Wohnungssuche: Wohngegend guter/schlechter Ruf?!
Wenn man eine Wohnung sucht, wie bekommt man heraus, ob die Gegend, in der eine Wohnung angeboten wird einen guten oder einen schlechten Ruf hat? Wir haben uns, als wir das letzte Mal auf Wohnungssuche waren eine Wohnung angesehen, die uns eigentlich sehr gut gefallen hat. Dann haben wir es Bekannten erzählt, die meinten, dass man da nicht wohnen kann, weil die Gegend einen sehr schlechten Ruf hätte.
Wenn man aber keinen in der Gegend kennt und eine Wohnung in einem anderen Stadtteil sucht, wie kann man herausfinden, ob die Gegend gut oder schlecht ist? Gibt es vielleicht sogar Seiten im Netz, die solche Gegenden bewerten? Woran erkennt man eine gute oder eine schlechte Wohngegend?
Ich selbst kenne keine Seite im Internet, auf der man nach Postleitzahl oder ähnliches ein schlechtes Viertel heraussuchen kann - Ich glaube auch nicht, dass dies besonders gut umsetzbar ist. Ich selbst glaube auch, dass dies nicht immer nötig ist. Natürlich gibt es immer die eine oder andere Gegend, die ein schlechten Ruf hat, aber woran kann man einen solchen Ruf überhaupt messen und wie kann man zwei schlechte Stadtteile gegeneinander aufwiegen?
Wenn man umzieht und die Stadt nicht verlässt, dann ist es ja meist eh so, dass man sich in der Stadt recht gut auskennt und zumindest wissen sollte, welche Stadtviertel was für einen Ruf haben - Zumindest ist dies bei uns in einer großen Kleinstadt noch recht überschaubar. Auch muss man immer bedenken, dass sich die Stadtviertel verändern, auch Berlin-Kreuzberg hat heute schon lange nicht mehr den Ruf, den viele noch immer in den Köpfen haben, was aber oft verdrängt wird.
Ansonsten habe ich nur den Rat, dass man sich einfach nur mal bei der Wohnungsbesichtigung in der Umgebung um gucken sollte. Wenn die Nachbarschaft schon verrucht aussieht und man selbst denkt, dass man hier in der Nacht nicht über die Straße gehen möchte, dann weiß man wohl, dass man in diesem Stadtteil nicht besonders gut aufgehoben ist. Man kauft ja nicht einfach eine Wohnung/Haus, ohne sich vorher zu informieren, um zugucken und umzuhören.
Ich denke an sich auch, wenn man in der Stadt wohnt, weiß man an sich wo man nicht hinziehen sollte. Zumindest wenn man dort schon eine Zeit lang lebt. Ansonsten lohnt es auch oft einfach Leute zu fragen, die schon länger in der Stadt wohnen. Die kennen meistens die schlechtesten Ecken.
Ansonsten finde ich ja, Supermärkte und Discounter geben durchaus einen guten Querschnitt wieder. Geschäfte wie TeGut und Rewe sind eher in den schlechten Wohngebieten nicht so oft zu finden. Wobei es bei Rewe auf den Alter des Marktes ankommen mag, was man den Rewe- Märkten aber durchaus ansieht, ob sie schon länger dort am Standort eine Filiale haben. Ansonsten würde ich mal an verschiedenen Tagen, zu verschiedenen Tageszeiten in den Hauptdiscounter in dem Viertel gehen. Da kann man sich an sich einen guten Überblick über das Publikum machen.
Ansonsten muss auch nicht immer der Ruf alleine entscheidend sein. Wenn ich einem Bewohner meiner Stadt mein Stadtviertel nennen würde, würden viele sagen Oh nein. Manche würden sagen, wo denn genau? Denn je nach dem wo man in dem Viertel wohnt, ist der Ruf auch ein anderer. Ähnlich sieht es mit anderen Bezirken und Vierteln hier in der Stadt aus.
Einen schlechten Ruf haben in der Regel Viertel, Vororte, Stadtgebiete mit vielen Sozialwohnungen. Das merkt man aber in der Regel an den Mietpreisen oder ob halt ein Wohnberechtigungsschein gefordert ist. Also wenn vermehrt Wohnungen aus einem Stadtvierteln extrem günstig sind und/ oder ein Wohnberechtigungsschein gefordert ist, kann man davon ausgehen, dass in dem Viertel viele Menschen leben, die entweder Leistungsbezieher sind oder ein niedriges Einkommen haben. Ich sehe das nicht als zwingend negativ an. Aber das Leben in solchen Vierteln ist halt ein anderes, wie in anderen Vierteln. Manche sehen auch Stadtviertel mit einem hohen Ausländeranteil als ein Viertel mit schlechtem Ruf an. Da kommt es wohl auch generell darauf an, auf was man Wert legt.
