Schlechtere Rezensionen bei Amazon vertrauenswürdiger?

Ich persönlich finde auf jeden Fall, dass man mit schlechten Bewertungen mehr anfangen kann, allerdings muss man auch hier vorsichtig sein. Wenn man wirklich Glück hat, dann sind die Bewertungen mit 1-4 Sternen von Menschen, die sich wirklich auskennen und Erfahrungen haben. Bei meinem letzten Kauf eines Epilierers zum Beispiel war das der Fall, dort hat jemand den Epilierer wirklich gut bewertet, die positiven und negativen Aspekte aufgezählt und auch auf Produkte hingewiesen, die in der Hinsicht besser oder gar noch schlechter sind. Diese Bewertung wurde auch nicht kurz nach dem Kauf abgegeben, sondern einige Monate danach, so dass auch die Ergebnisse der Epilierens bewertet wurden und es wurde auch auf die Geräuschentwicklung des Epilierers nach einigen Wochen hingewiesen. Das war wirklich sehr hilfreich und hat mich bei der Kaufentscheidung um einiges beeinflusst.

Leider ist es eine ziemliche Ausnahme, solche Bewertungen sehe ich nicht selten. Oftmals gibt es auch absolut unnötige Bewertungen, die man sich auch locker hätte sparen können. Da sehe ich beispielsweise Leute, die ein Buch mit zwei oder weniger Sternen bewerten, weil ihnen zunächst ein falsches geliefert worden ist. Das sagt etwas über die Dienste von Amazon aus, nicht aber über die Ware selbst, also wozu diese Bewertung? Dann gibt es Leute die sich über völlig belanglose Dinge beschweren, weil ihnen beispielsweise die Farbe nicht passt oder sie wollen natürlich alles billiger und immer noch billiger haben, und loben zwar die Vorzüge eines Markenprodukts gegenüber einem NoName Produkt, beschweren sich aber trotzdem weiter über den Preis. Das nervt mich und ich finde schon, dass man das im Verhältnis sehen muss und die paar Euro die man vielleicht für die Marke mitzahlt, sind es in meinen Augen auf jeden Fall wert, wenn die Qualität stimmt.

Bewertungen von Fans kann man in der Regel nicht trauen, aber meistens erkennt man sie auch sofort, weil diese nicht selten äußerste emotional sind, loben und loben und einfach vor Begeisterung strahlen und sprühen. Solche Bewertungen kann man dann meistens auch gleich ignorieren, wobei das nicht großartig schwierig ist, da sie eh immer mit 5 Sternen bewerten und diese Bewertungen lese ich mir in der Regel immer als letztes durch, denn Lob hilft mir in meiner Entscheidung über den Kauf nicht besonders weiter, mich interessieren die Mängel.

Oftmals ist es durchaus aufschlussreich, sich einige der Bewertungen durchzulesen, allerdings fällt mir persönlich dabei schon auf, dass diese oftmals nicht im richtigen Verhältnis zur ''Sternchenvergabe'' stehen. Einige Bewertungen beispielsweise meckern wirklich nur über irrelevante Dinge wie Farbe und geben dafür nur zwei Sternchen, dass zieht die Gesamtbewertung unnötig herunter, und im Gegenzug dazu gibt es aber auch Artikel deren Bewertung ungerechtfertigter Weise hinauf gezogen wird, weil Leute irgendwelche Bücher oder Filme prima bewerten, obwohl sie angeben die einfallslose Handlung und Geschichte bemerkt zu haben, aber es spielt eben ihr Lieblingsschauspieler mit, als müssen es 5 Sterne sein. Trotzdem erfährt man beim Durchlesen dieser Bewertung, dass selbst einem Fan die Handlung missfallen hat, dass hilft mir persönlich auch schon weiter.

Letztendlich verlasse ich persönlich mich aber niemals auf die Bewertungen von Amazon, wenn ich etwas teureres kaufe, google ich dann schon mal ein bisschen und schaue mir Bewertungen von ''Stiftung Warentest'' und anderem an, die da ein bisschen professioneller vorgehen und auf die ich mich eher verlasse.

Sagen wir mal so, kritische Bewertungen sind vertrauenswürdiger weil sie mir zeigen dass sie nicht im ersten Ärger geschrieben sind und dass sich der Schreibende darüber Gedanken gemacht hat. Optimal sind für mich Bewertungen die das für und wieder genau ausleuchten und wo auch auf ein paar Schwachstellen aufmerksam gemacht wird. Wenn nur alles rosarot gesehen wird dann ist das für mich genau so uninteressant wie wenn alles schlecht geschrieben wurde. Im Prinzip sucht man sich ja doch das heraus was man lesen will und mit manchen Fehlern kann ich auch leben.

Ich lese in der Regel aber doch etliche Bewertungen durch wenn es mir wichtig erscheint, auch gefiltert nach den besten und den schlechtesten Bewertungen.

