Neue Haltbarkeitshinweise auf Lebensmittel- wirklich erforde
Seit Tagen geistern ja schon wieder neue Pläne des Verbraucherministeriums durch die Presse weil man meint dass in Deutschland zu viele Lebensmittel weggeworfen werden weil die Verbraucher zu wenig über die Unterschiede von Mindesthaltbarkeitsdatum und dem absoluten Verfallsdatum „zu verbrauchen bis“ aufgeklärt sind. Ersetzt werden soll es nach bisherigen Erkenntnissen durch das englische „best before“. Mal abgesehen davon dass der Aufdruck eines englischen Begriffes nicht gerade glücklich gewählt es weil damit noch weniger Leute als bisher etwas anfangen können und wir eigentlich auch schon genug englische Wörter in unserem allgemeinen Sprachgebrauch haben, aber so kann ich mir doch nicht richtig vorstellen dass wirklich so viele Lebensmittel weggeworfen werden wie vermutet wird. Man geht von mindestens 250 Kilogramm Lebensmittel pro Person, nicht Haushalt, im Jahr aus. Das ist ja fast ein Kilogramm am Tag, das glaube ich einfach nicht.
Ich weiß dass es hier schon etliche Themen zur Lebensmittelverschwendung und der Mindesthaltbarkeit gibt, aber mich würde wirklich einmal konkret interessieren wie hoch ihr euren Anteil daran im Monat einschätzt. Aber um vergleichen zu können, bitte die Einschätzungen pro Person machen.
Ich bin mir aber nicht sicher was nun alles für die Politiker zum Wegwerfen von Lebensmittel zählt. Ich als Gartenbesitzer habe im Oktober ungefähr zwei Zentner Äpfel und Birnen auf den Komposthaufen geworfen weil das Fallobst niemand haben wollte. Auch Tragen meine Tomaten, Zucchini und Gurken den ganzen Sommer über mehr als ich wirklich verbrauchen kann. Auch hier wandert ein Teil regelmäßig auf den Kompost. Ich würde also vorschlagen den wirklich nur gekauften Anteil der weggeworfenen Lebensmittel einzuschätzen.
Wenn ich da von mir ausgehe dann würde ich sagen dass es höchstens ein Kilogramm im Monat ist. Das sind aber vorrangig Teile von Lebensmitteln die niemand essen möchte wie zum Beispiel die trockenen Ränder vom Kuchen oder die Gurkenzipfel, manchmal kommt noch trocken gewordenes und vergessenes Knabberzeug dazu, aber das ist wirklich selten. Brot und Wurst wird bei uns nicht weggeworfen weil wir die Rationen genau berechnet haben und Essensreste gibt es auch nicht. Es ist auch eher selten dass mal ein kleines Stück Pizza im Backofen vergessen wurde. Ich würde also sagen dass ein Kilogramm im Monat pro Person schon eher hoch gegriffen ist. Es kann natürlich sein dass bei der Einschätzung unseres Verbraucherministeriums die nicht verkauften Bestände der Supermärkte mit in ihre Berechnungen einbezogen haben könnte, aber da wäre dann die bessere Verbraucheraufklärung der falsche Ansatz um das Problem zu beseitigen.
Die angegebenen 250 Kg pro Person und Jahr sind ja zunächst pro Tag nicht ein Kilogramm sondern etwa 650 Gramm. Und das halte ich schon für sehr realistisch. Denn es geht ja nicht nur um das Verschwenden von unbenutzten bzw. frischen Lebensmitteln. Wenn nämlich noch die Speisereste genommen werden (also was übrig bleibt, sowohl auf den Tellern als auch im Topf), dann kommt die Menge schon locker hin.
