Wir streiten wer mehr arbeitet?

Diese lustige Streiterei zwischen euch finde ich ziemlich überflüssig und albern. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es hier lediglich um drei Stunden mehr pro Woche geht und dass ihr beide in einer Ausbildung mit scheinbar geregelten Arbeitszeiten seid, ist das ein Gejammer auf hohem Niveau. Dazu kommt noch, dass ihr einfach zwei verschiedene Menschen seid und man vielleicht auch eure Tätigkeiten nicht direkt miteinander vergleichen kann. Dazu kommen dann noch die unterschiedlichen Arbeitszeiten grundsätzlich. Wenn es nun so wäre, dass einer von euch eine 35- oder 40-Stunden-Woche in einem lockeren Job bei freier Zeiteinteilung hat, während der andere durch Überstunden und lange Wochenenddienste praktisch zehn oder zwanzig Stunden mehr pro Woche in einem anspruchsvollen Beruf ableistet, könnte ich eure Diskussion noch verstehen. Ihr beide arbeitet aber praktisch gleich viel und ich finde es übertrieben, dass du so tust, als hättest du so viel mehr zu tun als deine Freundin. Das ist nun nicht der Fall.

Du hast ja scheinbar recht angenehme Arbeitszeiten und arbeitest neun Stunden am Tag. Deine Freundin hingegen hat zwar an manchen Tagen früher frei, allerdings muss sie dienstags sogar elf Stunden arbeiten. Hat sie wenigstens an diesem Tag das Recht, total fertig zu sein? Je nach Job könnte man das doch sehr gut verstehen. Du solltest auch nicht nur auf tatsächlich abgeleisteten Stunden schauen. Hat deine Freundin vielleicht einen anspruchsvolleren oder körperlich anstrengenderen Job als du? Muss sie vielleicht pendeln? Es mag auch sein, dass ihr das frühe Aufstehen Probleme bereitet. Du steckst nicht in ihrer Haut und kannst dir daher kein Urteil über ihr Befinden erlauben.

So ein dauerndes Gejammer über den Job würde mir allerdings dennoch nach einiger Zeit ziemlich auf den Zeiger gehen. Man kann natürlich mal sagen, dass es besonders stressig war. Ich fand meine Ausbildung auch richtig stressig, vor allem weil ich noch täglich mindestens zwei, sehr oft aber auch drei bis vier Stunden auf der Autobahn oder schlimmstenfalls in der Bahn verbracht habe. Das hat mich ziemlich geschlaucht und danach wollte ich auch nur noch meine Ruhe haben. Ich habe meinen damaligen Freund nicht dauernd damit genervt, dass mein Tag wieder lästig war. Die Arbeit selbst war natürlich nicht anspruchsvoll, denn es handelte sich auch nur um eine handwerkliche Ausbildung, allerdings war es einfach das ganze Drumherum, das mich an manchen Tagen echt geschafft hat. Das muss man aber nicht dauernd artikulieren. Als Partner würde mich das selbst ja auch nerven und ich finde, dass man auch andere Themen miteinander haben sollte, als sich nur über den stressigen Job auszutauschen. Das kann mal ein Thema sein, wäre es ein Dauerzustand, würde ich wohl auch nicht mehr hinhören.

Ich habe einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht mit jemandem, der einen einfachen Aushilfsjob in einem dieser Fast-Food-Läden hatte. Er erzählte mir auch immer, wie stressig und grausam dieser Job sei und welche Höchstleistungen er Tag für Tag erbringen müsse. Das fand ich auch gnadenlos übertrieben, allerdings nutzt sich so ein Gejammer dann auch mit der Zeit ab und geht an der einen Seite rein und an der anderen Seite wieder raus. Wem der Job über den Kopf wächst, muss sich überlegen, ob er etwas anderes macht. Falls deine Freundin aber ihren Wunschberuf in einem angenehmen Unternehmen gefunden hat und dennoch immer ziemlich fertig und gestresst ist, würde ich das an deiner Stelle alles nicht mehr so ernst nehmen und sie reden lassen. Sich über solche Albernheiten zu streiten, ist doch ziemlich kindisch.

Warum streitet oder diskutiert ihr überhaupt darüber? Meiner Meinung nach hat jeder ein anderes Empfinden, wie schwer oder anstrengend etwas für ihn ist. So ähnlich wird es euch auch gehen. Dabei ist völlig egal, wer von euch beiden mehr Stunden arbeitet, es kann trotzdem anstrengend sein! Du hast kein Mitgefühl verdient, genauso wenig wie sie. Ihr solltet lieber beide Rücksicht aufeinander nehmen, so wie es in einer normalen Beziehung richtig wäre.

