Frau verlässt Kind und kommt wieder- wie verhalten?

vom 28.10.2011, 23:04 Uhr

Frau A. und Frau B. sind Schwestern. Frau A. hat in ihrem Leben sehr viel erreicht, während Frau B. für die meisten Menschen der typische Looser- Typ ist. Frau B. behält keine Job lange, hat viele Jahre Drogen genommen und wird immer wieder rückfällig, sie hat keine Ausbildung, Alkohol konsumiert sie zeitweise auch unkontrolliert, Beziehungen halten meistens auch nur kurz und sind meisten mit ähnlichen Charakteren wie von Frau B. selbst. Sprich Frau B. hat in ihrem Leben an sich nichts erreicht und gammelt eher vor sich hin.

Alle paar Monate steht sie bei Frau A. vor der Tür oder gar am Arbeitsplatz und will Geld oder eine Unterkunft. Dann bleibt sie ein paar Tage, aus denen auch Wochen und Monate werden können und verschwindet dann wieder. Oftmals wird sich dann aber noch bei der Schwester A. bedient. Dann ist Frau B. monatelang nirgends aufzufinden. Die Schwestern haben ein an inniges Verhältnis. Deshalb lässt sich Frau A. auch immer wieder von ihrer Schwester bequatschen.

Irgendwann taucht Frau B. nach monatelanger Abwesenheit mal wieder bei ihrer Schwester auf. Frau A. nimmt sie auch wieder mal auf. Kurze Zeit später erzählt ihr Frau B. das sie ein Kind erwartet. Frau A. ist geschockt, versucht aber ihre Schwester zu bestärken. Kurze Zeit später verschwindet Frau B. mal wieder. Mindestens informiert sie dieses Mal ihre Schwester und erzählt was von einem tollen Job ganz wo anders und das sie ja für ihr Kind sorgen muss und ist dann wieder verschwunden.

Kurz vor der Geburt taucht Frau B. wieder bei der Schwester auf. Diese päppelt sie hoch, unterstützt ihre Schwester bei der Geburt der Nichte und so weiter. Sie kümmert sich rührend um die Nichte und bringt ihre Schwester auch in einer Berufsfindungsmaßnahme unter. Durch Zufall erfährt Frau A. das ihre Schwester die Maßnahme abgebrochen hat. Sie stellt ihre Schwester zur Rede, die sagt sie wäre da nicht mitgekommen und sie hätte zwischenzeitlich gejobbt.

Eines Tages teilt Frau B. ihrer Schwester mit, dass sie die Stadt verlässt und wo anders was für ihre Tochter aufbauen will. Das Kind ist zu der Zeit in der Kinderkrippe und Frau A. kann Frau B. nicht aufhalten. Nun steht Frau A. mit einem Vollzeitjob mit Schichtdienst da und muss noch dazu ein kleines Baby versorgen. Die Mutter des Kindes ist nicht zu finden. Frau A. stellt sich der Doppelbelastung und liebt das Kind auch wie ihr eigenes. Sie denkt zwischenzeitlich darüber nach, ob sie das Kind zur Adoption frei geben soll. Dann entscheidet sie sich, dass sie ihre Nichte selbst adoptieren möchte.

Kurze Zeit bevor sie das Kind adoptieren könnte, taucht die Mutter wieder auf und fordert das Kind zurück. Es sei ja schließlich ihr Kind. Frau A. hat aber Bedenken, dass ihr Schwester clean ist und für das Kind sorgen kann. Was kann Frau A. nun tun? Wie kann oder sollte sie sich verhalten? Immerhin hat sie ihr Leben für das Kind komplett umgestellt und quasi von einem Tag auf den anderen die Mutterrolle übernommen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Bei einer Adoption müssen die Eltern des Kindes ja immer einverstanden sein und diese müssen ausfindig gemacht werden. Kann man das nicht, kann man hier in Deutschland auch keine Zwangsadoption mehr machen. Die Schwester kann also nicht einfach das Kind adoptieren oder zur Adoption frei geben.

Es ist schon ein entscheidender Fehler gemacht worden, wenn nicht sofort das Jugendamt eingeschaltet wurde. Denn wenn das Kind elternlos ist, dann darf man ja nur mit Hilfe des Jugendamtes auch die Pflegschaft übernehmen und dann kann auch nicht einfach die Mutter kommen und das Kind mitnehmen. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wird dann wohl die Tante haben, wenn alles die Behördengänge gegangen ist.

In deiner Schilderung ist vieles unklar. Wenn die Mutter des Kindes drogenabhängig war, dann wird ihr erstmal das Sorgerecht mit Hilfe des Gerichts entzogen. Aber das muss nachweisbar sein. Dann bekommt das Kind Pflegeeltern. Das war dann wohl in dem Fall die Schwester der Mutter. Diese Pflegemutter hat dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht und das Jugendamt hat das Sorgerecht. Eine Adoption ist nur möglich, wenn die Mutter zustimmt und unterschreibt. Wenn sie es nicht macht, dann kann das Kind nur Pflegekind bleiben.

Dass die Schwester die Mutterrolle übernommen hat, hat sie ja freiwillig gemacht. Sie wurde zu nichts gezwungen und sie hätte das Kind auch in eine andere Familie geben können. So, wie du das alles schilderst, kann es nicht gewesen sein. Da musst du was falsch verstanden haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde dass sich die Frage gar nicht so leicht zu beantworten lässt, wenn man nicht direkt in einer solchen Situation steckt. Das Hauptproblem ist, so denke ich, dass es sich um zwei Schwestern handelt die ein durchaus inniges Verhältnis zueinander haben. Menschen die man mag und mit denen man sogar verwandt ist, möchte man ja meistens nichts böses und man gibt des öfteren nach und versucht alles immer auf freundschaftlicher Basis zu klären. Aus dem Grund kann ich jetzt nur aus einer entfernten Sicht sprechen, ohne die Verbindung der beiden Frauen zu berücksichtigen.

