Was ist wenn der Pizzabote kein Wechselgeld hat?
Herr Y. bestellt mehr oder weniger regelmäßig diverse Mahlzeiten über Bringdienste, wie halt den Pizzaservice. In der Regel hat Herr Y. kein Kleingeld im Haus und bezahlt mit einem Schein seine Bestellungen. Meistens ist es eh so, dass der Rechnungsbetrag knapp unter dem nächsten Zehner liegt und er den Betrag dann auf 10 Euro aufrundet und das Wechselgeld quasi als Trinkgeld gibt. Deshalb hat sich Herr Y. bisher auch keine Gedanken gemacht.
Nun erzählen Freunde und Bekannten von Herrn Y. ihm immer wieder von Probleme mit den Pizzaboten. Denen passiert es wohl gelegentlich, dass sie noch zwei oder drei Euro Wechselgeld bekommen müssten und der Pizzaboten dann sagt, er habe kein Wechselgeld dabei. Herr Y. fragt sich nun, wie da an sich die Rechtslage aussieht. Einige werden wohl kaum bereit sein, so viel Wechselgeld als Trinkgeld zu geben. Abhängig natürlich vom Rechnungsbetrag. Aber bei kleinen Rechnungsbeträgen sind ja zwei oder drei Euro durchaus viel Geld. Außerdem empfindet Herr Y. das ja ein wenig als Erpressung. Sicherlich lassen sich dann auch einige Kunden darauf ein.
Aber was könnte man nun wirklich machen, wenn der Pizzabote oder halt generell ein Bote eines Bringdienstes sagt, er habe kein Wechselgeld dabei oder er kann nicht raus geben. Klar sollte man eine Pizza im Wert von unter 10 Euro nicht gerade mit einem 200 Euro Schein bezahlen. Aber ein zehn oder zwanzig Euro Schein sind ja durchaus gängig. Sinnvoll ist es sicherlich schon bei der Bestellung zu sagen, dass man nur große Scheine im Haus hat zum Bezahlen. Dann kann sich der Bote des Bringdienstes ja an sich mit genügend Wechselgeld ausrüsten. Aber wenn man das halt nicht sagt, was dann? Kann man dann sagen, dann soll er die Pizza wieder mitnehmen? Oder kann man sagen, dann soll er wieder vorbei kommen, wenn er wieder genügend Wechselgeld hat? In dem Fall macht man sich ja aber auch abhängig vom Pizzadienst, weil man dann ja echt darauf warten muss, das der Lieferant noch mal kommt. Was würdet ihr tun? Wie sieht die Rechtslage aus? Wie kann man solche Situationen noch umgehen, wenn man was bestellt und kein Kleingeld im Haus hat?
Nach meines Wissen, muss der Pizzaservice Wechselgeld haben und wenn keins hat sollte er welches holen. Aber der Service hat ja meist immer ein großes Portemonnaie mit sehr viel Wechselgeld drin, deswegen würde ich sagen so eine Situation kommt selten vor. Wenn es nur ein Euro oder so sind kann man es ja auch als Trinkgeld geben, als Höflichkeit und dann gibt es kein Streit oder eher gesagt erst gar kein Problem. Der Service verlangt auch nicht von dir das du das Geld passend zu Hause hast aber du solltest nicht unbedingt ein 100 Euro Schein abgeben, wenn höchsten 50 Euro. Aber bei 20 Euro werden sie auf keinen Fall was machen und ich denke der Pizzaservice wird schon eine Lösung dann haben.
Ich habe vor einiger Zeit einen Pizzaboten erlebt, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er sich gezielt mehr Trinkgeld verschaffen will, indem er behauptet, kein Wechselgeld zu haben. Das trifft sicher nicht auf alle Boten zu, allerdings fiel es bei ihm doch auf, dass er entweder direkt sagte, dass er leider kein Wechselgeld hat, oder dass er auffallend lange in seinem Portemonnaie gekramt hat. So ein Verhalten sorgt bei dem Kunden, der sich ja auch schnell seiner leckeren Pizza widmen will, dann schon mal dafür, dass er sagt, dass es schon in Ordnung ist und er den Wechselbetrag als Trinkgeld behalten kann. Einmal meinte er auch zunächst, dass er kein Wechselgeld hat, allerdings war das nicht das erste Mal und er hatte zuvor schon einen falschen, zu hohen Betrag genannt, der über dem Betrag auf der Rechnung lag. Nach etwas hin und her schlug er dann letztendlich vor, dass er ja noch mal eben zum Auto gehen könnte, um Wechselgeld zu holen. Das funktionierte dann plötzlich.
