Mann auf der A40 von einem Bus überfahren

Gestern berichteten unsere Nachrichtensender ständig über ein Thema „Mann auf der A40 von einem Bus überfahren“. Daher stelle ich mir nun die Frage, wie es dazu kommen konnte. Immer wieder wird von Menschen berichtet, die seelenruhig auf der Autobahn spazieren gehen oder sich dort mit ihrem Fahrrad verirrt haben. Bei Tieren kann ich es mir ja noch vorstellen, dass sich diese nichts ahnend auf die Autobahn verirren, selbst bei Kindern kann ich es nachvollziehen, da sich diese über die Gefahr nicht bewusst sind. Aber bei Erwachsenen fehlen mir wirklich die Worte. Nicht nur, weil diese ihr eigenes Leben gefährden sondern auch das Leben der Autofahrer, die sich natürlich auf der Autobahn befinden.

Wie seht Ihr die Sache? Oder habt Ihr Euch auch schon einmal auf die Autobahn verirrt? Ich würde gerne verstehen können, wie etwas Derartiges passieren kann. Stehen die Menschen unter Stress, gefährden gerne ihr Leben und das Anderer oder spielen Drogen und Alkohol ebenfalls eine Rolle?

[...]Wie seht Ihr die Sache? Oder habt Ihr Euch auch schon einmal auf die Autobahn verirrt? Ich würde gerne verstehen können, wie etwas Derartiges passieren kann. Stehen die Menschen unter Stress, gefährden gerne ihr Leben und das Anderer oder spielen Drogen und Alkohol ebenfalls eine Rolle?

Man kann es dir vermutlich nicht vorwerfen, obwohl du schon etwas genauer hättest nachhaken können. Der junge Mann ist nicht beim Überqueren der Autobahn überfahren worden. Die A40 hat über ein längeres Stück eine abgetrennte Mittelspur für Busse (faktisch sind es 2 Spuren für den Ost-West Verkehr). Dort wurde der 18-jährige überfahren, bzw. frontal getroffen. Hier kannst du sehen, wie sich das gestaltet (Video Footage von ANC-News).

Da es dort auch Haltestellen gibt, die über Brücken zu erreichen sind, kann man ohne Gefahr auf diese Spur geraten. Womit nicht gesagt ist, dass es so war. Aber es gibt zumindest 4 Haltestellen, wo das möglich ist.

Ich wüsste nicht, dass bekannt wäre, warum der junge Mann dort herumlief. Vieles ist vorstellbar. Absicht, Drogen, Dummheit, Leichtsinn. Man sollte also nicht vorschnell urteilen oder verurteilen. Schlimm genug, dass das überhaupt passiert ist.

Ehrlich gesagt habe ich noch nie Menschen auf der Autobahn herumrennen sehen, weil sie besoffen oder lebensmüde waren. Natürlich gibt es das, aber es kommt wohl eher selten vor. Viel häufiger erlebe ich aber gefährliche Szenen auf der Standspur, wo z. B. Vati mal eben einen Meter neben dem rasenden Verkehr den Reifen wechselt oder Leute im Auto sitzenbleiben, während das Auto eine Panne hat. Das sind die Dinge, um die man sich wirklich kümmern sollte und wo man Einfluss nehmen kann. Und häufiger als auf Autobahnen sind meiner Meinung nach Querungen von Gleisanlagen. Ich habe ca. 13 Jahre etwa 400 Meter von der Bahn weg gewohnt. In der Zeit gab es mindestens 2 Fälle, in denen Menschen die Gleise wegen Abkürzens überquert haben und zu Tode kamen und 2 Fälle von Selbsttötung. Und das auf einem Abschnitt von nur ca. 3 km.

