häusliche Gewalt - Gibt es erste Anzeichen/ Vorboten?

vom 24.10.2011, 21:44 Uhr

Cid hat geschrieben:Ja, Diamante, ich kann mir vorstellen, dass es ein immerwährendes Hoffen ist, nur leider immer umsonst. Wenn man da nicht selbst etwas gegen macht, passiert nichts. Was du erdulden musstest, tut mir wirklich leid und dann noch mit zwei (?) Kindern. Haben die auch mitbekommen, wie dein Mann wirklich war?

Sie haben zwar mitbekommen, wie er zwischendurch auch laut war, aber sie haben die Handgreiflichkeiten nicht mitbekommen, weil er das geschickt gemacht hat. Wenn die Kinder in der Schule oder bei Freunden waren gingen die Attacken los. Er war viel unterwegs. Er war LKW Fahrer. Deswegen habe ich ja auch nicht daran geglaubt, dass es der Alkohol ist, was er gut verbergen konnte.

Es war ein Tag, da waren die Kinder schon früher aus der Schule da und er hat es gemerkt und meinte nur leise, dass er auch den Kindern mal zeigen kann wie der Hase hier läuft und wollte zu den Kinderzimmern, wo die Kinder ihre Hausaufgaben machten. Da bin ich stark geworden und ich habe mir einen Gegenstand genommen und habe ihn zur Etagentür gedrängt, wo ich ihn rausdrängen konnte. Ich machte dir Türe zu und habe einen Nachbarn angerufen, der mit geholfen hat. Das war der Tag der Trennung. Die Kinder haben da zum ersten Mal was davon mitbekommen. Aber das hat mich stark gemacht, dass ich ihn rausschmeißen konnte.

Nachts habe ich den Schlüssel von innen stecken lassen, damit er nicht schafft wieder reinzukommen. Vormittags bin ich einkaufen gegangen, habe eine liebe Freundin gehabt, die meine Kinder eine Zeit lang genommen hat. Als ich wiederkam war die Wohnung ein kleines Schlachtfeld. Ein Bild mit einer weißen Maske, welches ich selber gemacht habe hatte mit Lippenstift Streifen im Gesicht und ein Messer lag darunter und mit Lippenstift an er an die Wand geschrieben RIP. Das war noch der Horror. Ich konnte zwar eine einstweilige Verfügung erlangen, aber weil ja "nichts passiert ist", haben die Polizisten nichts gemacht. Es war ja sein eigener Hausrat und auch seine Wohnung in der er randaliert hatte und die blauen Flecke die ich hatte, konnten ja von viel kommen.

Zeugen gab es nicht und so habe ich lange Zeit in Angst gelebt und man kann sich nicht vorstellen, dass man auch Jahre danach dann immer noch versucht hat zu erfahren, wo er sich aufhält. Nicht, weil man mit ihm reden will, sondern nur, weil man wissen will ob er weit genug weg ist. Es klingt vielleicht unheimlich dumm und blöd. Ich habe vor 3 Jahren erfahren, dass er verstorben ist und es fiel mir ein Stein vom Herzen.

@kowalski6: Bitte? Es kann mal vorkommen, dass einem die Hand ausrutscht? Nein, es kann und darf nicht vorkommen. Wenn das einmal passiert ist, dann ist die Hemmschwelle überwunden. Ich habe Therapien mitgemacht, war in Selbsthilfegruppen und einmal die Hand ausrutschen ist der Anfang. Auch wenn man immer wieder beteuert, dass es nicht mehr vorkommt. Es kommt vor. Denn was einmal geklappt hat klappt auch ein zweites und drittes mal.

Mein zweiter Mann hat sich jedes Mal entschuldigt, nachdem er einen Ausraster hatte. Er hat beteuert, dass es ihm Leid tat. Er hat Blumen mitgebracht. Er hat mir beteuert, dass es nie wieder vorkommt und dass er mich doch liebt. Er hat mir sogar eingeredet, dass er nicht so wäre, wenn ich nicht so wäre. Ich würde ihn provozieren. Ich habe 2 Jahre geglaubt, dass ich selber Schuld an der Misere bin und er nur deswegen so reagiert.

