Schlecker sieht seine Kunden als ungebildet an
Vor einiger Zeit führte die Drogeriemarktkette Schlecker einen neuen Werbeslogan ein „Schlecker - For You Vor Ort“. Den Mix aus Englisch und Deutsch erklärte die Drogeriemarktkette mit dem Bildungsstand seiner Kunden, welchen Schlecker als ungebildet ansieht. So hat die Drogeriemarktkette den Werbeslogan so erstellt, dass dieser überhaupt von den Kunden verstanden wird. Natürlich melden sich nun die Kunden der Drogeriemarktkette mit Ärgernis und Unverständnis zu Wort, da diese keineswegs ungebildet seien und den Slogan auch verstehen würden, wenn dieser komplett in der englischen Sprache gehalten wäre. Nachzulesen unter: Quelle
Auch wenn ich persönlich Schlecker schon seit einigen Jahren wegen den Dumpinglöhnen, der Unfreundlichkeit und Unkompetenz der Mitarbeiter und dem meist minderwertigen und überteuerten Sortiment meide, so würde ich mich doch für Eure Ansicht dieser Aussage interessieren. Ich wäre als Kunde ebenfalls empört und würde, wenn ich es denn nicht bereits tun würde nach dieser Aussage keinen Fuß mehr in eine Filiale der Drogeriemarktkette Schlecker setzen. Was würdet Ihr in diesem Fall tun und wie kann ein Unternehmen Eurer Meinung nach solche Aussage machen?
Ich habe von dieser Geschichte gestern auch zufällig auf der Startseite von T-Online gelesen und fand das schon reichlich schräg. Ich glaube nicht, dass die meisten Leute zu dumm und zu ungebildet sind, um so einen simplen Satz zu verstehen, selbst wenn er komplett in Englisch gehalten wäre. Im Grunde genommen geht es doch auch gar nicht darum, den Slogan durch den Einsatz deutscher und englischer Wörter für die Kunden zu vereinfachen, sondern der scheinbare Witz bei der Sache ist doch die ähnliche Aussprache der Wörter "for" und "vor". Ich halte diesen Slogan einfach für einen eher schlechten Versuch, einen einprägsamen Slogan ins Gedächtnis der Leute zu bringen. Durch diese Diskussion allein ist das natürlich jetzt schon ziemlich gut gelungen.
Ich war in meinem Leben erst ein- oder zweimal in einer Schlecker-Filiale, weil ich diese Läden nicht besonders einladend und irgendwie chaotisch finde. Wäre ich Kunde bei dieser Kette, würde ich mich aber nicht von solchen Äußerungen von einem weiteren Besuch der Läden abhalten lassen. Letztendlich ist die Aussage an sich doch gar nicht so verkehrt. Schlecker ist nicht der einzige Laden, der sich eher an Menschen mit einem niedrigen bis mittleren Bildungsgrad wendet. Gerade bei diesen Leuten ist oft auch nicht so viel Kaufkraft vorhanden und der gesamte soziale Status ist auch eher niedriger. Es gibt doch viele Läden, die sich gerade an diese Zielgruppe wenden, zum Beispiel auch Klamottendiscounter. Natürlich kann man sich nun von diesem Satz beleidigt fühlen, allerdings halte ich es für übertrieben, Wahrheiten zu bestreiten. Natürlich hat Schlecker auch Kunden aus anderen (Bildungs-)Schichten. Es geht hier aber um die breite Masse und ich finde es übertrieben, sich darüber aufzuregen.
Natürlich ist es aus unternehmerischer Sicht nicht besonders schlau, solche Äußerungen herauszuhauen. Solche Sätze werden meistens falsch verstanden und dann gibt es meistens auch direkt Leute, die sich angegriffen fühlen. Allein aus dem Grund sollten Firmen nicht solche Erklärungen abgeben, weil sie doch wissen, wie es enden kann. Dennoch denke ich, dass dieser Geschichte zu viel Bedeutung beigemessen wird.
Cologneboy2009 hat geschrieben:
Wäre ich Kunde bei dieser Kette, würde ich mich aber nicht von solchen Äußerungen von einem weiteren Besuch der Läden abhalten lassen. Letztendlich ist die Aussage an sich doch gar nicht so verkehrt. Schlecker ist nicht der einzige Laden, der sich eher an Menschen mit einem niedrigen bis mittleren Bildungsgrad wendet. Gerade bei diesen Leuten ist oft auch nicht so viel Kaufkraft vorhanden und der gesamte soziale Status ist auch eher niedriger.
