Stundenwochen im Studium

vom 26.10.2011, 17:15 Uhr

Ich studiere ja nun seit einiger Zeit und da interessieren mich die Dinge rund ums Studium natürlich sehr, da gerade ja noch alles neu und interessant ist. Ich habe mich schon mit einigen Kommilitonen unterhalten, wie viele Stunden diese denn so in der Woche haben und bisher habe ich Antworten zwischen 16 und 26 bekommen. Ich persönlich habe nun 24 Wochenstunden, eigentlich wären es 26, aber ich konnte einen Kurs nicht belegen, da mir die Voraussetzung dafür fehlt. Ich hätte dazu auch noch weitere 6 Stunden belegen können durch ein anderes Modul, das wäre mir allerdings zu viel geworden und ich denke auch, dass das wahrscheinlich nicht mehr in meinen Stundenplan gepasst hätte, da ich Freitags gar nicht zur Uni gehe und an diesem Tag ein Praktikum machen will.

Wie viel Wochenstunden habt ihr so und mit welchem zusätzlichem Lernaufwand und Vorbereitungsaufwand ist euer Studium verbunden, wenn nicht gerade Prüfungszeit ist? Wie empfindet ihr das von der Anstrengung her? Und was natürlich auch relevant ist, für welchen Studiengang ihr euch entschieden habt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich studiere nun schon seit genau 2 Jahren Humanmedizin und kann mich bisher kaum über Wochenstunden oder ähnliches beklagen. Zwar war die Zeit im letzten Sommer ziemlich hart - es stand nämlich das 1.Staatsexamen an -, aber der Studiengang an sich hat in jedem der vier Semestern recht gute Stundenpläne gehabt.

Während ich im 1.Semester beispielsweise kaum Zeit in der Uni verbracht habe, allein aus den Gründen, weil es erstens nicht so viele Veranstaltungen bzw. Fächer gab und zweitens die Fächer relativ medizinfremd waren, so dass ich etwas demotivierter an die Sache heranging. Insgesamt hatte ich - wenn überhaupt - im 1.Semester 10-12 Wochenstunden, die sich aus 2 Seminaren plus einem Praktikum zusammensetzten. Im 2.Semester kam dann das Fach Biochemie hinzu, eine der drei Säulen der Vorklinik: Mit einem Seminar und einem Praktikum hatte man also schonmal zwei Pflichtveranstaltungen, die insgesamt über 6 Stunden gingen. Ein wöchentliches Physikpraktikum stand ebenfalls auf dem Programm, gut 4-5 Stunden pro Kurstag. Wenn man dann noch Anatomie mitzählt - endlich mal ein medizinisches Fach -, so kommt man für das 2.Semester locker auf 20 Wochenstunden. Die letzten beiden Semestern der Vorklinik waren ähnlich, insgesamt fiel immer ein Fach weg, während ein weiteres Seminar bzw. Praktikum hinzukam.

Das alles mag sich jetzt anhören, als hätte man viel Freizeit, aber so was beileibe nicht: Das Problem bzw. die Kunst in diesem Studium ist, dass man den ganzen Stoff, der einen immensen Umfang besitzt, möglichst effektiv sich mehr oder weniger selbst beibringt, denn mit einer Vorlesung kommt man meist nicht weit, diese will auch nachbereitet werden. Ganz schlimm waren die Phasen vor den Klausuren bzw. dem Staatsexamen. Man stelle sich vor, man bereitet sich ein halbes Jahr darauf vor (beim Staatsexamen 2 Jahre sogar) und muss den Stoff auf den Punkt parat haben. Vom Verständnis her war eigentlich kein Thema dermaßen schwierig, das man es hätte nicht lernen können. Vielmehr bereitet der Umfang der zu lernenden Themen ein großes Problem, zumal es sich bei den meisten Themen eher um theorielastige Sachen handelt, die man später evtl. kein weiteres Mal lesen, hören und sehen wird.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selbst habe bisher immer etwa achtzehn Stunden die Woche gehabt, wobei einige Stunden davon freiwillige Tutorien sind, zu denen ich auch nicht immer gehe. Zudem gehe ich auch nicht in jede Vorlesung und von daher kann man sagen, dass ich durchschnittlich etwa vierzehn Stunden die Woche habe. W
Während mir das im ersten Semester im Gegensatz zur Schule enorm wenig vorgekommen ist, habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt und ich finde nun nicht, dass das besonders wenig ist. Immerhin haben viele andere Studenten die ich kenne, weitaus weniger Stunden als ich.

Am Anfang meines Studiums habe ich mich auch gefragt, wie viele Stunden ich den überhaupt nehmen sollte. Dabei würde mir dann auch empfohlen, auf keinen Fall mehr als zwanzig Stunden zu nehmen, da mich das schnell überfordern könnte. An dieses Limit habe ich mich bisher auch immer gehalten und ich denke, dass achtzehn Stunden für mich genau richtig an. Das hört sich zwar nicht viel an, wobei man bedenken muss, dass man noch enorm viel Hausaufgaben aufbekommt, sehr viel Texte lesen muss und auch viel lernen muss. Außerdem kommen such immer wieder Referate hinzu und auf diese Weise muss man doch jeden Tag etwas für die Uni tun, so dass man während dem Semester auch kaum zur Ruhe kommt.

