Babynahrung - Selbstkochen oder Gläschenkost?
Bis vor einigen Jahren, war der gesellschaftliche Konsens noch ziemlich eindeutig: Wer das Beste für sein Baby will, greift zu Gläschenkost und wählt dabei am Besten die Produkte der bekannten Marken. Damit konnte man ein gutes Gewissen haben und sich darauf verlassen, dass das Kind alles bekommt, was es braucht und keine Schadstoffe mit isst. Die Schadstoffarmut war auch immer das Totschlagargument schlechthin gegen die selbst kochenden Eltern. Das Absurde ist, dass anscheinend immer nur der Brei vor der Abfüllung auf Schadstoffe getestet wurde. Was nach der Abfüllung passierte, blieb unberücksichtigt.
Einige Skandale später wissen wir, dass in den angeblich so schadstofffreien Gläschen der Babynahrungshersteller diverse Chemikalien zu finden waren, die über die Deckel in den Brei gewandert sind. Dazu kommt, dass die Rezepturen nie so sind, wie man sie selbst kochen würde. Oftmals ist dem Obstbrei Zucker zugesetzt, die Mittagsgläschen enthalten völlig unnötiges Salz. Einige Mittagsgläschen enthalten zu wenig Fett und die Zusammensetzung entspricht so nicht den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. Die Kinder sind nach einem Gläschen dann nicht ausreichend genährt und unzureichend gesättigt und essen noch ein Gläschen, was in der Kasse der Hersteller klingelt.
Erst kürzlich stellte Ökotest Klick! fest, dass in einigen Gläschen die Werte für die krebserregenden Stoffe Benzol und Furan erhöht sind und wertete einige Produkte, auch die namhafter Hersteller ab. Da es laut diesem Artikel keine Grenzwerte für Benzol und Furan in Babynahrung gibt, sehen die Hersteller offensichtlich kaum Handlungsbedarf, was bedeutet, dass man als Eltern mit diesen Substanzen auch weiterhin in Babygläschen rechnen sollte.
Erst kürzlich testete Ökotest auch Obstgläschen und stellte fest, dass in vielen Produkten anteilig sehr wenig Früchte und dafür viel Wasser und Getreideflocken enthalten sind um aus der dünnen Brühe wieder eine löffelbare Masse zu machen. Klick! In diesem Artikel wird auch die Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm zitiert, die angeblich empfiehlt, dem eigenen Baby lieber selbst einige Früchte zu musen.
So weit so gut. Wenn man einen eigenen Garten hat, kann man gut vorplanen und schadstoffarmes Obst und Gemüse anbauen, damit das Baby etwas gutes hat. Was macht man aber, wenn man wie ein Großteil anderer Eltern auf das Einkaufen der Rohwaren angewiesen ist? Sind die Schadstoffwerte von käuflich erwerbbarem heimischen Obst und Gemüse mittlerweile so niedrig, dass man sie bedenkenlos auch Baby verabreichen kann? Oder ist das einfach ein neuer Trend und Babybreie kochen ist einfach zur Zeit chic und alternativ? Wie würdet ihr euch entscheiden, wenn ihr gerade ein Baby hättet und warum?
Wir haben uns für unseren Sohn sehr lange mit dem Thema Baby-Ernährung auseinandergesetzt und sind zu dem Schluss gekommen, dass unser Baby nur selbstgemachte Beikost bekommt oder aber es muss am Gläschen schon direkt Bio draufstehen. Alles andere kam für uns von vornherein nicht in Frage.
Und der Gang zum Bioladen war immer sehr interessant, denn mit der Jahreszeit gab es auch immer wieder anderes Gemüse, auf das wir zurückgreifen konnten.
Ich habe die Links nicht angesehen, weil ich generell Babygläschen skeptisch gegenüber stehe. Allerdings nicht wirklich wegen der eventuellen Gefahren für das Kind. Oder zumindest nicht aus den von dir genannten Gründen. Außerdem finde ich persönlich ja, dass der Inhalt der Babygläschen ziemlich eklig aussieht und ich das selber nicht essen würde.
Vor vielen, vielen Jahren gab es in Deutschland ja den sogenannten Kalbfleischskandal. Da ging es unter Anderem darum, dass halt Kälber mit Hormonen gefüttert wurden und so weiter. Einer der damaligen Hersteller für Babygläschen warb damals groß damit, dass die Firma ihr Kalbfleisch für ihre Babygläschen von der und der Firma bezieht. Wenig später kam raus, dass genau diese Firma ganz groß da mit drin steckte. So viel zum Thema was in Gläschen drin ist und wie sehr die Hersteller darauf achten. Klar sind die Kontrollen heute anders. Aber mir ist weiterhin Papier zu geduldig.
