Fremdes Kind tritt- wie würdet ihr euch verhalten?

vom 19.10.2011, 01:33 Uhr

Also ich finde die Reaktion der getretenen Frau etwas unglücklich gewählt. Auf die eine Art finde ich es übertrieben, denn so zu tun als wenn man das Auto-Kennzeichen fotografieren will ist meiner Meinung nach schon überzogen. Andererseits ist es gut, dass sie sich nicht einfach hat abwimmeln lassen mit dieser schon sehr laschen Ausrede der Mutter und letzten Endes zumindest dafür gesorgt hat, dass sie in Ruhe gelassen wird. Aber die beste Lösung war das in meinen Augen sicher nicht, dass hätte man als Erwachsener schon etwas sachlicher lösen können. Ich denke nämlich nicht, dass die Mutter aus dieser Situation irgendetwas gelernt hat.

Es geht aber einfach mal gar nicht, dass man eine solche Situation einfach damit abschütteln will, indem man sagt, das Kind wäre halt in einer Trotzphase und da könne man jetzt eh nichts gegen machen. Wer geht denn da mit wem spazieren, der Hund mit dem Herrchen? Das hätte es in meiner Kindheit ganz sicher nicht gegeben. Ganz egal, ob das Kind jetzt in irgendeiner Phase steckt oder auch nicht, als Erziehungsberechtigter muss man auf eine derartige Situation einfach reagieren und mit seinem Kind darüber sprechen und es auch gegebenenfalls zurecht weisen. Da gibt es keine Diskussionen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man wirklich sagen kann, dass die Mutter überfordert ist. Vielleicht interessiert sie das Ganze auch einfach gar nicht. Aber das kann ich nicht beurteilen, denn ich war in der Situation ja nicht mit dabei.

Ich hätte wohl zuerst das Kind angesprochen, dass es doch bitte aufhören möchte mich zu treten. Daraufhin hätte sich die Mutter hoffentlich mit eingeschaltet, auch wenn ich das in diesem konkreten Fall mal stark bezweifle. Ich wäre aber erst einmal davon ausgegangen. Ansonsten hätte ich danach die Mutter darauf angesprochen, dass ihr Kind sich offenbar nicht benimmt und mich permanent tritt. Und wenn das alles noch nichts gebracht hätte, dann hätte ich das Kind höchstpersönlich zurecht gewiesen, vor allen Leuten. Das sollte dann wohl dem Kind, aber vor allem auch der Mutter eine Lehre gewesen sein. Denn für sie ist das ja wohl erst recht peinlich, wenn es im Laden vor den ganzen Kunden eine Szene wegen des Benehmens ihres Kindes gibt. Je nach Alter des Kindes wäre ich hierbei mehr oder weniger streng, aber wohl nicht allzu unfreundlich, denn das würde ja auch ein schlechtes Bild auf mich selbst werfen.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde die Reaktion von Frau A. auch wirklich gut, allerdings wäre mir das in so einer Situation wohl nicht eingefallen. Ganz ehrlich, ich finde das Verhalten der Mutter absolut unverschämt. Mir wäre es total peinlich, wenn mein Kind oder auch nur ein Kind, was ich gerade betreue, im Laden so verrückt spielen würde, dass es andere Leute tritt. Da würde ich mich doch mehr als einmal entschuldigen und nicht nur sagen, dass es halt so ist.

Ich hätte mich wohl ziemlich aufgeregt und auch versucht, die Mutter anzusprechen. Mit dem Kind hätte ich nicht geredet, da es meiner Meinung nach die Aufgabe der Mutter ist für Ordnung zu sorgen und ich mich da eigentlich nicht einmischen möchte, wenn ich damit nichts zu tun habe.

Ich finde das Verhalten von Frau A. auch gar nicht übertrieben. Ich würde sogar vielleicht noch weiter gehen und mich nach der Adresse der Frau erkundigen und dann dort noch einmal anrufen. Manche Leute sind eben echt einfach unmöglich und die Frau gehört für mich dazu. Wenn das Kind Quatsch macht, gut und schön. Aber das als Mutter einfach so zu respektieren, finde ich schon einen Hammer und da würde ich die Frau ruhig gerne noch mehr schocken und dann dort auch anrufen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dazu muss ich selber sagen, dass ich mich selber schon oft für das Verhalten meines Kindes geschämt hatte. Ich habe aber dann entweder meine Tochter darauf hingewiesen, dass sie sich bei der betreffenden Person entschuldigen soll und wenn das partout nicht funktioniert hat, habe ich selber gesagt, dass ich untröstlich bin, dass so etwas passiert ist.

Man muss allerdings die Mutter ebenfalls verstehen. Ich denke, dass das nicht der erste Vorfall war und die Mutter weiß sich wahrscheinlich selber keinen Rat mehr. Mich würde es nicht wundern, wenn das Kind zu Hause die Mutter treten würde, und sagen würde, dass es ihm egal sei.

