Wenn Arzt Beschwerden auf Übergewicht und Co schiebt!

vom 22.10.2011, 09:21 Uhr

Ich habe ja Probleme mit der Schilddrüse und wenn ich nicht durch die Symptome und dem Internet selbst darauf gekommen wäre und eine Untersuchung gefordert hätte, wüsste ich es vermutlich noch immer nicht. Denn leider werden viele Beschwerden von Übergewichtigen nicht ernst genommen und es heiß nur das man abnehmen soll. Man wäre wohl nie darauf gekommen das die Beschwerden und das Übergewicht zusammen hängen.

Und das ist nicht nur mir so gegangen sondern auch Bekannten und Verwandten die ein wenig mehr auf der Hüfte haben. Als erstes heißt es immer sofort man hat zu viel Gewicht und das ist der Grund für die ganzen Beschwerden. Es gibt erst gar keine Untersuchung weil die Ursache eh schon fest steht. Bei einer Bekannten hätte das ganze gleich mal dramatisch geendet weil sie wirklich etwas Lebensbedrohliches hatte und es auch nur auf das Übergewicht geschoben wurde.

Sind die Ärzte wirklich so uninteressiert das sie sich für die Patienten keine Zeit mehr nehmen? Ich denke gerade übergewichtige brauchen Unterstützung und Hilfe doch die bekommt man selten. Nur wenn man etwas bezahlt. So war es auch bei einem Arzt wo ich früher mal war. Für alles war das Übergewicht schuld und er hätte da ja so ein tolles Programm das mir helfen sollte das Gewicht los zu werden. Hätte übrigens über 100 Euro im Monat gekostet. Das es gar nicht funktioniert hätte weil meine Schilddrüse es nicht zugelassen hätte war egal. Jetzt geht das Gewicht übrigens ohne irgendwas runter nur weil ich Schilddrüsenhormone nehme. Langsam zwar aber immerhin.

Ist es euch auch schon passiert dass ihr aufgrund von zu viel Gewicht, zu wenig Gewicht oder was auch immer von den Ärzten gar nicht erst richtig untersucht wurdet, sondern alles auf das geschoben wurde. Muss man sich heute wirklich erst selber im Internet die Diagnose raussuchen damit man dann beim Arzt argumentieren kann? Ich weiß ja nicht ob es in der Stadt ein wenig leichter ist, aber hier am Land ist es echt schwer einen Arzt zu finden der die Beschwerden ernst nimmt.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mindestens jeder Dritte Patient der einen Arzt aufsucht leidet an Übergewicht. Und Übergewicht ist tückisch, schränkt die Lebensqualität ein und schadet der Gesundheit. Einfach also, die Schuld aufs Übergewicht zu schieben. Der Arzt hat nicht die Zeit in jedem Fall die nötige Sorgfalt walten zu lassen. Wenn die Ursache der Symptome also scheinbar auf der Hand liegt, wird der Arzt erstmal das als Ursache benennen.

Genauso wie ein Raucher erst Mal den Tipp bekommen wird mit dem Rauchen aufzuhören wenn er andauernd hustet, bekommen Übergewichtige halt die Empfehlung abzunehmen. Der Arzt nimmt immer zuerst das Offensichtlichste an und hat keine Zeit sich um die Eventualitäten zu kümmern.

Genauso wurde mir auch schon der Tipp gegeben meine Schlafstörungen mit Kamillentee zu bekämpfen. Haha, ein Fall für den mentalen Mittelfinger!

In unserem System ist es absolut nötig, dass Jeder sein eigener Arzt ist! Wer keine Ahnung hat, der muss sich auf den Arzt verlassen. Und das heißt im Zweifelsfall: Hundert mal zum Arzt laufen bis der sich die Mühe macht und die Krankheit findet.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne das auch zu gut aus meiner Zeit als Teenager. Da hatte ich auch ein wenig zu viel auf den Rippen - es war jetzt kein massives Übergewicht, aber ich war eben auch nicht wirklich schlank. Ich hatte ziemliche Probleme mit meinen Knien. Die taten sowohl beim Sport aber auch nach langem Stehen immer sehr weh, so dass ich teilweise kaum noch auftreten konnte. Ich bin dann auch zum Orthopäden gegangen, wobei ich hier echt lange auf einen Termin warten musste, da er viel zu tun hatte. Als ich dann endlich meinen Arzttermin hatte, wurde ich auch nicht so wirklich untersucht. Er meinte dann auch, dass ich zu viel Gewicht haben würde und dies dann einfach auf die Knie drückt. Das war es dann auch schon mit der Diagnose.

