Übergrößenmodels für Übergrößen-Kleidung?

vom 30.10.2011, 14:42 Uhr

Ist man auf andere Kleidungsgrößen angewiesen, als die, die man üblicherweise in jedem Laden kaufen kann, hat man inzwischen auch als fülligerer Mensch einfach mehr Auswahl. Einige Versandhändler sind richtige Spezialisten im Bereich der Übergroßen. Auch ich gehe dort gern mal stöbern, aber mich stört halt schon ein wenig, dass die meisten gezeigten Models weit davon entfernt sind, eine Übergröße tragen zu müssen.

Nun sind die abgebildeten Damen in den wenigsten Fällen auch sehr schlank, sondern haben in meinen Augen eher eine normale Figur, aber eben normal schlank und nicht etwas dicker. Es ist ja schon so, dass Kleidungsstücke sowieso an jedem Menschen anders aussehen und so verhält es sich auch bei der Kleidung in Übergröße. Aber dennoch wäre es gerade für mich interessant, wie ein Kleidungsstück nun an einem fülligerem Model wirkt, eher weil ich wissen möchte, wie das Stück dann fällt.

Ich habe schon einige Male daneben gegriffen, weil die Kleidungsstücke wider Erwarten doch nicht ganz so für einen dicken Menschen geeignet waren. Dass immer mal etwas nicht passend ist, hat man sicher auch als schlanker Mensch schon erlebt, aber ich denke, man sollte schon schauen, dass die Kleidung nun weder einfach so herunter hängt noch dass man damit wie eine Wurstpelle aussieht. Mit einem richtig guten Schnitt kann auch ein Übergrößen-Kleidungsstück ganz toll wirken.

Was meint Ihr? Wenn man nun ausschließlich Übergrößen anbietet, sollte man dann nicht auch auf Frauen zurückgreifen, die einfach auch eben eine Kleidergröße 46, 48 oder vielleicht sogar mehr trägt? Warum? Sollte man doch mehr auf normal gebaute Models setzen - welche Argumente sprechen dafür, welche dagegen? Wie sähe es denn aus, wenn man auf Models zweier Staturen zurückgreift, um einen Vergleich zu haben?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass ein Bild mit einem Modell wirkliche Rückschlüsse darauf erlaubt, wie die Kleidungsstücke letzten Endes wirklich ausfallen. Übergrößen fangen ja glaube ich bei Damen schon ab Größe 42 an, zumindest wirbt der Übergrößen Laden in der statt damit, dass er Kleidung erst ab dieser Größe führt. Ich persönlich trage alles zwischen 38 und 44, obwohl mich wohl niemand als füllig bezeichnen würde. Ich bin einfach nur sehr groß und die Kleidung muss dementsprechend für mich lang genug sein und auch die breiten Schultern und Rippen ohne zu spannen bekleiden können. Ich könnte mich also theoretisch als Modell anbieten und eine Bluse in Größe 44 tragen. Das wäre für fülligere Damen aber vermutlich tatsächlich ein Grund, diese Bluse in einer größeren Nummer zu bestellen als gewohnt, weil ich recht schlank bin und es so aussehen würde, als würde die Bluse klein ausfallen. Okay, ich rufe mein Urteil zurück und sage, dass man doch besser richtige Übergrößen-Modells engagieren sollte für solche Spezial Kataloge :wink:

Ein Vergleich ist vielleicht auch hilfreich, aber wenn man an einem etwas beleibteren Modell sehen könnte, wie sich die Größe verhält und wie der Schnitt sitzt würde das meiner Meinung nach ausreichen. Es ist aber immer hilfreich, wenn bei den Bildern auch geschrieben wird, welche Größe das Modell gerade trägt.Finde ich zumindest.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mein Kenntnisstand ist derselbe wie der von olisykes91, dass Übergrößen nämlich bereits ab Konfektionsgröße 42 losgehen. Ich gehe davon aus, dass ein Versandhandelsunternehmen die Kleidung, die es anbietet, immer so gut wie möglich präsentieren will und ich denke, dass dazu auch gehört, dass Fotos von Models gezeigt werden, die sehr gute Proportionen haben, sodass man als Betrachter eines solchen Fotos höchstens erkennen kann, dass die betreffende Person etwas fülliger ist, aber eben insgesamt fülliger. Würde man eine Frau zeigen, die eine Konfektionsgröße 46 trägt und deren Problemzone eindeutig der Bauch ist, so würde die präsentierte Kleidung an ihr sicherlich nicht sehr vorteilhaft aussehen und sich somit auch sehr schlecht verkaufen lassen. Insofern muss also jeder – aber das trifft nicht nur auf Menschen mit größeren Konfektionsgrößen zu – für sich selbst wissen, wo er seine Problemzonen hat, wo die eigenen Proportionen entsprechend anders gelagert sind als im Fall des Models, das die Kleidung präsentiert, für die man sich interessiert und demnach auch erwägen, ob man selbst diese Kleidung überhaupt tragen könnte oder ob sie rein vom Schnitt her überhaupt nicht zu den eigenen Maßen passt.

