Plakate "Gib Aids keine Chance" und Kinder?!
Auf dem Weg zu einer Grundschule hier sind riesige Plakate von der Anti Aids Kampagne "Gib Aids keine Chance". Dort sieht man unter anderem auch diese Bilder hier mit den bunten Kondomen klick . Einige Eltern haben sich nun aufgeregt, dass man solche Bilder nicht auf dem Weg in die Grundschule aufhängen darf. Die Kinder wären noch zu klein und man sollte Rücksicht auf die Eltern nehmen, die dann mit Fragen konfrontiert werden.
Wie findet ihr es, wenn solche Plakate auf dem Weg zur Grundschule hängen? Die Kinder können lesen und sehen die Bilder und stellen Fragen. Findet ihr, dass die Kinder noch zu klein sind? Ich denke, dass man auch Kindern ab 6 Jahren das schon erklären kann. Denkt ihr, dass die Eltern Recht haben und sollten die Plakate weg?
Im Gegenteil, wenn die Eltern schon so (Entschuldigung) dämlich reagieren, dann haben sie es nicht besser verdient, dass noch mehr Plakate auf dem Weg zur Grundschule die Blicke der Kinder auf sich ziehen. Aids ist seit vielen Jahren ein großes Thema für die Menschen auf der ganzen Welt. Wenn Eltern nun von ihrem sechsjährigem Kind Fragen über diese Plakate oder auch die Sache an sich gestellt bekommen, dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass diese Eltern auch mal auf eine Frage des Kindes antworten. Je früher die Kinder begreifen, dass mit Aids nicht zu spaßen ist, desto besser ist es für alle beteiligten. Als hübscher Nebeneffekt könnte noch dabei heraus kommen, dass vielleicht zwei Mädchen, die diese Plakate mit sechs Jahren gesehen haben, nicht mit 13 schon Mutter werden, weil sie sich eben vor Aids, und damit auch vor Schwangerschaft schützen.
Es tut mir in der Seele weh, zu sehen, dass Eltern ihren Kindern auch mal auf Fragen antworten sollen, die eigentlich erst ein paar Jahre später anstehen. Diese Eltern haben mein ausgesprochenes Mitgefühl. Aber eigentlich könnten sie die Kinder ja auch darauf hinweisen, dass ihre Lehrer das besser wissen, dann können sie vielleicht jedes kleine bisschen Erziehung auf die Schule abwälzen. Dann kann man auch ruhiger schlafen. Stimmt schon.
Oh man, ich möchte jetzt hier niemanden der "älteren" Generation zu nahe treten, aber in gewisser Weise finde ich das Verhalten dieser Generation in Dingen wie Sexualität, etc. einfach nur beschämend und zum Teil vielleicht noch unreifer, als die Art und Weise, mit der vielleicht ihre Kinder damit umgehen würden. Ich, als jemand, der jetzt noch nicht so "lange" aus dem Grundschulalter (zehn-zwölf Jahre) heraus ist, der kann wohl zum Teil auch noch gut von dieser Generation sprechen und daher weiß ich sehr wohl, dass ich mit sechs, sieben Jahren schon wusste, was Sexualität ist.
Und so wird es heute denke ich mal auch nicht anders sein - wohl eher im Gegenteil, es wird noch verbreiteter sein, zumal die Sexualität doch bereits auch im morgendlichen Frühprogramm der Fernsehmedien allgegenwärtig ist. Die Kinder und Jugendlichen von heute werden doch rund um die Uhr mit solchen Dingen zugemüllt. Kaum in einer Werbung, auf einem Werbeplakat, etc. kann man hingucken, ohne von irgendwelchen sexuellen Anreizen "angezogen" zu werden. Wieso sollte es denn dann verkehrt sein, auch auf die Gefahren hinzuweisen, die mit der Sexualität auf einen zukommen können?