Nimmt man nun noch Haushalte mit Kindern, dann steigt die Menge vermutlich noch mal deutlich an, so dass hier Mengen von über einem Kilogramm pro Tag zustande kommen. Selbst ich kenne das aus meinem Haushalt und es ärgert mich schon sehr. Nicht nur allein der Gedanke an die Geldverschwendung, sondern tatsächlich auch der Gedanke, dass Lebensmittel eben entsorgt werden müssen. Da müssen nur mal zwei faule Äpfel dabei sein, um die 600 Gramm zu erreichen. Hinzu kommt, beim Ärgern über das Entsorgen, der Gedanke, dass alles was dann zum Müll getragen wird, vorher in die Wohnung getragen wurde.
Eine Änderung des Mindesthaltbarkeitsdatums auf ein "Best before" würde da aber meiner Ansicht nach nicht wirklich viel bringen. Eher ist das Gegenteil zu erwarten. Ich verstehe sowieso nicht, wieso auf der einen Seite dem Verbraucher ein schlichtes Gemüt unterstellt wird, bei dem eine Ampel zeigen soll, ob Lebensmittel gesund sind. Auf der anderen Seite erwartet man dann vom Verbraucher selbst zu entscheiden, wann ein Lebensmittel abgelaufen ist und das aufgedruckte Datum soll nichts mehr aussagen. Ein "Best before" würde wohl die Frist noch mal verkürzen und die Verbraucher werden für gewöhnlich dieses Datum eben als Ablaufdatum sehen.
250 kg/Jahr/Person - das klingt auch für mich eher unwahrscheinlich. Wer weiß, wie die das rechnen? Na ja, eigentlich ist es klar. Schaue ich mir mal die Komposttonnen in unserer Hausgemeinschaft an und gehe ich davon aus, dass da nur 50% von in der Tonne landen würden, dann kann da was nicht stimmen. Das würde zudem heißen, mit 2 Personen würden wir in der Woche 10 kg Nahrungsmittel wegwerfen. Totaler Unsinn. Kaufen wir überhaupt so viel? Selbst, wenn ich 30 kg kaufen würde, dann soll ich 1/3 davon wegwerfen? Das ist hanebüchen! Nein, die rechnen das anders. In dieser Menge stecken auch die Mengen, die in Supermärkten in die Tonnen geworfen werden und vermutlich auch das, was die Bauern gar nicht erst auf den Markt lassen. Das wird dann auf die Zahl der Konsumenten umgelegt.
Der Witz ist, dass wir auf Supermärkte und Bauern ja so direkt keinen Einfluss haben. Im Gegenteil, die Versuche, das Zeug wieder aus den Mülltonnen der Lebensmittelhändler zu fischen ("Containern"), versucht man ja sogar zu verhindern. Insofern wäre allerdings die ganze Aktion für den "ihr wisst schon", denn wir als Verbraucher werfen nach meinen Beobachtungen selber relativ wenig weg. Da würde ich gerne mal eine realistische Zahl sehen, aber die lässt sich dann natürlich politisch nicht so schön ausschlachten.
Ich kenne übrigens noch andere Zahlen von Frau Aigner: Einmal heißt es, es wären Lebensmittel im Wert von 310 €, dann wieder 330 € im Jahr (also nicht mal 1 € am Tag). Und dann heißt es Mengen zwischen 6 und 20 Mio. Tonnen (ist ja "nur" der Faktor 3, um den man sich hier schlägt). Eine genaue Studie gibt es nämlich nicht, die Werte würden erst ermittelt. Mir ist also schleierhaft, wie die Zahlen bzw. Schätzungen zustande kommen. Eine Quelle sagt mir, die Zahlen seien hochgerechnet aus Angaben in anderen EU-Staaten. Wie die aber zustande kommen, wird nicht erwähnt. Beim Verbraucherschutzministerium finde ich keine genauere Information. Es gibt wenig Brauchbares. Es gab lediglich eine Forsa-Umfrage von Verbrauchern zum Thema, es gibt Schätzungen der Welternährungsorganisation FHO, es gibt eine Studie, vorgestellt auf dem SaveFood Kongress 2011 in Düsseldorf. Da war dann allerdings nur noch die Rede von 21% der Lebensmittel und 80 kg pro Person pro Jahr, was sich etwa mit den 6 Mio. Tonnen decken würde. Genaueres über diese Cofresco-Studie weiß ich aber nicht. Mein Eindruck verdichtet sich, dass hier Zahlen durcheinander geworfen werden, die auf unterschiedliche Weise zustande gekommen sind. Im Endeffekt ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, insgesamt ziemlich Banane. Der Vorwurf an die Verbraucher greift zu kurz, ich vermute das Hauptmaß der Verschwendung weit vorher im Wertschöpfungsprozess.
