Vor- und Nachteile von Autos mit Automatikgetrieben

vom 24.10.2011, 09:14 Uhr

Ich habe mich mal gewundert, wo denn die Unterschiede und Vor- und Nachteile zwischen Autos mit Automatikgetrieben und Autos mit Schaltgetrieben liegen. Ich dachte anfangs, dass man bei Automatikwagen gar nicht zu schalten braucht, da man auch über keine Kupplung verfügt. Allerdings befindet sich in den Fahrzeugen trotzdem ein Schalthebel, welcher auch benutzt wird, wie ich das gestern bei "The Transporter 3" sehen konnte.

Fährt jemand von Euch vielleicht sogar ein Automatikwagen? Ist das Fahren irgendwie besser oder auch einfacher? Habt ihr irgendwelche Einbüßungen und bereut ihr vielleicht den Kauf eines Automatikwagens?

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» h4wX » Beiträge: 1875 » Talkpoints: 1,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zwar kein Automatikauto, bin aber schon öfters mit Automatikautos gefahren. Sehr gut ist dabei der Fahrkomfort. Man hat einfach den Eindruck als wäre die Leistung höher als wenn man den gleichen Motor mit Schaltgetriebe hätte. Der Kraftfluss bricht nie ab, da man ja nie auskuppeln muss. Das merkt man enorm beim befahren von bergen. Natürlich bringt es neben dem höheren Preis auch noch viele andere Nachteile mit sich. Es können viel schneller defekte auftreten, da das Automatikgetriebe viel aufwändiger konstruiert ist. Bei älteren Automatikgetrieben ist auch der Spritverbrauch deutlich höher.

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Allerdings befindet sich in den Fahrzeugen trotzdem ein Schalthebel, welcher auch benutzt wird, wie ich das gestern bei "The Transporter 3" sehen konnte.


Auch ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe benötigt einen Schalthebel. Es gibt normalerweise mindestens 3 Stufen: Fahren (D), Rückwärtsgang (R) und Parken (P). Außerdem gibt es bei manchen Automatikgetrieben die Möglichkeit bestimmte Gänge manuell einzulegen (also per Schalthebel). Zum Beispiel kann es bei schneeglatten Straßen sinnvoll sein mit dem 2. Gang anzufahren. Bei modernen Autos ist dies aber nicht notwendig, da hier der Schlupf elektronisch geregelt wird, das heißt die Räder können nicht durchdrehen.

Die Vorteile und Nachteile von Automatikgetrieben wurden hier in diesem Forum bereits diskutiert. Hier kannst du nachlesen: Auto: Schaltung oder Automatik?

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Immer noch wird gerne davon geredet, Automatikgetriebe wären Spritfresser, sie würden eher defekt sein und damit würde man fahren, wie ein Opa. Früher ging das auch mal in diese Richtung, die Zeiten sind aber vorbei.

Heute gibt es verschiedene Automatiksysteme und der Verbrauch verändert sich je nach Getriebe von gar nicht, bis zu ca. 0,5 Liter/100 km. Die Getriebe führen auch nicht mehr zu einer Opa-Fahrweise. Heute hat man mehr als 3 Gänge (bis zu 7?), die Automatiken sind also deutlich schaltfreudiger geworden, manche Systeme kann man von Hand schalten und es gibt unterschiedliche Programmierungen (von "Opa" bis "Senna") für die Getriebe, es gibt Getriebe die ohne jede Unterbrechung der Zugkraft arbeiten. Damit geht man ab wie Schmitz Katze. Und was Reparaturen angeht, hat zumindest mal der ADAC bei Auswertung seiner Pannenstatistik was anderes berichtet.

Den einzigen Nachteil, den ich sehe, dass man immer noch einen Aufpreis für die Automatiken bezahlen muss und dass sie manchmal etwas mehr ggü. dem Schaltmodell verbrauchen. Die herkömmlichen Automatiken sind nun mal etwas schwerer und das wirkt sich aus. Der Vorteil ist aber ein immenser Komfortgewinn, der v. a. in der Stadt und im Stau zum Tragen kommt.