Ich konnte mir das nicht vorstellen, denn so dick war ich nun wirklich nicht und habe dann auch noch einen Termin beim anderen Orthopäden gemacht. Dieser hat mich dann auch mal geröntgt und da kam dann heraus, dass meine Kniescheiben seit meiner Geburt zu klein sind. Da ich zudem ein Knick-, Senk- und Spreizfuß habe, wird der Druck nicht gleichmäßig verteilt und so rutscht die Kniescheibe immer über den Knochen, woher auch meine Schmerzen kamen. Ich habe dann Einlagen bekommen und seitdem habe ich wirklich kaum noch Schmerzen. Ich finde es auch eine Frechheit, wenn man es sich so leicht macht und einfach alles auf das Übergewicht schiebt. Die meisten Ärzte nehmen sich echt keine Zeit mehr (die Wartezimmer sind eben auch überfüllt) und da muss man echt selbst recherchieren. Finde ich wirklich traurig, aber so ist unser Gesundheitssystem nun mal.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich hab ehrlich gesagt genug von diesen ganzen Schwarzsehern in Deutschland. Niemand wird fair behandelt, Ärzte behandeln einen nicht richtig, Anwälte vertreten einen nur halbherzig und die Frau an der Fleischtheke gibt einem immer nur die trockenen Fleischstücke. Ich wundere mich nur, warum alle solche Probleme haben, mein Freundes-, Bekannten- und Verwandtschaftskreis jedoch keine dieser Probleme kennt - ach richtig, das ist, weil man etwas dagegen tun kann.

Wenn ich zu einem Arzt gehe und der mir keine richtige Diagnose gibt, sondern einen einfach Grund vorwegschiebt, dann häng ich mich nicht an den Bildschirm und fang an verbal zu weinen und mich zu bemitleiden, nein, ich suche mir einen vernünftigen Arzt. Ein Bekannter hatte ein Engegefühl in der Brust und Schmerzen im Bereich des Herzens. Der Arzt untersuchte ihn nicht richtig und schob es auf eine Krankheit, die den Magen überbläht und der dadurch auf das Herz von unten drücken könne (Morbus Roemheld). Ich konnte jedoch keine Luft im Magen tasten bei ihm, also empfahl ich ihm einen anderen, besseren Arzt. Dieser stellte zum Glück noch rechtzeitig fest, dass es eine Angina pectoris ist und schon ziemlich arg.

Welche Lehre schließt man daraus? Nicht alle Ärzte können nichts oder wollen nicht behandeln, man muss einfach nur den richtigen finden. Ich habe sicher sechs oder sieben Ärzte ausprobieren müssen, bis ich einen gefunden habe, der sich Zeit nimmt, auch mal 30 Minuten, wenn es sein muss oder mehr und der sich nicht scheut teure oder aufwendige Untersuchungen durchzuführen. Ich für meinen Teil hatte auch Rückschläge, aber ist man nicht zufrieden muss man eben zu einem der guten Ärzte gehen. PS: Internetdiagnosen sind auf keinen Fall ein Ersatz!

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@benutzer7

Was ist aber wenn es trotzdem keine Ärzte gibt die es wirklich untersuchen wollen? Es ist nicht nur ein Schwarzsehen, es ist wirklich so und wenn du keinen kennst den es so geht dann ist es auch gut so. Ich war zum Beispiel mit den Problemen wie starke Müdigkeit, Depressionen, Kältempfindlichkeit und so weiter und so fort bei einigen Ärzten und keiner hat mir auch annähernd nur die Information gegeben das es mit der Schilddrüse zusammen hängt oder hängen kann. Auch nach zwei Fehlgeburten ist noch keiner auf die Idee gekommen. Das musste ich selber herausfinden und eine Überweisung für ein Fachzentrum von meinem Arzt fast erzwingen, weil die Untersuchung ja unnötig ist. So hatte ich jahrelang Beschwerden, habe zwei Kinder verloren und alles nur weil die Ärzte sich nicht die Mühe machen den Patienten richtig zu untersuchen oder zumindest zu einer richtigen Untersuchung zu überweisen.

