"Sommerräude" beim Pony

vom 29.10.2011, 15:44 Uhr

Ich habe seid einem Monat eine Haflingerstute zur Pflege die an dieser sogenannten Sommerräude leidet. Sie hat sich einen grossen Teil ihrer Mähne weg geschubbelt und am Schweif juckt es ihr auch. Ich habe de Stellen mit Babyöl und auch mit Birkenwasser behandelt, aber so wirklich hat es bis jetzt noch nicht geholfen.

Wer hat vielleicht Erfahrungen mit sogenannten "Hausmittelchen" gemacht, oder kann noch Tipps geben, wie man ihr den Juckreiz nehmen kann. Denn sie leidet unter diesem jucken und kratzt sich, wenn sie irgendwo eine Möglichkeit findet, fast blutig.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde schnellstens zu einem Tierarzt gehen und wenn du schon da warst, bzw. der Tierarzt da war und kein Mittel verschrieben hat, dann den Tierarzt wechseln. Denn diese Sommerräude geht nicht von alleine oder durch Hausmittelchen weg. Es kann sogar chronisch werden und man sollte doch dem Tier Linderung verschaffen. Bitte experimentiere nicht mehr mit irgendwelchen Hausmittelchen rum, sondern lass dir für das Pferd etwas hilfreiches verschreiben.

Diese Hautkrankheit ist auch ansteckend und das sollte man auch bedenken. Also immer gut die Hände waschen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ansteckend ist es nicht, das ist abgeklärt. Ein Tierarzt war schon da. Das ist ja auch nicht mit der Räude bei anderen Tieren wie Hunden zu vergleichen, wo wohl Milben im Spiel sind. Bei Pferden hat das mit der Hitze und den sogenannten Kribbelmücken zu tun. Es geht dabei um trockene Hautstellen die dann heftig jucken.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dann ist es keine Sommerräude, sondern ein Sommerekzem. Sommerräude bei Pferden ist eine anzeigepflichtige Krankheit, die hoch ansteckend ist. Aber auch bei einem Sommerekzem muss ggf. ein Antibiotikum gegeben werden und auf jeden Fall etwas für den Juckreiz, weil es sonst sehr gefährlich sein kann. Denn es kommt immer wieder Schmutz in die aufgeschrubbelten Stellen und das muss verhindert werden und medikamentös behandelt werden. Deswegen würde ich den Tierarzt wechseln, wenn der jetzige Tierarzt da nicht weiter weiß.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Deswegen habe ich das ganze ja auch mit Gänsefüßchen geschrieben und das sogenannte davor geschrieben. Denn in den meisten Reitställen wird es mit diesem Begriff geführt und da wissen die meisten Reiter und Pferdebesitzer auch, was damit gemeint ist.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wennie4 hat geschrieben:Deswegen habe ich das ganze ja auch mit Gänsefüßchen geschrieben und das sogenannte davor geschrieben. Denn in den meisten Reitställen wird es mit diesem Begriff geführt und da wissen die meisten Reiter und Pferdebesitzer auch, was damit gemeint ist.


In den meisten Reitställen werden für Erkrankungen die jeweils eindeutig richtigen Bezeichnungen verwendet und da wissen die meisten Reiter und Pferdebesitzer auch, was damit gemeint ist. So viel dazu.

Bei Sommerräude hat man Symptome wie Krusten und Schuppen am Mähnenkamm und auch am Schweif. Außerdem kommt es zu Hautverdickungen und Rötungen. Sommerräude ist oft teilweise erblich bedingt und Behandlungen funktionieren meistens nur bedingt. Das heißt, Pferde können zur Sommerräude veranlagt sein. Hole einen Tierarzt hinzu, der wird dir sagen, was gemacht werden muss. Manchmal liegt den Symptomen eine unterschwellige Pilzinfektion zugrunde, aus der dann eine Superinfektion wird, da kann schon eine Impfung helfen. Vermutlich wird das Pony mit Cortison und Imaverol oder ähnlichen Präparaten behandelt. Es hilft auch, die betroffenen Stellen mit Schmierseife zu waschen.

Sommerräude wird auch durch Milben ausgelöst. Die Milben müssen aber nicht unbedingt auf andere Pferde überspringen, es gibt Pferde, die kann man in einen Sack voller Läuse stecken und keine einzige wird sich auf dem Pferd niederlassen. Das ist ein interessantes Phänomen, welches noch nicht vollständig aufgeklärt ist. Aber wie gesagt, probiere nicht wild an dem Pony herum, sondern ziehe einen Tierarzt zu Rat um die Ursache für die Räude abklären zu können.

Achso, von Babyöl und Birkenwasser kannst du ruhig die Finger lassen, das bringt überhaupt nichts. Im Gegenteil, durch das Öl könntest du den Juckreiz noch verschlimmern. Wasch sie mit Schmierseife, das desinfiziert und kühlt. Mehr kannst du ohne Medikamente nicht machen. Es gibt spezielle Salben, aber darüber wird dich der Tierarzt aufklären. Wenn sie jetzt noch Symptome zeigt wäre ich mir auch nicht sicher, ob es wirklich Sommerräude ist. Und wenn es nur dein Pflegepony ist, dann würde ich etwas mehr Initiative vom Besitzer erwarten! Schließlich ist es seine Aufgabe, für die Gesundheit seines Tieres zu sorgen. Aber es ist schön, dass du dich kümmerst.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mein ehemaliges Pflegepony litt auch unter dem Sommerekzem. Der Tierarzt gab dann eine weiße flüssigere Lotion, die man auf die Stellen auftragen musste. Ansonsten haben wir das Pony immer gut mit Mückenschutzspray für Pferde eingesprüht. Damals wurde gesagt, dass das wirkungsvollste bei dieser Erkrankung eine Eigenbluttherapie wäre, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Mir tat das Pony dann immer schrecklich leid, weil es wirklich wunde Stellen hatten und sich auf der Weide immer an Bäumen gescheuert hat. Aber die Besitzerin hatte angeblich nicht das Geld, um eine teure Behandlung bezahlen zu können.