Auch Stadtgebiete mit einem besseren Ruf müssen nicht zwingend zu einem passen. Entweder weil die Mieten generell hoch sind, das Klientel generell nicht zu einem passt und so weiter.
Bei uns in der Stadt gibt es zwar solche Viertel nicht, wo man direkt sagen kann, das diese einen schlechten Ruf haben. Aber es gibt Stadtteile, welche besonders beliebt sind. So auch der Stadtteil wo ich wohne und das kann man bei Immobilienportalen sehr gut beobachten. Denn da wo die wenigsten Wohnungen angeboten werden, lebt es sich halt recht schön.
Als wir umgezogen sind, haben wir unsere Suche stark eingegrenzt, denn es gab einige Orte, die einen schlechten Ruf haben und da wollten wir nicht wohnen. Teilweise ist der Ruf ja auch begründet, so dass man sich überlegt, ob man dort sucht oder nicht.
Möchte man in einen anderen Ort ziehen, hat man sich vorher sicherlich auch mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht. Man zieht ja normalerweise nicht ins völlig Unbekannte, es sei denn, man hat gar keine andere Wahl. Vielleicht kann man vorher mal googeln, oder den Vermieter bzw. den Makler mal über die Gegend ein wenig ausfragen. Selbst wenn niemand einem direkt sagt, dass die Gegend schlecht ist, hört man an gewissen Formulierungen doch heraus, wenn es ein Problembezirk wäre.
Aber am besten sieht man das wohl auch an den Mietpreisen, wenn man mehrere Orte nebeneinander vergleicht. So ist es in besseren Wohngegenden häufig teurer zu wohnen als in den schlechteren. Man muss sich halt mit den Mietpreisen der Gegend etwas vertraut machen, aber bei der Suche sieht man relativ schnell, wie sich der Mietpreis verhält und wenn man irgendwo für eine ähnlich große Wohnung deutlich weniger zahlen würde, liegt das sicherlich auch an der Gegend.
Wenn man nichts von einem schlechten oder auch gutem Ruf reicht, kann man sich wohl am ehesten ein Bild machen, indem man sich in der Gegend umschaut. Für mich wären beispielsweise Hochhäuser kein gutes Zeichen, ohne nun jemanden zu nahe treten zu wollen, aber ich mag diese nicht und kenne sie nicht. Für mich wäre es da schon Zeichen, dass die Gegend nicht die beste sein muss, was aber nun nicht allgemein gesprochen gilt. Immerhin kommt es auch auf den Zustand der Häuser an, man sieht ja, ob Häuser gepflegt sind oder eher heruntergekommen sind. Danach würde ich halt schon gehen. Auch würde ich andere Straßen, die in der Ecke liegen, mir genauer anschauen.
Den Hinweis auf Geschäfte zu achten, welche in der Nähe liegen, von welchen Personengruppen werden sie frequentiert, sind die Gebäude gepflegt, finde ich auch ganz gut. Sicherlich ist es nur ein kleiner Einblick, den man erhält, aber immerhin ist der Einblick durchaus nicht zu ignorieren. Das Gleiche gilt schon auch für Mietpreise oder eben den Hinweis, die Wohnung kann letztendlich nur mit einem Wohnberechtigungsschein bezogen werden.
Seiten, die dafür da sind, den Ruf einer Wohngegend zu benennen, kenne ich nicht. Aber ich denke, letztendlich sollte man sich auf sein Bauchgefühl verlassen können und nach diesem gehen. Wenn die Wohnung toll ist, man fühlt sich dort wohl, und man hat grundsätzlich ein gutes Gefühl, würde mir das wohl trotz eines Hochhauses mehr bedeuten, als irgendwelche nachlesbaren Fakten.
Seid ihr denn aus der Stadt gewesen oder erst neu hingezogen? Ansonsten weiß man ja, welche Bezirke in der eigenen Stadt eher einen schlechten Ruf haben und welche so die gehobenere Wohngegend ist. Ich zum Beispiel hatte bei meinem Auszug schon den Anspruch, dass ich nicht in eine bestimmte Gegend ziehen wollte und das bin ich auch nicht. Obwohl die Wohnungen da relativ neu sind und die Mieten entsprechend billig, möchte ich garantiert nicht in einem Hochhaus wohnen oder da, wo die ganze Nacht Krawall herrscht.