Gerade diese von dir verlinkten, zum Teil recht originell gemachten und lustig aussehenden Bilder werden Aufmerksamkeit bekommen - Und diese Plakate dienen nicht nur zum werben für die Kampagne gegen Aids, sondern wurde doch genau deshalb aufgestellt, damit gefragt wird. Man sollte doch nie aufhören zu fragen und Neugier ist etwas menschliches. Wieso sollten kleine Kinder dann nicht fragen dürfen, was Aids ist, und was es mit diesen Plakaten auf sich hat? Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass Kinder bereits in der Grundschule ihren ersten Sex haben werden, aber der Sexualkunde-Unterricht gehört genauso in den Grundschulunterricht - Soll der jetzt auch verboten werden? Es ist eben enorm wichtig aufzuklären. Die Eltern sollten es meiner Meinung nach danken, wenn solche Plakate aufgestellt werden und ihre Kinder nachfragen, auch wenn das Gespräch für die Eltern vielleicht als unangenehm empfunden wird. Lieber ein "zu frühes", unangenehmes Gespräch, als später eine tödliche Krankheit der Kinder in Kauf zu nehmen, oder seht ihr dies anders?
@damomo: Ich bin fast 50 und ich finde nichts dabei. Ich habe mit meinen Kindern die Kondome an Bananen ausprobiert und gezeigt, wie man sie nutzt und ich bin bestimmt eine "ältere Generation" . Die Mütter, die sich aufregen sind vielleicht 30 Jahre und jünger und wollen nicht, dass ihre Kinder damit konfrontiert werden.
@matrin22: Es ist eine katholische Grundschule und da beißt man auf Granit, wenn man diese Aufgabe den Lehrern übergeben will. Eher setzt die Kirche durch, dass die Plakate wegkommen. Und die Eltern werden wohl dann auch noch Recht bekommen, was ich sehr traurig finde.
Ich finde es peinlich und beschämend, wenn sich Eltern (und Schulen) gegen diese Plakate aussprechen. Letztendlich geht es dabei nicht darum, die Kinder vor etwas schützen zu wollen. Diese Plakate sind in meinen Augen keine Gefahr, da gibt es sicher schlimmere Plakatwände. Allerdings geht es um ein Thema, das eng mit Sex und Aufklärung verbunden ist. Hinterfragen die Kinder die Plakate, sind die Eltern in der unangenehmen Situation, ihren Kindern Antworten auf Themen zu geben, über die sie nicht gerne sprechen wollen. Viele Eltern sind schlichtweg zu verklemmt, um ihren Kindern Antworten auf sexuell eingefärbte Fragen zu geben. Die Eltern, die nun gegen diese Plakate wettern, wollen es sich einfach machen und das Thema Hiv und Aids sowie alles, was daran hängt, aus ihrem Sichtfeld verbannen - aber eben nicht zum Wohle ihrer Kinder, sondern in erster Linie für sich selbst.
Es war ja vor einiger Zeit schon im Gespräch, dass Hiv und Aids mittlerweile wieder verharmlost werden. Die große Angst vor diesem Problem scheint vorbei zu sein. Gerade deshalb finde ich es wichtig, dieses Thema wieder ins Gedächtnis der Leute zu bringen. Das passt nicht in das eng gesteckte Weltbild mancher Leute, die obendrein vermutlich davon überzeugt sind, dass Hiv und Aids sie persönlich niemals treffen könnten. So etwas finde ich aber falsch und ich denke, dass es gerade wegen solchen Entwicklungen wichtig ist, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Hiv und Aids nach wie vor nicht heilbar sind und dass man sich relativ leicht schützen, beziehungsweise zumindest das Risiko, sich beim Sex anzustecken, deutlich reduzieren kann. Ich finde diese Plakate originell und sinnvoll.
Diese Plakate finde ich super, weil sie sehr gut vermitteln, wie alltäglich der Umgang mit Kondomen sein sollte und dass es da auch keine Berührungsängste zu geben hat. Dass diese Elten sich über die Plakate nun aufregen, deutet eher darauf hin, dass es noch nicht in jedem Kopf angekommen ist, dass Sexualität etwas völlig Normales ist und der verantwortungsbewusste Umgang damit entsprechend offen besprochen werden sollte. Auch Kondome gehören in den Bereich der Aufklärung, und dass man Kinder auch schon aufklären soll und sogar sollte, ist ebenfalls hinlänglich bekannt.