Ich denke also zwar schon, dass Models mit Kleidergröße 46 oder 48 durchaus realistischer wären, um Mode in Übergrößen zu präsentieren, allerdings würde man auf Seiten des Versandhandelsunternehmens sicherlich dennoch darauf achten, ein Model mit guten Proportionen auszuwählen, das liegt ja durchaus auf der Hand. Übrigens habe ich auch tatsächlich schon Models gesehen, ich glaube, bei bonprix, die offensichtlich eine größere Größe als eine 42 getragen haben – meiner Einschätzung nach mindestens eine 44, wenn nicht gar eine 46. Dennoch haben diese Models ebenfalls ganz gute und gleichmäßige Proportionen und sind nur insgesamt fülliger, aber nicht mit offensichtlichen Problemzonen versehen. Konfektionsgrößen sind leider generell eben so geschneidert, dass die breite Masse sich damit kleiden kann, die recht einheitliche Proportionen hat. Jemand mit Problemzonen wird insofern schwerlich glücklich werden, sofern er seine Problemzonen nicht kennt und beim Kaufvorhaben entsprechend berücksichtigt.

Models in zwei unterschiedlichen Konfektionsgrößen abzubilden, halte ich allerdings schon rein aus Kostengründen nicht wirklich für durchführbar, allerdings auch von Seiten des Versandhandelsunternehmens nicht für strategisch klug, weil ich denke, dass die meisten Kleidungsstücke ab einer bestimmten Größe grundsätzlich eher den Zeltcharakter haben – ich hoffe, diese Ausdrucksweise nimmt mir niemand übel und ich meine das auch nicht böse. Große Körpermassen müssen aber mit entsprechend viel Stoff bedeckt werden und ich finde, dass man das spätestens ab einer Größe 50 aufwärts auch ganz gut sieht, dass große Mengen Stoff „nötig“ sind, um die Person, die die Kleidung trägt, entsprechend zu bedecken. Würde man also ein Model mit Konfektionsgröße 44 und eines mit Größe 52 ablichten, so denke ich, dass man als Betrachter dieser Fotos grundsätzlich empfinden würde, dass die Models mit Größe 52 irgendwie alle gleich aussehen, weil ihre Proportionen aufgrund der Körperfülle alle sehr ähnlich aussehen und selten wirklich wahrzunehmen sind, weil sie mit zu viel Stoff „verhängt“ werden.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bedenken musst du aber, dass man die Kleidung auch losbekommen will und das wird schwierig, wenn schon das Model so aussieht, als würden ihm die Sachen eher nicht stehen. Mal im Ernst, die Models für die NORMALgrößen tragen doch auch wohl eher Größe 34 als 38 und man kann sich sicherlich auch darüber streiten, ob das denn normal ist. Diese Models haben elend lange Beine und null Bauch - normalsterbliche Frauen sehen auch schon etwas anders aus.

Insofern finde ich es nicht weiter verwunderlich, dass die Models für die Übergrößen dann eher nach Normalgröße aussehen. Aber ich hatte schon einen Katalog in der Hand, wo man wirklich übergewichtige Frauen als Models hatte und da musste ich wirklich denken, dass das bei denen schon komisch aussieht und wenn ich ein Gewichtsproblem in der Richtung hätte, würde ich eher nicht da kaufen. Man will mit Kleidung dann vermutlich eher kaschieren und teilweise trug das aber nur noch mehr auf. Wobei ich sagen muss, dass es zum Teil wirklich schöne Sachen gibt und die gabs dann eben nicht in meiner Größe (36). Da weiß man erst mal, wie es anders herum auch sein kann.

Bedenken muss man vielleicht auch, dass die Models da auch hübsch zurecht gemacht werden und so platziert werden, dass man vielleicht nicht gerade jedes Pfund zuviel sieht. Möglicherweise haben sie nämlich sogar Größe 48 und man sieht es nur nicht so.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Es gibt doch Übergroßen-Models und ich hätte jetzt auch eigentlich gedacht, dass Kleidung in den Größen dann auch von diesen Models präsentiert wird, aber ich habe mich grade mal umgesehen und festgestellt, dass das nicht immer der Fall ist.

Kleidung wirkt auf jeden Fall anders an unterschiedlichen Menschen. Das merke ich selbst als "Normalgewichtige" mit ganz normaler Figur, nicht superschlank, aber eben auch nicht füllig. Wenn ich dann Kleidung bestelle, die an den "Magermodels" super aussieht, ist das bei mir schon nicht immer der Fall, und wenn man dann doch etwas fülliger ist, ist das bestimmt noch schwieriger.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe bei der Frage sofort an das Label Happy Size gedacht, welches Kleidung für etwas fülligere Frauen anbietet und diese auch mit molligen Frauen präsentiert. Ich muss sagen, dass das trotzdem gut aussehende Models sind, die vielleicht Größe 44 oder 48 haben, aber dennoch gut proportioniert sind und deswegen nicht unästhetisch aussehen.