Zum Kochen von Babygläschen mit Bio- Gemüse und ähnlichem. Auch dem Thema stehe ich ein wenig heikel gegenüber. Klar wird Bio- Gemüse und Bio- Obst weniger gespritzt. Gespritzt wird aber trotzdem. Außerdem wächst auch Bio- Obst und Bio- Gemüse auf Feldern und Bäumen unter dem freien Himmel. Und wie auch anderes Obst und Gemüse liegen die Anbaugebiete oftmals direkt in der Nähe von Autobahnen oder zumindest stark befahrenen Straßen. Belastet sind die Lebensmittel also trotzdem. Und auch im heimischen Garten sieht es oft ähnlich aus.
Ich persönlich würde eher zum Selberkochen tendieren. Allerdings macht mir Kochen generell halt auch Spaß. Ich kann aber auch jede Mutter verstehen, der das zu viel Arbeit ist oder die halt generell keinen Spaß am Kochen hat. Oder wenn die eventuell berufstätige Mutter sagt, ihr ist das einfach zu viel Arbeit und Aufwand. Kann ich nachvollziehen. Ich weiß aber nicht, ob ich mir zwingend die Mühe machen würde und nur Bio- Gemüse und Bio- Obst kaufen würde. Dazu traue ich der Sache zu wenig und der Begriff Bio ist bisher nicht wirklich gesetzlich geschützt und auch hier ist Papier weiterhin geduldig.
Generell denke ich, wenn es um die Frische von Lebensmitteln, gerade von Obst und Gemüse geht, dann ist man mit Tiefkühlware wahrscheinlich besser bedient. Obst und Gemüse verliert eindeutig weniger Vitamine auf den Transportwegen und bei der Lagerung. Und keiner weiß, wie lange das Obst oder das Gemüse schon im Geschäft lag. Klar kann Obst und Gemüse nicht ewig liegen, aber so frisch wie vom Baum oder vom Feld ist es halt eindeutig nicht mehr. Bei Tiefkühlware muss man halt nur aufpassen, was drin ist. Dort werden leider oftmals auch Sachen zugesetzt, die man an sich halt gerade zur Herstellung von Babynahrung nicht haben möchte.
Anmerkung zum Salz- und Zuckergehalt in Babygläschen. Salz und Zucker dienen unter Anderem auch der Konservierung. Den Punkt sollte man auch bedenken.
Es ist zwar schon knapp zwei Jahre her aber da standen wir auch vor dem Problem und der Entscheidung und wir haben uns dann für den Mittelweg entschieden. Da wir sowieso fast jeden Tag frisch kochen wurde einfach immer etwas gekocht was man auch pürieren kann und dann wurde eben vor dem würzen etwas weggenommen und für unsere Tochter hergerichtet. Meistens eben Gemüse weil sie kaum etwas anderes gegessen hat und so kamen auch wir mal zu Pastinaken was das absolute Lieblingsgericht unserer Tochter war.
Wenn es mal keine Zeit zum Kochen gab oder wir unterwegs waren griffen wir auch auf Babygläschen zurück. Aber meistens eben nur Gemüse pur und da oft nur die Pastinaken weil sie eine Zeit lang überhaupt nichts anderes gegessen hat.
Ich denke jede Mutter macht sich diese Gedanken und jede findet ihren eigenen Weg. Die einen kochen nur selber die anderen nehmen nur Gläschen und wieder andere, so wie ich, nutzen den Mittelweg. Ich bin aber der Meinung das die Babynahrung heute schon sehr gut kontrolliert wird und das da kaum noch etwas sein kann. Ich weiß wie die Fleischprodukte für Erwachsene kontrolliert werden weil ich in der Verwaltung von so einer Firma gearbeitet habe und dann denke ich dass die Kontrollen für Babygläschen noch genauer sein werden. Ich sehe da also kein Problem.
