Welche Voraussetzung für eine Großstadt?

vom 25.10.2011, 13:25 Uhr

Gestern war die Frage bei "Wer wird Millionär", welches Bundesland nach NRW die meisten Großstädte hat und irgendwie war ich schon erstaunt, wieviele Großstädte es gibt und dass auch Großstädte dabei sind, wo ich nicht geglaubt hätte, dass diese als Großstädte zählen. Jauch meinte, dass ab 100 000 Einwohner eine Stadt eine Großstadt wird.

Was ist denn, wenn die Einwohnerzahl sich aus irgendeinem Grund verringert? Wird dann die Großstadt wieder zur Kleinstadt? Hat die Fläche nichts mit einer Großstadt zu tun? Eine riesen große Stadt (von der Fläche her) könnte dann durchaus nicht zu einer Großstadt gehören, wenn die Einwohnerzahl nicht stimmt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meines Wissens nach, wird wirklich nur die Einwohnerzahl zur Definition einer Großstadt herangezogen, die Fläche spielt dabei keine Rolle.

Ich selber wohne in einer der größeren Städte Deutschlands von der Fläche her betrachtet. Die Einwohnerzahl liegt noch über 100.000 Einwohnern, so dass es sich dabei um eine Großstadt handelt. Da aber die Einwohnerzahl seit mehreren Jahren immer um etwa 1 Prozent abnimmt, wird in der regionalen Presse dann natürlich immer wieder spekuliert, wenn dieses Stadt unter 100.000 Einwohner rutscht, was dann mit dem Großstadtstatus sei. Daher scheit es also einzig und allein an dieser Kennzahl festgemacht zu sein.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn sowas droht, dann werden kleinere Orte oftmals einfach eingemeindet. Sowas kann man bei vielen Städten beobachten, das alle paar Jahre Vororte plötzlich ein neues Ortsschild haben. Dort steht dann eben der Ortsname und darunter Stadt XYZ.

Damit halten die Städte eigentlich die Einwohnerzahlen halbwegs konstant, gerade wenn viel im ländlichen Bereich gebaut wird, sind die Orte interessant für die Städte, da jeder Ort auch pro Einwohner vom Land pro Jahr einen gewissen Geldbetrag bekommt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Natürlich kann es sinkender Einwohnerzahl auch passieren, dass man den offiziellen Status „Großstadt“ verliert. Als erstes wird versucht werden, es nicht so weit kommen zu lassen, indem man umliegende und angrenzende kleinere Städte und Dörfer eingemeindet. Wenn das auch irgendwann nicht mehr reicht, verliert man den Status einer Großstadt. Dieser Einwohnerschwund hat negative Auswirkungen auf Gehälter der Stadtbediensteten, die Abgeordnetenzahl wird sich verringern, ebenso wie die Zuweisungen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Bei der Bewertung der Größe einer Stadt wird tatsächlich auf die Anzahl der Einwohner geschaut und nicht auf die Fläche des Stadtgebietes. Ich finde das auch verständlich, weil die Bürger letztendlich das sind, was unter anderem eine Stadt ausmacht. Wo viele Menschen wohnen, ist auch eine ganz andere Infrastruktur notwendig als auf dem Dorf. Selbst wenn ein Dorf oder ein kleines Städtchen flächenmäßig recht groß ist, fehlt diese ganze Stadt-Architektur und letztendlich fehlen auch die Menschen. Unter einer Stadt stelle ich mir auch etwas anderes vor als ein großes Dorf mit einer Durchgangsstraße. 100.000 Einwohner sind sicher ein guter Maßstab, obwohl ich persönlich solche kleinen Städte auch nicht als "richtige" Städte ansehe. Wenn eine kleine Stadt noch weitere Einwohner verliert, wird sie irgendwann eben nicht mehr den Status einer Stadt haben. Das hat dann letztendlich auch Konsequenzen für das Städtchen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Richtig, sobald die Einwohneranzahl nicht über die 100 000 Marke klettert, ist es auch keine Großstadt. Da kann die Fläche noch so gigantisch sein. Und zur anderen Frage: Es ist ja nicht so, dass wenn ein Einwohner die Stadt verlässt, dass dann nur noch 99 999 Einwohner in dieser Stadt anzutreffen sind. Es sind ja Statistiken, die diese Zahlen herausgeben. Es gibt keine haargenauen Angaben. Hier werden zum Beispiel die Pendler oder Obdachlose oder oder oder nicht mit einbezogen.

Ich denke jedoch, dass wenn eine Stadt die Marke 100 000 deutlich unterschreitet, dass dieser dann auch die Bezeichnung "Großstadt" aberkannt wird. Des Weiteren glaube ich auch, dass die Betitelung der Großstadt auch erst dann vergeben wird, wenn über einen gewissen Zeitraum sich genügend Menschen /Einwohner in dieser Stadt eingefunden haben. Das wird dann bestimmt schon geregelt und drauf geachtet, dass diese Bezeichnung nicht einfach so vergeben wird. Jedenfalls könnte ich es mir so vorstellen.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist wirklich so, dass es nur auf die Einwohnerzahl ankommt, ob eine Stadt als Großstadt bezeichnet wird oder nicht. Alles andere und vor allem die Einbeziehung der Fläche einer Stadt macht ja keinen Sinn, denn dann wäre das Stadtbild ja nur durch leere Häuser und Straßen geprägt, wenn man als krasses Beispiel die Fläche der Stadt Berlin mit nur 80.000 Einwohnern bevölkern würde.

Gerade vor ein paar Jahren war es hier in Mecklenburg-Vorpommern ja so, dass unsere Landeshauptstadt ihren Großstadtstatus verloren hat, weil sie eben deutlich unter 100.000 Einwohner hatte. Dabei spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass es sich um die Landeshauptstadt handelt. Für uns hier in der größten Stadt des Bundeslandes mit 200.000 Einwohnern natürlich ein gefundenes Fressen, um mal wieder ein wenig zu unken. :wink:

Natürlich werden dafür Statistiken zur Zählung herangezogen und es wird auch nicht jeden Tag oder jede Woche nachgezählt, aber schon in regelmäßigen Abständen. Dabei werden eben alle in dieser Stadt beim Einwohnermeldeamt gemeldeten Einwohner gezählt, wobei dann natürlich Urlauber, Pendler, die nur in der Stadt arbeiten, aber außerhalb wohnen etc. nicht mit berücksichtigt, was ja auch richtig ist, meiner Meinung nach. Ein Wachstum der Einwohnerzahlen oder ein Sinken der Einwohnerzahlen geht ja meist über mehrere Monate oder gar Jahre und so lässt sich dann schon recht gut abschätzen, ob und wann eine Stadt eben die magische Grenze von 100.000 Einwohnern unterschreitet oder eben überschreitet.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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