Vielleicht hat man in der Stadt mehr Auswahl bei den Ärzten und kann zu mehreren gehen. Ich lebe hier am Land und hier ist es schwierig einen passenden Arzt zu finden. Auch weiß ich nicht ob es in Deutschland möglich ist zu so vielen Ärzten zu gehen wie man möchte, in Österreich hat man nur die Möglichkeit pro Quartal zu einem Hausarzt oder Facharzt (pro Sparte) zu gehen außer man drängt die Krankenkasse die e-card wieder frei zu schalten und das machen sie nicht wirklich gerne, also ist es im Prinzip erst möglich im nächsten Quartal wieder einen neuen Arzt zu besuchen. Außer man bezahlt sich alles selber und das können sich die wenigsten leisten.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Hallo torka, willkommen im Club. Wobei ich tolle Ärzte inzwischen gefunden habe, die eben auch mal vom Übergewicht weggehen und wirklich mal Untersuchungen starten. Das gibt es auch. Allerdings habe ich jetzt nicht so viele gesundheitliche Probleme im Sinne von, dass ich immer krank bin oder so. Ich habe mit zwei Auto-Immun-Erkrankungen nun mal zu tun und diese werden auch gern mal mit herangezogen. Meine Ärzte oder besser meine Hausärztin versucht auch ohne Einbeziehung durch die Vorbelastung, mir zu helfen. Habe ich mir mal den Fuß verknackst, ist eben nicht das Übergewicht schuld, habe ich eine Erkältung oder eine Grippe, ist ebenfalls das Übergewicht nicht daran schuld und so weiter. Das hilft schon ungemein. Auch andere Ärzte, wie mein jetziger Diabetologe schieben nicht alles auf das Übergewicht. Sie nehmen es als Fakt mit hin und bei Krankheiten wird es auch als Ursache betrachtet, aber nicht ausschließlich.

Ich habe es auch schon anders erlebt, sicherlich, aber das sind Ärzte, die ich nur einmal oder zweimal in meinem Leben sehe. Muss ich da öfter hin, würde ich mir so lange einen entsprechenden Arzt suchen. Ich muss aber dahingehend auch gestehen, dass ich da manchmal zu feige bin, weil ich es nun mal auch von anderen wesentlich öfter gehört habe, dass bei ihnen gewisse offensichtliche Fakten als Ursache allen Übels gilt. Das ist nicht nur bei Übergewicht so, auch das Beispiel des Rauchens oder so etwas.

Nicht in Ordnung finde ich es, wenn man eben gleich den Stempel erhält, man sieht und weiß doch selbst, dass man Übergewicht hat und dass einiges leichter oder unbeschwerlicher wäre, wenn eben kein zu viel an Gewicht vorhanden ist. Nur sollte auch ein Arzt wissen, dass es nicht möglich ist, von heute auf morgen eben mal einige überschüssige Pfunde oder Kilos loszuwerden. Selbst mit Wundermittel, die der Arzt einem näher bringen möchte, ist dies nicht zu schaffen und ich denke, das sollte der Arzt an sich ja auch wissen. Dieser Versuch, an irgendwelche Wundermittel zu glauben, war bei mir noch nicht ausprobiert worden, auch der Vorschlag, mich doch einer Operation zu unterziehen, ist an mir vorüber gegangen. Beides sind für mich keine wirklichen Alternativen, davon abgesehen, dass es eben auch mit Auto-Immun-Erkrankungen mehr Komplikationen auftreten sollen.

Ich habe vor Erkennung dieser beiden Krankheiten eine Phase gehabt, in der es mir mehr als dreckig ging, körperlich, aber auch seelisch. Meinen damaligen Hausarzt habe ich darauf angesprochen. Dieser hat es aber auf etwas ganz anderes geschoben und kam nicht mal auf die Idee, ein Blutbild machen zu lassen. Erst nach meinem Umzug, als ich mir einen neuen Arzt gesucht habe, wurde es aufgrund eines Blutbildes erkannt. Mit Beginn der Einnahme von den entsprechenden Hormonen ging es mir schlagartig besser. Zwar hat mein Hausarzt vor dem Umzug da auch nichts auf das Übergewicht geschoben, aber so etwas Lapidares habe ich auch noch nicht gehört.