Nur, da ändert auch die Nummer mit dem Datum nichts. Was heißt "best before" denn überhaupt? Danach ist es "nicht mehr so schmackhaft", "angeranzt", "stinkt", "ist ein bisschen gefährlich", "der Genuss wird zum Glücksspiel"? Völliger Unsinn und für mich keinerlei Unterschied zum "Mindesthaltbarkeitsdatum".
Also das eine Änderung des Haltbarkeitsdatum jetzt ernsthaft etwas an den Wegwerfgewohnheiten der heutigen Konsumgesellschaft ändern könnte wage ich nun einfach einmal ganz stark zu bezweifeln. Vermutlich würde diese Aktion bestenfalles für Verwirrung sorgen. Aber warum sollte ein einfacher Aufdruck darüber entscheiden, ob ein Lebensmittel jetzt weggeworfen wird oder nicht? Das ist vielleicht in Supermärkten so, die die Lebensmittel, welche ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben nicht zu vergünstigten Preisen zu verkaufen versucht, sondern diese Lebensmittel einfach wegschmeißen.
Das mit den 250kg pro Person und pro Jahr ist ja nur eine statistische Hochrechnung, die ja nun einmal oft sehr wenig über den Einzelnen aussagen. Ich denke nicht, dass ich hier jeden Tag auf die erwähnten 650 Gramm pro Tag komme. Einmal im Monat wird der Kühlschrank ausgemistet und da kommen wir für uns drei Personen vielleicht auf eineinhalb bis zwei Kilo, die weggeschmissen werden.Aber das liegt ja vielleicht daran, dass auch viele unserer Reste in die Hundenäpfe wandern und das zum Beispiel trockenes oder nicht mehr so gutes Brot nicht weggeschmissen wird, sondern auf der Heizung getrocknet und dann an unsere Pferde verfüttert wird.
In unserem Haushalt würde daher eine Änderung der aufgedruckten Haltbarkeitsdaten eigentlich überhaupt keine Änderungen hervorrufen, denn wir sehen primär nicht auf das aufgedruckte Datum, sondern auf das Lebensmittel selbst um über die Haltbarkeit eines Produktes zu entscheiden. Und wenn das Lebensmittel noch gut aussieht und auf offensichtlich noch nicht verdorben ist, dann kann das Haltbarkeitsdatum ruhig etwas anderes behaupten, es wird trotzdem noch gegessen.
Ich glaube schon, dass man locker mit den 650 Gramm hinkommt, die man pro Tag wegschmeißt und ich habe erst heute meinen Vorratsschrank "entrümpelt" und schäme mich fast, zu schreiben, dass ich 2 große Einkaufstüten mit abgelaufenen Lebensmitteln weggeschmissen habe, die im Schrank total vergessen wurden. Man kauft neu und stellt es einfach vor die alten Lebensmittel, weil man in dem Moment zu faul ist, die alten raus zu nehmen und die Neuen nach hinten zu packen.
Neue Haltbarkeitshinweise helfen dabei aber auf keinen Fall. Denn ich benutze auch Dinge, die gerade abgelaufen sind und ob da nun ein Mindesthaltbarkeitsdatum draufsteht oder der Hinweis, dass es bis zum soundsovielten noch die Frische garantiert ist mir da egal. Die Leute werden deswegen nicht weniger wegschmeißen, als wenn ein Haltbarkeitsdatum bleibt.