Mir ist es dennoch lieber, immer mehr Stunden zu haben und dar früher mit dem Studium fertig zu sein. Dabei könnte ich es auch so machen wie viele andere auch und mir nur wenige Stunden die Woche nehmen, wobei ich dann wohl einige Semester länger studieren müsste. Das möchte ich jedoch auf keinen Fall und ich versuche doch, das alles so schnell wie möglich zu schaffen, wobei ich mich jedoch auch nicht überfordern möchte. Ein bisschen Freizeit muss einfach sein und immerhin möchte ich neben meinem Studium auch noch Zeit für meine Hobbys und auch für meinen Partner haben, weshalb ich dann auch lieber weniger Stunden nehme und dafür auch Zeit für andere Sachen finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



getku hat geschrieben:Insgesamt hatte ich - wenn überhaupt - im 1.Semester 10-12 Wochenstunden, die sich aus 2 Seminaren plus einem Praktikum zusammensetzten. Im 2.Semester kam dann das Fach Biochemie hinzu, eine der drei Säulen der Vorklinik: Mit einem Seminar und einem Praktikum hatte man also schonmal zwei Pflichtveranstaltungen, die insgesamt über 6 Stunden gingen. Ein wöchentliches Physikpraktikum stand ebenfalls auf dem Programm, gut 4-5 Stunden pro Kurstag. Wenn man dann noch Anatomie mitzählt - endlich mal ein medizinisches Fach -, so kommt man für das 2.Semester locker auf 20 Wochenstunden.

Da hast du dann aber nur Pflichtveranstaltungen gezählt und keine Vorlesung mit gerechnet. Das gibt ja dann nicht wirklich die wahre Zahl des eigentlichen Umfangs des Studiums wieder. Das ist ja lediglich die Mindestanzahl an Wochenstunden, die man in der Uni verbringen muss, es gibt da sicherlich auch genug Studenten, die alle Vorlesungen besuchen und dann in jedem Semester auf mindestens 30 Wochenstunden kommen. So ist zumindest meine Erfahrung.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe aktuell 12 Semesterwochenstunden. Das variiert jedes Semester und gerade zu Anfang waren es doppelt so viele. Früher musste ich aber auch nicht arbeiten, da ich Bafög bezogen habe. Wenn man 20 Stunden pro Woche Werktags arbeiten muss, kann man ja schlecht den Stundenplan so voll legen wie man möchte und muss dann eben abwarten und hoffen, dass die Vorlesungszeiten nächstes Semester besser mit der Arbeit vereinbar sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss immer lachen, wenn ich höre, wie viele Stunden andere so in der Woche haben. Aber daran bin ich selbst Schuld, denn ich habe mir mein Studium ja auch selbst ausgesucht und wusste, dass dieses mit einer sehr großen zeitlichen Belastung einher geht.

Generell habe ich pro Semester fünf Module, davon gibt es für 3 Module zwei Stunden Vorlesung und für die anderen zwei Module vier Stunden Vorlesung in der Woche, das macht schon mal 14 Stunden Vorlesung die Woche. Jedes Modul ist von einem Seminar begleitet, dass man belegen muss, jedes Seminar fasst nochmals zwei Stunden, dass ergibt insgesamt schon mal 24 Stunden in der Woche. Insgesamt habe ich damit im Schnitt 4,8h Vorlesung am Tag. Schaut gut aus, oder?

Nach der Vorlesung darf man dann ins Praktikum. Wir fangen meistens um 8 Uhr mit den Vorlesungen an, ab 12-13 Uhr gehen wir dann ins Praktikum, bisher ging das Praktikum immer bis 19 Uhr abends. Das macht mindestens sechs Stunden Praktikum am Tag. Insgesamt habe ich somit 54 Stunden Universität in der Woche.

Wenn man dann irgendwann abends um acht Uhr zu Hause ist, muss man natürlich noch jede Menge lernen, man muss Protokolle und Betriebsanweisungen für das Labor schreiben, man muss für die Prüfungen im Labor lernen, um am nächsten Tag überhaupt noch in das Labor kommen zu dürfen, man muss sich für die Seminare vorbereiten und man muss die Vorlesung nacharbeiten, um noch mitzukommen. Insgesamt habe ich also eigentlich den ganzen Tag für die Universität zu tun, abzüglich der Zeit, die ich schlafe und esse.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Derzeit habe ich etwa 20 Semesterwochenstunden, zuzüglich der Zeit, die ich zu Hause mit Lernen verbringe. Da ich teilweise sehr aufwändige Vorlesungen und Einführungskurse habe, rechne ich noch einmal diese Stundenanzahl der Vor- und Nachbereitung des Stoffes zu, sodass ich insgesamt bei einem Stundenumfang von etwa 40 Stunden wöchentlich lande. Wenn man meine Nebenjobs noch hinzuzieht, ist das vermutlich ganz ordentlich.

Letztlich ist es aber weniger meine Stundenanzahl, als eher die Fahrzeit, die mich belastet. Ich habe jeden Tag nur ein bis zwei Vorlesungen, fahre aber für die einfache Strecke bereits 1,5 Stunden, sodass ich häufig länger fahre, als ich eigentlich an der Universität bin. Daher plane ich, meinen Stundenplan umzustrukturieren und somit nur noch zwei bis drei Tage an der Universität zu verbringen. Da ich mir somit Fahrzeit spare, könnte ich mir meinen Stundenplan noch ein wenig voller packen und plane, auf etwa 24 Stunden pro Woche aufzurüsten.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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