Grundsätzlich möchte ich von mir aus Trinkgeld geben und nicht das Gefühl haben, dass ich von dem Boten dazu genötigt werde. Die Höhe spielt natürlich auch eine Rolle. Während ich bei 50 Cent oder einem Euro nicht so pingelig wäre, fände ich es schon übertrieben, einem Pizzaboten drei oder vier Euro Trinkgeld zu geben. Falls ein Bote mir also mehrere Euro Wechselgeld schuldig wäre und sagt, dass er nicht wechseln kann, würde ich ihm vorschlagen, dass er vielleicht mal schaut, ob er in seinem privaten Portemonnaie etwas Geld hat. Er kann die Differenz ja dann später wieder ausgleichen. Zur Not müsste er nach seiner nächsten Lieferung noch einmal vorbeikommen, sofern es sich um einen nennenswerten Betrag handelt. Meistens liefern die Boten ja mehrere Pizzen aus und haben dann vielleicht auch mehr Wechselgeld parat. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man im Zweifelsfall Recht bekommen würde, wenn man darauf besteht, das Wechselgeld zu bekommen.
Also ich versuche das Geld immer relativ genau zu haben, aber immer geht das natürlich nicht. Aber mein Bringdienst hat eigentlich auch immer genügend Wechselgeld zur Hand, auch wenn ich mal mit einem größeren Schein bezahle. Ein einziges Mal war es so dass er nicht rausgeben konnte und da hat er uns die Pizza so da gelassen und ist beim nächsten Mal, als er in der Nähe war, vorbeigekommen um zu kassieren. Für uns kein Problem, aber ich denke das geht auch nur weil er uns jetzt schon kennt und weiß das er sein Geld doch noch bekommt.
Ich hatte mal solch ein Fall. Haben allesamt Pizza bestellt. Es kam also ein stolzes Sümmchen heraus und diese wurde auch vom Pizzaboten geliefert. Es machte 56 € und ich gab ihm 60 €, hätte noch 4 € bekommen sollen und der Pizzabote sagte, er habe kein Wechselgeld dabei.Fragte ihn, ob er denn 2 € dabei habe. Jedoch auch das hatte er nicht dabei. Habe dann knallhart zu ihm gemeint, wenn er denn kein Wechselgeld dabei habe, dann müsste er eben nochmals kommen mit den 4 Euro.
Aufeinmal hatte er doch Wechselgeld dabei, jedoch im Auto. Er war nur zu faul zum Auto runter zu gehen und den Geldbeutel zu holen. Musste er jedoch am Ende, da ich ihm sonst nur 55 € gegeben hätte. Unverständlich wie man als Pizzabote sein Wechselgeld im Auto liegen lassen kann, im Glauben, wenn man kein Wechselgeld dabei hat, das man dann gleich 4 € als Trinkgeld gibt. Also 4 € finde ich echt sehr viel als Trinkgeld. Man muss es nicht übertreiben, gerade bei solch einer Faulheit nicht, denn der Geldbeutel war voll mit Wechselgeld und es wäre für ihn kein Problem gewesen zu wechseln.
Zur Rechtslage kann ich nichts sagen, ich würde es aber nicht schon vorher sagen, dass kein Kleingeld da sei oder so. Denn dann könnte der Pizzabote nun wirklich auf die Idee kommen, zu sagen, er habe sein Wechselgeld vergessen. Man muss so etwas ja nun nicht herausfordern, wobei ja selten auch der Pizzabote direkt die Bestellung aufnimmt, sondern eher die Zentrale oder eben der Gastwirt. Jedenfalls ist es bei uns so der Fall.
