Schulden - So schnell kanns gehen
Mir ist heute wieder die letzte Sendung am vergangenen Mittwoch in den Sinn gekommen. Gezeigt wurde unter anderem, wie schnell man sich in Deutschland verschulden kann. Das ganze hat man natürlich mittels eines Lockvogels getestet. Hierbei wurde deutlich sichtbar, dass es nicht nur an den Käufern selber liegt, sondern auch an den Verkäufern. In einem Test, in dem der Lockvogel ein teures Notebook kaufen sollte, hat man dies wunderbar gesehen.
Dem Lockvogel selber blieben wohl nach Abzug von Miete und den ganzen anderen Sachen noch 350 Euro zum leben übrig. Sie ging auf eine Ratenzahlung ein und erwähnte aber auch, dass sie nicht so viel verdiente. Vom Gesamtpreis müsste der Lockvogel ungefähr sechs Monate leben. Hier sieht man also, dass sie sich das Gerät eigentlich nicht leisten kann. Der Verkäufer war aber nur am Verkauf interessiert und wimmelte ihr den Ratenkauf auf. Sie ging noch in ein weiteres Geschäft um sich einen Flachbildschirm zu kaufen. Hier dann wieder das gleiche Bild. Dem Verkäufer interessierte es recht wenig ob sie wenig verdient und sich das Gerät überhaupt leisten kann. Jetzt musste sie schon monatlich zwei raten zahlen und hatte nun kaum noch zwei Euro am Tag um zu überleben. Am Ende ging es noch bunt weiter und es wurde noch ein Handyvertrag abgeschlossen und ein Abo für ein Fitnesscenter unterschrieben. Bei letzteren war es besonders kurios, dass sie dem Leiter dort von ihren Schulden erzählt hat. Trotzdem hat man sie aufgenommen.
Man sieht also wunderbar wie die Leute etwas zu leichtfüßig mit ihren Ausgaben umgehen und zu wenig planen. Ratenzahlungen sehe ich immer etwas kritisch an und bin auch gegen so eine Art der Finanzierung. Alleine schon die Zinsen, die man zahlen muss, schrecken mich von dieser Art der Finanzierung ab. Mir wäre es viel zu unsicher wenn ich zum Beispiel eine Ratenzahlung habe, die über 2 Jahre läuft. Woher weiß ich, dass ich in einem Jahr noch meine Arbeit habe und diese Zahlung tätigen kann? Es mag auch Ansichtssache sein, aber ich sehe es so. Des weiteren finde ich es schon etwas dreist wie man doch auf den Profit aus ist. Man dreht dem Kunden direkt eine Ratenzahlung auf auch wenn man deutlich macht, dass man sie sich nicht wirklich leisten kann. Das interessiert ja niemanden. Was wichtig ist, dass ist der Profit.
Wie steht ihr zu diesem Thema? Habt ihr selber schon einmal feststellen können, wie schnell man sich heutzutage eigentlich verschulden kann? Seid ihr der Meinung, dass euch so etwas nicht passiert weil ihr eure Ausgaben genau unter Kontrolle habt? Ich bin auf eure Aussagen gespannt.
Also im Vorfeld muss ich einmal ganz ehrlich sagen, dass man zum größten Teil immer selbst dabei die Schuld trägt. Es beginnt nämlich schon mit der Planung zum Kauf der Artikel. Ich muss mir doch schon an diesem Punkt genau überlegen wie ich das Produkt bezahlen will, denn ich muss es ja schließlich bezahlen. Wenn man hier nämlich schon auf der Hut ist, kann man sich doch eigentlich nicht so total verschulden.
Und in jedem Fall muss man sein Einkommen kennen und auch den Fall der Arbeitslosigkeit mit dabei einrechnen. Vom Nettoeinkommen sollte man immer noch 10 Prozent abziehen und dann erst mit einen Kredit spekulieren. So hat man sich ganz einfach noch ein zusätzliches finanzielles Polster geschaffen. Man kann damit das Risiko einer Verschuldung relativ gering halten.
Ich denke ebenfalls, dass in erster Linie der Schuldner selbst daran Schuld ist, wenn er sich tiefer in diese Situation hinein reitet. An sich habe ich nichts gegen Finanzierungen, sie sollten aber überschaubar und in kleinen Raten zu zahlen sein, falls eben mal ein Fall eintritt, mit dem man nicht rechnet oder von dem man hofft, dieser zieht vorüber. Nur kann man sich heute nicht darauf verlassen und wenn man schon meint, eine Ratenzahlung zu tätigen, dann eben nur bis zu einem bestimmten Rahmen und vor allem da nicht den Überblick verlieren.
