Freund weigert sich in die Kirche zu gehen - Kommunion
Ich gehe mal einfach von mir aus. Mich kann man mit dem ganzen Kirchenkram jagen und ich würde selbst auch nicht einsehen, warum mein Kind da durch müsste. Wenn ich einen Partner hätte, der da Wert drauf legte, würde ich ihm das Thema dann auch überlassen und allenfalls zum großen Abschluss-Event erscheinen. Ich denke nicht, dass das zwangsläufig etwas mit der Liebe zum Kind zu tun hat, sondern eher mit der Ablehnung des Themas Kirche, was man einem erwachsenen Menschen auch zugestehen muss. Da hätte ich eher Sorge, wenn dein Freund das Kind nicht mit zum Fußballplatz nehmen möchte.
Da es hier einige Irritationen mit den Begrifflichkeiten gab, möchte ich zu Beginn noch einmal auf die verschiedenen Feste und Begrifflichkeiten der Katholischen und Evanglischen Kirche eingehen. Die Katholische Kirche feiert das Fest der "Ersten Heiligen Kommunion", wo die Kinder im Alter von etwa neun Jahren erstmals zur Heiligen Kommunion gehen und damit ab diesem Ereignis auch in der normalen Eucharistiefier zur Kommunion gehen dürfen (da steckt natürlich noch viel mehr dahinter, aber letztlich ist das einer der wichtigsten äußeren Punkte, die man danach "darf"). Ab 15 oder 16 Jahre kann man dann in der Katholischen Kirche gefirmt werden. Das ist dann im Prinzip eine Erneuerung des Taufversprechens, was man dann selber noch einmal persönlich abgibt, denn im Alter von ein paar Monaten, wo normalerweise eine Taufe stattfindet, kann man das ja noch nicht selber machen und die Eltern und Paten legen dieses Versprechen für den Täufling ab.
In der Evangelischen Kirche ist es so, dass man mit 13 oder 14 Jahren zur Konfirmation geht. Was genau das beinhaltet, weiß ich gerade nicht, da ich katholisch bin, aber ich glaube, dass es dabei um ähnliche Dinge geht, wie eben die Teilnahme am Abendmahl und die Wiederholung des Taufversprechens.
Ich kann das Verhalten und die Reaktion deines Freundes beim besten Willen nicht nachvollziehen. Auch wenn er persönlich nichts mit der Kirche am Hut hat, sollte er dennoch so tolerant sein und akzeptieren, dass du und wohl auch dein Sohn sehr wohl damit etwas zu tun haben wollen, und euch da wenigstens ansatzweise unterstützen und auch mal über seinen Schatten springen. Leider ist es aber wirklich immer häufiger so, dass immer weniger Leute, egal ob katholisch oder evangelisch, etwas mit der Kirche zu tun haben wollen.
Am ehesten kannst du ihn wohl über deinen Sohn dazu bringen, dass er da ein wenig von seiner Position abweicht und auf euch zukommt. Zu meiner Zeit in der Grundschule und in meiner Region (Rheinland, also erzkatholisch ) war es üblich, dass alle katholischen Schüler einer Klasse möglichst gemeinsam zur Kommunion gingen. Bei mir war es etwas Anderes, da ich bereits in der zweiten Klasse zur Kommunion gegangen bin auf Wunsch meiner Eltern, aber das ist ein anderes Thema. Wenn du deinem Freund nun klar machen könntest, dass es dir und deinem Sohn wichtig ist, dass er zur Kommunion geht, und es eben nicht nur um den kirchlichen Aspekt, sondern irgendwie auch um den sozialen Aspekt in seiner Klasse geht, dann könnte ich mir vorstellen, dass er das besser versteht.
Gibt es denn einen speziellen Grund, warum dein Freund sich dagegen so sträubt, oder macht er es nur, weil es gerade "Mode" ist, nicht in der Kirche aktiv zu sein? Bei meiner Tante und meinem Onkel war es so, dass sie sich von der Kirche abgewandt hatten, weil sie nicht verstehen konnten, dass Gott es zugelassen hat, dass ihnen der einzige Sohn bei einem Autounfall genommen wurde. Der Eine geht so damit um, der Andere würde vielleicht noch mehr an die Kirche und Gott glauben. Ähnlich sieht es bei meinem Schwager aus: er hat wohl seinen Vater recht früh verloren und ist später aus der Kirche ausgetreten. Da meine Schwester aber kirchlich heiraten wollte, musste er wieder eintreten und meine Nichte ist nun auch getauft worden, aber ich denke, dass wir da bei der Kommunion später auch ähnliche Probleme haben könnten mit meinem Schwager. Glücklicherweise dauert das ja aber noch ein paar Jahre. Langer Rede, kurzer Sinn: gab es da vielleicht eine Situation in seiner Vergangenheit, weshalb er mit der Kirche gebrochen hat, und worüber du dann mal mit ihm reden könntest?