Auch nach dem Video ist mir nicht ganz klar, wie man dort vor den Bus geraten kann. Augen wird man wohl trotz allem haben und wenn es eine Bushaltestelle ist, dann kann man doch mit einem Bus rechnen, oder? Aber ich muss ehrlich sagen, dass mir die Stelle da unbekannt ist und ich deswegen wohl auch nicht viel dazu sagen kann. Möglicherweise ist das einfach nur eine sehr gefährliche Stelle und ein Selbstverschulden kann komplett ausgeschlossen werden. An der Stelle muss ich noch erwähnen, das ich das Video absolut nicht schön finde, weil man viel zu viel sieht. Wäre ich ein Angehöriger würde ich mich dafür einsetzen, dass man das sperrt. Irgendwie ist das sehr traurig.

Ansonsten kann es verschiedene Gründe geben, warum Menschen tatsächlich auf der Autobahn laufen und nicht etwa auf den Bus warten oder etwas in der Richtung. Zum einen ist der Einfluss von Alkohol und Drogen sicherlich nicht ganz außer Acht zu lassen. Im letzten Fall über den in den Nachrichten berichtet wurde, handelte es sich aber zum Beispiel um einen demenzkranken Mann. Bei solchen Krankheiten ist es eben auch nicht ausgeschlossen, dass diese Menschen sich auf die Autobahn verirren. Allerdings war das in dem Fall wohl nicht das erste Mal, und da hätte man sicher vorher reagieren können und müssen.

Ich meine auch mal gehört zu haben, dass es eine Art Hobby sein kann. Man sucht den Nervenkitzel und versucht eben eine Autobahn zu überqueren. Natürlich nimmt man dann schon Zeiten, wo weniger Autos unterwegs sind, sodass das sogar schaffbar wäre. Wie man aber so mit seinem Leben spielen kann ist mir ehrlich gesagt schon unklar.

Erst einmal möchte ich mich natürlich für das Video bedanken, auch wenn es schrecklich anzusehen ist, weil der junge Mann noch nicht abtransportiert wurde sondern sich noch unter dem Bus befindet. Allerdings handelte es sich dabei um eine Fahrbahn, auf der er sich befand. Ich kenne die Stelle, auch wenn es eine separate Fahrbahn handelt, so befindet sich diese auf der Autobahn. Wenn man sich dann die Scheibe des Busses ansieht, dann muss der Bus den jungen Mann mit einer enormen Wucht erfasst haben, weil sich dieser unerlaubt auf der Fahrbahn befand. Vielleicht handelt es sich um einen Selbstmörder, vielleicht aber auch nur um Nachlässigkeit, Fakt ist jedoch, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Busfahrer jemals wieder einen Bus fahren wird, so groß muss der Schock sein einen Menschen getötet zu haben, wenn auch nicht bewusst und mit Absicht.

Hätte der Mann sich dennoch anständig verhalten und den Bahnsteig benutzt, wäre er noch am Leben und das Leben des Busfahrers und der Insassen wahrscheinlich nicht für immer durch dieses Ereignis geprägt.

[...]Hätte der Mann sich dennoch anständig verhalten und den Bahnsteig benutzt, wäre er noch am Leben und das Leben des Busfahrers und der Insassen wahrscheinlich nicht für immer durch dieses Ereignis geprägt.

Natürlich ist das ein Horror für jeden, der das erleben musste. Aber wie kann man das so schreiben? Es sind viele Szenarien denkbar, wie er dorthin gekommen ist. Um noch einen Eindruck von der Busspur zu geben, hier ein Link zu Google Maps, mitten auf die Fahrbahn. Vorschnell fehlenden Anstand anzumahnen ist doch nichts weiter als eine Vorverurteilung.

Ich kenne die A40 recht gut, also auch diesen Abschnitt, in dem der Bus zwischen den beiden Richtungen der Autobahn verkehrt. Ich fand das immer ziemlich merkwürdig, dass ausgerechnet dort eine Busspur gebaut wurde. Normalerweise sollte aber in diesem Bereich niemand, der bei Verstand ist, aus Versehen auf die Autobahn geraten können. Dort stehen nämlich keine einfachen Leitplanken zur Begrenzung, sondern Betonmauern. Wenn man diese übersteigt, muss das schon bewusst geschehen, man kann die nicht einfach so übersteigen, ohne sie zu bemerken.