Ich lese die Bewertungen eigentlich eher selten, aber wenn, dann beachte ich eigentlich alle Bewertungen. Ich lese dann immer genau die Bewertungen und da merkt man ja auch eigentlich öfters schon, ob das nun einfach unsinnige Bewertungen sind, die alles positiv dar stellen oder eben auch ehrliche Bewertungen, wo man auch negative Aspekte findet oder zu mindestens keine in den Himmel gelobten. Solche nehme ich dann nicht ernst. Aber es gibt bestimmt auch durchaus Leute, die ein Produkt eben für sehr gelungen halten und ich wüsste nicht, warum ich diese Bewertungen dann nicht beachten soll. Meistens hat man doch sowieso eine eigene Meinung und ich lese so etwas eigentlich nur um festzustellen, ob das Produkt in seiner weiteren Beschreibung immer noch etwas für mich ist und auch so ankommt, wie es präsentiert wird.

Zunächst einmal muss man sich überlegen, was Leute dazu veranlasst überhaupt eine Bewertung zu schreiben. Ich denke nämlich, dass Leute, die ein Produkt gekauft hat und damit zufrieden sind, weniger häufiger eine Bewertung schreiben als Leute, die mit dem Produkt völlig unzufrieden sind. Von daher ist das Bild bei den Bewertungen sicher etwas verzerrt und zwar Richtung negative Bewertungen.

Ich schaue aber trotzdem auf die negativen Bewertungen, weil ich es nicht unwichtig finde zu sehen, was andere Leute an einem Produkt gestört hat. Dann kann ich ja immer noch selber entscheiden, ob mich das auch stören würde oder nicht. Wenn ich zum Beispiel einen Wecker suche und fünf Leute schreiben, dass der Wecker brummt, ist es mir relativ egal, wie toll der Wecker aussieht. Wenn er brummt, ist er definitiv nichts für mich. Wenn aber jemand schreibt, dass man einen Fernseher nur auf stand by schalten kann und nicht richtig ausschalten ist mir das egal, denn ich schalte meinen Fernseher und angeschlossene Geräte immer über eine Steckerleiste aus.

Ich denke es kommt bei den Bewertungen aber nicht auf die Sterne, die vergeben wurden an, sondern auf das, was geschrieben wurde. Eine 5 Sterne Bewertung kann auch sehr hilfreich sein. Wenn jemand zum Beispiel schreibt, dass die Schuhe perfekt gepasst haben weiß ich, dass die angegebene Größe auch der tatsächlichen Größe entspricht, dass die Schuhe also regulär ausfallen und, dass ich sie in meiner Größe bestellen kann. Im Gegensatz dazu habe ich auch bei den Schuhen vor Kurzem eine 1 Stern Bewertung gesehen, die damit begründet wurde, dass das Design der Schuhe ja ganz schrecklich wäre. Damit kann ein potentieller Käufer, dem das Design ja offensichtlich gefällt, nun rein gar nichts anfangen.

Ich glaube nicht, dass man die Glaubwürdigkeit einer Bewertung an den Sternen oder auch nur an den Texten und Rezensionen der User fest machen kann. Wenn jemand ein Produkt in der Bewertung künstlich nach oben bringen will, dann wird er doch auch darauf achten, dass die Bewertungen einigermaßen realistisch daher kommen und deswegen auch schon einmal unterschiedlich ausfallen. Alles andere wäre für denjenigen, der die Produktbewertung fälschen will, ja kontraproduktiv. Niemand würde daran glauben, wenn jede Bewertung volle Sterne vergeben würde und die Kundenrezensionen sich vor Lob geradezu überschlagen würden. Und deswegen bin ich der Meinung, dass man nie wirklich darauf vertrauen kann, ob eine Bewertung nun tatsächlich echt ist und auch wirklich von richtigen, überzeugten Kunden kommt, oder ob es nun eine künstliche Bewertung ist, damit sich der Durchschnitt anhebt.

Ich bin der Meinung, dass man bei Kundenbewertungen auf sein eigenes Gefühl hören sollte. Wenn das Produkt einen guten Eindruck macht und auch die Beschreibung des Artikels realistisch ist, dann achte ich meistens überhaupt nicht mehr auf die Bewertungen anderer Kunden. Und wenn ich mir unsicher bin, ob ich ein Produkt nun wirklich bestellen soll, dann frage ich Bekannte oder auch in einem Forum, ob man mir Erfahrungen mit diesem Artikel berichten kann.

