann ich auch nicht. Internetrecherchen brachten kein entsprechendes Ergebnis. Weiß jemand von Euch, was ich meinen könnte? Wenn ja, wie heißt dieses Gericht und wie bereite ich es zu?

Deine Beschreibung hört sich für mich noch am ehesten nach Kartoffelpuffern an, sind es sie vielleicht, die Du suchst? Kartoffelpuffer kann man wohl auf ganz verschiedene Art zubereiten, aber sie bestehen zum Großteil aus dem, was Du hier erwähnt hast. Die Variante mit Schinken- oder Speckwürfeln ist mir allerdings neu, jedoch kenne ich es ebenfalls so, Kartoffelpuffer mit Apfelmus zu essen. Dass Kartoffelpuffer in einem Topf gegart werden, kenne ich so allerdings auch nicht und ich meine, dass meine Mutter sie immer in einer Pfanne angebraten hat, deshalb bin ich mir wiederum unsicher, ob sie es sind, die Du meinst?

Das hört sich für mich nach einem Kartoffelkuchen an, aber das ist glaube ich eine schwäbische Spezialität. Dazu habe ich kein genaueres Rezept und es gibt wahrscheinlich auch viele verschiedene, denn ich habe den schon einmal im Urlaub gegessen und auch bei Bekannten hier im Ostfriesland. Der im Urlaub wurde in einer Kuchenform gebacken, unsere Bekannten haben ihn in einer ganz gewöhnlichen Auflaufform zubereitet. Der Kartoffelkuchen schmeckte jeweils wie ein sehr dicker Kartoffelpuffer. Könnte also so etwas sein, wie das was du suchst.

Für mich klingen deine Angaben so, als wäre das gesuchte Rezept eine Variante des "Himmel un Äd" (Himmel und Erde, auch als Himmel und Hölle bekannt). Das Gericht ist vor allem im schlesischen, rheinländischen und hessischen Raum sehr bekannt und beliebt. Allerdings werden hier Eigelb, Milch, Salz und Butter zu einem Kartoffelbrei gestampft, nicht zu einer Art Reibekuchenteig verarbeitet. Rezepte, wie man "Himmel und Erde" zubereitet, gibt es sehr viele im Netz. Vielleicht schaust du mal, ob du nicht eines findest, dass du entsprechend dem, was du aus deiner Kindheit kennst, abwandeln kannst.

Nein, ein Kartoffelpuffer oder ein Reibeplätzchen ist es ja eben nicht. Die kann ich auch zubereiten, aber gebacken werden sie in der Pfanne oder wie ich gelesen habe, auch im Waffeleisen. Aber das, wovon ich rede, ist eben kein Kartoffelpuffer, weil die Masse nicht nacheinander ausgebacken wird, sondern im Ofen gegart wird. Die Masse bekommt im Ofen dann auch so eine nette Kruste und der Geschmack erinnert schon an Kartoffelpuffer oder Reibeplätzchen, ist aber von der Vorbereitung und Zubereitung auch anders.

Nach einem Rezept für Kartoffelkuchen könnte ich mal Ausschau halten, aber ich bin mir selbst nicht sicher. Jedenfalls war der Name nicht Kartoffelkuchen, sondern hatte einen exotischeren Namen. Dieser fing mit "Kartoffel" an, aber hatte noch einen Zusatznamen, auf den ich nicht komme.

Nein, Himmel un Äd beziehungsweise Himmel und Erde war es auch nicht. Aber danke für Eure Bemühungen. Vielleicht kann mir noch jemand anderes dabei weiterhelfen und weiß, was ich meine.

Meinst du vielleicht den sogenannten Döppekuchen? Die Beschreibung passt nämlich an sich auf diesen Kartoffelkuchen, besonders weil er im Backofen gegart wird und danach noch circa 5-10 Minuten im Backofen überkrustet wird. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das wirklich der Richtige ist, ich kenne das Rezept nur aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Wahrscheinlich wird er in Nordhessen noch einmal anders genannt.

Du nimmst dazu geriebene Kartoffeln, zerkleinerten Lauch, Speckwürfel, eine Knoblauchzehe, Sahne, Ei, Muskat, Petersilie und Kräuter nach Wahl. Die Kartoffeln werden in Wasser gerieben und danach gut ausgedrückt. Die verrührst du dann mit den anderen Zutaten, so dass du eine Masse erhältst und die gibst du dann in eine Form oder auf ein Backblech. Das Ganze wird dann circa eine dreiviertel Stunde bei 180° C im Backofen gegart und gegen Ende noch einmal fünf bis zehn Minuten bei 220° C überkrustet.

Kochanie, das war es - ich habe gerade bei Chefkoch nach "Döppekuchen" gesucht und dort auch den Begriff "Schales" gelesen, bei uns hieß es so ähnlich, "Kartoffelschalet", aber ich weiß nicht, ob ich es so richtig geschrieben habe. Die Zubereitungsdauer und alles kommt genau hin. Damit weiß ich auch, was es mal in der nächsten Zeit geben wird, denn dieses Gericht habe ich wirklich vermisst. Vielen lieben Dank!

Dann weißt du ja bereits, was es ist. Bei uns im Schwäbischen gibt es das Gericht auch, da nennt es sich Rohrfleck, wird mit Ei gebunden und mit Milch aufgegossen. Mein Mann liebt das über alles und kennt das aus seiner Kindheit, ich selber bin davon allerdings nicht so begeistert und koche es deswegen nicht.