Sich mit 45 Jahren noch taufen lassen?
So wie es Menschen gibt, die Aus der Kirche austreten wollen, so gibt es auch Menschen, die im Alter erst merken, dass sie in eine Kirche eintreten wollen. Ein Bekannter ist Mitte 40 und hat nun den Glauben entdeckt und würde gerne in die katholische Kirche eintreten. Warum weiß der Himmel. Aber er fragt sich, wie das vonstatten geht.
Er ist niemals getauft. Er ist also ein Mensch ohne Konfession. Muss er sich oder kann er sich nun taufen lassen oder geht der Eintritt in eine Kirche genauso vonstatten wie der Austritt? Wie ist das bei der katholischen Kirche und wie ist das in der evangelischen Kirche? Muss in beiden Kirchen der Mensch, der in die Kirche eintreten will auch getauft werden?
Ich kenne das von einer sehr guten Freundin meiner Mutter. Sie hat auch erst im Alter von knapp 40 den evangelischen Glauben für sich entdeckt und wollte dann in die Kirche eintreten. Sie hat sich dann mit dem Pfarrer der evangelischen Gemeinde ihres Ortes in Verbindung gesetzt und hat da auch einen Termin zu einem persönlichen Gespräch bekommen. Dort wurde dann ihre Beweggründe besprochen und der Pfarrer hat dann auch einiges über den christlichen Glauben erzählt und erklärt. Eintreten in die evangelische Gemeinde kann man dann aber nur durch die Taufe, genauso wie das auch im Kindesalter von statten geht. Diese Zeremonie unterscheidet sich nicht wirklich von der Taufe eines Babys oder Kleinkindes. Ich selbst war bei der Taufe nicht dabei, aber meine Mutter.
Bei den Katholiken ist es wohl so, dass hier gleichzeitig die Taufe und die Firmung an einem Tag durchgeführt wird, meistens auch zusammen mit anderen, die in die katholische Kirche eintreten wollen. So habe ich es zumindest gehört, allerdings kenne ich mich mit dem katholischen Glauben nun auch nicht wirklich aus, da nur mein Vater katholisch ist und der schon im Kindesalter getauft wurde. Ich glaube, dass die katholische Kirche da auch etwas strenger ist, was einen Eintritt in die Kirche angeht. Am besten wendet man sich da echt an den Pastor, denn da bekommt man alle nötigen Informationen. Ansonsten kann ich noch die Internetseite www.katholisch-werden.de empfehlen, da findet man auch einige Informationen. Eine Taufe ist allerdings in beiden Fällen immer ein wichtiger Bestandteil beim Eintritt in die Kirche, ganz unabhängig von der Konfession.
Ich weiß nur, wenn man einmal getauft ist, dann erkennen das die Kirchen gegenseitig an. Ist man noch nicht getauft, wird man halt getauft. Ich denke, man wird dann auch die ein oder andere Unterrichtsstunde in der Vorbereitung erhalten. Zumindest das ein oder andere Taufgespräch wird man durchleben müssen.
Ansonsten ist der Eintritt relativ problemlos, auch per Internet oder Telefon möglich. Zumindest zur Kontaktanbahnung und anonymen Informationsfindung. Man wird aber um ein Gespräch mit Pastor oder Pfarrer nicht herumkommen. Wenn man da aber glaubhaft versichern kann, dass es nicht nur eine Laune ist und man ernsthaft Interesse an diesem Glauben hat, dann wird einem niemand Steine in den Weg legen. Eine Art "Prüfung" wird es aber nicht geben. Wer es also ernst meint und sich im Ansatz mit der entsprechenden Religion beschäftigt hat, der wird exakt 0 Probleme haben.
Ich wurde vor Jahren im Taufgespräch auch als Konfessionsloser als Taufpate anerkannt, nachdem ich dem Popen glaubhaft versichert hatte, kein moralloser Nihilist, sondern von Herzen Humanist zu sein. Meine Erfahrung, meist sind die Damen und Herren locker drauf und freuen sich über jeden Besuch.
Da es kein festgelegtes Alter für die Taufe gibt, ist es natürlich möglich sich auch mit 45 Jahren noch taufen zu lassen. Auch wenn ich nicht getauft bin und dies auch nicht machen würde, glaube ich, dass es kein festgelegtes Alter für die Taufe gibt. Man kann ja schließlich auch mit 90 Jahren aufwärts noch aus der Kirche aussteigen.