Mein Exfreund ist Handwerker und fing immer um 7 Uhr an, dafür hatte er aber auch schon um 15:15 Uhr Feierabend. Ich arbeite im Büro, fing meistens erst um 8 Uhr an und war auch dafür wesentlich später zu Hause, manchmal erst um 18 oder 19 Uhr. Dennoch war er der Meinung, seine Arbeit sei wesentlich schwerer wie meine, weil körperliche Arbeit ja deutlich anstrengender wäre. Ich habe mich immer darüber geärgert, dass er der Meinung war, dass geistige Arbeit gar nicht anstrengend sein kann. Heute würde ich mich darüber nicht mehr aufregen, weil ich einfach weiß, dass man das nicht miteinander vergleichen kann. Aber ein Partner, der nicht einsehen will, dass das so ist, wäre bei mir künftig unten durch.

Du solltest ihr nichts beibringen, du solltest einfach akzeptieren, dass sie es so sieht. Versuche lieber zu erreichen, dass ihr beide euch darauf einigt, dass ihr beide anstrengende Arbeit macht und es für euch beide entsprechend erholsam am Wochenende sein sollte. Ihr könnt eure Tätigkeiten ohnehin nicht miteinander vergleichen.

Eine Aufrechnung der Tätigkeiten funktioniert nicht. Das versucht mein Mann auch immer, funktioniert bei mir aber nicht . Mein Mann geht zwar Vollzeit arbeiten, im Durchschnitt eine 50 Stundenwoche, und ich nur Minijob mit ca. 20 Stundenwoche. Ich habe aber noch die Kinder und den Haushalt und den Schreibkram an der Backe. Und das ist das was mein Mann ganz gerne übersieht. Er ist dann immer der Meinung das seine Tage anstrengender sind als meine. Ich glaube darüber zu streiten lohnt nicht, geniesst lieber Eure freie gemeinsame Zeit ohne Streit miteinander.

Ich finde euren Streit über eure Arbeitszeiten nicht lustig, sondern dumm, albern und vor allem kindisch. Man kann doch nicht sagen, wer den anstrengenderen Arbeitstag hat und vor allem lässt sich das nicht nur an den Arbeitszeiten festmachen. Es kommt schließlich auch auf die Art der Arbeit an. Körperliche Arbeit ist sicherlich sehr anstrengend, aber auch eine Bürotätigkeit kann durchaus anspruchsvoll sein und schlauchen. Was habt ihr überhaupt davon, wenn nun einer nachweislich anstrengender arbeitet? Ihr solltet euch gegenseitig unterstützen und nicht die Arbeit des anderen herabreden und schlecht machen, wie ihr es derzeit tut.

Also warum es Streit gibt kann ich nicht verstehen. Man kann die Arbeit ja nicht miteinander vergleichen und ob es anstrengend ist oder nicht hängt von der Person ab, nicht von der Arbeit. Für den einen ist der Job anstrengend für den anderen wie eine Pause. Wieso solltest du Mitgefühl bekommen. Verstehe ich nicht so ganz. Jeder arbeitet hart und der eine ist mehr geschlaucht als der andere. Vielleicht solltest du auch mehr jammern, vielleicht bekommst du dann das Mitgefühl.

Es geht doch nicht darum wer mehr arbeitet, sondern wer mehr gestresst ist. Und nach deiner Beschreibung ist das deine Freundin. Also mal am Wochenende um sie kümmern ist doch nicht schlimm.

Tja es kommt gar nicht auf die Stunden an, sondern auf die Arbeit. Die Arbeit die ich in der Stoßdämpferfabrik gemacht habe, war mit Sicherheit viel viel schwerer als die Arbeit meiner Freundin im Kindergarten (Mal ganz davon abgesehen das ich 10 Wochenstunden mehr gearbeitet hab). Handkommissionierung ist viel härter als Büroarbeit. Bundeswehr nach dem Grundwehrdienst weniger Arbeit als alle anderen Jobs im nicht-öffentlichem Dienst. Im Grundwehrdienst härter aber auch geiler als die meisten anderen Jobs. Egal was ihr sagt, ich hab Alles schon gemacht und weiß es! Körperliche Arbeit ist schwerer als geistige!

Klar ist geistige Arbeit auch Stress. Aber wenn mir Einer erzählt seine Büroarbeit sei härter als die Jobs die ich alle hinter mir hab, dann soll er die mal machen! Ich bin jetzt im telefonischem Kundendienst - traditionell einer der Bürojobs mit hohem Stresslevel - aber ich bin sowas von dankbar dafür, obwohl ich täglich 4 Stunden mit der Bahn fahren muss! Mir tut jeder Leid der schwer körperlich arbeiten muss. Elektriker müssen dies z.B. in der Regel nicht (hab Praktika in dem Bereich gemacht und mir die Unternehmen angeguckt) - diese Handwerker würde ich auch nicht bemitleiden. Wer geistig arbeitet hats besser!

Schön dass ihr eure gemeinsame, freie Zeit nach einer anstrengenden Arbeitswoche damit verbringt, euch über so alberne Dinge zu streiten. Wenn du nicht einsiehst, dass sie denkt ihre Arbeitswoche sei anstrengender, wieso sollte sie dann einsehen dass du darauf bestehst, deine sei ja viel schlimmer? Wie schon vor mir geschrieben wurde ist jede Arbeit irgendwie anstrengend und jeder empfindet das auch anders. Ich kann natürlich sagen, dass meine Arbeit anstrengend ist, weiß doch aber dann nicht, wie es ist in einem anderen Job zu arbeiten.