Ansonsten kann man sich ja schon mal Bilder anschauen, wenn man nicht aus der Stadt kommt. Bilder sagen ja bekanntlich manches Mal mehr als tausend Worte. Außerdem ist es wohl nicht schlecht, wenn man jemanden Fragen kann, der da vielleicht sich auskennt. Notfalls würde ich mich sogar im Internet erkundigen oder da die Frage stellen, wie es mit dem Ruf der entsprechenden Wohngegend steht. Mir persönlich wäre das auf jeden Fall sehr wichtig,dass ich nicht in bestimmte Wohngegenden ziehe.
Diamante hat geschrieben:Woran erkennt man eine gute oder eine schlechte Wohngegend?
Bevor man in eine Wohnung einzieht, sieht man sich ja letztlich die Wohnung und das Haus selbst an. Das sollte das Minimum sein, was man an "Recherche" investiert, auch wenn man wenig Zeit hat und/oder weite Entfernungen überbrücken muss. Zusätzlich empfiehlt es sich ja, sich auch den Stadtteil anzuschauen und ein wenig spazieren zu gehen. Dabei sollte es eigentlich relativ klar werden können, ob man sich in einem Problemviertel befinden oder nicht. Stellt man das auf diesem Wege nicht fest, hat man doch letztlich kein Problem mit dem Viertel - unabhängig von dessen Ruf.
Probleme bekommt man letztlich in "schlechten" Vierteln nur, wenn es um Darlehen geht (weil der Wohnort und die Kreditwürdigkeit der Nachbarn die eigene Bewertung beeinflussen) oder aber man schulpflichtige Kinder hat und diese dann Schulen in sozialen Brennpunktgegenden besuchen müssen. Ist man aber gar nicht an einem kulturellen Leben im Viertel interessiert und hat auch keine Kinder, sollte einem der Ruf egal sein.
Eine Webseite oder ähnliches wäre wohl eher schwierig, weil hier dann die Frage auftauchen würde, was denn eine "schlechte Wohngegend" messbar ausmachen würde. So eine Plattform würde wohl auf dem Niveau einer Läster-Plattform liegen. Und auf so was sollte sich kein Erwachsener bei seinen Entscheidungen stützen wollen.
Ich war neulich auf Wohnungssuche in einer anderen Stadt auf Grund meines Studiums und ich habe so etwas noch nie vorher gemacht. Trotzdem konnte ich sehen wo die Wohngegenden anscheinend doch nicht so gefragt sind weil dort relativ viele Wohnungen leer standen und auch das Umfeld einfach nur katastrophal war. So viel Dreck und Müll wie dort herumlag konnte man einfach nicht übersehen, auch nicht die Trinker die schon am Vormittag vor den Häusern und in den Parkanlagen saßen.
Uns wurde auch eine Wohnung in dieser Gegend gezeigt, schon der Eingang war abstoßend mit den vielen abgerissenen Türschildern und angekokelten Klingelknöpfen, hier hatte ich sofort beschlossen diese Wohnung nicht zu mieten obwohl sie wirklich preiswerter war als die anderen Wohnungen.
Ich hätte mich vom Makler beraten lassen, die kennen sich in dieser Hinsicht vermeintlich noch am Besten aus. Die Einwohner zu fragen, wenn man welche kennt, wäre zwar auch eine Möglichkeit, allerdings würde ich mich darauf nicht verlassen, denn schließlich hat da auch jeder eine andere Sicht davon, die Menschen die in dieser Gegend leben, werden vermutlich nicht sofort bereit sein zuzugeben, dass sie in einer eher schäbigen Gegend wohnen oder?
Ich finde allerdings, dass man im Grunde niemanden braucht, der einem sagt, diese Gegend hat einen guten oder schlechten Ruf. Wozu denn auch? Wenn man da ein paar frisch renovierte Reihenhäuser mit Teichlein im gepflegten Vorgarten sieht, wird man es wohl eher als die typische Strebergegend abstempeln, im Gegensatz dazu dürften Gegenden wo sich der Sperrmüll schon an den Straßenseiten türmt, die Häuser schon aussehen als würden sie gleich in sich zusammenfallen, wo die Leute sich nur auf türkisch unterhalten und man vor lauter Graphiti die Hauswand nicht mehr sieht, wohl eher zur Kategorie Ghetto gehören.
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