Naja, mit dem Müssen ist das ja immer so eine Sache. Ich selbst bin ja eigentlich eher in der umgekehrten Richtung unterwegs, aber wenn er die Kirche für sich entdeckt hat, ist das wohl eher eine Frage des Wollens denn des Müssens, oder?
Und dieses Wollen finde ich mit 45 mehr "wert" (wenn man das so sagen kann) bzw. persönlich und glaubensmässig aussagekräftiger, als wenn das als Kind stattfindet.
Man darf natürlich auch in diesem Alter noch in die Kirche eintreten, Man ist noch jung und theoretisch ist es nie zu spät, in die Kirche einzutreten. Gut, ich persönlich kann die Beweggründe einfach nicht verstehen, aber das muss ich ja auch nicht.
Was ich auf jeden Fall vermute, ist, wie beim Austritt auch, dass man beim Standesamt sich eintragen lassen muss. Möglicherweise kostet das auch Gebühren für die Bearbeitung und natürlich auch die Kirchensteuer, das muss man natürlich in Kauf nehmen.
An der Stelle des Bekannten, von dem die Rede ist, würde ich anschließend in die Kirche und ein Gespräch mit dem dortigen Forgesetzten führen. Bestimmt kann man da auch sich taufen lassen, wenn man das möchte.
Ich denke, dein Bekannter sollte sich auf jeden Fall vom Leiter der Kirche, ich weiß nicht, wer die Kirche in dem Fall genau leitet oder dafür verantwortlich ist, aber sie sollte dann zu dieser Person gehen und mit der einen Termin ausmachen. Mit dieser Person wird sie dann genau besprechen können, ob eine Taufe für sie noch in Frage kommt oder eben nicht.
Aber ansonsten fände ich es nicht schlimm, wenn man sich auch in diesem Alter noch taufen lässt. Schließlich dient es ja dazu, dass man sich mit dem Glauben, dem man folgt, identifizieren kann und sich zugehörig fühlt.
Zunächst einmal sollte dein Bekannter den Kontakt zum örtlichen Pfarrer suchen und mit ihm ein Vorgespräch führen. Wenn er ernsthaft signalisiert, dass er in die Kirche eintreten will, dann wird dies durch die Taufe geschehen. Vorher wird sicher noch mindestens ein Taufgespräch geführt. Einen Kircheneintritt durch einen "bürokratischen Akt" gibt es also nicht, sondern die Taufe ist gleichzeitig die Aufnahme.
Ich finde es wirklich sehr gut, wenn man sich auch in diesem Alter für die Taufe entscheidet. Als Kind haben die Eltern ja die Entscheidung für uns getroffen uns taufen zulassen und wir haben dies erst später selber in anderen Sakramenten bekräftigt, daher finde es sehr gut, wenn man sich die Zeit genommen hat und für sich dann selber ja zu Gott und der christlichen Gemeinde zu sagen.
Ich finde die Entscheidung im Erwachsenenalter noch in die Kirche ein zu treten auch sehr gut! Aber da die Taufe als Zeichen für die Annahme des christlichen Glaubens steht, wird man auch nur mit einer Taufe in die Kirche aufgenommen und nicht über ein Formular oder ähnliches. Wenn man als Erwachsener in die evangelische Kirche eintritt muss man aber, glaube ich, nicht mehr konfirmiert werden. Die Konfirmation lässt den Jugendlichen ja die Entscheidung seiner Eltern zum christlichen Glauben durch die Taufe noch einmal zeremoniell bestätigen.
In der Regel findet eine Erwachsenentaufe auch nicht in einem speziellen Taufottesdienst statt wie man es bei Säuglingstaufen ja kennt, sondern ganz normal im Regelgottesdienst. Zumindest bei uns in der evangelischen Kirchengemeinde ist dies so. Das ist für viele bestimmt ein bisschen abschreckend, wenn man sich dann als Erwachsener vor der ganzen Gemeinde taufen lassen muss, ich kann da aber so gar nichts dran finden und finde es sehr gut, wenn man diesen Schritt macht.
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