Wenn einer das erste Mal handgreiflich wird ist auch ein Reden meist zu spät. Wenn mein Mann mich jetzt schlagen würde, nach 11 Jahren, dann würde ich ihm persönlich die Koffer packen. Ich könnte es mit 1000 Beteuerungen nicht verzeihen, wenn er diese Hemmschwelle überwinden würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne es nur von einer früheren Bekannten, welche Ausreden sie erfunden hat, um einem Glauben zu machen, das sie keine Schläge bekommt. Aber es wussten alle aus ihrem Umfeld, das ihr Lebensgefährte auch mal zuschlägt. Allerdings hat sie eben auch alle Hilfsangebote abgelehnt. Und es wäre damals ein leichtes gewesen diesen Mann hinter Gitter zu bringen, da er eine Bewährungsstrafe hatte eben wegen körperlicher Gewalt.

Wir hatten damals auch einen Bekannten bei der Polizei, welcher da einen Plan ausgearbeitet hätte, um diesem Mann wirklich direkt dabei zu erwischen. Aber sie wollte nicht. Wobei man sagen muss, das auch ihr Vater die Mutter geschlagen hat und sie quasi von klein auf gewohnt war, das Frauen auch geschlagen werden und das hinzunehmen haben. Und wenn Besuch da war, war auch der Lebensgefährte ein sehr liebeswürdiger und höflicher Gastgeber.

Daher würde ich keine Frau anzweifeln, wenn diese berichten, das sie vom Partner geschlagen werden. Man muss diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben, um zu wissen, das sowas dann nicht erfunden ist. Denn es kostet diese Frauen schon sehr viel Überwindung überhaupt erstmal eine dritte Person in die Geheimnisse der Beziehung einzuweihen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Trisa, ich mische mich nicht in andere Angelegenheiten ein. Nur, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand in Not ist und Hilfe benötigt, versuche ich schon zu helfen. Es kann ja auch mal etwas Schlimmes passiert sein. Dem beschriebenen Fall ging Wochen vorher etwas voraus, was mir im Nachhinein von anderen erzählt wurde: Es drangen aus der Wohnung durch das offene Fenster laute Hilferufe auf die Straße. Gegenüber Wohnende schellten mit ihrem Sohn, der Polizist ist, bei unserem Verwalter und alle gemeinsam versuchten zu ergründen, was in der entsprechenden Wohnung passiert war. Nach längerem Klopfen und Schellen wurde von drinnen dann gesagt, das alles in Ordnung sei. Der Polizist war zu Besuch bei seinen Eltern. Als Polizist ist er verpflichtet, bei Hilferufen einzuschreiten und er bestand darauf, dass die Tür geöffnet wurde und die Frau erschien. Sie bestätigte, dass alles in Ordnung sei. Ich wollte keine Probleme im Treppenhaus lösen, sondern nur jemandem helfen, der in Not zu sein schien, Das halte ich für meine Pflicht. Mittlerweile sind beide verstorben und ich habe jetzt ruhige Nachbarn.

Wie Nelchen bin ich der Meinung, dass es keine Entschuldigung dafür gibt, wenn man sagt, mir ist die Hand ausgerutscht. Von alleine rutscht die Hand nicht aus. Aber es darf auch nicht sein, dass so etwas passiert. Das ist der Anfang von Gewalt in meinen Augen. Wenn das jeder so sehen und sagen würde, dann hätten wir eine Gesellschaft der schlagenden und gewaltbereiten Ehepartner.