Ich achte auch weniger auf die Anzahl der Sterne, denn die Sternenzahl ist finde ich nur begrenzt aussagefähig. Wenn ich mir zum Beispiel etwas technisches kaufe und einer von dreißig Rezensenten schreibt irgend etwas von einer Defektanfälligkeit, dann überlege ich schon, ob das möglicherweise noch am technischen Unverstand des Schreibers liegen könnte. Wenn sich allerdings diese Fehlermeldung in diversen Berichten häuft und vier von dreißig Rezensenten über den gleichen Fehler schreiben, dann nehme ich das schon ernst, auch wenn vielleicht alle vier trotz des Fehlers drei Punkte gegeben haben. Wenn nämlich mehrere Leute das Problem haben, scheint das mit großer Wahrscheinlichkeit am Gerät zu liegen.

Besonders aussagekräftig finde ich Bewertungen wenn sich Langzeitnutzer zu Wort melden und über eine länger dauernde Nutzung schreiben. Ich finde solche Reaktionen nämlich langweilig, wenn die Leute eine Woche nach Kauf schreiben, wie schön der neue Toaster auf der Arbeitsfläche steht. Die Optik kann ich auch anhand des Produktfotos einschätzen. Interessant wird es dann, wenn die Rezensenten auch schreiben, wie bei dem Gerät mit Garantiefällen vom Hersteller umgegangen wird. Wenn beispielsweise wie bei manchen Kaffee-Vollautomaten die Kunden dann schreiben, dass sie nach einem Jahr nach Kauf keine Reparatur auf Gewährleistungsbasis mehr bekommen haben, weil der Zähler angezeigt hat, dass sie ein paar Tassen über einem Limit gezapft haben, dann ist das eine wichtige Information, dass der Kundendienst möglicherweise nicht gerade der kulanteste ist.

Ansonsten sehe ich noch genau hin, wie die Texte verfasst sind. Wenn der Rezensionstext nur so vor Rechtschreibfehlern und Grammatikfehlern strotzt, dann nehme ich eine recht skeptische Haltung gegenüber dem Inhalt ein, weil ich mich frage, ob jemand der in der nicht in der Lage ist regelkonform zu schreiben in der Lage ist ein Gerät ordnungsgemäß zu bedienen und die Anleitung sinnentnehmend zu lesen. Das ist zwar vielleicht hochnäsig, so über andere Schreiber zu urteilen, aber eine andere Einschätzungsmöglichkeit bleibt einem im Internet ja kaum.

Ich achte schon sehr auf die vergebenen Sterne. Allerdings ist es jetzt nicht so, dass ich mir gezielt Bewertungen mit einem Stern oder gezielt Bewertungen mit fünf Sternen anschauen würde. Für mich ist eher interessant zu sehen, wie viele Bewertungen es mit nur einem Stern gibt im Verhältnis zu fünf Sternen.

Wenn ein Produkt also sagen wir mal 300 5-Sterne Bewertungen hat, aber nur 5 1-Sterne Bewertungen und sich auch der Rest eher bei vier oder drei Sternen bewegt, dann ist das für mich schon aussagekräftig. Wenn sich aber die negativen Rezensionen häufen und es kaum positive gibt, spricht das ebenfalls Bände.

Natürlich schaue ich dann auch noch mal in die einzelnen Bewertungen rein. Wenn viele der 1-Stern Rezensionen beispielsweise darüber klagen, dass das Gerät nach kurzer Zeit kaputt ging, und das selbe noch mit ein oder zwei Ersatzgeräten passiert ist, dann halte ich mich von dem Produkt schon fern.

Was mich allerdings immer maßlos stört ist, wenn die Filmfans den Blu-Rays oder DVDs nur einen Stern geben und dann in der gesamten Rezension darüber jammern, dass das riesige FSK-Zeichen das Cover hässlich werden lässt und es kein Wendecover gibt. Dass man dafür vielleicht einen Stern abzieht und dem Produkt dann noch vier Sterne gibt, könnte ich ja verstehen, aber dem Produkt deshalb nur einen Stern zu geben finde ich schon sehr nervig. Besonders wenn die Rezension dann anfängt mit: "Also der Film ist ja klasse, aber..."

Bei vielen Anschaffungen über Amazon, vor allem bei größeren elektrischen Geräten, lese ich mir unter anderem auch gerne die weniger guten Rezensionen bei Amazon durch. Oft ist es so, dass Produkte bestimmte Macken haben. In vielen Rezensionen tauchen manche Probleme immer wieder auf. Wenn bei einem Objektiv immer wieder geschrieben wird, dass der Autofokus auffallend langsam arbeitet, dass die Kleidungsstücke eines bestimmten Herstellers eher unsauber verarbeitet sind oder dass ein Drucker ein schlechtes Druckbild abliefert, ist es schon gut, so etwas vor einem eventuellen Kauf zu wissen. Natürlich interessieren mich auch positive Bewertungen, vor allem wenn sie differenziert geschrieben sind und man erkennt, dass der Rezensent nicht nur die positiven Seiten herausstellt, sondern grundsätzlich eher kritisch ist. Zu positive Bewertungen bringen mir überhaupt nichts.

