Kennt ihr Filme rundum das Thema psychische Krankheitsbilder

Seit Neustem arbeite ich im psychiatrischen Bereich, weil ich die entsprechenden Krankheitsbilder und die dazugehörigen Menschen äußerst spannend finde. Wir haben alle schon so viel gesehen über Krebs, Krebs und nochmals Krebs und eigentlich ist es immer dasselbe Schema. Psychiatrische Krankheiten sind aber mitunter sehr viel vielseitiger und es gibt kaum eine allgemeingültige Lösung, um so ein Problem für einen Menschen komplett zu lösen.

Ich bin daher jetzt auf der Suche nach Filmen rundum das breit gefächerte Thema und würde mich über Anregungen freuen. Mir fiele da beispielsweise "A beautiful Mind" ein, bei dem es um den schizophrenen Wissenschaftler geht, der u.a. seine vier Wände mit lauter Zetteln über seine Arbeit tapeziert. Ich suche alles von Schizophrenie, Depressionen und Bipolarität über Essstörungen, Verhaltsstörungen, Borderline und Burnout bis open end. Da gehört natürlich noch vieles mehr dazu. Kennt ihr da entsprechendes Filmmaterial?

Ja, da gibt es einige Filme. Ein Film, in dem es um Borderline geht, wäre beispielsweise der Film "Allein". Der ist zwar schon älter (2005) aber ziemlich gut gemacht und auf jeden Fall sehenswert. Ansonsten gehen auch die Filme "13", "Durchgeknallt" oder "Virgin Suicides" in diese Richtung. Und wie der Name schon sagt, könnte auch der gleichnamige Film "Borderline" passend sein. Über Schizophrenie fällt mir nur "Das weiße Rauschen" ein und im Film "Helen" geht es um Depressionen. Auch "Klass - Chronik einer Katastrophe" passt irgendwie dazu. Da müsstest du dich wohl einfach mal durch eine Videothek wühlen, ob da etwas für dich bei sein könnte.

Spontan würde mir da auch "Durchgeknallt" einfallen. Aber es gibt auch einige "Dr. House-Episoden", welche man sich da angucken kann. Ansonsten gibt es da noch die Filme "Birdy", "Einer flog über das Kuckucksnest" , "Allein", "Gespenster". Ich persönlich würde auch "barfuss" dazu zählen, den ich als Film wirklich gut finde. Ebenfalls empfehlen würde ich dir noch "The Machinist". Interessant ist irgendwie in dem Zusammenhang auch "Der Fluch der zwei Schwestern" den ich aufgrund der Thematik zweimal sehen musste.

Dir sollte aber schon klar sein, dass das eben Filme sind, welche teilweise einfach so die Realität nicht wiederspiegeln. Bist du psychiatrische Fachschwester? Ansonsten bietet die Psychiatrie doch auch zu vielen Krankheitsbildern Vorträge an. Vielleicht würde dir das mehr bringen, wenn du diese besuchen würdest.

Mir würde spontan noch der Film "Barfuß" mit Till Schweiger einfallen. Der Film ist wirklich gut und passt zum Thema. Ansonsten fallen mir keine anderen Filme als die bereits genannten ein. Die Filme mögen sicherlich sehr sehenswert sein, wie Realitätsah bzw. Realitätfern sie jedoch sind, kann ich nur erahnen. Zur Weiterbildung solltest du vermutlich eher auf andere Dinge zurückgreifen.

Empfehlen kann ich dir den Film Don't look back – Schatten der Vergangenheit aus dem Jahr 2009 mit Sophie Marceau und Monica Belucci in den Hauptrollen.

Der Film dreht sich um die Schriftstellerin Jeanne, die wegen eines Autounfalls in ihrer Kindheit keine Erinnerungen an die Zeit vor ihrem ersten Lebensjahr hat. Als sie an einer Autobiografie zu arbeiten beginnt, bemerkt Jeanne nach und nach beunruhigende Veränderungen um sich herum. Zuerst scheinen Möbel nicht mehr an ihrem Platz zu stehen oder durch andere ersetzt worden zu sein. Dann sehen plötzlich ihr Mann und ihre Kinder ganz anders aus. Das ganze geht so weit, dass Jeanne plötzlich eine Fremde aus dem Spiegel anschaut. Besuche beim Psychologen bringen keine Lösung. Erst als sich Jeanne auf eine Reise in ihre Vergangenheit begibt, scheinen sich die Dinge nach und nach zu klären.

Auch wenn sich die Beschreibung zunächst einmal liest, wie ein mittelmäßiger Horrorstreifen, thematisiert er eine massive Persönlichkeitsstörung und deren Auswirkungen auf die Erkrankte und deren Umfeld.

Da fällt mir spontan noch der Film "Wahnsinnig verliebt" ein, in dem Audrey Tautou die Hauptrolle spielt. Die Hauptdarstellerin ist unheimlich in einen Mann verliebt, der gar nicht weiß, wie er zu diesem Schicksal kommt. Die Frau ist so verliebt, dass sich in ihrer Liebe schon ein Liebeswahn mainifestiert. In der Mitte des Films wird die Zeit für den Zuschauer zurück gedreht und man sieht die ganzen Geschehnisse noch mal aus der Sicht des männlichen Protagonisten und damit in einem ganz anderen Licht. Ob das allerdings auch einer Begutachtung durch einen Psychiater stand halten würde weiß ich nicht.