@Diamante, solange es nur um dich ging, hast du alles hingenommen. Nur als es um das Wohl deiner Kinder ging, bist du endlich so stark geworden, dass du ihn rausgeschmissen hast. Das hat dir im Moment zwar etwas Luft verschafft, aber der Psychoterror, der dann losging, war ja mindestens genauso schlimm, wie das Schlagen vorher. Ich hoffe, dass du diese dramatischen Erlebnisse in der Therapie gut verarbeiten konntest, wenn auch nicht vergessen. Was ich immer wieder schlimm finde, dass niemand einer derart drangsalierten Person glauben will und die Polizei erst einschreitet, wenn etwas passiert ist. Aber dann kann es zu spät sein. Für mich ist es total nachzuempfinden, dass du erleichtert bist über den Tod dieses Mannes. Das kann dir keiner verübeln.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe keine eigenen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt und bin auch nicht der Typ Mensch, der sich vom Partner verprügeln lassen würde. Ich kenne auch niemanden, von dem ich weiß, dass er zu hause Gewalt erlebt. Allerdings weiß man das ja nicht unbedingt, da sich solche Geschichten oft hinter einer scheinbar heilen Fassade verstecken. Es kann ja durchaus sein, dass man einen Schläger und jemanden, der sich dieser Gewalt aussetzt, in seinem Bekanntenkreis hat. Daher wäre ich mir auch nie so sicher und würde auch nicht behaupten, dass ich niemanden kenne, der so drauf ist. Auch wenn ich es keinem von meinen Freunden und Bekannten zutraue, kann die Realität der beiden hinter verschlossenen Türen ja dennoch anders aussehen.

Ich glaube auch nicht, dass alle Fälle von häuslicher Gewalt gleich verlaufen. Es gibt sicher Fälle, die scheinbar harmlos beginnen, zum Beispiel mit kleineren Respektlosigkeiten. Gewalt ist immer auch ein Ausdruck von Missachtung und Respektlosigkeit. Es fängt vielleicht damit an, dass der eine den anderen nicht mehr als gleichberechtigten Partner ansieht und ihn abwertet und insgesamt geringschätzig behandelt. Vielleicht unterbricht er ihn, nimmt ihn nicht ernst, macht sich über ihn lustig oder respektiert es nicht mehr, wenn der andere einfach mal seine Ruhe haben möchte. Von dort ausgehend ist es natürlich noch ein Schritt, bis jemand vielleicht zuschlägt, die Grundlage, also der Nährboden, ist aber vielleicht schon lange geschaffen worden. Auf der anderen Seite gibt es sicher auch Leute, die scheinbar zwei Gesichter haben. Dabei habe ich gerade vor allem solche Leute im Kopf, die dann ausrasten, wenn sie getrunken oder Drogen konsumiert haben. Es gibt ja auch Schläger, die sich normalerweise im Griff haben, unter Alkoholeinfluss oder in bestimmten Belastungssituationen einfach durchdrehen und dann alles kurz und klein schlagen - und ihre Wut auch bei dem Partner abladen.

Was mir an dieser Diskussion gerade ein bisschen fehlt, ist die Spannbreite der häuslichen Gewalt. Es gibt auch Leute, die Gewalt erfahren, obwohl sie niemals geschlagen wurden. Es gibt sicher auch einen großen Prozentsatz von Leuten, der nicht unter körperlicher, sondern unter psychischer Gewalt leidet. Auch diese kann vom Partner ausgehen. Wenn ich manchmal auf der Straße oder im Supermarkt erlebe, wie manche Partner miteinander umgehen, kann ich mir sogar vorstellen, dass es mehr Leute gibt, die zu hause unter psychischer Gewalt leiden als welche, die tatsächlich körperliche Gewalt (von Schlägen bis hin zu Vergewaltigungen) erleben.

Ich denke auch, dass sich Gewalt in jedweder Form steigern kann. Wenn ein Partner merkt, dass der andere nichts unternimmt, bekommt er das Signal, dass er es mit dem anderen ja einfach machen kann. Wenn jemand zuschlägt, will er vielleicht auch eine Reaktion des Partners spüren, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nicht immer geht es nur um die Abreaktion von Wut, sondern sicher auch oft darum, Beachtung zu finden. Bleibt diese aus, ist manchen Leuten die negative Aufmerksamkeit, die sie durch Gewalt erfahren, immer noch lieber als keine Aufmerksamkeit. Wenn sie merken, dass sie dadurch an ihr Ziel kommen, also die Aufmerksamkeit auch bekommen, wiederholt sich das Verhalten mit Sicherheit und vielleicht steigert es sich dann auch noch, um eben noch mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Natürlich sollte man immer aufmerksam sein und schauen, dass sich mildere Formen der Gewalt gar nicht erst einschleichen können. Das ist sicher nicht immer ganz leicht, aber sinnvoll. Wichtig ist aber, dass beide Partner ihr Verhalten hinterfragen. Zu wiederholt auftretender Gewalt gehören einfach zwei Personen. Wenn sich jemand immer wieder schlagen lässt, muss auch dieser Mensch etwas unternehmen. Der Schläger erreicht ja das, was er wollte. Daher wird er auch vermutlich nicht einfach von sich aus damit aufhören, Gewalt auf den Partner auszuüben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Schlägt der Partner einfach irgendwann zu oder steigert sich seine Wut und Aggressivität erst langsam und es kommt dann irgendwann zur ersten Gewalthandlung? Sollte man dann nicht schon bei den ersten Anzeichen etwas unternehmen? Was denkt ihr darüber?