Sicherlich sehe ich einen geringen Schuldanteil auch bei den Leuten, die dann dennoch eine Ratenzahlung erlauben oder weitere Verträge abschließen. Ich denke, ihnen geht es weniger darum, was ist, falls der Kunde nicht mehr zahlen kann, sondern einfach darum, um ein gutes Geschäft zu machen. Aber selbst das kann ich einem Geschäftsmann oder einer Geschäftsfrau nicht übel nehmen.
Ich denke, wer sich verschuldet, hat selbst Schuld an dem Dilemma. Wenn ich eine Anschaffung tätigen will, muss ich selbst meine Finanzen im Blick haben. Kann ich mir ein teures Gerät oder eine Mitgliedschaft in einem Club nicht leisten kann, muss ich mich nach einer günstigeren Alternative umschauen oder so lange sparen, bis ich das nötige Geld habe, um mir meinen Wunsch zu erfüllen.
Die Verantwortung dafür, dass man sich verschuldet, kann man nicht auf den Verkäufer abwälzen. Man muss ihm schon klipp und klar sagen, dass man sich sein Angebot nicht leisten kann, statt lediglich mal zu erwähnen, dass man eigentlich nicht genug verdient, um den geforderten Betrag zu zahlen. Als Verkäufer würde ich das nämlich so interpretieren, dass der Kunde den Gesamtpreis nicht auf einmal aufbringen kann.
Außerdem werden in der Regel auch bei Kleinkrediten wie für Notebooks oder Flachbildschirme Bonitätsprüfungen seitens des Finanzierers durchgeführt. Wird dabei festgestellt, dass man die erforderlichen Raten nach Abzug der regelmäßigen Ausgaben und Lebenshaltungskosten nicht aufbringen kann, wird man auch die Finanzierung nicht gewährt bekommen.
Zohan hat geschrieben:Wie steht ihr zu diesem Thema? Habt ihr selber schon einmal feststellen können, wie schnell man sich heutzutage eigentlich verschulden kann? Seid ihr der Meinung, dass euch so etwas nicht passiert weil ihr eure Ausgaben genau unter Kontrolle habt? Ich bin auf eure Aussagen gespannt.
Wenn ich nichts kaufen will, weil ich es mir nicht leisten kann, dann mache ich es auch nicht. Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass es mir und auch meinem Mann nicht passieren wird, dass wir uns überschulden. Wir haben zwar einen Kredit laufen, aber den haben wir bald abgezahlt. Wir vermeiden es Ratenzahlung zu machen und außer dem Ratenkredit mussten mein Mann und ich noch keine Raten zahlen. Und ich denke, dass man einfach mal einen Überblick über seine Finanzen haben sollte. Dann passiert es auch nicht, dass man sich überschuldet.
Mein Mann und ich haben unsere Ausgaben unter Kontrolle und wir kaufen nur, wenn wir wirklich was über haben und dann kann es auch nicht passieren. Ich verstehe die Leute nicht, die überall Ratenzahlung haben und meinen, dass sie auch noch mehr Ratenzahlung bezahlen können und wenn man sich dann überreden lässt noch mehr auf Raten zu zahlen ist man es selber Schuld und muss mit den Konsequenzen rechnen.
Was du beschreibst, Zohan ist leider Realität. Die Verkäufer interessiert in dem Moment, wo der Kunde dasteht und überlegt, ob er sich dieses gewisse Teil kaufen soll nur noch, dass der Kunde das auch wirklich kauft. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mal die Aussage von einem Autoverkäufer gehört: "Mich interessiert nicht, ob der Typ die Raten am Ende auch zahlen kann, mich interessiert nur, ob er durch die Bonitätsprüfung kommt und die erste Rate pünktlich bezahlt. Dann habe ich meine Provision verdient". Ob das in der Realität immer so ist, weiß ich nicht, aber die Mentalität, die dahinter steht lässt sich wohl auf viele Verkäufer anwenden.