Die Gründe für solche Unfälle sind sicher unterschiedlich. Während meines Pflegepraktikums hatten wir einen verwirrten Patienten, der aus dem Krankenhaus verschwunden ist und schließlich von der Polizei auf der Autobahn aufgegriffen wurde. Natürlich wurde er dann zunächst in einen geschlossenen Bereich des Krankenhauses eingewiesen, bis es soweit ist, kann aber schon einiges passiert sein. Wenn jemand nicht verwirrt ist, gibt es weitere Gründe, die so einen Vorfall erklären können. Das können Alkohol und Drogen sein, ebenso wie irgendwelche bizarren Mutproben. Manche Leute sind auch schlichtweg zu faul und denken, dass sie die Autobahn (oder auch Gleisstrecken) als Abkürzung nutzen können. Diese Leute machen sich weder Gedanken darum, dass sie sich selbst in Gefahr begeben, noch darüber, dass sie damit auch anderen schaden.

Einen richtigen Spaziergänger oder jemanden, der die Autobahn einfach überqueren wollte, habe ich zum Glück noch nie auf der Autobahn gesehen. Allerdings habe auch ich schon häufiger Personen gesehen, die sich auf dem Seitenstreifen leichtsinnig verhalten haben. Beispiele hierfür hat Richtlinie2 bereits genannt. Solche Personen, die auf der Fahrerseite des Autos einen Reifen wechseln und dabei mit dem Hintern auf der rechten Spur hängen, sieht man öfter mal, ebenso wie welche, die sich auf die Leitplanke setzen und dort auf den Pannendienst warten.

Ich kann mir das eigentlich sehr gut vorstellen, dass jemand gerade auf der A40 zu Fuß unterwegs ist. So selten hört man das gerade hier im Ruhrgebiet nicht. Ich arbeite zum Beispiel auch direkt an einem Bahndamm, da finden sich immer mal wieder Fußgänger drauf ein - weder betrunken noch sonst etwas, sondern völlig normale Leute, die einfach eine Abkürzung suchen. Genau dazu bietet sich ja die A40 auch an. Schließlich ist sie in weiten Teilen eine Stadtautobahn und ich kann mir vorstellen, dass es da so den ein oder anderen Trampelpfad gibt.

Ich denke auch das Drogen und Alkohol eine große Rolle spielen, da es darüber auch schon viele Berichte gab, zum Beispiel hat sich ein Betrunkenener Mann auf U-Bahn schienen gelegt, um den Rausch auszuschlafen.Solche Leute gehören wirklich, in eine Psychiatrie, da sie auch die Retter gefährden. Doch ich glaube auch, dass der Selbstmord eine große Rolle spielt, welcher durch die Drogen noch verstärkt wird. Trotz dem kann ich nicht verstehen, warum man damit auch Andere in Gefahr bringen muss, vielleicht war es auch einfach nur der Nervenkitzel, der ihn dazu getrieben hat auf der Autobahn Fahrrad zu fahren.

Doch ich glaube auch, dass der Selbstmord eine große Rolle spielt, welcher durch die Drogen noch verstärkt wird.

Nicht jeder der sich das Leben nehmen möchte, steht unter Drogen und/oder Alkoholeinfluss. Das ist schon wieder ein Klischee welches hier bedient wird, aber es gibt sehr viele Menschen die das ganze bei vollem Bewusstsein ohne solche Rauschmittel durchziehen. Dazu braucht es das nämlich gar nicht, sondern es reicht ein "Grund" aus der das Leben nicht mehr Lebenswert macht diesen Schritt zu wählen. Gibt genug Fälle in den letzten Jahren in denen Selbstmorde "nur" aus psychischen Gründen erfolgt sind und bei der Tat selbst nicht einmal Rauschmittel mit im Spiel waren. Dadurch wird es vom Gedanken her meistens "angenehmer", dass zumindest gerne mit Alkohol ein wenig vorgeglüht wird aber nicht bis in den Zustand des vollkommenen Kontrollverlustes sondern gerade einmal soviel um ein gutes Gefühl zu bekommen.

