Welche Zusatzversicherungen wären noch von Vorteil?
Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnt habe, möchte ich für meine Kinder eine Zahnzusatzversicherung abschließen, da diese Zuzahlungen bereits jetzt schon kaum mehr finanzierbar wären und im Laufe der Zeit sich sicherlich noch hier einiges im Nachteil der Versicherten tun wird. Welche Versicherungen im Bereich Gesundheit wären allerdings noch zum Vorteil meiner Familie? Krankenhaustagesgeld oder ähnliche Versicherungen? Was habt ihr noch und welche sollte man unbedingt noch haben?[/u]
Gerade im Bereich der Gesundheitsvorsorge oder auch Absicherung gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten sich und seine Familie zu versichern. Ich versuche mal einen kleinen Überblick darüber zu geben, welche Versicherungen derzeit üblich sind. Welchen Sinn eine jeweilige Absicherung bietet, liegt immer im Auge des Betrachters und sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Brille:
Fast jeder Versicherer bietet einen Brillentarif an, dieser leistet, je nach Ausgestaltung einen Betrag X für die Brille im gesamten, manchmal auch nur für die Gläser oder nur für das Gestell. Die Erstattungen sind vielfältig, in der Regel irgendwo im Bereich 150 bis 300 Euro pro Brille mit den unterschiedlichsten Zeiten, wann wieder eine neue fällig sein wird. Die Kosten hierfür sind irgendwo zwischen 5 und 10 Euro pro Monat angesiedelt.
Arzneimittel:
Auch hier gilt, dass alle einen Tarif im Portfolio haben, welcher Ärztlich verordnete Arzneimittel zu einem gewissen Prozentsatz erstattet. In einigen Fällen werden sogar Privatrezepte mitbezahlt, der Regelfall ist aber, dass nur die Zuzahlungen über Rezepte der gesetzlichen Kassen erstattungsfähig sind. In aller Regel ausgeschlossen sind Verhütungsmittel und Schönheitsprodukte.
Heilpraktiker:
Heilpraktiker-Tarife sind dazu da, die erbrachten Leistungen der Heilpraktiker und damit deren Rechnungen zu bezahlen. Auch hier wieder nicht zu 100% sondern eher zu niedrigeren Zahlen (70 bis 80 sind üblich). Ebenso sollen die hier verordneten Medikamente mit erstattet werden. Wichtig ist hier, dass ihr darauf achtet, dass sowohl Heilpraktiker als auch Ärzte, die nach Hufelandverzeichnis abrechnen dürfen, mit erstattet werden.
Zahntarife:
Hier gibt es Tarife, für Zahnersatz, Zahnbehandlungen, Zahnreinigungen und Kieferorthopädie.
Stationäre Leistungen:
Auch hier gibt es für gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, sich ein Einbettzimmer im Krankenhaus und die Behandlung durch den Chefarzt zu sichern. Die Kosten hängen immer vom Eintrittsalter und dem Gesundheitszustand ab. Solche Tarife sind in meinen Augen aber nur für Kinder wirklich sinnvoll.
Pflegetarife:
Jeder kennt die gesetzliche Pflegepflichtversicherung. Diese Versicherung ist Pflicht für alle gesetzlich Versicherten und privat Versicherten Menschen in Deutschland. Ergänzend dazu gibt es von den Versicherern Pflegeergänzungstarife, die einen gewissen Betrag, der vorher vereinbart wird für ambulante und Stationäre Pflege jeden Monat zur Verfügung stellen. Ein durchschnittlicher Pflegeheimplatz in Deutschland unter Pflegestufe III kostet 3.000 Euro pro Monat, die Pflegepflicht zahlt normalerweise bei Pflegestufe III 1.550 Euro pro Monat. Eine Zusatzversicherung an dieser Stelle sollte dann entsprechend 1.500 Euro pro Monat (stationär) leisten, um effektiv zu sein. Die Kosten reichen hier von 2 Euro (für Kinder) bis hin zu 100 Euro (für Erwachsene) je Monat.
Es gibt noch einige Tarife mehr, deren Sinnhaftigkeit ich hier nicht weiter beurteilen möchte und die ich auch nicht weiter ausführen will.
