Ins Kloster gehen
Ich habe heute Wer wird Millionär gesehen und da war einen Nonne und ich habe mich die ganze Zeit gefragt was einen dazu bewegen kann in ein Kloster zu gehen. Hattet ihr etwa mal einen solchen Gedanken oder wart ihr vielleicht sogar schon mal in einem Kloster?
Ich noch nicht und ich würde auch nie eine Nonne werden. Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen. Ist so was denn überhaupt noch verbreitet? Also hier in Berlin muss ich sagen hab ich das noch nie gesehen und auch nicht in der Umgebung. Vielleicht könnt ihr mich eines besseren belehren.
Nein, ich persönlich habe noch nie daran gedacht, vermutlich wird es auch in der Zukunft ausbleiben, wobei diese Thematik an sich nicht uninteressant ist. Es geht mir nicht um das Nonnen-Dasein, wie man eine Nonne wird oder gar ein Mönch, der sein Leben im Kloster verbringt, eher für kurze Phasen, zur Besinnung, Literaturerforschung und vieles mehr. Einige meiner ehemaligen Professoren waren freiwillig für bestimmte Zeiten in diversen Klostern untergebracht, die sie für ihre Weiterbildung in diversen Bereichen genützt hatten und auch vermehrt Zeit für sich selbst und die Welt hatten.
Hierbei kam natürlich die religiöse Schiene nicht zu kurz. Denn die Geisteswissenschaft ist mehr und vielfältiger, als man glaubt. Ich war bereits in diversen Klöstern, allerdings nur im Rahmen eines Schulausflugs, meistens im Bundesland Oberösterreich, diverse Klöster in Italien und Frankreich. Die Ausflüge waren meistens ziemlich interessant und sehr geheimnisvoll, da man nicht viele Infos als "Außenstehender" bekommt, da man nicht zu "ihnen" gehört, somit ein Fremdling ist.
Meiner Meinung nach sollte man die Frage präziser stellen, denn so ist die Thematik zu weitläufig, sodass nicht gewünschten Antworten erzielt werden können.
Ich habe mir ebenfalls schon sehr oft die Frage gestellt, was einen Menschen ins Kloster treibt. Mir vielen dann folgende Antworten ein:
1. Die Person hat in ihrem normalen nicht Klosterleben keinerlei Perspektiven mehr. Sie ist ausgeschlossen und oder hat keine Beruflichen aussichten.
2. Die Person hat einen so starken glauben an Gott die Bibel und alles was da dran hängt das sie sich dem vollkommen ergeben will. Obwohl mir nicht ganz bewusst ist, wie ein Mensch einen so starken glauben in etwas entwickeln kann, wofür es keine strickten Beweise gibt.
Ich persönlich würde nie ins Kloster gehen. Ich würde mich über viel zu viele dinge ärgern, die ich dadurch nicht mehr durchleben könnte. Ich hatte zwar schon mal dran gedacht, da man sich geistig sicherlich weiterbilden kann. Aber was nützt einem das große Wissen, wenn man es im Alltag nicht wirklich einsetzen kann. Die Frau bei Wer wird Millionär war sicherlich eine Ausnahme. Ich denke das der Großteil der Klosterbewohner ihr wissen mit ins Grab nehmen. Die Mendelschen Zeiten wo Nonnen und Mönche noch große Sachen entdecken konnten sind meiner Meinung auch schon länger vorbei.
julia, mit den Gedanken habe ich ernsthaft in Zeiten von massiven Liebeskummer gespielt , aber das war auch ganz schnell vorbei, als es mir wieder besser ging. So auf Dauer wäre ein solch beschauliches Leben absolut nichts für mich.
Was ich jedoch mal überlegt habe und was auch nett sein muss, ist ein Aufenthalt für einige Tage in einem Kloster, um zur Ruhe zu kommen. Meine Schwägerin wollte dies kurz vor der Hochzeit zusammen mit mir machen, hat aber warum auch immer nicht geklappt. Vielleicht hole ich diesen Aufenthalt alleine noch einmal nach - schauen wir mal.
Leider hört man ja oft, daß sich Menschen umbringen, wenn sie so hoch verschuldet sind. Für mich wäre es kein Weg, aber vielleicht ins Kloster zugehen, um zur Erleuchtung zu kommen.Zudem könnte man dann ohne finanzielle Belastung enthaltsam leben und muß auch nicht obdachlos werden. Das wäre mein Vorschlag!
Mein Opa war ein sehr gläubiger Mensch und lebte Jahrzehnte lang in einer Wohnung, die zu einem von Klosterschwestern geführten Altenheim gehörte. Es gab dort so einen betreuten Wohntrakt, in dem mein Opa seine kleine Wohnung hatte. Zu diesem ganzen Trakt gehörte auch eine kleine Kapelle, in der regelmäßige Gottesdienste abgehalten wurden. Den dortigen Pfarrer kannte mein Opa ebenfalls seit Jahrzehnten, ebenso dessen Vorgänger. Und mein Opa hatte generell recht viele Bekanntschaften zu katholischen Geistlichen.
Eines Tages, leider weiß ich nicht mehr, wie es genau dazu kam, ich war jedenfalls noch jünger, hat er uns eingeladen, mit ihm ein Kloster zu besuchen, mit dessen Vorsteher er wohl ebenfalls befreundet war. Das war ein für uns Kinder sehr aufregender Tag, denn wir waren bis dato noch nie in einem Kloster und hatten auch noch nie so viele Nonnen auf einen Schlag gesehen
Heute, viele Jahre später, kann ich Dir nur sagen, dass mir dieser Tag in sehr schöner Erinnerung geblieben ist. Die Nonnen haben uns das Kloster gezeigt, alles, was an weiteren Gebäuden dazu gehörte, haben uns erklärt, dass und wie sie sich zum großen Teil selbst versorgen und es gab ein leckeres Essen im Kloster. Ich erinnere mich daran, dass alle sehr nett waren und ich als Kind den Eindruck hatte, dass in diesem Kloster der Frieden richtig spürbar ist. Normalerweise war ich ein Kind, das vor Neuem Angst hatte, in diesem Fall war ich einfach nur neugierig, aber kein bisschen ängstlich.
