Wie werden Hütehunde ausgebildet?

vom 25.10.2011, 11:20 Uhr

Jeder unter uns kennt bestimmt den Film "Lassie", wo ein Collie mitspielt. Ein Collie ist ja bekanntermaßen ein Hütehund und dieser Hund spielt ja oft auch in den Filmen, dass er eine Herde Schafe zusammentreibt. Ein BorderCollie ist im Moment auch sehr "in" und man kann fast sagen, dass er ein Modehund ist. Aber oft hört man, dass diese Hunde es im Blut haben eine Herde zusammen zu halten.

Wie werden solche Tiere ausgebildet? Haben sie es im Blut und machen es instinktiv, dass sie eine Herde zusammenhalten? Wie wird das für das Training ausgenutzt und wie weiß der Hund, dass er alle Schafe zusammengetrieben hat und dass er es machen soll?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



So weit ich weiß, müssen Collies sehr beschäftigt werden, weil sie sonst leicht verhaltensauffällig werden. Und früher hatte man halt keine Zeit, mit den Hunden zum Tanzen zu gehen, sondern hat diese Eigenschaft, dass diese Hunde tätig sein wollen mit etwas nützlichem kanalisiert.

Entweder man geht mit so einem Hund in die Hundeschule oder man lernt selbst, wie man solche Hunde ausbildet. Wenn man Schäfer ist, ist das sicher sinnvoll, sich solche Kenntnisse anzueignen, damit man nicht ständig Dienstleister bezahlen muss.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Tanzen oder Agility sind aber für die meisten Hütehunde keine adäquate Beschäftigung. Wobei man zwischen Hütehunden und Koppelgebrauchshunden unterscheiden muss. Kontinentale Hunde gehören eher zu den Hütehunden, britische Rassen sind dagegen Koppelgebrauchshunde.

Das liegt an den Unterschieden in der Schafhaltung. Auf dem europäischen Kontinent ist traditionell der Wanderschäfer zuhause, in England und den Kolonien treibt man die Schafe nur bei Bedarf zusammen. Das erfordert unterschiedliche Hunde.

Gemeinsam ist allen Rassen ein züchterisch modifiziertes Jagdverhalten. Die Abläufe, wie so ein Hund Schafe treibt und der Drang zum Treiben sind von Natur aus da. Den Hund zu steuern ist Sache des Menschen. Die dafür nötigen Kommandos lernt der Hund wie andere Kommandos auch.

Koppelgebrauchshunde benötigen mehr Steuerung, dafür eignen sie sich für feinere Arbeiten wie das Aussondern von einzelnen Tieren. Kontinentale Hütehunde dagegen halten eher die Herde zusammen und funktionieren auch, wenn die Tiere nur grasen.

Dafür orientieren sie sich automatisch an sichtbaren Landmarken. Viele Besitzer von deutschen Schäferhunden oder Belgiern sehen das Verhalten des Furchelaufens auch bei ihren modernen Sporthunden. Diese Hunde neigen zuchtbedingt dazu, sichtbare Grenzen wie den Rand von Ackerland oder Wald abzulaufen.

Dieses Hüteverhalten und die Anlage zum Verteidigen der Herde haben diese Hunde zu optimalen Schutz- und Diensthunden gemacht. Wobei diese Hunde auch immer noch zum Hüten benutzt werden. Aber sie werden von den Koppelgebrauchshunden verdrängt, weil die Weidehaltung zunimmt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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