Ansonsten ist es halt wirklich schwierig, ihn zu etwas zu überreden, wenn er partout nicht möchte. Er ist nun mal ein eigenständig denkender und handelnder Mensch, der sich eben auch gegen die Kirche entscheiden kann, wenn er das so möchte. Dass er dir und deinem Sohn damit eventuell wehtut, sieht er entweder nicht oder möchte es nicht sehen und nimmt es bewußt in Kauf.
Ich kann zwar verstehen, dass Dein Freund nicht mit zum Gottesdienst gehen möchte, aber wenn man in einer Partnerschaft lebt und der Sohn zur Kommunion gehen will, sollte man schon über seinen Schatten springen und daran teilnehmen. Ich habe eher den Verdacht, dass er mit der Kirche gar nichts mehr zu tun haben möchte und am liebsten aus der Kirche ganz austreten möchte. Nur hat er dieses noch nicht gewagt zu fragen.
Ganz ehrlich, ich kann deinen Freund durchaus verstehen. Selbst wenn mein Kind die Kommunion machen würde, ich würde ehrlich gesagt, auch keinen Fuß in eine Kirche setzen und wenn dann mit einem sehr unangenehmen Gefühl. Daher habe ich auch gesagt, dass mein Freund dann bitte alles Kirchliche übernimmt, wenn das Kind irgendeiner Konfession angehört. Ich muss gestehen, dass ich die Kirche einfach nur widerlich finde, auch wenn mein Kind irgendwann getauft werden soll. Dann werde ich auch möglichst kurz dort drinnen bleiben.
Er hat es doch klar und deutlich gesagt. Ich finde da absolut nichts Schlimmes oder Befremdliches dran, wenn ein Mensch keine Kirche betreten möchte. Ich hatte ja sogar Probleme mit in die Kirche zu gehen, als ein Familienmitglied verstorben ist. Viele verstehen es einfach nicht, aber man sollte es akzeptieren.
Rede noch einmal mit deinem Freund und wenn er absolut gar nicht diese Gottesdienste besuchen will, dann belasse es dabei. Dann bitte ihn zumindest, dass er zu der eigentlichen Kommunion mitkommt. Du kannst ihn dazu nicht zwingen und ich denke nicht, dass das Kegeln wichtiger als die Kommunion ist. Wenn er auch zur eigentlichen Feier nicht mitkommen möchte, dann kann er ja immer noch die externen Feierlichkeiten vorbereiten.
Also mein Partner ist nicht der leibliche Vater meines Sohnes, jedoch kennt mein Sohn ihn als Vater (seinen leiblichen Vater kennt er nicht) und für meinen Partner ist er wie der eigene Sohn. Er geht auch mit ihm zum Kegel- oder Fußballtraining und unternimmt sehr viel mit ihm, jedoch mag er die Kirche absolut nicht. Er würde auch am liebsten austreten, wenn ich nicht so einen großen Wert auf eine kirchliche Hochzeit legen würde.
Er wird auch zur Kommunion mitkommen, jedoch nicht zu Gottesdiensten, die in die Zeit der Spiele fallen. Wenn spielfrei ist, wird er mitkommen, wenn jedoch ein Spiel an diesem Tag ist, bevorzugt er das Spiel. Für ihn ist die Kirche ein Geldgeiler Verein, der genug Geld besitzt und nie genug haben kann. Heute kam ein richtiger Hammer von ihm. Er sagte, wenn ich ihm ein Bier besorge, würde er mit in die Kirche gehen. Nur mit Bier könnte man den Gottesdienst ertragen.
Ich muss dazu sagen, das er kein Alkoholiker ist oder dergleichen. Er trinkt sehr sehr wenig. Ob er dieses dumme Kommentar ernst meinte oder nicht, kann ich nicht sagen. Fand es nur dermaßen daneben. Ich freue mich jedoch, das mein Vater am Samstag kommt und mit mit und seinem Enkel in die Kirche gehen wird. Ich gehe sonst auch absolut nicht in die Kirche, aber für meinen Sohn werde ich diese Gottesdienste wahr nehmen.
Warum machst du es deinem Partner so schwer? Er hat eine für akzeptable Lösung gefunden, die er durchziehen wird. Zur eigentlichen Kommunion wird er doch mit in die Kirche kommen als Vater und das reicht. Zu den vorher stattfindenden Gottesdiensten werden nur die Kinder verpflichtet, teilzunehmen, mehr nicht. Sicherlich wäre dein Sohn stolz auf deinen Partner, aber ich denke, dass er einsieht, dass ein Gottesdienst mit dir und seinem Opa im Hintergrund auch gut ist und völlig ausreicht. An diesen vorab Gottesdiensten nehmen nicht zwingend alle Eltern teil, so wie ich das kenne.
