Beschäftigung in öffentlichen Verkehrsmitteln

Ich bin in meiner Schulzeit viel mit Bus und Bahn gefahren und war jeden Tag auch gut ein bis zwei Stunden unterwegs. Meistens habe ich eine Runde gelernt oder ein Buch gelesen. Teilweise habe ich auch einfach nur eine Runde geschlafen oder vor mich hin geträumt. Auch habe ich oft gerne Musik gehört oder mit dem Laptop gearbeitet.

Wir fahren eher selten mit Bus und Bahn und nehmen außer wenn wir mit den Kindern fahren keine zusätzlichen Beschäftigungsmaterialien mit. Ich schaue mir dann meistens die Gegend an oder träume ein wenig vor mir hin. Wenn wir etwas länger mit Kindern unterwegs sind dann nehmen wir Bücher und Zeitschriften mit, damit es ihnen nicht so langweilig wird.

Ich habe immer ein Buch und einen iPod dabei, denn es kommt ja immer mal wieder vor, dass man auf irgendwas warten muss und ich hasse es dann, wenn ich gar nichts zu tun habe und nur untätig herumstehen oder herumsitzen muss. Wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin greife ich dann einfach auf diese Sachen zurück. Wenn ich eine längere Bahnfahrt vor mir habe suche ich meistens schon ein Buch extra dafür heraus und wenn ich gleich Morgens aufbreche kommt auch noch die Tageszeitung mit ins Gepäck.

Als ich früher noch täglich mit der Straßenbahn zur Uni gefahren bin, habe ich auch meistens etwas für die Uni gelesen oder etwas gelernt. Ich kann Umgebungsgeräusche beim Lesen recht gut ignorieren und fand die Zeit in der Bahn auch deshalb sehr gut zum Lernen, weil ich dabei eben nicht von anderen Büchern, Fernseher, Computer etc. abgelenkt werden konnte, weil ich das alles natürlich nicht dabei hatte.

Ich bin zwar so gut wie nie mit dem Bus oder der Bahn unterwegs, aber wenn, dann höre ich in den meisten Fällen Musik. Das kann man immer und überall machen und man kriegt dadurch gut die Zeit rum. Ansonsten lese ich auch sehr gerne Bücher. Das kann ich aber nur machen, wenn das öffentliche Verkehrsmittel größtenteils auch gradeaus fährt und nicht ständig von rechts nach links schwankt, weil mir sonst schlecht wird. Ansonsten könnte man doch auch, wenn man zum Beispiel mit einem Freund oder einer Freundin fährt, sich mit diesem unterhalten und so die Zeit vertreiben. Außerdem könnte man dann auch ein Gesellschaftsspiel spielen.

Ich pendele jeden Tag in der Woche zu meiner Arbeitsstelle, immer eine halbe Stunde hin und eine halbe Stunde zurück. Alles mit der Bahn. Zur Berufsschule brauche ich sogar eine Stunde pro Weg. Wenn man sich dabei nicht beschäftigt, kann die Zeit endlos werden. Ich habe immer mein Handy dabei. Das kann ich dann nutzen, um kleine Spiele zu spielen, um Musik zu hören, zu telefonieren oder um im Internet zu surfen. Ansonsten nehme ich auch mal gern eine Zeitschrift mit.

Als ich früher noch viel mit dem Zug gefahren bin, hatte ich immer meinen Discman dabei und meine Hauptbeschäftigung bestand darin, Musik zu hören und nachzudenken. Ich empfand das immer als ganz angenehm, weil diese Zeiten des Tages für mich eine gute Möglichkeit waren, mal in Ruhe alles auf mich einwirken oder von mir abfallen zu lassen. Selten habe ich im Zug auch mal einen Brief geschrieben, allerdings aber auch dann nur mit entsprechender Musik. Zu telefonieren, wäre für mich übrigens weder damals noch heute in Betracht gekommen, weil ich es selbst nicht sonderlich mag, mit jemanden, der sich seinerseits in einem öffentlichen Verkehrsmittel befindet, zu telefonieren. In solchen Fällen erlebe ich viel zu häufig Störungen, entsprechende Lautstärken im Hintergrund oder gar komplette Netzausfälle, die ein Telefonat erheblich erschweren, was mir dann wiederum nicht ansatzweise Spaß macht.