Ich finde Gläschenkost für das Baby einfach viel zu teuer und auch nicht gerade gut für die sich entwickelten Geschmacksnerven. Das Kind wird schon sehr früh an Fertigkost gewöhnt. Ich habe meine Kinder schon sehr früh vom Tisch mitessen lassen, was wir alle gegessen haben. Ich habe dann eben nicht so gewürzt, wie man es gewohnt war, aber die Erwachsenen konnten ja nachwürzen. Gläschenkost haben meine Kinder dann auch gar nicht gemocht. Sie spuckten es aus, wenn ich doch mal darauf zurückgriff.
Frisches Obst und frisches Gemüse ist gesünder und hat viel mehr Geschmack und meine Kinder haben dann auch, als sie älter wurden nicht gerne Fertigessen gegessen. Außerdem fand ich es immer sehr teuer diese Gläschenkost zu kaufen.
Ich habe oft Gläschen verfüttert, denn ich bin der Meinung Gläschenkost ist weitaus besser kontrolliert als jedweder Biokram den man draussen kaufen kann. Es kommen hierzu auch immer wieder Reportagen im Fernseh wo gezeigt wird, wie beim Thema Bio geschummelt wird.
Ab und an hab ich auch frisch gekocht, dann direkt mehrere Portionen, aber nicht so häufig. Ab einem gewissen Alter hat sie dann bei uns mitgegessen, ich hab ihre Portion mitgekocht und unser Essen dann im Nachhinein gewürzt bzw. verfeinert.
Ich habe damals auch eine Mischung aus beidem gefüttert und war damit eigentlich auch ganz zufrieden. Es ist so, dass ich nicht immer die Zeit hatte, etwas zu kochen, was man dann auch gut pürieren kann und ich hin und wieder auch mit dem Kleinen unterwegs war. Dann habe ich schon mal zu einem Gläschen gegriffen. Dabei handelte es sich aber immer um die Mittagsgläschen. Obstgläschen habe sehr selten gekauft, weil ich finde, dass man das sehr leicht selbst machen kann. Unsere Kinderärztin hatte uns damals schon darauf hingewiesen, dass in diesen Obst-Getreide-Gläschen viel zu wenig Getreide enthalten wäre und das man das doch - wenn möglich - besser selbst machen sollte. Habe ich dann auch so gemacht.
Ich hatte zwar anfangs auch etwas Bedenken wegen der Gläschenkost, weil man eben nie so genau nachvollziehen kann, was da nun genau enthalten ist, aber im Grunde bin ich auch der Meinung, dass diese schon recht gut kontrolliert sind. Dass manche Gläschen Zucker enthalten bzw. auch schon einiges an Salz, finde ich ebenfalls nicht gut und ich habe darauf auch immer sehr stark geachtet. Da muss man eben auch mal ein wenig suchen, aber man wird da auch bei den Fertiggläschen fündig werden. Mein Kleiner hat aber auch sehr früh vom Tisch gegessen. Da muss man mit den Gewürzen ein wenig aufpassen, aber ihm hat es geschmeckt und er hat es auch deutlich lieber gegessen als die Gläschen. Da war er aber auch nach einem Gläschen satt und wollte nicht noch ein weiteres haben
Ohne Kinder zu haben, denke ich, kann ich mir dennoch eine eigene Meinung bilden. Immerhin habe ich es durchaus schon mit Kleinkindern und deren Eltern zu tun gehabt, die für den Nachwuchs natürlich stets das Beste wollen. Ein Teil hat aus Bequemlichkeit und auch aus Zeitgründen eher die Gläschenkost bevorzugt. Ein Teil jedoch hat selbst sich an den Herd gestellt und etwas zubereitet. Dabei war der Großteil, den ich bis dato kannte, auch eher dafür, selbst zu kochen und den Babybrei selbst herzustellen.
Ich denke, das ist auch das Beste, was man tun kann. Bioprodukte würde ich da auch eher bevorzugen und nicht das Billigste vom Billigem nehmen. Damit will ich nun nicht sagen, dass günstige Produkte automatisch schlecht sind, aber schon auch diese konventionell angebauten Nahrungsmittel sind für mich auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Ich würde da auch den heimischen Bioladen bevorzugen oder beispielsweise die Produkte von Demeter kaufen, die hier auch teils im regulären Supermarkt angeboten werden. Kinder kommen bereits früh genug mit irgendwelchen Pestiziden und dergleichen in Verbindung, da muss es nicht schon vom Babyalter an sein.