Um also Deine Frage zu beantworten: Ich konnte und kann mir zum heutigen Zeitpunkt zwar nicht vorstellen, ins Kloster zu gehen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Leben im Kloster nicht gleichzeitig unbedingt (auch wenn es diese Formen durchaus zu geben scheint) ein vom restlichen, weltlichen Leben abgeschnittenes Leben sein muss.
Sowohl katholische als auch evangelische Nonnen sind oft in Kindergärten und in der Seelsorge tätig, ich kann mir gut vorstellen, dass sie durch ihr Klosterleben gut dafür geeignet sind, weil ich mich gut an diesen Besuchstag im Kloster erinnern kann und erlebt habe, wie friedlich und ruhig und gelassen es dort verläuft.
Ich frage mich also nicht, wie man Nonne werden kann, genauso wenig wie ich mich frage, wie man Punk oder HipHopper werden kann. Sicherlich geht der Entscheidung für das Leben auf dem Kloster einiges an Erfahrungswert voran, was das Leben in und mit einem Glauben anbelangt. Da ich nicht so strenggläubig bin, käme das Klosterleben für mich schon aus diesem Grund nicht in Frage. Aber ich denke, dass ein Leben auf dem Kloster, wenn die persönlichen Gegebenheiten stimmen, durchaus ein erfülltes und schönes Leben sein kann.
Meistens ist man gleich von Vorurteilen beschattet, dass man entweder das geistliche Leben oder eben das weltliche Leben präferieren muss. Man kann auch beide "Dimensionen" miteinander verbinden, ohne von einer bestimmten Welt abgeschirmt zu sein. Vielleicht gibt euch das einen weiteren Denkschritt euch darüber Gedanken zu machen, ob man auf etwas verzichten muss oder nicht.
Ich habe einige Jahre meiner Schulzeit in einer privat katholischen Schule verbracht, wo neben den angestellten Lehrern der Unterricht auch teilweise von Nonnen durchgeführt wurde. Von daher hatte ich schon relativ früh Berührungspunkte mit Nonnen.
Wir hatten auch einmal als Schulausflug ein Kloster in der Nähe besucht, das war ein toller Ausflug, aber an Einzelheiten aus dem Kloster kann ich mich absolut nicht mehr erinnern.
Da ich aber schon viele Jahre keiner Glaubensrichtung mehr angehöre stellt sich für mich nicht die Frage (und hat sich auch nie gestellt) in ein Kloster zu gehen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, daß es für sehr gläubige Menschen die Erfüllung ist, das Leben Gott zu widmen und in ein Kloster zu gehen.
Für mich persönlich kommt das aus mehreren Gründen nicht in Frage, auch wenn ich mal starken Liebeskummer haben sollte nicht.
1. Stimmt ich da vollkommen zu, verbringt man erst einmal eine zeit im Kloster und vermutlich wird die Zeit etwas länger andauern, hat man kaum mehr Möglichkeiten sich außerhalb des Klosters zu verwirklichen oder Fuß zu fassen, wenn man sich dazu entschließt, wieder auszutreten. Auch wenn man einen ordentlichen Beruf gelernt hat wird kaum jemand eine Nonne einstellen, die 10 Jahre im Kloster verbracht hat (hauptsächlich da zu lange keine Praxis, denke ich)
2. Der Glaube. Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, mein Leben damit zu verbringen Gott zu danken oder die Bibel zu studieren. Ich bin nicht gläubig und werde es vermutlich auch nicht werden (wobei man nie sagen soll). Aber derart gläubig, dass ich mich in Kloster begebe -niemals.
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn sich jemand dazu entschließt ins Kloster zu gehen, ist jedem seine Sache. Und ich denke auch das es ein ziemlicher Unterschied ist, wenn man mal ein Kloster so zum angucken besucht. Oftmals ist das doch recht interessant und natürlich kann der Tag schön sein.
Ich war in Thailand auch in so einem Mönchskloster und fand den Tag toll aber leben will ich deswegen da trotzdem noch lange nicht.
Ich kann eigentlich nur sagen, dass im vorherigen Beitrag von winny2311 eigentlich nur Vorurteile versteckt sind, da es wohl nicht auf Wissen, sondern nur auf Vermutungen basiert. Mein Lehrer war selbst etliche Jahre lang im Kloster, hat sich aber weder dem weltlichen eben abgewendet, noch nur Gott gedankt und die Bibel studiert. Vielleicht sollte man sich die grundlegenden Informationen zuerst einholen und dann Dinge behaupten.
Nach diesen Jahren kam er wieder zurück in die "Gesellschaft" und hat dort weitergemacht, wo er aufgehört hat. Sein Arbeitgeber hat ihn wieder aufgenommen, er war keineswegs uninformiert, was das aktuelle Geschehen der Weltpolitik und Innenpolitik betrifft, zumal er sogar ein Laptop mithatte.
Desweiteren sollte man auch vielleicht erwähnen, dass man nicht gleich ein Mönch wird, wenn man länger als paar Tage im Kloster bleibt. Meiner Meinung nach kann sich jeder selbst die Konditionen im Kloster festlegen und somit auch auf unterschiedlicher Art und Weise im Kloster leben. Auch wird es diejenigen geben, die sich total vom weltlichen Leben abschirmen, aber Ausnahmen bestätigen eben die Regel.
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