Ich bin generell übrigens der Meinung, dass Kinder sich nur für das näher interessieren, was sie auch psychisch verkraften können und dass sie das, was sie erfahren, auch nur soweit begreifen, wie ihre Psyche das verkraften kann. Wenn diese These stimmt, sollte es allerdings aber so sein, dass nur diejenigen Kinder ihre Eltern auf die Plakate mit dieser sympathischen Kondomwerbung ansprechen, die die ehrliche und kindgerechte Antwort auch verarbeiten können. Ich erinnere mich da auch noch gut an meine Kindheit und weiß, welche Werbung es damals gab und dass auch ich irgendwann gefragt habe, was das sein soll, was da abgebildet wurde. Ich habe allerdings nicht meine Eltern gefragt, sondern meine ältere Schwester, die mir dann auch eine ehrliche Antwort gegeben hat. Diese Antwort hat mich damals peinlich berührt und ich wollte nicht mehr wissen, aber damit war es eben auch in Ordnung.
Was daran nun schlimm oder gar anstößig sein soll, will mir nicht so recht begreiflich werden, allerdings zeigt diese ablehnende Reaktion der betreffenden Eltern, von denen Du hier schreibst, leider doch wieder, dass Aufklärung noch nichts Selbstverständliches ist, genauso wenig wie ein offener und gesunder Umgang mit der Sexualität. Dass Kinder schon frühzeitig wissen sollten, dass Kondome ein wichtiger Schutz sind, auf den sie zurückgreifen sollten, ist wohl ganz klar und dass es offenbar immer noch genügend Eltern gibt, die das Wissen ihrer Kinder um die Benutzung und korrekte Handhabung von Kondomen durch solche prüden Einstellungen zu verhindern wissen, ist spätestens durch Deine Geschichte leider wieder deutlich geworden.
Auf dem Weg zur Grundschule also, ja? Wo ist der Weg zur Grundschule? So gesehen müsste man also einen bestimmten Umkreis um die Schule herum von solchen Plakaten befreien. Aber Vorsicht! Was ist mit dem Weg zum Spielplatz? Der Weg zum Kindergarten? Und selbst wenn da alles frei ist, was ist wenn man mal mit dem Kind zum Supermarkt geht?
Die Begründung diese Plakate abzuhängen weil sie auf dem Weg zur Grundschule hängen, sind also meiner Meinung nach vollkommen unsinnig. Kinder sind nichts, was man vor solchen Angelegenheiten beschützen müsste und der Versuch es zu tun ist unmöglich und zum Scheitern verurteilt. Wenn sie nichts zum AIDS Plakat fragen, dann vielleicht zum Kondom- oder Zigarettenautomaten, zum Unterwäschewerbung Plakat mit der nackten Frau drauf oder was weiß ich was. Man kann diese Dinge vor den Kindern nicht verstecken und das sollte man auch nicht, was würde es schon bringen?
Das Eltern sich deswegen beschweren, würde ich mir ihrer Unfähigkeit und Angst erklären. Es ist durchaus möglich einem Grundschüler zu erklären, wobei es sich um AIDS und Kondomen handelt, schließlich wird auch in der Grundschule zum ersten Mal Sexualkunde unterrichtet. Wieso sollte man es ihnen also in diesem Zusammenhang nicht sagen? Aber es ist und bleibt nun mal so, dass ein Großteil der Eltern sich davor fürchtet und diese Aufgabe viel lieber den Grundschullehrern überlassen will, die das dann für sie machen.