Ich wohne auch auf dem Land, und dennoch ist zumindest das Hausarzt-Netz recht gut aufgebaut, mit Spezialisten wird es schon schwieriger. Ich muss nun mal alle drei Monate zum Diabetologen gehen und den habe ich schon aus dem Grunde gewechselt, dass er einfach immer unausstehlicher und unsympathischer wurde. Ich habe ihn richtig angemerkt, dass er keine Lust mehr auf mich als Patientin hatte und auch, dass er mir bei meiner Auswahl der Therapie nicht hat helfen können. Es ging damals um das Austesten der Insulinpumpe. Dies hat er bei mir absolut abgelehnt, weil "dicke Diabetiker dann nur noch mehr fressen würden" - mich hat es echt fast vom Stuhl gehauen. Er hat zwar mich nicht direkt angesprochen, aber allein diese Aussage hat mir echt gereicht. Inzwischen habe ich eine solche Pumpe, ich esse weniger, das Gewicht ist etwas weniger und ich habe mehr an Lebensqualität gewonnen.

Noch etwas, was ich selbst noch als ganz wichtig betrachte - sicherlich mögen die meisten Dicken selbst schuld an ihrem Übergewicht sein. Zu viel Essen, Verfügbarkeit von Essen, zu wenig Bewegung und Bequemlichkeit. Das mag ich nicht abstreiten, aber manchmal steckt auch mehr dahinter und ich denke, viele Leute machen es sich zu einfach. Wenn jemand zu viel isst, also mehr, als er eigentlich benötigt, hat das nicht immer der Grund des gut Schmeckens. Ich denke schon, dass man es sich zu einfach ist. Genau wie Abnehmen eine Sucht sein kann, kann Essen auch eine Sucht sein - nur wird hier gern die Disziplin mit in die Pflicht genommen. Das sollte inzwischen auch der Landarzt in der hintersten Ecke in Erfahrung bringen dürfen.

Man müsste also schon schauen, woher das Übergewicht stammt und ob eben nicht noch auch die Hormone eine Teilschuld haben. Das soll keine Ausrede sein, aber ich denke, es liegt schon klar auf der Hand, dass eine Hormonfehlstellung durchaus in Betracht gezogen werden soll und dies dann behoben werden muss. Aber es ist eben einfacher, einen dicken Menschen zu sehen und das Offensichtlichste anzunehmen - zu viel zu sich genommen und zu wenig abgegeben.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe ja Probleme mit der Schilddrüse und wenn ich nicht durch die Symptome und dem Internet selbst darauf gekommen wäre und eine Untersuchung gefordert hätte, wüsste ich es vermutlich noch immer nicht. Denn leider werden viele Beschwerden von Übergewichtigen nicht ernst genommen und es heiß nur das man abnehmen soll. Man wäre wohl nie darauf gekommen das die Beschwerden und das Übergewicht zusammen hängen.


Eigentlich ist der Zusammenhang von Ursache und Wirkung genau anders herum: Wer Probleme mit der Schilddrüse hat, neigt infolgedessen dazu, mehr Gewicht anzusammeln. Aber wenn Übergewicht aus anderen Gründen da ist, dann beeinträchtigt das (außer bei besonders schweren Fällen) nicht die Schilddrüse.

Ich habe keine großen Hemmungen, da einfach zu einem anderen Arzt zu gehen; aber mein derzeitiger Arzt ist selber nicht schlank, ich denke, er würde nicht auf die Idee kommen, irgendwas einfach so aufs Übergewicht zu schieben :) Andererseits kenne ich aber auch Ärzte aus meinem Bekanntenkreis und kann da etwas unbeschwerter herangehen.

Außerdem ist es ja ein Unterschied, ob jemand nur ein paar Kilo zuviel hat oder extrem übergewichtig ist. Richtig schlank sind ja ab einem gewissen Alter nur noch wenige.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir ist es einmal passiert, dass eine Ärztin mir ziemlich unfreundlich klar machte, dass ich doch zu "speckig" wäre. Dabei war ich doch "nur" wegen einer Blasenentzündung dort. Das war im ersten Moment zwar sehr unangenehm für mich (und mir ja auch nicht neu), ABER gleichzeitig ist es zum Glück nicht bei dieser "Diagnose" geblieben, sondern ich habe gleich eine Überweisung zum Schilddrüsenarzt bekommen und außerdem wurde ein Abdomen-CT gemacht. Ihr Verdacht lag auf Schilddrüsenunterfunktion und eventuell Fettleber. Es stellte sich heraus, dass meine Schilddrüse tatsächlich etwas vergrößert ist, aber eine Fettleber hatte ich zum Glück wirklich nicht - stattdessen wurde eine kleine Zyste festgestellt, die aber nicht weiter gefährlich ist.