Ich muss aber zugeben, dass in der Kindertagesstätte, in welcher ich gearbeitet habe und bei der es eine angeschlossene Kinderkrippe war, dass dort frisch gekocht wurde und die Mahlzeiten kaum bis nicht gewürzt waren, aber das Ganze stammte auch nicht aus biologischem Anbau. Ein Vorteil hatte aber diese Krippe, eben das frische Kochen. Solch ein Luxus kann sich selten noch eine Kindertagesstätte oder Krippe leisten, aber ich finde es gut, wenn die Nahrung so ausgerichtet ist.
Wie ich es selbst machen würde, schwierig zu sagen. Bislang habe ich mich eben bei einer Kinderbetreuung danach gerichtet, wie es die Eltern gehandhabt haben und ich denke halt schon, dass ich selbst auch eher was zubereiten würde wollen als denn etwas kaufen würde. Das käme bei mir aber dann auf die neuesten Erkenntnisse an, wenn es denn irgendwann einmal so weit bei mir wäre.
Meine Tochter hat die Gläschen ebenfalls verabscheut sodass ich sie dann auch schnell am Tisch mitessen ließ. Außerdem sind die Preise für so ein Gläschen wirklich unverschämt. So etwas vermag sich doch der Otto- Normalverbraucher niemals.
Ich halte nichts von der Schadstoffpredigt, denn das ist doch alles Humbug. Es sind in allen Nahrungsmitteln Schadstoffe enthalten und ich denke nicht, dass die Gläschen viel gesünder ist. Es ist im Gegenteil, wie eine Vorposterin schon erwähnt hat, nichts anderes als Fertigkost.
Ich finde es spannend zu sehen, dass ich durchaus nicht die einzige mit meinen Bedenken bin und anscheinend im Leben eher die falschen Leute kennen gelernt habe. Bislang kannte ich nur Menschen die extrem auf Gläschenkost fixiert waren und dachte, ich bin eher eine Randerscheinung, wenn ich für meine Kinder zu weiten Teilen selbst gekocht habe. Ich hatte damals, als meine Kinder klein waren auch das große Glück, dass ich in einem Haus mit reichlich Garten gewohnt habe. Mit etwas Vorausplanung war das kein Problem einen Tiefkühlvorrat an weitgehend naturbelassenem Obst und Gemüse anzulegen. Also konnte ich immer ein gutes Gewissen haben, was die Rohstoffe angeht.
Wenn ich auf frei verkäufliches Gemüse und Obst angewiesen gewesen wäre, wäre meine Wahl damals vielleicht doch anders ausgefallen. Und das Problem ist ja eben wirklich, dass man inzwischen weder bei Bioprodukten noch beim Hofverkauf sicher sein kann, dass die Qualität stimmt. Abgesehen davon, dass sich immer noch auch in Muttermilch reichlich Schadstoffe finden, ist es natürlich richtig, so gut wie es geht die Schadstoffbelastung beim Baby einzuschränken. Natürlich sollte man nicht das billigste vom billigen kaufen, aber allein der Preis ist ja auch noch keine Garantie für Schadstoffarmut. Das ist ja das tückische, wenn der Markt und die Preisbildung derart intransparent ist wie heute. Da wird jeglicher Versuch schon zum zumindest teilweisen Scheitern verurteilt.
Auch mir ging es so, dass es nicht ausschließlich durchzuziehen war, immer alles selbst zu kochen. Gerade auf der Reise oder unterwegs ist es unheimlich praktisch, auf Gläschen zurück zu greifen. Allerdings haben auch meine Kinder die Gläschen teilweise strikt verweigert und ich muss gestehen, gerade bei den Mittagsmenüs kann ich das durchaus verstehen, weil selbst der Geruch aus einer schlechten Krankenhausküche durchaus anheimelnder ist, als der Geruch von manchen Gemüse-Fleisch-Menüs.
Was ich heute spannend finde, ist das Testergebnis bei dem großen deutschen Produkttestmagazin, dass gerade die Gläschen von Biokostfirmen aus dem Reformhaus nicht unbedingt die Lorbeeren eingeheimst haben. Da finde ich es schon faszinierend, wie viel ein gutes Image bringt. Ich hatte öfter mal Diskussionen mit anderen Müttern aus meinem Bekanntenkreis, die mir schlicht Vorwürfe machten, weil ich eben nur Gläschen von den althergebrachten Herstellern gekauft habe und nicht extra die Gläschen aus dem Bioladen bezog. Die Testergebnisse geben mir nachträglich recht, dass Bio nicht zwangsläufig besser ist.
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