Es ist doch auch total normal, dass man mal ein wenig jammert, wenn besonders viel los war oder man einen nicht so guten Tag erwischt hat. Ich denke für die meisten Menschen bedeutet Arbeit durchaus Anstrengung, egal welchen Beruf sie ausüben. Wenn deine Freundin nun meint, das ganze Wochenende jammern zu müssen, würde ich da ehrlich gesagt gar nicht großartig darauf eingehen. Man kann doch einmal über die Arbeitswoche sprechen, ein wenig klagen wie anstrengend es doch (bei beiden!) war und dann das Wochenende geniessen.

Ich würde mich ehrlich gesagt auch aufregen, wenn mein Freund mir erzählen würde, dass er doch viel mehr arbeitet und es bei ihm ja viel stressiger ist und mir quasi damit sagt, dass mein Job "pillepalle" ist; und das nur wegen 3 Stunden mehr in der Woche.

Ich persönlich empfinde deine Arbeitszeiten ja auch als wesentlich angenehmer als die deiner Freundin. Ich bin absolut kein Morgenmensch und wenn ich die ganze Woche über meinem Empfinden nach mitten in der Nacht aufstehen muss, bin ich am Freitag auch sehr reif für das Wochenende. Wenn ich Abends lange arbeiten muss macht mir das hingegen wesentlich weniger aus, da ich dann eh am kreativsten und am produktivsten bin.

Von daher kann ich deine Freundin schon verstehen, aber gleichzeitig zeigt mein Beispiel doch auch, wie subjektiv das alles ist. Denn es gibt sicher auch genug Leute, die lieber möglichst früh mit der Arbeit anfangen um noch etwas vom Tag zu haben. Und die empfinden es dann als stressig, wenn sie im Winter erst nach Hause kommen, wenn es draußen schon dunkel ist.

Vielleicht ist es so, dass ich es ein wenig besser habe, weil ich morgens ein bis zwei Stunden länger schlafen kann. Ich bin ebenfalls niemand, der morgens total fit ist. Allerdings kann man sich daran meiner Meinung nach gewöhnen. Ich finde es besser, wenn man früher anfängt und dann auch früher aufhört zu arbeiten. Wenn ich nach hause komme ist es meistens schon halb 7. Dann kann ich eigentlich nicht mehr viel unternehmen.

Weshalb wir uns darüber ständig streiten kann ich leider auch nicht genau sagen. Es ist einfach so, dass wir beide eben erst seit einem Jahr arbeiten. Uns beiden war die Schulzeit früher natürlich lieber. Diese Zeit vermisst man natürlich gerade am Anfang der Ausbildung sehr, da man sich erst einmal an die vielen Stunden in der Woche gewöhnen muss.

Ich arbeite einfach viel mehr als meine Freundin. Bei mir wird es sogar von der Arbeitszeit abgezogen, wenn ich eine rauchen gehe. Bei meiner Freundin hingegen wird das alles nicht so ernst gesehen. Sie hat außerdem eine Gleitzeit. Also müsste sie ja auch nicht so früh anfangen, wenn sie es so schlimm fände. Sie selbst sagt, dass sie dann eben nichts vom Tag hat und es ihr so lieber ist. Aber wieso versteht sie nicht, dass es mir dann so geht? Ich muss so spät anfangen, auch wenn ich gerne früher beginnen würde.

Wir diskutieren halt immer wieder darüber. Meine Freundin ist halt der Ansicht, dass sie viel mehr arbeiten würde. Sie ist dann immer so verspannt und braucht erst einmal eine Massage. Sie hat nicht nur kürzere Arbeitszeiten, sie bewegt sich auch viel mehr. Sie macht eine Ausbildung zu Immobilienkauffrau, bei der sie auch viel Abwechslung hat. Ich hingegen sitze täglich 9 Stunden vor dem Computer. Deshalb bin ich eigentlich am Wochenende mindestens genau so verspannt und könnte auch hin und wieder mal eine Massage gebrauchen.

Wenn ich hier ständig von dir lese, hennessy221, dass du mehr arbeitest als deine Freundin, dann muss ich sagen, stehen mir die Nackenhaare hoch. Nur weil du erst später nach hause kommst? Dafür darfst du länger schlafen. Nur, weil du meinst, dass du mehr in der Firma arbeiten muss und die Raucherpausen abgezogen bekommst? Wer sagt dir denn, dass deine Freundin nicht viel härter arbeitet. Deine Aussage klingt so egoistisch.

Man kann einfach nicht sagen, dass der eine mehr arbeitet als der andere, weil es eben nicht exakt die gleiche Arbeit ist. Ich finde es einfach anmaßend überhaupt zu behaupten, dass man härter und mehr arbeitet und ich finde es kindisch darüber zu diskutieren. Ich habe weiter oben schon einmal geschrieben, dass ihr euch und eure Arbeit gegenseitig respektieren sollt. So kann es jedenfalls nur nach hinten los gehen.