Was man oft auf den Autobahnen sieht wurde schon genannt von den Privatpersonen, dass sich dort einige falsch verhalten das ist offensichtlich aber auch die Autofahrer reagieren in diesen Momenten falsch. Betrachtet man einmal die LKW Fahrer dann wird man feststellen, sobald ein anderer LKW auf dem Pannenstreifen steht und ein Rad wechselt ziehen sie auf die andere Spur rüber um dem Kollegen Platz zu schaffen. Steht dort ein privater PKW, dann wird ignorant daran vorbeigefahren am besten noch besonders dicht und bloß keinen Platz machen. Ist ein solches Verhalten wirklich notwendig darin Unterschiede zu machen? Ich finde nicht, entweder man macht allen Platz oder man lässt es bleiben.

Was auch noch ein Punkt ist, es gibt auch Menschen die auf der Autobahn herum laufen aus beruflicher Sicht. Zum einen die Bauarbeiter die dort die Straße neu machen, eine Leitplanke neu anbringen. Natürlich besteht in diesen Fällen eine Absperrung mittels Hütchen aber auch dabei kommt es immer wieder zu schweren, tödlichen Unfällen wenn ein Fahrzeug mit meistens Überhöhter Geschwindigkeit meint durchfahren zu müssen und sich dann verschätzt. Zum anderen auch sollte sich bereits ein Unfall ereignet haben die Rettungskräfte, diese rennen auch auf der Autobahn umher und nicht selten wird der Verkehr drum herum weiter geleitet wenn man dort keine 30 cm neben der Fahrbahn am arbeiten ist. Dabei ist die Absperrung meistens noch schlechter und das was einem selbst als Schutz bietet ist meistens nur das eigene Rettungsfahrzeug welches man hinter sich parkt. Ich habe es schon einige male bei Unfällen auf der Autobahn erlebt, dass ich zum Rettungswagen gegangen bin um weiteres Material zu holen und dann direkt ein Auto oder ein LKW an mir vorbei gefahren ist. Dabei entwickeln die Fahrzeuge eine gute Ansaugkraft, dass man manchmal schon Mühe hatte nicht unter das entsprechende Fahrzeug gesaugt und überrollt zu werden. Es ist jedenfalls kein schönes Gefühl, wenn jemand 20 cm hinter deinem Rücken mit Tempo 80-100 vorbeifährt.

Wie gesagt entwickeln vorbeifahrende Fahrzeuge auch einen Sog, weswegen immer auch mal Menschen auf den Autobahnen überfahren werden. Nicht alle die man dort frei laufen sieht gehören dort auch hin aber könnte man als Autofahrer selbst auch ein wenig mehr Rücksicht darauf nehmen. Auch ist es der Leichtsinn der immer wieder Leute bewegt über die Autobahn zu rennen, beim Trampen ist das auch ein sehr begehrter "Sport" denn an Raststellen findet man leichter jemanden der einen mit nimmt und wenn diese auf der anderen Seite ist, dann wird über die Autobahn gerannt. Was viele dabei vergessen und auch schlecht einschätzen können, wie schnell ein Fahrzeug sich tatsächlich nährt, dass man es nur mit viel Glück über eine Autobahn mit mehreren Spuren schafft ohne überfahren zu werden.

Ich habe es auch schon mehrfach in Radio und Fernsehen gehört, dass Personen zu Fuß auf der Autobahn unterwegs sind. Selbstverständlich lässt es sich bei einem Verkehrsunfall nicht vermeiden, sich gegebenenfalls kurzzeitig auf der Autobahn zu befinden, um zum Beispiel ein Warndreieck aufzustellen.

Dennoch glaube ich, dass die meisten Meldungen zu Personen auf der Autobahn nichts mit kurzzeitigem Aufenhalt der Leute durch Verkehrsunfälle, sondern eher mit lebensmüden bzw. abenteuerlustigen oder geistig verwirrten Menschen zu tun hat. Wobei erstere für die Gefährdung des Verkehrs und der Provokation von Unfällen bestraft und letztere gerettet und eventuell auf die Gefahren der Autobahn hingewiesen werden sollten.