Die Reaktion von Frau A. war ohne Zweifel sehr gekonnt, allerdings tut mir bei der ganzen Situation die Mutter leid.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde das einfach irgendwie unreif, als Mutter sollte man sich doch seiner Verantwortung bewusst sein oder etwa nicht? Zu sagen, ja, mein Kind ist in der Trotzphase ist doch keine Lösung, das ist einfach nur albern. Für mich hört sich das nach einer absolut überforderten Mutter an, die einfach keine Lust und keine Kraft mehr hat das Kind im Zaum zu halten, allerdings könnte es auch einfach Willkür sein, besonders bei Frauen die zu früh und ungewollt schwanger geworden sind und sich dennoch dazu entschieden haben das Kind zu behalten, kommt es ja manchmal vor, dass sie nicht dazu in der Lage sind das Kind wirklich zu erziehen und autoritär rüber zu kommen.

Die Reaktion der Mutter kann ich demnach ganz und gar nicht nachvollziehen. Ich selbst habe ein solches Verhalten aber auch schon einmal in einem Supermarkt bemerkt, damals handelte es sich um eine ausländische Familie, Die Familie hatte zwei kleinere Kinder im Alter von 4 oder 5 Jahren, die wie wild im Laden herum gerannt sind, teilweise auch einfach irgendwelche Süßigkeiten genommen und in den Einkaufskorb geworfen haben, aber das war noch harmlos, viel davon ist auch auf dem Boden gelandet. Auf jeden Fall rannte eines dieser Kinder auch in mich rein und rannte weiter, schrie dabei auch noch wie blöde herum. Die Mutter sah es und tat...nichts. Wenigstens eine Entschuldigung wäre wohl drin gewesen, aber nein. Sie schrie dem Kind wenige Sekunden später etwas auf türkisch hinterher und das war es.

Die Reaktion der Frau hingegen kann ich sehr gut nachvollziehen. Vorzugeben man habe ein kaputtes Knie, das erst frisch operiert worden wäre, ist natürlich eine gute Möglichkeit um der Mutter des ungezogenen Kindes klar zu machen, dass das Kind mit seinem albernen Verhalten durchaus ernsthaften Schaden anrichten könnte und das die Mutter dafür eben auch belangt werden könnte. Das war letztendlich nur ein Gefallen. Das mit dem fotografieren des Nummernschildes war wohl eher Angstmacherei und vielleicht auch ein bisschen Rache, aber eigentlich auch nichts schlimmes, was ich ihr verübeln würde.

Ich denke ich hätte in der Situation anders reagiert, wäre nicht so kreativ gewesen. Egal wie fies und kinderfeindlich einem das erscheinen mag, aber für mich sind Kinder keine Porzellanpüppchen. Als erstes hätte ich die Mutter darauf aufmerksam gemacht, so dass sie sieht, was ihr Kind da treibt. Wenn sie es sieht und mir zugehört hat, aber nichts an der Situation ändert, wie eben in diesem Fall, hätte ich vermutlich den Knirps am Bein gepackt, wenn er ein weiteres Mal versucht hätte mich zu treten, nur um mal der Mutter aufzuzeigen, dass ihr Sohn nicht der einzige in der ''Trotzphase'' ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass ich mich in dem Moment so verhalten hätte, wie diese Frau, die von dem Kind getreten wurde. Das heißt aber nicht, dass ich die Reaktion nicht gut gefunden hätte. Ich wäre in dem Moment, in dem ich mich über das Kind geärgert hätte, nie auf so eine Geschichte gekommen. Ich schätze, dass ich in der Situation erst mal das Kind angesprochen hätte mit der Aufforderung, es sein zu lassen, in der Hoffnung, dass die Mutter sich dann auch mal meldet und ihr Kind zurück ruft.

Die Hoffnung wäre in dem Fall aber sicher ohne Resultat geblieben, weshalb ich mich dann sicher an die Mutter gewandt und ihr gesagt hätte, dass sie ihrem Kind sagen soll, dass es an der Stange nicht turnen darf. Wenn dann so ein Spruch gekommen wäre, dass das Kind in einer Trotzphase sei und sie nichts machen könne, weiß ich auch nicht, wie ich in dem Moment reagiert hätte. Es ist natürlich schwierig, da etwas zu machen, wenn die Mutter einen nicht dabei unterstützt.

Ich schätze aber, dass ich dem Kind nochmals in einem energischeren Tonfall gesagt hätte, dass es das Treten bleiben lassen soll. Wenn es dann weiter gemacht hätte, hätte ich vielleicht den nächsten Tritt abgewartet und das Bein einfach mal festgehalten. Außerdem hätte ich der Mutter gesagt, dass man ja nicht alles durchgehen lassen kann, nur weil sich das Kind gerade in einer Trotzphase befindet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^