Ich denke aber, dass es ein Unterschied ist, ob man sich der Tatsache bewusst ist, dass man womöglich einer niedrigen sozialen Schicht angehört oder ob man es von anderen verächtlich vor den Latz geknallt bekommt. Ich wäre nach so etwas tödlich beleidigt und würde dort sicherlich nie mehr auch nur ein Teil kaufen. Ich meide diesen Laden ohnehin, aus den von Ringwraith angesprochenen Gründen, aber selbst wenn ich dort bislang Kunde gewesen wäre, das würde ich mir nicht anhören mögen.
Allerdings denke ich, dass die meisten nur die Schultern zucken und weiter dort kaufen werden. Einfach weil die Preise Vorrang vor allem anderen haben. Dennoch finde ich es ein starkes Stück seine Kunden so zu beleidigen und dann auch noch stolz darauf zu sein, weil es ja eine so gute Werbestrategie ist. Ins Gespräch hat man sich gebracht, soviel ist sicher.
Die Geschichte ist sicherlich etwas länger. In dem verlinkten Artikel ist ja von einem Verein für Sprachpflege die Rede. Ich nehme an, dass ebendieser Verein sich an dem Slogan gestört hat und von der Unternehmenskommunikation bei Schlecker wissen wollte, wie es zu dem deutsch-englischen Sprachmix kam. Da kann man ja auch schonmal den Kopf schütteln, warum Leute hier scheinbar nichts Besseres zu tun haben, als Firmen wegen deren Werbesprüchen anzuschreiben.
Aber na gut, Schlecker musste sich dann irgendwie erklären, warum nun eine solche Mischung gewählt wurde und die Begründung „klingt gut, reimt sich“ wirkt ja wenig professionell - also eben eine soziologische Typeneinordnung.
Diese ist sicherlich gar nicht mal so falsch, die ganzen Discounter und eben auch Schlecker (obwohl ich die nicht zu den klassischen Discountern zählen würde) sind doch eher auf mittlere oder auch geringe Bildungsschichten fokussiert; also gewissermaßen auf den Normalbürger. Das heißt nicht, dass dort keine Akademiker einkaufen gehen würden, aber die Hauptzielgruppe sind eben Durchschnittsleute, bei denen es auch mal mit dem Englisch hapern mag. Der Großteil der Bevölkerung ist doch eher einem mittleren Bildungsniveau zuzuordnen, was ist so schlimm daran, das auch mal anzusprechen? Weil diejenigen dann beleidigt sind?
Es ist doch egal, wie ein Unternehmen – bzw. irgendeiner in der Kommunikationsabteilung – über Kunden denkt. Das hat doch nichts mit der Filiale vor Ort oder der Verkäuferin vor Ort zu tun. Wieso sollte das jemanden davon abhalten, dort einkaufen zu gehen? Es ist doch absolut kindisch, dann Schlecker zu meiden.
Na ja es ist noch nicht lange her, da stand ein Fernsehteam vor Douglas und fragte die Leute, was der Slogan "Come in and find out" bedeutet, was sich tatsächlich dann nicht so einfach lösen ließ. Schlecker ist natürlich jetzt selten dämlich, haut erst teures Geld in die Kampagne und statt da Kapital heraus zu schlagen, nach dem Motto, wir sind für den kleinen Mann auf der Straße da, erklären sie dem kleinen Mann gleichzeitig wie doof er doch ist. Das ist ganz große Komödie. Jetzt weiß ich aber auch, warum ich bei Schlecker nicht einkaufe, ich habe Abitur.
Ich verstehe die Aufregung nicht. Schlecker macht nichts weiter, als es jedes andere Unternehmen auch macht. Es hat eine bestimmte Zielgruppe und diese Gruppe wird genau definiert. Dazu gehört zweifellos auch die Einordnung des Bildungsniveaus. Ein völlig normaler Vorgang im Bereich des Marketings.
Und wie Recht sie doch haben ...
Ringwraith hat geschrieben:[...] Den Mix aus Englisch und Deutsch erklärte die Drogeriemarktkette mit dem Bildungsstand seiner Kunden, welchen Schlecker als ungebildet ansieht.