Trotz allem sollte jeder Mensch, der sich etwas kaufen will, doch wohl in der Lage dazu sein, überblicken zu können, wie viel Geld er im Monat überhaupt zur Verfügung steht und ob er sich eine Gewisse zusätzliche Rate noch leisten kann. Ich kann verstehen, dass man auch gerne ein neues Notebook haben will, ebenso kann ich nachvollziehen, dass manchmal ein neuer Fernseher von Nöten sein kann, aber was ich nicht verstehen kann ist, dass es dann immer das Beste vom Besten sein muss und Hauptsache der 50 Zoll Fernseher für 3.000 Euro. (Ich weiß, dass es nicht immer so ist, aber so kommt es sehr oft herüber). Warum reicht dann nicht auch das Notebook für 375 Euro und der Fernseher für 400 Euro? Ich glaube, was einen großen Teil der Überschuldung mancher Menschen ausmacht ist auch der Größenwahn, dass es immer die Top-Geräte sein müssen.
Ich habe die unglaubliche Blauäugigkeit mancher Menschen bezüglich ihrer Finanzen schon im eigenen Umfeld beobachtet, der Lockvogel aus dem Beispiel scheint mir kein seltenes Exemplar zu sein. Manches Mal habe ich mich schon gefragt: Wie kann das sein? XY hat einen Berg Schulden und sich gestern noch ein neues Notebook angeschafft! Es scheint sich eine gewisse finanzielle Verantwortungslosigkeit eingeschlichen zu haben, die auf gesteigerter Konsumlust basiert.
Ich selbst bin es gewohnt, meine Finanzen sehr genau im Auge zu behalten, keine Ratenkäufe zu tätigen und auch mal meine Bedürfnisse zurückzuschrauben. Ich möchte mich nicht darauf verlassen müssen, dass mir irgendein freundlicher Verkäufer sagt: "Ihnen kann ich dieses Produkt leider nicht geben, weil Sie es sich nicht leisten können." Ein erwachsener Mensch sollte ebendies selbst genau im Auge haben. SOLLTE.
Ob jemand Schulden macht oder nicht, liegt einzig und allein an der Person selbst. Der Verkäufer irgendeines Artikels trägt zwar dazu bei, dass sich der Käufer dann doch entscheidet, den Artikel zu kaufen, obwohl er sich weitere Schulden nicht leisten kann. Aber der Kunde muss wissen, ob er den Kredit zurückzahlen kann, ansonsten muss er auf den Kauf verzichten. Der Verkäufer will verkaufen, um seine Provision einstreichen zu können. Ohne die würde er wahrscheinlich weniger Geld bekommen und es ginge ihm auch nicht besser, als dem Käufer. Also kann man dem Verkäufer auch keinen Vorwurf machen, dass er dafür gesorgt hat, dass der Käufer insolvent wird.
Schließlich kann man seine Gier nach neuen Sachen auch zügeln, wenn das Geld dafür fehlt. Es ist nun mal nicht möglich, alles zu besitzen. Man muss es sich nach und nach erarbeiten. In vielen Fällen musst du ja keine Zinsen mehr zahlen. Da werden zum Beispiel Laptops angeboten, rückzahlbar in zwei oder drei Jahren ohne Zinsen und Gebühren. Wenn der Preis des Laptops dann noch stimmt, ist es ein Superangebot. Da würde ich sagen, sind nicht die Verkäufer schuldig, sondern die Firmen, die solche Konditionen machen nach Rücksprache mit den Banken.
Ich denke auch,dass man absolut selber daran Schuld ist, wenn man sich da etwas aufschwatzen lässt. Noch schlimmer ist es doch eigentlich, wenn ich sogar weiß, dass ich mir das nicht leisten kann und ich es wider aller Vernunft trotz allem kaufe. Ich meine, wer hat sich noch nicht gedacht, dass es wohl nett wäre, wenn man sich das oder das kaufen würde. Und so 20€ im Monat auf Raten davon abzahlt. Aber zum einen zahlt man dann ja immer drauf, und zum anderen hat man dann eine Sache, die einem noch gar nicht gehört und wenn sie dann doch einem mal endlich gehört, dann ist schon wieder so viel Zeit vergangen, dass die Sache den Wert gar nicht mehr hat.
