Mindestgradzahl auf der Arbeit

vom 26.10.2011, 09:09 Uhr

Gibt es eigentlich eine Gradzahl an Wärme, die mindestens bestehen muss, damit man arbeiten kann? Durch meinen anderen Thread basierend würde mich das mal brennend interessieren.

War eben kurz beim Bäcker und als ich von draußen ins Büro rein kam, bemerkte ich keinen großen Unterschied zwischen draußen und der "angeblichen" Wärme im Büro. Habe auch eiskalte Hände und Füße, daher würde es mich interessieren, ob dies geregelt ist mit der Gradzahl oder ob dies jeder selbst handhaben kann.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Gesetzlich geregelt ist dies sicherlich nicht. Das heißt also, es gibt kein Gesetz, in dem steht, dass es bei dir im Büro mindestens 20° Celsius sein müssen. Denn was wäre dann mit all den Leuten, die den ganzen Tag draußen arbeiten? Dort ist es schließlich extrem kalt im Winter. Aber kannst du nicht einfach die Heizung höher drehen? Oder wenn dies nicht möglich ist, könntest du mit deinem Chef sprechen und ihn bitten, die Heizung höher zu regulieren. Kann ja eigentlich nicht so schwer sein.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke schon, dass man sich beschweren kann, wenn die Arbeitsbedingungen nicht entsprechend sind. Immerhin kann man nun wirklich nicht arbeiten, wenn die Raumtemperatur so ist wie derzeit die Außentemperatur. Bei einer gewissen Gradzahl kann man sich ja noch dick einpacken, aber wenn man eine dicke Jacke anhaben muss, dann ist das nicht mehr feierlich. Aber vielleicht hat auch einfach vor dir keiner geheizt und es war deswegen so kalt? Dann musst du nur die Heizung hoch drehen. Dann dauert es zwar auch eine gewisse Zeit, bis die Temperatur entsprechend ist, aber das hat mit dem Arbeitgeber dann nicht wirklich etwas zu tun.

Es gibt keine direkte Vorschrift, aber einen §, welcher besagt, dass die Räume entsprechend so sein müssen, dass das Leben und die Gesundheit geschützt sind. Und wenn man sich bei unterirdischen Temperaturen erkälten kann, dann ist das schon mal definitiv nicht der Fall. Ansonsten gibt es dazu eine Konkretisierung. Man hat einfach mal festgelegt, weil ja der Paragraph nicht sonderlich genau wird, dass bei leicht sitzender Tätigkeit ungefähr 20°C herrschen sollten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Doch, es gibt eine gesetzliche Vorschrift über die erforderlichen Temperaturen in Betriebsräumen. Geregelt wird das in der Arbeitsstättenverordnung und den Arbeitsstättenrichtlinien.

Darin heißt es sinngemäß dass in allen Arbeitsräumen einschließlich aller anderen Räume eine gesundheitlich nicht abträgliche Raumtemperatur vorhanden sein muss. Die erforderliche Raumtemperatur richtet sich nach den Arbeitsverfahren, der schwere der Arbeit und den speziellen Zweck des Raumes. Im Umkleideraum sollte es also wärmer sein als im Lager. Natürlich sind auch die betriebstechnischen Möglichkeiten zu betrachten, die Kühlkammer eines Schlachthofes darf nun einmal nicht auf angenehme Temperaturen hoch geheizt werden, hier sind die Forderungen der Arbeitsstättenverordnung nachgeordnet.

Konkret heißt das nun dass bei überwiegend sitzender Tätigkeit 19 °C, bei überwiegender stehender Arbeit 17°C, bei schweren körperlichen Arbeiten 12°C, bei Büroarbeiten 20°C/ in Kombination mit körperlicher Arbeit auch 17°C möglich und in Verkaufsräumen 19°C betragen sollen. Diese Werte sollten übrigens bereits zum Beginn der Arbeiten erreicht sein. Nach meinem Empfinden sind die Werte zum Teil doch recht niedrig angesetzt und sie berücksichtigen natürlich auch nicht das individuelle Wohlgefühl, gerade wenn ich so an die weiblichen Frostbeulen denke.

Für die Arbeitsplätze im Freien können natürlich keine konkreten Vorgaben gemacht werden, hier sind andere Maßnahmen bei ungünstiger Witterung erforderlich wie zum Beispiel die Möglichkeit zum Aufwärmen (Bauwagen).

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



So, nun ist die Heizung ganz ausgefallen hier im Büro und ich sitze komplett im Kalten. Habe beim 1. Verdacht wieder meinen Chef angerufen, im nebenstehenden Wohnhaus im Warmen sitzt. Er meinte, er würde gleich kommen. Eine halbe Stunde später bequemte er sich mal zu mir nach hinten ins Büro und ging gleich in den Heizungsraum. Dort fuchtelte er wie wild herum, den Geräuschen nach. Es klang auf jeden Fall sehr laut. Von dort kam er ins Büro, fühlte an der Heizung und es kam heraus, das die Heizung im Heizungsraum nicht anspringen würde. Er meinte, er müsste jemand kommen lassen, da er nicht wissen würde woran dies liegen würde.

Vorsichtshalber habe ich mich heut morgen wieder mit dicker Jacke und Schal eingedeckt und das brauchte ich auch. Es ist eiskalt hier im Büro. Die Heizung komplett kalt, auch die in der Küche nebenan. Werde wohl wenn ich es nicht mehr aushalten sollte, früher heimgehen wie gestern auch schon, denn auch irgendwann frieren einem die Füße und Hände so dermaßen ein, das nix mehr geht. Da es auch zum Winter zu geht, ist die Arbeit dementsprechend wenig, d.h. ich habe nicht sonderlich viel zu tun, sodass die Zeit schnell vorbei gehen würde. Ich hoffe zwar das heute einer kommt, der die Heizung repariert, jedoch erwarte ich nichts, da ich sowieso nur noch 2 Wochen hier arbeite und wegen diesen 2 Wochen wird er wohl die Heizung nicht mehr reparieren lassen. Danach übernimmt die Arbeiten seine Frau vom Wohnhaus aus. Da wird das Büro nicht mehr sonderlich beheizt werden müssen. Traurig, aber wahr!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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