Deinen Partner kann ich voll und ganz verstehen. Mit seinen Argumenten gegen die Kirche hat er ja Recht. Nur seine Einstellung bezüglich einer kirchlichen Trauung passt nicht zu den Aussagen. Wenn er alles verneint, dann bitte auch konsequent die kirchliche Trauung. Dass deinem Partner der Kegelclub wichtiger ist, als dein Sohn, das glaube ich nicht. Es wird wohl so sein, dass es nur ein Vorwand ist für sein Nicht-Mitkommen.
Sowohl Taufe, Kommunion und Firmung, alles habe ich mitgemacht, bis ich dann für mich entschieden habe, dass ich austrete. Dann aber mit aller Konsequenz. Meiner Mutter war das auch nicht Recht, was ich nie verstehen konnte, weil sie selbst nicht zur Kirche gegangen ist. Meine Schwester musste in der katholischen Kirche bleiben, weil sie sonst ihre Arbeitsstelle im Krankenhaus hätte aufgeben müssen. Es handelt sich um ein katholisches Krankenhaus.
Dein Partner hat dir deutlich gesagt und gezeigt, dass er nicht mit kommen möchte. Akzeptiere das und lass es nicht zum Ärger kommen. Im nächsten Jahr wird er ja mit gehen. Dein Sohn wird Verständnis dafür haben.
kochanie hat geschrieben:Daher habe ich auch gesagt, dass mein Freund dann bitte alles Kirchliche übernimmt, wenn das Kind irgendeiner Konfession angehört. Ich muss gestehen, dass ich die Kirche einfach nur widerlich finde, auch wenn mein Kind irgendwann getauft werden soll. Dann werde ich auch möglichst kurz dort drinnen bleiben.
Wie kann man eine Institution wie Kirche denn bitte wiederlich finden? Man kann etwas zu Essen widerlich finden, aber doch keine Institution oder ein Gebäude, wenn du das damit gemeint haben solltest.
Dein Kind wird die gleiche Konfession haben wie du, also die Mutter. Es gibt keinen Zwang, das Kind taufen zu lassen, und wenn du die Kirche so widerlich findest, dann solltest du dein Kind auch lieber nicht taufen lassen. Meiner Meinung nach sollte man wenigstens ein wenig mit der Kirche anfangen können, wenn man sein Kind taufen lässt. Denn letztlich verspricht man im Taufgelübde, dass man das Kind im christlichen Glauben erzieht, und das wird ja dann wohl eher nicht der Fall sein.
SybeX hat geschrieben:Er wird auch zur Kommunion mitkommen, jedoch nicht zu Gottesdiensten, die in die Zeit der Spiele fallen. Wenn spielfrei ist, wird er mitkommen, wenn jedoch ein Spiel an diesem Tag ist, bevorzugt er das Spiel. Für ihn ist die Kirche ein Geldgeiler Verein, der genug Geld besitzt und nie genug haben kann. Heute kam ein richtiger Hammer von ihm. Er sagte, wenn ich ihm ein Bier besorge, würde er mit in die Kirche gehen. Nur mit Bier könnte man den Gottesdienst ertragen.
Verstehe ich das nun richtig: er kommt mit in die Gottesdienste, wenn kein Kegeln angesetzt ist, ja?! Wenn Kegeln angesetzt ist, dann kommt er nicht mit, und das dann auch nicht zum eigentlichen Kommunionsgottesdienst? Dann würde ich fast sagen, dass du ihn das einfach so machen lässt, und ihn vielleicht einfach nur bittest, dass er sich nicht extra für die Kegelspiele einträgt an den wenigen "Pflichtsonntagen".
SybeX hat geschrieben:Ob er dieses dumme Kommentar ernst meinte oder nicht, kann ich nicht sagen. Fand es nur dermaßen daneben. Ich freue mich jedoch, das mein Vater am Samstag kommt und mit mit und seinem Enkel in die Kirche gehen wird. Ich gehe sonst auch absolut nicht in die Kirche, aber für meinen Sohn werde ich diese Gottesdienste wahr nehmen.
Da muss ich mich dir anschließen: dieser Kommentar ist mehr als daneben und zeigt mir eigentlich, dass er wohl anscheinend ein Problem mit dem Ritual des Gottesdienstes hat. Für Protestanten können katholische Gottesdienste wirklich etwas befremdlich wirken, wie ich von einigen Freunden immer mal wieder zu hören kriege.