Obwohl die Ärztin im ersten Augenblick vor allem nur auf meinem Gewicht als Ursache allen Übels herumritt, ist sie glücklicherweise aber einen Schritt weiter gegangen und hat mir in gewisser Weise auch geholfen, dass da ein Schalter in meinem Kopf umgelegt wurde. Von den ca. 20-25 kg zu viel, sind mittlerweile fast 16 kg durch Sport und gesündere Ernährung runter. Ich weiß nicht, ob ich das ohne diese Ärztin, die mir so vor den Kopf stieß, so weit gebracht hätte.

Das Interessante an der Sache ist auch, dass ich zu der Gruppe Übergewichtiger gehöre, bei denen das "aufs Gewicht schieben" einfach zugetroffen hat. Ich bin seit dem Jahr, in dem ich nun anders/bewusster lebe, kein einziges Mal krank gewesen (sonst hätte ich bestimmt schon 3-4 Mal flach gelegen) und fühle mich einfach gesünder.

Wahrscheinlich sehen die Ärzte hierzulande einfach zu viele Fälle, in denen das Übergewicht der Patienten nun mal eine große Rolle in deren Krankheitsgeschichte spielt. Wenn man sich aber schlichtweg belächelt und schlecht behandelt fühlt, dann wäre ein Arztwechsel wohl die einzige Alternative.

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» Kaethe » Beiträge: 309 » Talkpoints: 48,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das sehr gut und darüber habe ich hier auch berichtet Beschwerden passen nicht zu Untersuchungsergebnissen . Der Internist, der meine Venentätigkeit in den Beinen messen sollte, meinte ohne mich irgendwie groß anzusehen, dass ich zu fett wäre und es kein Wunder wäre, wenn die Beine auch fett wären. Dass es Wassereinlagerungen sind hat er einfach zur Seite geschoben und die Dellen, die man drücken konnte hat er nicht beachtet. Er meinte, dass es Fett ist.

Mittlerweile ist bei mir auch eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt worden und meine Beine sind wieder so, dass man Knie und Knöchel erkennen kann. Das konnte man nämlich nicht, als ich bei diesem Internisten war. Dieser Arzt ist für mich kein Arzt, den man ernst nehmen sollte. Als ich meinem Hausarzt von ihm berichtete, meinte er, dass er sich schon gedacht hat, dass dieser Internist nicht mein Freund werden würde. Aber er ist der einzige Arzt in der Umgebung, der diese Untersuchung machen kann.

Ich muss sagen, dass ich in letzter Zeit von einigen Ärzten nicht ernst genommen wurde und es auch wochenlang gedauert hat, ehe bei mir dann endlich die Schilddrüsenerkrankung festgestellt wurde. Es ist schade. Aber ich denke, dass die Ärzte die Patienten einfach nicht mehr ernst nehmen. Früher waren die Ärzte gründlicher und hatten auch ohne den Fortschritt von heute mehr Untersuchungsmöglichkeiten in der Praxis. Sie brauchten nicht ständig hin und herüberweisen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das Problem ist sicherlich, dass viele Erkrankungen einfach tatsächlich auf das Übergewicht zurückzuführen sind. Und gerade bei Hüftproblemen liegt das ja auf der Hand. Eine Abnahme kann in vielen Fällen wirklich eine Besserung schaffen. Bedenken muss man einfach auch, dass man sich selbst natürlich einschränkt, wenn man so massiv viel Gewicht zu tragen hat. Was aber viele wirklich nicht bedenken ist, dass es auch anders herum geht und man aufgrund einer Erkrankung zu viel zunimmt. Man denke nur mal daran, dass man sich wesentlich weniger bewegen kann, wenn man Knieprobleme hat und das zieht meistens auch schon eine Zunahme nach sich.

Natürlich wird das dann anders herum ausgelegt und die Knieprobleme sind selbstverständlich durch das Übergewicht gekommen und nicht anders herum. Da ist eine anständige Anamnese einfach wichtig, wo man angibt, in welcher Reihenfolge sich was zugetragen hat. Ansonsten sollte man als Patient penetrant auf Untersuchungen bestehen und notfalls auch mehrere Ärzte abklappern. Sicherlich scheuen sich noch zu viele Ärzte davor, einfach teure Untersuchungen zu veranlassen, wenn es am Ende am Übergewicht liegen sollte. Ärzte müssen schon auch rechtfertigen, wieso sie ein MRT zum Beispiel für notwendig halten. Das weiß man als Patient natürlich nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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