Zu Zeiten, in denen ich noch mit dem Bus von der Schule nach Hause gefahren bin, war meine Fahrtdauer nur jeweils so kurz, dass ich mich nicht wirklich beschäftigen musste. Ich habe in dieser Zeit entweder aus dem Fenster gesehen und meine Gedanken kreisen lassen oder mich mit jemandem unterhalten, den ich kannte. Häufig waren Freunde aus derselben Wohngegend zur selben Zeit im Bus unterwegs und insofern waren Unterhaltungen nicht selten.

Die andere Alternative, die ich mir heutzutage vorstellen könnte, wäre das Lesen einer Zeitschrift oder eines Buches, ich denke, damit könnte ich mich auf einer längeren Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, egal, welcher Art genau, gut beschäftigen. Dinge, die irgendwie mit Lautstärke verbunden sind, also auch Telefongespräche mit Freunden, kommen nach wie vor nicht in Betracht. Musik hören würde ich vermutlich auch hin und wieder, diesmal aber mit meinem Handy und den entsprechenden Kopfhörern. Insofern hätte ich dann auch die Möglichkeit, hin und wieder kurz ins Internet zu gehen, ohne gleich ein Notebook mitführen oder auspacken zu müssen, das wäre mir doch deutlich zu umständlich und unkomfortabel.

Unterhaltungen ziehe ich aber immer noch allen anderen Beschäftigungsmöglichkeiten vor, wenn ich heutzutage irgendwelche Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehme. Da dies nur noch in Betracht kommt, wenn ich verreise und ich dann ohnehin nicht alleine unterwegs bin, ist es also mittlerweile auch häufig der Fall, dass ich mich mit meiner Begleitung unterhalte, während wir die jeweilige Fahrt unternehmen. Wenn ich mit Begleitung unterwegs bin, käme es für mich allerdings auch aus Gründen der Höflichkeit nicht wirklich in Frage, mich anderweitig alleine zu beschäftigen.

Notgedrungen bin ich derzeitig auch viel in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Die Zeit wird mir aber nicht lang, meistens höre ich meine Musik und surfe gleichzeitig im Internet wenn die Verbindung nicht zu schlecht ist, die Flat-Rate und mein Smartphone machen es möglich. Es ist schon eher so dass die Zeit schnell schon wieder ran ist und ich alles wieder einpacken muss weil die Zeit zum Umsteigen kommt.

Ich fahre zeitweise auch mit der Bahn, zum Beispiel wenn ich an Tagen mit wenigen Veranstaltungen mal Park&Ride mache, um zur Uni zu gelangen. Für mich ist das die stressigste Form der Fortbewegung, wobei dies Busse, Züge und sonstige Bahnen einschließt. Daher kann ich auch oft nicht so viel machen, wenn ich mit der Bahn unterwegs bin, zumindest dann nicht, wenn es relativ voll ist. Ich habe selten das Glück, dass die Bahn leer ist oder nur mit ruhigen Leuten besetzt ist, die sich vernünftig benehmen können. Meistens sind immer irgendwelche lauten Deppen dabei, die es mir zum Beispiel unmöglich machen, in der Bahn zu lernen. Mal abgesehen davon, dass es in der zweiten Klasse der Regionalzüge ziemlich unbequem zugeht und es nicht einmal einen kleinen Tisch gibt, auf den man ein schweres Lehrbuch legen kann, stört mich in erster Linie der Lärmpegel. Es gibt immer wieder seltsame und rücksichtslose Leute, die ihren MP3-Player so laut betreiben, dass selbst die Nachbarn den Schrott mitanhören müssen. Dazu kommen noch erwachsene Spielkinder mit lauten Kinderspielzeugen (Gameboy und Co.) und schreiende Schul- und Kleinkinder. Auch wenn ich die knapp 30 Minuten vom Park&Ride-Bahnhof bis zum Studienort gerne mal etwas vernünftiges lesen würde, wäre dies also allein durch diese Krachmacher meistens nicht möglich.