Der Durchschnittswert der Bewertungen ist für mich eigentlich zweitrangig. Gerade bei Sachen, die vielleicht insgesamt nur drei oder vier Bewertungen haben, ist dieser Wert oft nicht besonders aussagekräftig. Wenn nun drei Leute eine Bewertung mit jeweils einem Stern abgeben und alle drei das gleiche Problem mit dem Artikel schildern, kann man den Aussagen vermutlich auch Glauben schenken. Die Durchschnittsbewertung wäre in dem Fall also aussagekräftig. Oft ist es aber so, dass eine Rezension ganz toll ist, eine mäßig und eine ganz schlecht. Da sagt der Durchschnittswert dann meiner Meinung nach nicht viel aus, weil sich keine grundsätzliche Tendenz abzeichnet.

Natürlich sind viele Dinge, die in einer Rezension Platz finden, rein subjektiv. Wenn jemand eine Rezension über eine DVD schreibt und diese schlecht bewertet, weil er den Film nicht mochte, kann ein anderer Käufer das vollkommen anders empfinden. Allerdings finde ich es ganz gut, wenn Leute die Bild- und Sprachqualität der Filme bewerten. Wenn eine DVD qualitativ eher im Mittelfeld rangiert, würde mich das vom Kauf auch nicht abhalten, wenn ich den entsprechenden Film unbedingt haben möchte. Dennoch finde ich solche Bewertungen dann auch sinnvoll, weil in solchen Bereichen eine gewisse Objektivität möglich ist. Ganz objektiv sind auch diese Bewertungen nicht, aber ist es dennoch eher möglich als bei Bewertungen, die nur über Gefallen oder Nichtgefallen eines Films abgegeben werden.

Grundsätzlich können aber sowohl negative als auch positive Bewertungen übertrieben sein. Es gibt ja nicht nur Leute, die bestimmte Produkte in den Himmel heben (im Auftrag oder aus eigener Überzeugung), obwohl diese das vielleicht nicht verdient haben. Es gibt auch genug Leute, die mehr oder weniger ungerechtfertigt schlechte Bewertungen abgeben, weil sie einfach etwas gegen den Hersteller haben und ihrem Unmut Ausdruck verleihen wollen.

Das habe ich auch schon festgestellt, dass die Bewertungen mit zwei, drei und vier Sternen deutlich aussagekräftiger sind, als diejenigen mit einem oder fünf Sternen. Meist haben die User das jeweilige Produkt dabei ausgiebig getestet und meist auch Vor- und Nachteile entdeckt, wo der Hersteller vielleicht noch nachbessern könnte.

Es bringt mir einfach nichts, wenn ein Produkt über alles gelobt wird. Irgendwo gibt es immer ein paar Schwachstellen und diese möchte ich auch gerne vor einem Kauf wissen.

Es kommt ganz darauf an, was ich kaufe. Bei DVDs reicht es mir, die Kundenbewertungen von amazon durchzulesen. Natürlich lese ich mir zuerst durch, worum es geht und gucke dann, ob der Film ansprechend ist, gut umgesetzt wurde etc in den Rezensionen. Ich denke durchaus, dass bei manchen Filmen nur ein Stern angebracht ist - wenn er den Geschmack des Zuschauers nicht trifft, schlechte Schauspieler dabei sind und die Story platt ist, warum nicht? Aber wie du schon selbst sagtest, bei solchen Sachen wie Musik und Film sind die Wahrnehmungen sehr subjektiv und es ist sehr vom Geschmack der Personen abhängig. Ich habe schon oft Filme für sehr gut befunden, die von der Fernsehzeitung und von vielen anderen Leuten als sehr schlecht betitelt wurden.

Bei anderen Sachen, wie große elektronische Anschaffungen, vertraue ich ehrlich gesagt nur bedingt auf amazon. Da würde ich mir dann doch etwas professionellere Tests im Netz durchlesen. Bei Kameras und Objektiven in meinem Fall zum Beispiel weiß man eben nicht, wer dieses Produkt getestet hat und vor allem welche Ansprüche derjenige an das Produkt hatte. So kommt das es vor, dass es tatsächlich Leute gibt, die ein Objektiv für schlappe 100€ mit 5 Sternen bewerten, obwohl der Autofokus nicht ein Stück funktioniert und die Bilder auch echt miserabel werden - da fragt man sich wirklich manchmal, was die Leute für eine Wahrnehmung haben, auch wenn sie keine professionellen Fotografen sondern nur Hobbyknipser sind. Da investiert man lieber 200€ mehr und hat ein funktionierendes Objektiv - das im Schnitt bei amazon nicht besser weggekommen ist als das billigste! Bei teuren Anschaffungen gucke ich mich lieber bei seriösen Testern um!