... denn sie können oder wollen nicht lesen und verstehen. "Ungebildet"? Das hat Schlecker doch nie behauptet. Die Sprache war von Kunden mit "niederem bis mittlerem Bildungsniveau". Das ist Soziologensprech, gehört zur Segmentierung des Kunden. Daraus eine Bechimpfung zu konstruieren, zeugt dann allerdings eben von genau jener fehlenden Bildung, bzw. Fachkenntnis.
Warum beschwert man sich nicht z. B. beim roten Kistenschubser? "Ich bin doch nicht blöd!" konterkariert ja genau diesen Zusammenhang. Hat denn noch niemand die Arroganz hinter diesem Spruch erkannt? Natürlich hält der Kistenschubser die Kunden für blöd, denn trotz im Schnitt hoher Preise rennen die in diese Läden und zwar gerade weil der Kistenschubser die "Blöden" nur laut genug immer wieder daran erinnert, dass sie ja angeblich nicht blöd seien.
Was ich sonst so von Schlecker gehört und gelesen habe, na ja. "Kannste knicken", arme Mitarbeiter. Selber betrete ich den Laden nicht. Von der Zielgruppe her gehöre ich eher in die dm-Ecke.
Die Geschäftsführung von Schlecker scheint aber wohl auch nicht sonderlich mehr gebildet zu sein, als ihre Kundschaft, wenn sie eine derart unüberlegte Äußerung von sich geben, oder? Der Solgan ist zweifelsohne ziemlich arm, allerdings kann man das von vielen anderen, wenn nicht gar den miesen anderen Solgans auch sagen, von daher wäre das ohne dieser Äußerung wohl nicht besonders aufgefallen.
Ich selbst mag Schlecker nicht und gehe dort auch nicht einkaufen. Wir haben in unserem Ort zwei Schlecker. Als ich als Kind dort einmal kurz nach der Schule ein Duschgel kaufen wollte, musste ich wie eine Horde anderer Schulkinder vor mir erstmal meine Schultasche am Eingang zurücklassen und sie dort auf den Boden legen. Sehr einladend. Und das zumal beide Schlecker mit Kameras gerade nur so vollgestopft sind, in jedem Gang von vorne und von hinten gibt es eine Kamera. Beim Betreten dieses Geschäfts kommt man sich schon derart beobachtet vor, als wäre man ein Hochkrimineller, das ist alles andere als angenehm.
Hinzu kommt natürlich auch einfach das Sortiment. Schlecker hat über die Weihnachtszeit ein riesiges Angebot an billigen Süßigkeiten und Dekorationen und auch sonst gibt es allerhand Billigkram, der mit Kik vergleichbar ist. Schlecker ist voll mit irgendwelchen billigen Marken, die ich nicht kenne und die qualitativ meistens minderwertig sind, so dass ich auch kein Interesse daran habe, sie zu kaufen. Eine deutlich bessere Auswahl hat man in anderen Drogerien, wie Yves Rocher, in einigen Filialen von Rossmann oder Ihr Platz.
Zweifellos ist das Personal im Schlecker auch alles andere als gebildet. Bei uns arbeiten vornehmlich Ausländer, einige davon können nicht einmal vernünftig Deutsch, eine andere MItarbeiterin in unserem Schlecker leidet unter einer mir unbekannten Erkrankung, bei der ihre Stimmbänder nachzulassen scheinen, sie krächzt mehr, als das sie redet, was auch nicht besonders kundenfreundlich wirkt. Im ganzen finde ich die Schleckerfilialen mit Ausnahme der Übermengen an Kameras auch ziemlich altmodisch eingerichtet, es wirkt im Gesamteindruck tatsächlich eher irgendwie ein bisschen schlampig und das ist auch nicht gerade ein Pluspunkt.
Wenn man aber gerade keine andere Drogerie in der Nähe hat und Schlecker das gewünschte Produkt hat, wieso sollten dann auch nicht ''normal gebildete'', anständige Leute dort einkaufen. Die mehr oder weniger unangenehme Atmosphäre und den armen Slogan nimmt man heute vermutlich eher in Kauf, als die überteuerten Benzinpreise, um sich ein paar Kilometer weiter in eine andere Stadt zu schleppen, die eine andere Drogerie hat. Trotzdem würde ich schon behaupten, dass Schlecker eine Drogerie ist, in der sich vornehmlich die unteren Gesellschaftsschichten wohl fühlen, nicht zuletzt auch wegen der billigen Preise und den NoName Produkten. Das ist auch nicht weiter schlimm, aber das auch noch für alle zu bestätigen, in dem man einen derart lahmen Slogan wählt, ist schon ein bisschen erniedrigend und wird vermutlich auch einen Kundenverlust mit sich führen.