Es gibt Leute, denen ist das Fahren damit "zu langweilig" oder die verbinden mit Autofahren so etwas wie "Sport". Wer sich durch Kuppelei und Rührerei wachhalten muss, dem ist aber ohnehin nicht zu helfen. Das Argument ist auch häufiges Argument von "Autosportlern", die nur im schnellen Fahren (Tempolimitgegner) die Möglichkeit sehen, am Steuer wach zu bleiben. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Und wem das Auto, das nun von 0 auf 100 km statt 11.8 Sekunden 12.4 Sekunden benötigt "zu langweilig" geworden ist, dem kann man dann nur entgegenrufen: Dann kauf dir doch ein vernünftiges Auto mit anständiger PS-Zahl und etwas mehr Kubik, wenn dir das so wichtig ist.

[Ironiemodus EIN] P. S. Manchem Autosportler würde auch helfen, mal 30 kg abzunehmen. Das macht sich durchaus fahrerisch bemerkbar. [Ironiemodus AUS]

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Richtlinie2 hat geschrieben:
Den einzigen Nachteil, den ich sehe, dass man immer noch einen Aufpreis für die Automatiken bezahlen muss und dass sie manchmal etwas mehr ggü. dem Schaltmodell verbrauchen.


Ich möchte noch einen möglichen Kritikpunkt hinzufügen, der zumindest im Winter auftritt, denn auf vereister Fahrbahn "schalten" mir Automatikgetriebe beim Anfahren eindeutig zu langsam in den zweiten Gang, bei schräger Straßenlage und vereister Fahrbahn fahre ich als Schaltgetriebefahrer dann sogar mal gerne im zweiten Gang an, sowas kann ein Automatikgetriebe ja schlichtweg nicht vorhersehen.

Ansonsten fahre ich gerne mal Automatikgetriebe, gerade wenn ich mir für einen Wochenendtrip einen Sportwagen bei Sixt, oder ähnlichen, ausleihe sind mir Automatikgetriebe da sogar sehr willkommen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Letztendlich hast Du beim Automatikgetriebe – außer dann, wenn Schalten zusätzlich möglich ist – weniger Aufwand aber auch weniger Kontrolle. Du kannst nicht einfach mal im zweiten Gang anfahren oder bergab einfach nur rollen lassen; Du kannst auch nicht auf Strecken extrem niederturig fahren, um Sprit zu sparen, sondern bist an die Automatik gebunden.

Außerdem denke ich, dass man das Schalten regelrecht verlernt, wenn man größtenteils nur in Automatik-Wagen unterwegs ist und dann plötzlich versucht, die Gänge ohne Kupplung reinzukloppen, wenn man wieder in einem anderen Wagen sitzt. D.h. es ist schwierig, sich wieder umzugewöhnen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras hat geschrieben:[...]Außerdem denke ich, dass man das Schalten regelrecht verlernt, wenn man größtenteils nur in Automatik-Wagen unterwegs ist und dann plötzlich versucht, die Gänge ohne Kupplung reinzukloppen, wenn man wieder in einem anderen Wagen sitzt. D.h. es ist schwierig, sich wieder umzugewöhnen.

Das ist wie laufen. Das lernst du einmal, dann kannst du es. Das ist auch wie das Fahren bei Linksverkehr mit "linken" Autos. Das lernst du und dann bleibt das im Hirn gespeichert. Himmel, ich erinnere mich noch an meine erste Linksfahrt im sonntäglichen Kapstadt. Gut, dass es früher Morgen war.

Es erfordert in den ersten Minuten der Umstellung etwas Konzentration und dann ist das Hirn wieder umgepolt. Ich finde den Wechsel zur Automatik viel problematischer, wenn man nämlich mit dem linken Fuß reflexartig auf der Bremse kuppeln möchte und einen Satz macht. Aber das ist alles kein größeres Problem.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein Auto mit Automatikgetriebe habe ich erst einmal gefahren und es war für mich doch eine ziemliche Umstellung, denn bei jeder Gelegenheit wollte ich in den nächsten Gang schalten.