Ehe wir hier auf die Idee kommen, den Pizzaboten hierher zu bestellen, da bin ich ganz ehrlich, schauen wir nach, ob wir das Geld passend da haben plus zuzüglich einem kleinen Trinkgeld, falls wir da etwas geben würden. Ist das Geld nicht so da, wird entweder neues geholt oder wir holen das vorbestellte Essen direkt vor Ort ab. Somit umgehen wir diese Diskussion oder auch die Gefahr, in eine solche zu geraten.
Ich habe es aber auch noch nie gehabt, dass ein Lieferdienst nicht ausreichend Geld zum Wechseln dabei hatte - zehn oder zwanzig Euro gingen immer zu wechseln. Ansonsten würde ich eben sagen, er möge doch die Ware wieder mitnehmen oder auch versuchen, das Geld vorerst anschreiben zu lassen. Beglichen wird die Rechnung dann beim nächsten Mal. Sollte man sich nicht einigen, war es das letzte Mal der Fall, dort bestellt zu haben.
Also ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass die Pizzaboten vorgeben, kein Wechselgeld zu haben, um einfach mehr Trinkgeld zu erschleichen. Ganz besonders ist mir das bei einem Lieferservice aufgefallen, bei dem wir mittlerweile auch nicht mehr bestellen. Wir sind nun nicht Leute, die andauernd Pizza bestellen, aber wenn wir abends Besuch haben oder einen Filmabend machen, kommt das schon mal öfter vor. Bei dem eben erwähnten Lieferdienst war es dann auch immer so, dass der Pizzabote dann einfach ganz gemütlich und auffällig lange in seinem Geldbeutel herum gekramt hat. Ich hätte noch 3 Euro bekommen sollen, und das war mir als Trinkgel echt zu viel, zumal das Essen insgesamt auch nur 12 Euro gekostet hat. Außerdem geht es mir da auch ums Prinzip, denn ich will auch selbst entscheiden, ob ich Trinkgeld gebe oder nicht.
Nach langem Suchen hat er dann komischerweise doch immer noch das passende Wechselgeld gefunden. Für mich war das echt reine Masche von diesem Typen und ich habe ihm dann auch aus Prinzip gar kein Trinkgeld mehr gegeben, weil ich so etwas einfach unverschämt finde und er ohnehin nicht sonderlich freundlich war. Dass man auf einen 20-Euro-Schein nicht herausgeben kann, wenn die Pizza 9 Euro gekostet hat, habe ich allerdings auch schon zwei mal erlebt. Einmal war es dann so, dass der Lieferant die Pizza da gelassen hat und in der Zwischenzeit wieder zurückgefahren ist, um das Wechselgeld zu holen. Etwas mulmig war mir da schon, denn er hätte auch einfach mit dem Geld abhauen können, aber er kam dann knappe 20 Minuten später wieder und hat das Wechselgeld gebracht.Ich finde es ehrlich gesagt auch etwas erstaunlich, dass diese Lieferanten oftmals nicht genügend Wechselgeld dabei haben. Sollte in dem Job doch eigentlich dazu gehören.
Wie die Rechtslage nun genau aussieht, weiß ich allerdings auch nicht. Wir sagen aber mittlerweile Bescheid, wenn wir nur noch große Scheine daheim haben. Vorigen Monat haben wir eine große Partypizza und zwei Salate bestellt. Somit kamen wir auf einen Betrag von 26 Euro. Wir hatten aber nur noch einen 50-Euro-Schein daheim und da haben wir am Telefon schon Bescheid gesagt, dass der Lieferant genügend Wechselgeld mitbringen sollte. Das hat dann auch problemlos geklappt. Also ich mache eine Bestellung nicht davon abhängig, ob ich noch genügend Kleingeld daheim habe, denn eigentlich müssen die ja genügend Wechselgeld dabei haben - so etwas gehört für mich einfach zum Service dazu. Manche sind da einfach total unverschämt und wollen eben hohes Trinkgeld quasi erzwingen. So etwas mache ich aber schon aus Prinzip nicht mit und ich bestehe dann auch auf mein Wechselgeld. Oft ist es ja echt so, dass der Lieferant dann plötzlich doch noch Wechselgeld dabei hat
Der Vertrag zwischen Pizzadienst und dir besteht aus der Pizza an sich und aus der Dienstleistung der Lieferung. Du hast telefonisch das Angebot gemacht, eine Pizza Funghi zu einem vereinbarten Preis zu kaufen, der Pizzadienst hat den Auftrag angenommen und sich als Teil der Dienstleistung verpflichtet, die Pizza innerhalb einer bestimmten Zeit bis an die vereinbarte Adresse zu liefern. Der Zahlungsmodus wurde dabei wahrscheinlich nicht ausdrücklich vereinbart, es sei denn, es fand eine telefonische Absprache statt. Ansonsten kann man gewohnheitsmäßig davon ausgehen, dass Barzahlung bei Übergabe stattfindet.