Als kleiner Tipp: wenn er ordentlich am Weihrauch schnüffelt und viel Glück hat, dann hat der die gleiche Wirkung wie ein paar Bier.
Sei mir nicht böse und es ist auch eigentlich ein anderes Thema, aber wieso möchtest du denn unbedingt kirchlich heiraten, wenn du sonst eh nicht in die Kirche gehst, außer vielleicht zu den Feiertagen? Weil es dann einfach festlicher ist, oder was ist dein Grund dafür?
Cid hat geschrieben:Deinen Partner kann ich voll und ganz verstehen. Mit seinen Argumenten gegen die Kirche hat er ja Recht. Nur seine Einstellung bezüglich einer kirchlichen Trauung passt nicht zu den Aussagen. Wenn er alles verneint, dann bitte auch konsequent die kirchliche Trauung.
Wenn ich das richtig verstanden habe, würde er die kirchliche Trauung ja nur seiner Freundin, also SybeX, zuliebe machen.
Ich denke, dass dein Partner schon deines Sohnes Willens mit in die Kirche gehen könnte. Sein Sohn wird doch sicher fragen, wieso dein Partner nicht mit geht. Ist es ihm wichtig, dass dein Freund dabei ist? Dann denke ich schon, dass sich dein Freund mal am Riemen reißen und für die paar Mal mit in die Kirche gehen könnte.
Wenn es deinem Sohn allerdings egal ist, ob dein Freund mitgeht, dann braucht er ja nicht unbedingt dabei zu sein. Wichtig fände ich dann, dass er zur Kommunion mit in die Kirche geht. Das ist ja doch ein wichtiger Tag für deinen Sohn. Sieht dein Sohn deinen Freund denn als Vater an?
Dass dein Freund nun nicht in die Gottesdienste vor der eigentlichen Kommunion mitgehen möchte, finde ich ehrlich gesagt nicht so wirklich tragisch. Im Prinzip sind das dann zwar auch gewisse Pflichtveranstaltungen, aber dein Freund hat mit der Kirche eben gar nichts am Hut und daher ist es schon nachvollziehbar, wenn er dann lieber kegeln geht,als den Gottesdienst zu besuchen. Anders wäre es gewesen, wenn er sich geweigert hätte, zur Kommunion deines Sohnes mitzukommen. Auch wenn man keine Lust auf die Kirche hat, kann man in diesem Fall doch echt mal eine Ausnahme machen, denn der Tag ist ja ziemlich wichtig für deinen Sohn und der Gottesdienst dauert ja auch nicht ewig!
Das Kegeln ist da ja wirklich nur ein Vorwand, damit er eben auch einen Grund hat, nicht mit in die Kirche zu kommen. Das solltest du meiner Meinung nach dann auch einfach akzeptieren. Klar ist es blöd, wenn man dann alleine zum Gottesdienst gehen muss, aber wenn er ja zur Kommunion mitkommt, dann reicht das in meinen Augen. Der gute Wille ist ja da und ich kann auch echt verstehen, dass man sich nicht jede Woche diese Gottesdienste antun möchte. Ich selbst habe mit der Kirche auch nicht mehr viel zu tun und gehe auch nicht freiwillig in den Gottesdienst, sondern sehe das einfach nur als Qual - und das, obwohl ich evangelisch bin Also ich kann die Ablehnung deines Freundes schon sehr gut verstehen.
Ich denke, dass die Begrifflichkeiften hier relativ egal sind. Eher habe ich den Eindruck, dass es hier um einen Machtkampf geht, den einer der beiden Partner auf jeden Fall gewinnen will. Wieso sonst sollte man den Partner so lange bequatschen, bis er denn zu einem Vorbereitungsgespräch mit kommt?
Da Dein Freund, SybeX, ja so ganz offensichtlich überhaupt keine Lust auf die Gottesdienste hat, sucht er eben dafür andere Beschäftigungen, gegen die Du nichts machst. Sicher ist das schon merkwürdig, wenn das in meiner Beziehung der Fall wäre (auch wenn wir noch nicht als Familie wohnen), dann wäre ich auch sauer. Allerdings haben wir auch im Vorfeld über vieles gesprochen und ich würde in einem solchen Fall auch genau erklären, warum mir das so wichtig ist. Und wenn ich dafür keine oder zumindes keine echten Argumente finden würde, dann würde ich erst einmal überlegen, ob mir das Vorhaben wirklich so wichtig ist. Andererseits würde ich auch die Argumente meines Partners akzeptieren, auch wenn ich dann eben meine Vorstellungen nicht durchsetzen könnte. Das gehört zu einer guten Partnerschaft einfach dazu.
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