Ich lese manchmal dennoch in der Bahn, allerdings läuft das dann auf eher triviale Sachen hinaus, wie zum Beispiel Thriller und Krimis, aber definitiv kein Lehrbuch. Wenn ich weiß, dass ich in der nächsten Zeit öfter mal die Bahn nutze, hebe ich mir für diesen Zweck auch Taschenbücher oder kleinere Hardcover-Bücher auf, um keine großen und schweren Bücher mitzuschleppen. Ein kleineres Buch beziehungsweise Taschenbücher im Allgemeinen kann man auch gut im stehen lesen. Wenn ich also keinen Sitzplatz bekomme, ist dies für mich kein Grund, auf mein Buch zu verzichten. Wenn es sehr voll ist, und das ist oft der Fall, stelle ich mich meistens an der Tür in die Ecke, so dass ich mich dort anlehnen und lesen kann. Es würde mich total langweilen, einfach nur "nichts" zu machen und dort stumpf 25 Minuten in der Bahn zu stehen.

Ich habe auch manchmal mein Netbook dabei. Wenn es wirklich sehr ruhig in der Bahn ist, schaue ich mir dann auch schon mal Vorlesungsunterlagen an. Allerdings dürfen diese auch nicht zu komplex sein, sondern es muss sich um Stoff aus Fächern handeln, die tendenziell einfacher zu verstehen sind und bei denen es keine zu komplexen Zusammenhänge gibt. Das könnte ich in der Bahn nicht erfassen. Ich habe auch schon in der Bahn einzelne Threads für dieses Forum vorgeschrieben, wenn mich ein bestimmtes Thema gerade gefesselt hat und ich dazu einen eigenen Thread eröffnen wollte. Videos würde ich mir am Netbook nicht anschauen, da mir das zu wenig Beschäftigung wäre. Ich schaue mir auch zu hause nie einfach nur Videos an, sondern mache immer noch etwas nebenbei.

Da ich kein Handy besitze, entfällt das Telefonieren für mich. Allerdings würde ich das ohnehin nicht machen, weil ich das sehr peinlich bis unverschämt finde, die ganze Zeit einen Waggon mit fremden Menschen mit seinen Nichtigkeiten zu unterhalten. Ich erlebe auch häufiger Leute, die sich die Zeit mit telefonieren vertreiben, in 99 Prozent der Fälle sind das aber Gespräche, die nur um des Gesprächs willen geführt werden und die man sich daher ohnehin sparen kann, weil sie keinen Sinn machen. Damit könnte ich mir die Bahnfahrt nicht angenehmer gestalten.

So abwechslungsreich ist die Beschäftigung in Bussen und Bahnen nicht. Meist träume ich vor mich hin, schaue mir die Menschen an, überlege was sie so machen berufsmäßig, warum sie sich so schick machen oder so unvorteilhaft kleiden. Ich höre notgedrungen ihre laut geführten Handy Telefonate und denke in den meisten Fällen, dass diese Anrufe nervig, sinnlos und dumm sind und nur aus der Langeweile heraus getätigt werden. So geht das meistens im Bus. In der Bahn ist weniger Betrieb. Da sitzen die Reisenden und starren zum Fenster hinaus. Andere packen sich ihr Butterbrot aus und beginnen zu essen. Ich versuche dann zu ergründen, was sie wohl auf dem Butterbrot haben. Ich sehe mir ihre Schuhe an und denke. dass die auch mal wieder geputzt werden könnten. Ein Buch oder eine Zeitschrift lese ich nicht gerne unterwegs. Was ich dann schon einmal mache ist, dass ich rätsele, und zwar Sudoku.

Bei mir kommt es drauf an ob ich alleine Bus und Bahn fahre oder mit meinen Sohn. Fahre ich alleine Bus oder Bahn lese ich meistens ein Buch oder beobachte die Menschen. Bei den beobachten der Menschen ist mir aufgefallen, dass immer die gleichen Schüler morgens früh merken, dass sie nicht ihre Hausaufgaben gemacht haben. Und nun auf den letzten Drücker sie machen und ganz hektisch werden.

Wenn ich aber mit meinen Sohn Bus oder Bahn fahre mache ich andere Sachen. Entweder reden wir darüber was wir diesen Tag alles machen müssen oder wir machen Spiele. Ein Spiel ist zum Beispiel "ich sehe was, was du nicht siehst...." Dadurch vergeht die Zeit im Flug und meinen Sohn wird es nicht langweilig.