Es mag ja sein, dass "normale" übergewichtige Frauen meistens nicht ganz so gut aussehen, aber zumindest sind die abgebildeten Damen näher an der Realität der Kundinnen als super schlanke Fotomodelle. Und die Fotos zeigen eben, dass Frauen, nur weil sie etwas mollig sind, deswegen nicht unattraktiv sein müssen.

Leider wird die Unterwäsche auch dort von schlanken Frauen gezeigt, ebenso wie Badeanzüge. Es werden also etwa Corsagen für fülligere Damen angeboten, aber man sieht sie an einem dünnen Model und weiß so gar nicht, ob der optisch verschlankende Effekt des Kleidungsstücks auch tatsächlich vorhanden ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mir ist gerade noch eingefallen, dass es beispielsweise bei einigen Herrenmoden mit Übergrößen doch anders aussieht und man da auch teilweise Männer mit recht viel Bauch sehen kann. Sicherlich mag es auch am Anbieter liegen, der die Übergrößen anbietet und davon ist recht viel abhängig. Da frage ich mich schon, warum es nicht möglich ist, bei Frauen so etwas ähnliches anzubieten. Aber ich kenne da auch einen Anbieter, der nun keine sehr dicke, aber auch keine schlanke Frau zeigt, das ist aber nur eine Ausnahme.

Ein anderer Anbieter hat auch schon irgendwelche Wellnesstage oder dergleichen angeboten, mit Stylingberatung und diese Frauen wurden dann auch vorgestellt. Auch hat man schon mal Modelwettbewerbe veranstaltet und eben auch recht dicke Frauen gezeigt, aber mehr auch nicht. Sicherlich mag es daran liegen, dass man die Ware ja auch an die Frau bringen möchte, wie Winny geschrieben hat, aber ein bisschen mehr Realitätsnähe würde ich mir schon wünschen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



SuperGrobi hat geschrieben:Es gibt doch Übergroßen-Models und ich hätte jetzt auch eigentlich gedacht, dass Kleidung in den Größen dann auch von diesen Models präsentiert wird, aber ich habe mich grade mal umgesehen und festgestellt, dass das nicht immer der Fall ist.

Du musst auch sehen, wo bei Modells "Übergröße" anfängt. Ich habe vor einiger Zeit einen Bericht über ein Plus Size Modell gelesen, das wohl gerade sehr angesagt ist. Da habe ich mich dann schon gefragt, was an ihr "plus size" sein soll. Die Frau war etwas kurviger als ich, aber hatte im Vergleich zu mir auch nicht wesentlich mehr auf den Rippen - und ich trage in der Regel Größe 36/38!

Bei Mode ist es wohl wirklich so, dass sich die meisten Kunden keine Realitätsnähe wünschen. Es gibt ja auch bei den Normalgrößen diese Problematik, dass Mode von Modells gezeigt wird, die eigentlich in Kindergröße passen und damit kann eine normale Frau mit einem normal entwickelten weiblichen Körper ja auch nicht wirklich viel anfangen. Aber in Tests wurden Kleidungsstücke, die von solchen dünnen Modells präsentiert wurde, eben durchweg positiver bewertet als wenn man das gleiche Kleidungsstück an einer "dickeren" Frau gezeigt hat. Ein "Kleiderständer", der als eher unattraktiv empfunden wird, könnte also dafür sorgen, dass sich ein Kleidungsstück schlechter verkauft.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es gibt da auch die andere Seite, denn ich habe mich erst am Wochenende darüber aufgeregt, dass ich auf einer Seite gewesen bin, wo die Übergrößen meiner Meinung nach fast nur an molligeren Models gezeigt wurden. Ich denke also, dass es ganz gut wäre, wenn man Models mit verschiedener Körperfülle zeigt, denn so stellt man wohl die meisten noch zufrieden? Ansonsten kann man ja darauf schauen, aus welchem Material etwas besteht und ob Maße angegeben sind, bzw. ob man etwas an Kleidung besitzt, was dem Teil aus dem Internet ähnelt. So gehe ich zumindest öfters vor.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin der Meinung, wenn man Kleidung in Größe 44 oder noch viel größer anbietet, sollte man auch solche Models zeigen. Die Frauen, die ich in Übergrößenkatalogen sehe, tragen niemals auch nur Größe 42, höchstens 38! Allerdings muss man dazu auch noch sagen, das wirklich viel bearbeitet wird, also "Speckfalten" oder alles andere, was nicht ganz so schön aussieht, wird natürlich schön bearbeitet. ;) Ich denke, so werden auch die Models einfach etwas dünner gemacht, als sie vielleicht in Wirklichkeit sind.

» Bellchen » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,37 »


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