Ein Automatikgetriebe hat sicherlich viele Vorteile, aber der interessanteste dürfte wohl der Aspekt sein, dass man damit einfach spritschonender fahren kann. Es wird immer automatisch die Drehzahl des Motors entsprechend angepasst und als Fahrer muss man sich darüber keine Gedanken mehr machen. Trotzdem ist das Fahren damit schon recht angenehm und auf längeren Fahrten ist das schon viele entspannender.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Da mein Auto derzeit mehr in der Werkstatt steht als das ich es habe komme ich auch mal in den Genuss ein Auto mit Automatikgetriebe zu fahren. Die Umstellung dauert schon ein wenig bis man es gewohnt ist aber es geht dann schnell und es ist recht einfach damit zu fahren. Natürlich hat ein Automatikauto auch einen Schaltheben. Man muss ja schließlich auch mal rückwärts fahren. Außerdem hat man dann noch das D für Drive, P für Parken und N für Neutral. Das habe ich allerdings noch nie gebraucht.

Wenn man es gewohnt ist dann ist es schon ganz angenehm, aber ich war trotzdem froh wenn ich mein Auto wieder hatte. Beim Fahren muss man halt nicht schalten sondern einfach nur Gas geben. Bei der Ampel muss man einfach nur bremsen. Ist schon ein wenig ungewohnt. Eines das mir aufgefallen ist, ist das, das das Auto trotz dem es das gleiche ist wie meines und auch die gleichen PS hat um einiges langsamer beschleunigt als meines. Ich denke dass dies auch an der Automatik liegt. Mein Bruder hat selber ein Automatikauto und hat beim Kaufen und Testen gemeint dass ein Automatikauto schon mehr PS braucht als ein normales damit es ordentlich funktioniert.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


torka hat geschrieben:[...] Eines das mir aufgefallen ist, ist das, das das Auto trotz dem es das gleiche ist wie meines und auch die gleichen PS hat um einiges langsamer beschleunigt als meines.

Bei einer 08/15 Automatik mit identischen Fahrzeugen sollte das maximal 0,5-1 Sekunde von 0-100km/h ausmachen. Das verlierst du aber an der Ampel locker dadurch, dass du längst 30 Meter weg bist, bevor der Schaltwagen die Kupplung getreten und den Schleifpunkt gefunden hat. Die Automatik musst du nur mal richtig treten. Im letzten Urlaub hatten wir den hier, ein GMC Yukon mit einer 5.3 Liter Maschine, V8 mit 320 PS. Das Ding war ein Tank, aber die Beschleunigung absolut ausreichend, wenn man nur mal richtig drückte, auch wenn es hier schnellere Fahrzeuge gibt (es gibt den Wagen allerdings noch mit einer besseren Maschine). Aber mit solchen Autos rast man auch nicht, man cruist.

Moderne Getriebe in den zugegeben höherwertigen Fahrzeugen haben manchmal sogar Vorteile gegenüber Schaltwagen. Es kommt aber immer auf den Einzelfall an. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist, dürfte es für die meisten vollkommen egal sein, ob so eine Kiste ein wenig langsamer oder schneller zieht. Man vergleicht ja im Alltag nicht sein Auto in Automatik- und Handschaltversion, sondern man hat ein Auto mit gegebenen Bedingungen. Es gibt Millionen von Autos, die schneller, komfortabler und schöner als meines sind. Darüber ärgere ich mich schließlich auch nicht den ganzen Tag, ebenso wenig ärgere ich mich, dass die Schaltversion meines Wagens eine halbe Sekunde länger von 0 auf 100 km/h benötigt.

torka hat geschrieben:[...]Mein Bruder hat selber ein Automatikauto und hat beim Kaufen und Testen gemeint dass ein Automatikauto schon mehr PS braucht als ein normales damit es ordentlich funktioniert.

Das stimmt auch. Eine Automatik schluckt technikbedingt sozusagen PS. Und je weniger man von vornherein davon hat, desto mehr merkt man das.

Nur ist mein Auto mit einem größeren Motor versehen ja auch schneller und agiler. Spricht das nun gegen mein Auto? Ich halte das für eine Scheindiskussion. Aber für wen das wirklich wichtig ist, der sollte eben zum stärkeren Motor greifen.

Für mich sind die Komfortvorteile einer Automatik im städtischen Verkehr so enorm (im Stau erst recht), dass ich bei gleichem Preis immer die Automatik wählen würde. Leider ist es aber in der Anschaffung teurer. Aber jeder wie er mag.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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