Leider muss ich mich in zwei Dingen meiner Vorrednerin, Diamante, anschließen: zum einen denke auch ich, dass die 650 Gramm pro Tag gar nicht so unrealistisch sind, denn das ist gar nicht so viel wie man denkt. Zwei bis drei Äpfel und man hat sicherlich schon die 650 Gramm zusammen, wenn nicht vielleicht sogar überschritten. Zum anderen muss ich gestehen, dass auch ich letztens eine große Einkaufstüte voll Lebensmittel aus meinem Kühlschrank herausgeräumt habe und wegschmeißen musste. Das waren aber in erster Linie frische Lebensmittel, die sowieso nur wenige Tage oder Wochen haltbar sind, und man ihnen auch schnell anmerkt, wenn sie verdorben sind und nicht mehr verzehrt werden sollten. Leider ist das in Singlehaushalten wohl gar nicht so unüblich, aber das ist ein anderes Thema.
Auch ich bin der Meinung, dass neue Haltbarkeitshinweise nicht wirklich etwas bringen würden. Es ist natürlich eine Frage der Zeit, bis sich ein neuer Aufdruck etabliert hat, und ich denke, dass die meisten Leute anfangs erst noch kritischer wären als vorher, weil sie nun eben nicht sicher sein können, ob nicht vielleicht auch das Datum einfach verlängert wurde.
Dazu kommt dann noch, dass viele Leute einfach das gar nicht so kurze Wörtchen "Mindest-" oder "mindestens" bei diesen Angaben leider immer wieder vergessen zu beachten. Es heißt ja einfach nur, dass der Hersteller garantiert, dass das Produkt bis zu diesem Datum einwandfrei ist, aber eben nicht, dass es dann am nächsten Tag gleich ungenießbar oder gar Gesundheitsgefährdend wäre. Sollte nun ein Produkt wirklich vor dem Ablauf des MHD schon schlecht geworden sein, bin ich im Gegenzug dann aber auch manchmal wieder so dreist und bringe das in den Laden zurück und erwarte gegebenenfalls Ersatz oder Geldrückgabe. Da dies aber wirklich nur selten vorkommt, mache ich das auch nur äußerst selten.
Die Einführung des englischen Begriffs "Best before" wäre doch im Prinzip genau das gleiche wie jetzt auch, eben nur in einer anderen Sprache, der noch nicht einmal jeder in Deutschland, gerade ältere Menschen, mächtig ist. Dabei fehlt sogar noch der Zusatz "Mindest-" oder "mindestens" so wie wir ihn jetzt schon auf unseren Produkten vorfinden.
Außer bei frischen Produkten, denen man ja meist ansieht oder riecht, wenn man sie besser nicht mehr verzehren sollte, handhabe ich es eigentlich so, dass ich zwar auf das MHD schaue, aber dann doch, wenn es nicht gerade schon seit Monaten oder gar Jahren vorbei ist, auch das Produkt noch verzehre. Gerade Trockenprodukte wie Müsli, Maggitütchen, Tee etc. werden ja nicht unbedingt wirklich schlecht, wenn man sie ordnungsgemäß, also vor allem trocken, lagert. Sie verlieren eventuell ein wenig an Aroma und Geschmack, aber mehr auch nicht.
Vielleicht sollte man aber auch bei der Industrie ansetzen, dass sie eventuell ihre aufgedruckten MHDs um einige Tage verlängern, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Firmen gibt, die das nur ganz knapp bemessen, damit die Leute eben die angeblich vergammelten Produkte wegschmeißen und dann Neue kaufen. Dadurch wird eben auch mehr von diesem Produkt abgesetzt, was natürlich das Ziel der Firmen ist.