Du fragtest danach, was man dir und deiner Familie empfehlen könnte. Bevor ihr für Brille Heilpraktiker usw. Geld ausgebt, investiert es lieber in eine Pflegezusatzversicherung. Pflege ist eine der teuersten Leistungen, die jeden Menschen treffen können. Die Pflegepflichtversicherung reicht bei weitem nicht aus und wenn man Pflegefall wird wird das eigene Vermögen und das Einkommen der Verwandten ersten Grades (Eltern und Kinder) mit zu Rate gezogen, um die entstandenen Kosten zu decken. Da hier eins der größten finanziellen Risiken auf sich warten lässt sollte zuerst dieser Bereich mit einer Zusatzversicherung versorgt werden. Gerade für Kinder ist der Beitrag sehr gering und die Versicherung leistet im Ernstfall entsprechende Gelder um eine Familie nicht in den finanziellen Ruin zu stürzen.
Ich empfinde eine Krankentagegeldversicherung und etwas im Falle einer Berufsunfähigkeit für sehr sinnvoll. Das gilt zwar noch nicht für deine Kinder, aber für dich oder deinen Mann. Es kann heutzutage ganz schnell mal der Fall sein, dass man erkrankt und in die Lohnfortzahlung gerät. Dann geht es auch schnell, dass man Krankengeld beziehen muss, aber das sind oftmals nur 70% des letzten Nettolohns, die Krankentagegeldversicherung deckt den offenen Betrag zum letzten Netto ab, was für viele von Bedeutung ist. Und die Berufsunfähigkeitsversicherung ist wichtig, für den Fall, dass man tatsächlich nicht mehr arbeiten kann. Aber da sollte man sich erstmal gut beraten lassen und die Vertragsbedingungen ganz genau lesen.
Desweiteren finde ich eine Zahnzusatzversicherung wichtig, allerdings momentan vielleicht auch eher für dich und deinen Mann. Deinen Kindern solltest du so etwas aber auch zu Gute kommen lassen, wenn sie keine Milchzähne mehr haben. Wie du schon sagtest, sind solche Behandlungen teilweise kaum noch finanzierbar und mit so einer Versicherung kann man sich wenigstens teilweise entlasten.
Eine Versicherung für eine Brille halte ich nur dann für sinnvoll, wenn ihr Brillenträger seid. Und dann kommt es auch darauf an, wie häufig diese Versicherung eine Brille zahlt. Wenn ihr nur alle paar Jahre darauf zurück greifen könnt, aber beispielsweise häufig den Fall habt, dass sich die Sehkraft verändert, lohnt sich das kaum.
Vampirin hat geschrieben:Eine Versicherung für eine Brille halte ich nur dann für sinnvoll, wenn ihr Brillenträger seid. Und dann kommt es auch darauf an, wie häufig diese Versicherung eine Brille zahlt. Wenn ihr nur alle paar Jahre darauf zurück greifen könnt, aber beispielsweise häufig den Fall habt, dass sich die Sehkraft verändert, lohnt sich das kaum.
Hier sollte man darauf achten, dass der entsprechende Versicherungstarif unter Umständen auch genau dann eine Leistung zur Verfügung stellt, wenn sich die Sehstärke ändert. In einigen Tarifen ist es so geregelt, dass es einen festen Bezugszeitraum gibt, z.B. zwei Jahre, und die Option, sofern sich die Sehstärke um so und so viel Dioptrien ändert wird auch gezahlt. Da sollte man drauf achten.
@Vampirin: An die Krankentagegeldversicherung habe ich schon wieder gar nicht mehr gedacht . Hier ist noch zu beachten das wieder (wie bei Berufsunfähigkeit auch) das Bereicherungsverbot greift. Krankentagegeld der Krankenkasse plus privat abgesichertes dürfen nicht mehr sein, als der Nettolohn zuvor. Beispiel: 1000 Euro Nettoverdienst, im Krankheitsfall zahlt die gesetzliche Kasse 700 Euro, dann darf das private Tagegeld nicht mehr als 300 Euro pro Monat, also 10 Euro pro Tag betragen.
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