Mich kratzt das ganze eigentlich recht wenig. Klar, man hätte den Spruch auf einfach mal anders gestalten können. Zum Beispiel einfach komplett in Deutsch. Das wäre einfacher und man müsste nicht solche Aussagen benutzten um das ganze zu bestärken. Das mit dem Bildungsstand kann man aber auch in den falschen Hals bekommen. Man meint sicherlich auch ältere Mitbürger, die mit Englisch sehr wenig oder eben gar nichts am Hut haben. Ein paar Brocken kann der eine oder andere vielleicht schon. Ich denke mal das ganze soll auch etwas in diese Richtung gehen und nicht nur allgemein um die Bevölkerung in ein schlechtes Licht zu rücken. Was hätte dann Schlecker davon? Das wäre mehr als unklug wenn sie es wirklich so meinen würden.
Mir ist diese ganze Angelegenheit ehrlich gesagt auch eher unwichtig, zumal ich ohnehin kein Schlecker-Kunde bin und mich schon damit nicht angesprochen fühle. Allerdings bin ich wohl in der Lage, mich selbst zu reflektieren und denke, dass die Bezeichnung „mittleres Bildungsniveau“ wohl durchaus auf mich zutreffen könnte. Dennoch veranlasst mich allein diese Erkenntnis nun sicherlich nicht dazu, Schlecker-Kunde zu werden, was ohnehin auch gar nicht so einfach wäre, weil wir hier schon seit einer halben Ewigkeit keine entsprechende Filiale dieses Unternehmens mehr haben und ich auch zur damaligen Zeit schon sehr ungern eine Schlecker-Filiale betreten habe. Es gibt Konkurrenzunternehmen, die mir deutlich mehr zusagen und die ich insofern bevorzuge, sowohl, was deren Warenpräsentation angeht als auch Sortiment und Preisgestaltung.
Die Aufregung wegen dieser Einstufung der Kunden, was deren Bildungsstand angeht, kann ich allerdings ebenfalls nur bedingt nachvollziehen. Zum Einen ist mir relativ egal, ob der Großteil der Schlecker-Kunden gerade mal eine gute Mittlere Reife vorweisen kann, weil das immer noch nicht bedeutet, dass das auf alle Kunden zutrifft – es handelt sich bei dieser Erhebung wohl eher um einen Durchschnittswert, der grundsätzlich Ausnahmen genehmigt. Andererseits würde ich mich nicht allein aufgrund einer solchen Aussage als dumm bezeichnet sehen und daraus den Schluss ziehen, dass ich in diesem Laden nicht mehr einkaufen gehe. Ich entscheide mich doch nicht für einen Laden, weil ich davon ausgehe, dass mir die Unternehmensführung einen akademischen Abschluss zutraut, sondern, weil mich die Unternehmensphilosophie überzeugt oder eben einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Ich meide Schlecker schon seit einiger Zeit und ich werde auch garantiert weiterhin keinen Fuß in diesen Laden setzen. Über den neuen Slogan von Schlecker haben wir uns bereits als er rauskam lustig gemacht und fanden ihn sowas von unpassend. Und wenn die Schlecker-Geschäftsführung nun auch noch meint, dass nur untere Schichten dort einkaufen, dann muss sie halt einen gravierenden Verlust in Kauf nehmen.
Mir ist es offen gestanden relativ egal, wer wo einkaufen geht. Ich kann mir auch vorstellen, dass Schlecker je nachdem auch einen höher gebildeten Kundenstamm hat, aber mich bringt nichts dort hinein. Allein die Unfreundlichkeit, die einem in manchen Filialen entgegengespeit wird, ist absolut unter aller Sau.
Das Sortiment spricht mich persönlich ebenfalls nicht an, auch wenn dort Nivea oder andere Mittelklassemarken in den Regalen stehen. Der Laden wirkt auf mich einfach furchtbar unaufgeräumt und unsauber. Ich war ab und zu im Schlecker, weil die Filiale auf dem Weg lag und ich musste bei der Kasse regelrecht losrufen, damit sich die motzende unfreundlich dreinschauende Kassiererin mal in Bewegung setzt. Schlecker überzeugt mich einfach nicht.
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