Diese Diskussion um eine Mindesthaltbarkeitsdatum-Reform habe ich kürzlich ebenfalls in den Medien verfolgt. Ob es sich so umsetzen lässt, steht natürlich in den Sternen. An sich finde ich die Idee gut, das englische "Best before" zu nutzen, wobei natürlich dann auch eine adäquate Übersetzung her muss. Den englischen Begriff 1 zu 1 zu übernehmen, halte ich schon für übertrieben und wie Du schon sagtest, ist es auch so ziemlich verwirrend für Personen, die nicht der englischen Sprache mächtig sind. Das ist ein Fakt und selbst bei vielem, was aus dem Englischen heute eingedeutscht wird, sollte man es nicht übertreiben.
Ich habe gestern schon davon gehört, dass man eben aufgrund der verwirrenden Deutung der Mindesthaltbarkeit die Verbraucher teils verunsichert. Es wurde aber auch verdeutlicht, dass man gewisse Dinge durchaus noch ein bis zwei Wochen über dieses Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus benutzen kann. Man sollte eben auf seinen Geruchssinn, den Geschmackssinn und auch auf das Sehen sich verlassen und nicht nur aufgrund der Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatum Dinge entsorgen.
250 Kilogramm pro Jahr und Person in Bezug auf weggeworfene Lebensmittel finde ich auch recht viel. Wie Du schon sagtest, müssten das etwa 500 bis 750 Gramm Nahrungsmittel pro Tag sein, die entsorgt werden. Ich schmeiße wirklich nur sehr selten etwas weg, wenn es gar nicht mehr anders geht oder es eben nicht gegessen wird, aber auf diese Menge komme ich nicht. Ich habe es noch nicht geschätzt, aber ich werde in den nächsten Tagen mal darauf achten, was ich wegwerfe. Bislang bin ich aber bei mir ausschließlich der Meinung, dass es sich um Reste von Gemüse und Obst handelt, die man so nicht (mehr) mitessen kann. Selten ist mal ein verschimmeltes Brot dabei oder etwas, was beispielsweise durch das umgeschlagene Wetter schlecht geworden ist. Wenn ich schätzen würde, macht dies vielleicht ein Kilo maximal in der Woche oder alle zwei Wochen, wenn nicht sogar alle vier Wochen aus.
Ich schaue auch schon beim Einkauf, was ich wirklich gebrauchen kann und kaufe nicht nur blind vor mich ein. Dinge, die ich vielleicht irgendwann einmal verarbeiten werde, kaufe ich genauso wenig, wie Dinge, die nur in sehr geringen Maßen gegessen werden. Meine Vorräte sind übersichtlich gehalten und bestehen meist eher aus Trockenware, wie Nudeln oder auch so etwas wie Dosentomaten, die wir zum Beispiel doch recht häufig kaufen.
Darüber habe ich gestern auch mit einer Freundin diskutiert. Wir waren uns einig, dass es völlig egal ist, wie man das Mindesthaltbarkeitsdatum denn nun nennt. Die meisten Leute schauen auf das Datum und nicht darauf, was für ein Text vor dem Datum steht. Und das Datum ist ja auch gar nicht immer direkt neben dem Text abgedruckt, da steht dann zum Beispiel sowas wie "mindestens haltbar bis siehe Deckel". Außerdem denke ich, dass die Leute, die heute nicht wissen, dass Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zwangsläufig schlecht sind, das auch nicht lernen werden, nur weil man das Ganze jetzt anderes nennt.