Der Pizzadienst ist nun zur Lieferung verpflichtet und du zur Abnahme und Bezahlung der Pizza. Hat der Pizzalieferant nun kein Wechselgeld dabei und die Bezahlung erfolgt "im üblichen Rahmen" (also nicht etwa 8 € mit einem 100 € Schein bezahlen), dann kann man davon ausgehen, dass ein Lieferant passendes Wechselgeld hat. Ich würde den Lieferanten zur Übergabe der Ware verpflichtet sehen, denn der Preis der Ware wurde ja übergeben und zwar im Rahmen eines "Kassiergeschäftes" in einem üblichen Rahmen. Du bist deinen Pflichten also zweifellos nachgekommen. Der Lieferant könnte ja auch problemlos etwa eine Rechnung ausstellen oder Wechselgeld besorgen. Ich würde mir aber keine Sorgen machen, dass der Lieferant die Pizza wieder mitnimmt, denn daran hat er ja nun gar kein Interesse.
Ganz praktisch würde ich in so einem Fall, in dem ich mich veräppelt sehe, den Lieferanten vor die Wahl stellen. Ich nehme die Pizza, du holst Wechselgeld, dann bezahle ich dich (gefolgt von einem sofortigen Anruf bei "Pizza Toni", wie er denn seine Leute ohne Wechselgeld losschicken könne) oder du nimmst die Pizza wieder mit und fertig.
Der Pizza Lieferant könnte natürlich im schlimmsten Fall auch frech werden und hinterher behaupten, dass du ihm die Pizza abgenommen und die Tür vor der Nase zugeschlagen hättest, ohne zu bezahlen. Deshalb der sofortige Anruf bei "Pizza Toni", man wolle ja zahlen, aber der Mensch hätte 0 Wechselgeld.
Aber mir zeigt sich bei der anscheinend häufig vorkommenden "Wechselgeldmasche" vor allem eines, nämlich dass es zur Kalkulation der Geschäfte gehört, dass der Fahrer vom Trinkgeld lebt und weniger vom Lohn. Mir ist ohnehin etwas schleierhaft, wie das bei den Preisen bezahlbar sein soll.
Wenn man es als Pizzalieferservice nciht schafft seine Pizzaboten mit ausreichend Wechselgeld auszustatten, muss der Lieferservice bei mir damit rechnen seine Pizza zurück zu erhalten. Alternativ kann der Bote gerne nochmal vorbei kommen und dann genügend Wechselgeld mitbringen. Ich weiß genau wie nervig es ist wenn direkt der erste Kunde einen Minibetrag direkt mit einem 50€ Schein bezahlen möchte, schließlich habe ich das in meiner Berufsausbildung und im späteren Berufsleben oft genug selbst erlebt.
Julix hat geschrieben:[...] Ich weiß genau wie nervig es ist wenn direkt der erste Kunde einen Minibetrag direkt mit einem 50€ Schein bezahlen möchte, [...]
Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus. Es ist nervig, wenn der Pizzabote mal wieder angeblich kein Wechselgeld dabei hat.
Ich kann es ja verstehen, denn wenn man 2 Fahrer beschäftigt, müsste man jeden mit 1000 € in der Tasche losschicken. Das ist für viele kleine Läden kaum zu schaffen und zudem riskant. Leider ist es Teil unseres Geldwesens, dass wir eher große Scheine mit uns herumschleppen und Münzen so schrecklich schwer sind, dass man immer zu wenig davon hat. Es wäre also eine tolle Sache, wenn sich da alternative Zahlungssysteme durchsetzen würden.
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