Ein Grundschüler ist allerdings dazu in der Lage es zu verstehen und es ist hier auch höchste Zeit ihn darüber aufzuklären, deswegen ist nichts daran auszusetzen, dass derartige Plakate in der Nähe der Grundschule hängen. Wenn Eltern sich nicht trauen über solche Themen zu reden, dann ist das allein ihre Sache, aber in dem Alter der Kinder, gehört dies eigentlich zu ihren Verpflichtungen als Eltern dazu, letztendlich braucht man sich schon fast nicht mehr zu wundern, wieso so viele Jugendliche derart unvorsichtig mit der Sexualität umgehen, wenn ihre Eltern reagieren wie in diesem Beispiel.
Meiner Meinung nach können solche Plakate ruhig auf den Wegen zu Grundschulen hängen, denn wie will man denn DEN Weg abgrenzen, den alle Kinder nehmen? Das geht doch gar nicht. Zudem können solche Plakate, oder generell Plakate mit unangenehmem Inhalt ja überall hängen, also können Kinder diese auch überall sehen und dann Fragen stellen. Und ob Kinder dazu unbedingt Fragen stellen, ist auch gar nicht klar.
Ich finde nichts dabei, wenn Kinder das sehen und dann Fragen stellen, auch nicht so junge Kinder. Es kann meiner Meinung nach nie früh genug darüber gesprochen werden und man sollte mit Kindern offen umgehen. Irgendwann lernen sie das Thema Sexualität sowieso kennen, wenn sie früh genug wissen, dass das völlig normal ist, schadet das sicherlich nicht. Zudem gibt es ja mittlerweile verschiedene Begrifflichkeiten, die man dabei verwenden kann. Man muss dem Kind ja nicht alle Einzelheiten erklären.
Ich verstehe Eltern nicht, die sich über so etwas derart aufregen können. Schaffen es Eltern heutzutage nicht mehr, ihre Kinder aufzuklären? Das ist meiner Meinung nach keine Frage des Alters, sondern der Einstellung. Wenn die Eltern mit solchen Themen offen umgehen würden, müssten sie sich nicht schämen, wenn das Kind Fragen stellt.
Meiner Meinung nach, ist das völliger Schwachsinn die Plakate nur bei der Grundschule zu entfernen. Wenn Kinder nicht in Kontakt mit neuen Dingen kommen sollen, sollen die Eltern sie doch einfach nicht aus dem Haus lassen.
Ein Kind, welches in die Grundschule kommt, liest diese Plakate nicht, insofern bekommt es davon nicht viel mit. Wenn es ein Kind interessiert, was sich hinter der Aussage auf solch einem Plakat verbirgt, wird es seine Eltern fragen und diese können es dem 8 oder 10 jährigen Kind wohl beibringen, das AIDS eine ansteckende Krankheit ist, es muss ja nicht gesagt werden, dass man sie beim Geschlechtsverkehr bekommen kann.
knastnumer hat geschrieben:Ein Kind, welches in die Grundschule kommt, liest diese Plakate nicht, insofern bekommt es davon nicht viel mit. Wenn es ein Kind interessiert, was sich hinter der Aussage auf solch einem Plakat verbirgt, wird es seine Eltern fragen und diese können es dem 8 oder 10 jährigen Kind wohl beibringen, das AIDS eine ansteckende Krankheit ist, es muss ja nicht gesagt werden, dass man sie beim Geschlechtsverkehr bekommen kann.
Warum soll man den Kindern diese Information nicht geben? Hast du dafür eine rationelle Erklärung? Nur weil Eltern nicht darüber reden wollen? Das ist kein Grund. Das eigentliche Problem liegt doch in der Feigheit der Eltern, sich mit Themen auseinander zu setzten, die für sie vielleicht peinlich sein könnten. Man kann dem Kind auch ruhig mit acht oder neun Jahren sagen, wodurch man AIDS bekommen kann, ebenso kann man den Kindern in dem Alter das Thema Geschlechtsverkehr verdeutlichen. Ob sie es bereits verstehen? Vielleicht tun sie es, vielleicht auch nicht. Lieber einmal zu viel erklärt als einmal zu wenig.
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