Ich würde dir auch raten, den Tierarzt zu rufen und das Pferd untersuchen zu lassen. Dieser kann bei einem Sommerekzem sicher etwas geben, was Linderung verschafft. Der ständige Juckreiz ist für das Pferd ja alles andere als angenehm. Ich denke, dass man da mit Hausmitteln nichts ausrichten kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wennie4 hat geschrieben:Deswegen habe ich das ganze ja auch mit Gänsefüßchen geschrieben und das sogenannte davor geschrieben. Denn in den meisten Reitställen wird es mit diesem Begriff geführt und da wissen die meisten Reiter und Pferdebesitzer auch, was damit gemeint ist.

Achso, vielleicht habe ich das jetzt falsch verstanden. Meinst du jetzt wirklich die richtige Sommerräude, oder doch nur ein Sommerekzem? Das ändert natürlich die Behandlung. Zu der Schmierseife rate ich aber trotzdem immer noch.

Wenn der Tierarzt das Problem nicht in den Griff bekommt, und das ist bei vielen Ekzemern der Fall, dann würde ich das Tier in eine Ekzemerdecke eindecken. Damit hat das Pony dann Schutz vor allen möglichen Kribbeltieren und hat keinen Juckreiz mehr. Somit kratzt sie sich auch nicht mehr oder schubbert sich blutig. Es ist natürlich nicht schön, ein Pferd komplett eindecken zu müssen, aber aus tierschutzlicher Sicht ist es dann doch besser, als wenn sich das Pony wund scheuert und es unter Umständen immer wieder zu schweren Entzündungen kommt, die ja auch nicht immer ganz ohne sein müssen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Genau das ist es. Diese weiße Lotion hatten wir auch vom Tierarzt. Aber es wirkte nur begrenzt. Der Juckreiz ist ja immer noch da, und ich möchte ihr schneller Linderung verschaffen.

@ olisykes91: Bei Sommerräude hat man Symptome wie Krusten und Schuppen am Mähnenkamm und auch am Schweif. Außerdem kommt es zu Hautverdickungen und Rötungen. Die Krusten und Rötungen haben viele Pferde auch beim Ekzem, da sich die Pferde, wenn sie die Möglichkeit haben, richtig wund scheuern. Da diese Hautstellen durch das Scheuern extrem trocken werden, und dadurch noch mehr jucken, ist Babyöl schon sinnvoll, da die Haut wieder geschmeidiger wird. Das weiß man ja auch von sich selbst, wenn man juckende und spannende Haut hat und sie dann eincremt oder einölt, lindert es die Symptome.

Es war auch diesen Sommer das erste Mal, das es so schlimm war, lag wohl an der Wetterlage. Diese Zeit ist ja jetzt zum Glück vorbei und die Mähne wächst langsam wieder und das Schubbeln hat fast aufgehört. Wir haben die Lotion benutzt und morgens haben wir sie auch an den schlimmsten Stellen mit Wund- und Heilsalbe mit Zink behandelt. Abends haben wir die trockenen Stellen weiterhin mit Öl behandelt und es hat geholfen. Wenn es nächstes Jahr wieder so schlimm ist, wird diese Ekzemerdecke angeschafft, denn wir möchten sie ja nicht den ganzen Sommer im Stall lassen, was wäre das für ein Leben.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wennie4 hat geschrieben:Da diese Hautstellen durch das Scheuern extrem trocken werden, und dadurch noch mehr jucken, ist Babyöl schon sinnvoll, da die Haut wieder geschmeidiger wird. Das weiß man ja auch von sich selbst, wenn man juckende und spannende Haut hat und sie dann eincremt oder einölt, lindert es die Symptome.


Naja, durch das Scheuern werden sie jetzt primär eigentlich nicht trocken, das ist nur ein Nebeneffekt. Ist aber ja uauch nicht ganz so wichtig, dass ein Pferd mit Räude trockene Haut hat ist glaube ich allen hier klar. Aber ich für meinen Teil weiß, dass das Öl die trockene Haut sensibilisiert und der Juckreiz sich verstärkt! Von flüssigen Fetten sollte man bei solchen Stellen eher abraten, da verhält es sich aber anders mit festen Fetten, wie zum Beispiel Melkfett sehr dünn aufgetragen. Das erhöht den Juckreiz nur leicht. Das kommt von bestimmten Bindungen im Lipid-Molekül, die bei harten Fetten anders aufgebaut sind als bei flüssigen Fetten.

Zink-Salbe ist gut, das kommt bei unseren Pferden auch sehr oft zum Einsatz. Ich glaube jetzt aber nicht wirklich, dass sich der weitere Heilungserfolg auf das Öl bezieht. Normalerweise regeneriert sich die Haut relativ schnell wieder und Öl oder generell Fette auf der Haut sind nicht besonders gut für die Aufrechterhaltung der natürlichen Fettschicht.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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