Ich werfe mit Sicherheit keine 650 Gramm Lebensmittel pro Tag weg. Es passiert vielleicht mal, dass ein Apfel fault oder dass eine Tasse Tee vergessen wird und dann kalt ist, aber in der Regel kaufe ich nur das ein, was ich auch in absehbarer Zeit essen werde. Wenn ich weiß, dass ich etwas in nächster Zeit nicht essen werde, packe ich es in den Gefrierschrank, wo es dann frisch bleibt. Ich habe das zum Beispiel gerade mit Kräuterbutter gemacht, denn da wird dieses Jahr nicht mehr grillen werden, werde ich die so bald nicht mehr benötigen. In die Verlegenheit, dass ich zwei Einkaufstüten voll alter Lebensmittel im Schrank stehen habe, komme ich auch nicht, weil ich vor dem Einkaufen schaue, was ich noch da habe und was ich neu kaufen muss. Früher war ich da aber auch wesentlich weniger organisiert.
Cloudy24 hat geschrieben:[...]Außerdem denke ich, dass die Leute, die heute nicht wissen, dass Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zwangsläufig schlecht sind, das auch nicht lernen werden, nur weil man das Ganze jetzt anderes nennt.
Und was hilft mir die Erkenntnis, dass etwas "nicht zwangsläufig schlecht" ist? Dann schaue ich es dumm an, obwohl ich weiß, vergoren sieht man nicht, oder schnuppere ich, obwohl ich weiß, die Bakterien werde ich nicht riechen, oder nasche ich, in der Hoffnung nicht sofort spucken zu müssen? "Nicht zwangsläufig schlecht" heißt doch eigentlich nichts anderes als: "Vielleicht doch schon schlecht".
Stelle dir vor, du kommst zu mir zum Kaffee, bekommst ein Stück Butterkuchen und ich sage: "Hey, das ist schon älter, aber nicht zwangsläufig schlecht. Guten Appetit!" Meinst du, du kannst es dann noch genießen? Ich nur unter Schwierigkeiten.
Dass hier Einzelne beim Ausmisten mal eine größere Menge wegwerfen, das ist klar. Aber man kann doch dieses einmalige Ereignis nicht für den Normalfall erklären. Zwei Personen müssten demnach ca. 10 kg in der Woche wegwerfen. Schlimmer: JEDE Woche. Kein Mensch macht das. Zumal das auch nicht konsistent mit den ca. 0,90 € pro Person pro Tag ist, die durch die Welt geistern. Das würde bedeuten, 2 Leute würden jede Woche Waren im Wert von 12,60€ wegwerfen, was 10 kg Nahrungsmitteln entspräche. Von welchem Nahrungsmittel bekommt man 10 kg für 12,60€? Viel fällt mir da nicht ein. Mehl käme da in Frage, vielleicht noch Zucker oder Nudeln. Aber dann wird es auch schon eng.
Nein, nein, die 5 kg/Woche/Person bestehen nur zu einem geringen Teil aus Lebensmitteln, die wir im Haushalt wegwerfen. Deswegen gibt es da auch kein allzu großes Einsparpotenzial.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ja auch kein Verfalldatum, sondern ein Hinweis, dass man so langsam an das Verzehren der bestimmten Lebensmittel denken sollte. Ich werfe nie Lebensmittel weg, die ein paar Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum sind. Da muss schon deutlich ein Schimmelpilz oder Ähnliches zu sehen sein, bis ich diese Lebensmittel auch wegwerfe.
Aber ich habe auch schon Joghurt gegessen, der zwei Wochen abgelaufen sind. Dieser schmeckte auch noch gut und qualitätsmäßig konnte er nicht vom frischen Joghurt unterschieden werden. Ich halte daher das Mindesthaltbarkeitsdatum eher als einen Richtwert an, aber schlechter werden die Lebensmittel nach dem Ablauf dieses Datums auch nicht. Die Hersteller wollen sich dadurch nur ein wenig absichern, dass es eben keine Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden, wenn man sich durch ein Lebensmittel den Magen verdirbt.
Da braucht es auch keinen neuen Namen für das Mindesthaltbarkeitsdatum. Wenn jeder nicht mehr so viel wegwerfen würde, ginge es uns und unserer Umwelt bestimmt deutlich besser.
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