Außerdem macht es meiner Meinung nach schon einen Unterschied, wenn man wenig hat, ob man nun 20 Euro mehr oder weniger im Monat hat. Und meistens geht es beim Ratenkauf ja auch um wesentlich höhere Summen. Ratenkauf heißt im Grund ja immer, dass ich mir die Sache nicht leisten kann und dann sollte mir das zu denken geben und ich sollte einfach so lange sparen, bis ich das Geld zusammen habe, in den Laden gehen und mir die Sache kaufen kann. Das wäre ideales Verhalten in meinen Augen.
Es gibt sicherlich wenige Ausnahmen, wo man davon mal abweichen kann. Ich selber zahle zum Beispiel monatlich mein Auto ab und ich muss sagen, dass es auch bei mir einen Unterschied machen würde, ob ich das Geld zusätzlich hätte oder eben nicht. Nur habe ich mir das vorher gut überlegt und mehrmals durch gerechnet und ohne diese Kosten hätte ich andere Kosten (nämlich erhebliche Bahnkosten) und da kann ich davon auch das Auto abzahlen.
Ich finde nicht, dass es da noch einen "Notriegel" geben müsste. Wie stellst du dir das vor? Sollen Verkäufer von potentiellen Käufern nicht nur eine Schufa- sondern komplette Auskunft über Ein- und Ausgaben / Kontobewegungen bekommen? Und dann auch noch schauen, dass dem armen Käufer noch genug Geld bleibt? Das ist nicht die Aufgabe eines Verkäufers. Die werden doch genau darauf getrimmt die Waren an den Mann zu bringen. Da kann man es ihnen nicht verübeln, wenn sie dies auch machen. Und ich möchte gewiss nicht noch mehr eingeschränkt oder überwacht werden.
Ich sehe es so: Was ich mache ist meine Sache. Für Dummheiten bin ich selber verantwortlich. Jeder weiß doch, dass so eine Ratenvereinbarung auch bedient werden muss. Genauso wie jeder wissen müsste wie viel Geld er im Monat zur Verfügung hat. Dass es genug Leute gibt, die völlig hirnlos handeln und sich Sachen kaufen, die sie gar nicht bezahlen können, ist zwar schlimm aber wie sagt man so schön: Die Suppe muss man selber auslöffeln. Und manch einer merkt es leider eben erst, wenn er plötzlich 10 Raten an verschiedene Gläubiger überweisen muss, alles irgendwann zusammenbricht und er so richtig tief fällt. Man kann nur hoffen, dass sie dann daraus auch lernen und in Zukunft besser mit ihrem Geld umgehen. Bei Kaufsüchtigen wird das natürlich schwieriger aber was soll man machen? Man kann ihnen nur Hilfe anbieten - das Shoppen verbieten geht nicht.
Die Unternehmen schützen sich schon irgendwie. Mobilfunkanbieter sperren irgendwann die ausgehenden Anrufe und wenn weiterhin nicht gezahlt wird auch den kompletten Anschluss. Diese Vorgehensweise finde ich auch völlig in Ordnung. Möbelhäuser und sonstiges versuchen halt noch so viel wie möglich einzutreiben. Das bleibt halt nicht aus, wenn man mit tollen Angeboten lockt und jedem den Kauf auf Raten zugänglich macht. Wenn ich manche Geschichten höre scheinen Otto, Neckermann und Co ihre Käufer nicht wirklich zu überprüfen. Das ist dann für diese dumm gelaufen, wenn nichts zu holen ist. Für den verschuldeten Käufer mache ich die aber nicht verantwortlich.
Ich habe für mich entschieden, dass ich für Elektroartikel, Urlaube oder sonstigen Schnickschnack keine Schulden machen möchte. Und so lasse ich mich auch nicht von den ganzen Angeboten verlocken. Wenn ich etwas haben möchte, mir aber noch etwas Geld fehlt, warte ich eben noch etwas. Die erste Wohnung war spärlich eingerichtet und anfangs alles andere als schön. Aber das war mir egal. Ich konnte eben nicht sofort alles kaufen. Es kam Stück für Stück - dafür war aber alles was in die Wohnung gekommen ist auch bezahlt. Das Einzige wofür für mich ein Kredit in Frage kommt, ist eine Immobilie, von der man auch wirklich etwas hat. Ein Auto, das noch vor der letzten Rate kaputt sein könnte, wäre es mir nicht wert dafür Schulden zu machen. Auch diese Leasingverträge kommen überhaupt nicht in Frage. Dann fährt man eben nicht das neuste Modell sondern eben das was der Geldbeutel hergibt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-173518.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1079mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1505mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1129mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2317mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?