Ich denke mal, das es Menschen gibt, die einfach so ein hohes Gewaltpotenzial in sich haben und das da dann irgendwann auch mal ohne Grund ausbricht und dann gibt es auch Menschen, bei denen es wohl immer durch Kleinigkeiten angesammelt wird und dann durch eine erneute Kleinigkeit zum Ausbruch kommt. Es heißt aber nicht, das jeder Mensch zu einem Schläger werden muss, weil es mal nicht rund läuft und auch nicht jeder, der schon einmal zugeschlagen hat, muss zwangsläufig immer ein Schläger bleiben.

Ob es nun Anzeichen oder irgendwelche Vorboten gibt, kann ich nicht beantworten, aber ich bin der Meinung, das man, wenn so etwas vorfallen sollte, diverse Schritte eingehen sollte, wie zum Beispiel eine Beratung oder Anti Agressionstherapie, damit man gegen solche Dinge etwas machen kann. Es gibt ja auch Menschen, die eigentlich nur aus der Situation heraus mal zuschlagen, bzw. die dann so von dem Gegenüber gereizt werden, in der Situation, das sie sich so in eine Ecke gedrängt fühlen und leider keinen anderen Ausweg, als zuschlagen zu haben. Es ist natürlich nicht entschuldbar, aber wir sind alle irgendwie nur Menschen und auf keinen Fall fehlerfrei. Man sollte es auch nicht pauschalisieren, denn jeder Mensch ist anders und die einen schlagen zu, weil sie es nicht anders kennen und so ihre Macht ausüben wollen und bei anderen ist es sozusagen nur ein Ausrutscher.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ob es wirklich Anzeichen dafür geben kann, dass der Partner ein Mal zuschlägt, ist glaube ich schwer zu beantworten. Ich erkenne in meinem Umfeld und an mir selber schon solche Vorboten. Oftmals sind es Männer, die mit sich selber nicht zufrieden sind, trinken und Drogen konsumieren. Des Weiteren sind es auch Männer, die ihre damaligen Frauen schon geschlagen haben, denn das wird sich dann auch nicht mehr ändern. Dies erkenne ich an jemanden der mittlerweile 44 Jahre alt ist. Er ist mehrfach vorbestraft, weil er seine Ex-Freundin in den 7 Jahren geschlagen hat.

Des Weiteren hatte er eine Einstweilige Verfügung, weil er seiner Ex-Frau, mit der er 24 Jahre zusammen war, geschlagen, die Kinder bedroht und vieles mehr. Seine neue Partnerin ist gerade ein Mal 27 Jahre, hat drei Kinder, alle in einem Heim. Die beiden knallen sich regelmäßig die Schnauze mit Alkohol und Drogen zu und sie traut sich gar nicht mehr sich zu trennen, weil er so durchdreht. Auch hier war schon mehrfach die Polizei. Zwei Kinder sind wegen ihm im übrigen auch im Heim seit einem Jahr!

An mir selber habe ich das auch schon erkannt. Mein damaliger Partner hat auch, sobald etwas nicht so geklappt hat und ich nicht so funktioniert habe, wie er es wollte sofort zugeschlagen. Ich kann nur immer wieder betonen ist die Hemmschwelle ein Mal gebrochen dann geht es auch weiterhin so weiter, das gilt ebenso für jede neue Beziehung, sodass man solch einen Menschen in einer Therapie stecken sollte.