Und genau in dem Fall würde ich das Kind nicht einfach so wieder "heraus rücken"; die Vergangenheit und das Verhalten von Frau B sprechen dafür, dass diese ihr Leben alleine nicht mal richtig auf die Reihe bekommt und da halte ich es auch für fragwürdig, ob diese wirklich für ein Kind mit sorgen kann. Desweiteren finde ich es absolut unmöglich dass die Mutter des Kindes einfach so verschwindet und jemand anderem die Verantwortung für das Kind überlässt, grade weil es natürlich auch normal ist, dass in dem Fall Frau A. dann auch gewisse Gefühle für das Kind entwickelt.

Ich würde meiner eigenen Schwester sicherlich nicht ihr Kind wegnehmen wollen, aber unter den von dir genannten Umstände würde ich es auch nicht einfach so wieder in ihrer Obhut geben. Ich weiß nun nicht genau, inwiefern man sich da eventuell an das Jugendamt wenden kann, aber vielleicht reicht es ja auch schon aus, wenn A mit B mal ein richtig ernstes Gespräch führt und dieser auch sagt, dass sie das Kind nicht so einfach her gibt, solange B ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe kriegt. Ich bin eigentlich auch kein Fan davon, jemanden zu drohen, aber im ernsten Fall würde ich als Frau A wohl auch meiner Schwester sagen, dass ich ihren Fall beim Jugendamt oder sonst wo melde, solange diese mir nicht versichern kann, dass es dem Kind bei ihr gut geht.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ohne Zustimmung der Mutter wird sie das Kind nicht einfach adoptieren können. Zum Schutz des Kindes kann sich Frau A nur mit dem Jugendamt verständigen, die an die Mutter herantreten werden. Da die Mutter nachweislich immer wieder verschwindet und solch ein Leben dem kleinen Kind nicht gut täte, wird das Jugendamt tätig werden, zumal es unklar ist, ob Frau B clean ist. Es ist auch nicht nachzuvollziehen, wovon Frau B lebt und wie sie die Tochter versorgen will. Sie kann ihr nichts bieten, was einem kleinen Kind förderlich ist.

Es fragt sich, wie der Vater zu seiner Tochter steht. Oder weiß der nichts von dem Kind oder will nichts wissen? Was Frau A gemacht hat, hat sie freiwillig getan, ohne das Recht auf das Kind zu haben. Oder ist es so, dass Frau A das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen hat? Ich denke, dass da schnellstens einiges zu klären ist, bevor sich Frau B das Kind schnappt und auf und davon ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wenn die Mutter des Kindes drogenabhängig war, dann wird ihr erstmal das Sorgerecht mit Hilfe des Gerichts entzogen. Aber das muss nachweisbar sein. Dann bekommt das Kind Pflegeeltern.

So wie du es schreibst, wird also jeder Mutter die irgendwann mal Drogen genommen hat und das in irgendeiner Weise aktenkundig ist, das Sorgerecht entzogen? Dafür hätte ich gerne eine Quelle. Denn ich kenne viele Frauen die irgendwann in ihrer Jugend mal nachweislich Drogen konsumiert haben und mittlerweile eigene Kinder haben und seit Jahren clean sind. Wenn man deinen Worten glauben darf, dann darf keine Frau die jemals Drogen genommen hat jemals für ihre eigenen Kinder sorgen. Kann sich nicht jeder Mensch ändern?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


So wie du geschrieben hast, ist doch unklar, ob sie immer noch Drogen nimmt und solange das nicht klar ist, wird ihr zumindest zeitweise das Sorgerecht entzogen, wenn das Jugendamt eingeschaltet wurde. Es heißt ja nicht, dass sie das Sorgerecht nicht wiederbekommt, wenn sie nachweisen kann, dass sie clean ist. Aber das hat sie ja anscheinend nicht gemacht. Denn die Schwester glaubt ja immer noch, dass sie drogenabhängig ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe am Anfang geschrieben, dass sie immer wieder rückfällig wurde. Das Frau A. das auch noch annimmt, nachdem die Schwester schwanger wurde, erwähnte ich mit keinem Wort. Du hast das einfach interpretiert und als Tatsache hingestellt. Ich habe auch mit keinem Wort erwähnt, dass Frau A. das annimmt, als Frau B. ihr Kind zurück haben will.

Trotzdem würde ich gerne einen Beleg dafür sehen, dass man allen drogensüchtigen Menschen das Sorgerecht entzieht. Hinweis: Hier steht, drogensüchtigen und nicht ehemaligen drogensüchtigen Menschen. Denn ich denke, dass Menschen mit einer Suchterkrankung nicht zwingend das Sorgerecht umgehend entzogen wird. Und das stellst du ja so dar.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Im Normalfall behält keine Mutter das Sorgerecht, wenn sie drogenabhängig ist und das Jugendamt übernimmt das erstmal. Aber es ist doch auch egal. Warum legst du jedes Wort auf die Goldwaage. Fakt ist, dass die Schwester das Kind nicht einfach adoptieren darf oder es zur Adoption frei geben darf. Das ist immer noch Sache der Mutter, zumal sie ja, wie du meinst, auch das Sorgerecht noch hat. Dein Eröffnungsbeitrag ist dahingehend auch etwas verworren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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