Wirkliche Vorboten können somit Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch, Unzufriedenheit und vor allem die Ex-Freundinnen oder Ex-Frauen sein. Wenn man von diesen erfährt, dass er zugeschlagen hat und das bei jeder, dann weiß man eigentlich auch, wo das bei einem selber hinführen wird.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Eine Bekannte hat das auch mitgemacht und sie hat auch immer ihre blauen Flecke überschminkt, obwohl diese dennoch sichtbar waren unter der Schminke, aber es hat sie wohl auch keiner getraut, sie darauf anzusprechen. Das Ganze ging über 2 Jahre lang, nicht ständig, aber immer wieder.

Es war wohl genau so, dass irgendwann eine Hemmschwelle überwunden war und ab da passierte es öfters. Wobei ich jetzt nicht unterstellen mag, dass jemand, der mal seiner Frau im Affekt eine Ohrfeige verpasst auch in der Lage ist, diese grün und blau zu schlagen. So etwas ist in unserer Beziehung, die nun fast schon 15 Jahre andauert, auch schon vereinzelt vorgekommen, aber bisher nur 2x und das war's dann und einmal habe ich die 1. Ohrfeige verpasst.

Einen Partner also beispielsweise wegen einer Ohrfeige vor die Tür zu setzten fände ich umgekehrt extrem, außer man ist schon diesbezüglich vorbelastet, dann kann ich das schon verstehen. Aber sobald es ernsthafte Schläge gibt bzw. Ohrfeigen zur Normalität werden, sollte man die Notbremse ziehen, nur das schaffen eben die meisten nicht, die haben oft kein Selbstwertgefühl (mehr) und schämen sich dafür, obwohl sie daran überhaupt keine Schuld tragen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Vorboten kann man auslegen, wie man möchte, aber diese werden wohl immer unterschiedlich sein und niemals als solche erkannt werden. Die persönliche Unzufriedenheit, Alkohol, Drogen und häufiger Streit sind sicherlich Dinge, wo die Alarmglocken klingeln müssen.

Mein Erzeuger ist ein Frauenschläger durch und durch. Meine Mutter hat mich immer gewarnt, dass er auch mich irgendwann schlägt. Die Hemmschwelle ist gebrochen, er hat mich gewürgt und wollte mit einem Aschenbecher auf mich los. Der ständige Alkohol und Drogenmissbrauch sind da sicherlich keine Entschuldigung. Er schlägt jede Partnerin und dies mit äußerste Brutalität. Das bedeutet Kopfnüsse, auf den Boden eintreten, Gegenstände nehmen, Pistolen vor dem Kopf halten usw sind keine Seltenheit. Fakt ist, dass es nach jeder Trennung schlimmer wurde. Erst mit meiner Mutter nach über 20 Jahren, dann mit seiner anderen Freundin nach knapp 10 Jahren und jetzt mit dem Kind, mit dem er da zusammen ist. Er wird immer brutaler, er kann nicht alleine bleiben und versucht die Frauen so auch zu binden. Wenn diese sich trennen, kommt der Telefonterror, die Bedrohungen der Frau gegenüber oder auch dem neuen Partner. Dies macht er so lange, bis er eine neue Freundin hat. Er ist diesbezüglich mehrfach vorbestraft und bekommt erst dieses Jahr, obwohl er in der Bewährungszeit war, wieder 18 Monate Bewährung! Er bescheißt sich immer vor Glück und kann super gut einen auf Reue machen.

Fakt ist auf jeden Fall, dass, wer ein Mal zuschlägt, immer wieder zuschlägt. Das ist kein blöder Spruch von irgendwelchen "Opfern", sondern die bittere Realität und muss auf jeden Fall sofort unterbunden werden. Ich rede hier von Schlagen und kein Klatsch aus Reflex, weil die Frau zugeschlagen hat usw. Sicherlich sollte so etwas nicht passieren, aber das würde mir auch sofort passieren. Ich rede wirklich von Schlagen mit blauen Auge, blaue Flecken und vieles mehr. Es wird immer wieder passieren, und wenn der Staat so locker damit umgeht, wie bei meinem Erzeuger, dann kann sich auch nichts ändern.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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