Mit Kirche nichts am Hut, Kind dennoch taufen lassen!
Immer wieder höre ich von Paaren, die ein Kind bekommen haben und mit Kirche nichts am Hut haben. Sie sind irgendwann in der Kindheit selber getauft worden und möchten nun, dass ihr Kind auch getauft wird. Wenn man die Leute fragt, warum sie das machen, dann wissen sie es oft selber nicht. Die wenigstens sagen, dass sie möchten, dass ihr Kind im Glauben aufwächst, was ja auch Sinn der Taufe eigentlich ist.
Aber warum lassen so viele Eltern ihre Kinder taufen? Machen sie es nur, weil sie Geschenke für das Kind bekommen? Was sehen die Eltern für einen Vorteil in der Taufe, wenn sie selber mit dem Glauben und der Kirche nichts zu tun haben und selber nur irgendwann getauft wurden? Warum habt ihr eure Kinder taufen lassen?
Ich selber bin zwar getauft, aber mein Kind habe ich bewusst nicht taufen lassen. Er kann es in einigen Jahren selbst entscheiden, ob er der Kirche doch beitreten will oder nicht. Aber so sind unsere Familie Glaubensneutral und das ist auch gut so. Man kann auch ohne Kirche eine glückliche Familie sein. Ich finde aber, dass die Kirche immer noch zu viel Macht hat und in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens weiter seine Kreise zieht.
Ich bin selber getauft, war auch jahrelang in der Kirche aktiv, aber irgendwann habe ich dem Ganzen keinen Glauben mehr geschenkt und bin mittlerweile neutral. Aber ich habe mir gesagt, dass mein Kind getauft werden soll und zumindest die Kirche kennenlernen soll. Weil die Kirche hat ja an sich nicht nur Sektencharakter, sondern ich persönlich habe als Kind dort sehr viele Kontakte geknüpft und war auch Messdiener und ich denke nicht, dass es mir geschadet hat.
Jedoch wird mein Kind später die Wahl haben, ob es in der Kirche bleiben will oder nicht. Das ist am Ende ganz alleine seine Entscheidung. Ich habe jedoch einfach da Gefühl, dass die Kirche das Kind schon im gewissen Sinne prägen kann und man nicht nur negative Erfahrungen mit nimmt. Außerdem finde ich persönlich es wichtig, wenn man zumindest ein Grundwissen zur Religion besitzt, auch wenn man später nicht wirklich gläubig ist, weil dieses Grundwissen haben einfach zu wenig Leute.
Ich und mein Mann sind selber auch getauft und wir haben auch unsere Tochter taufen lassen. Mein Mann ist mittlerweile aus der Kirche ausgetreten, ich bin noch dabei, halte aber auch nicht mehr besonders viel von diesem Verein. Allerdings leben wir hier in einem Dorf wo ein Kind als Außenseiter gilt wenn es nicht in den Religionsunterricht gehen darf und das ist mit ein Grund warum sie getauft ist.
Allerdings muss ich sagen das ich es als Kind genossen habe mal in die Kirche zu gehen. Es war irgendwie etwas Besonderes das Gebäude zu sehen und dass dort oben Gott ist. Ich glaube dass man als Kind mit mehr Phantasie dem Ganzen ein wenig anders begegnet und das möchte ich meiner Tochter auch ermöglichen. Sie kann sich dann auch, wie wir, wenn sie größer ist dafür oder dagegen entscheiden, aber die Möglichkeit das alles zu erleben möchte ich ihr geben.
Ich bin getauft und konfirmiert worden und dann bei Volljährigkeit aus der Kirche ausgetreten. Dennoch hätte ich meine Kinder gerne taufen lassen, aber der Vater war dagegen. Grund dafür war, das ich ihnen eine Grundlage schaffen wollte, falls sie dann später ernstes Interesse und eben auch den Glauben entwickeln sollten. Denn ich finde es dann schon leicht peinlich, wenn man sich als Jugendlicher oder Erwachsener noch taufen lässt.
Aber da es der Vater nicht wollte, konnten meine Kinder damals halt nicht getauft werden. Im Ethik-Unterricht lernen sie ja auch einiges über das Christentum, wie auch andere Glaubensrichtungen. Und ich bin heute froh, dass ich doch zumindest einige Dinge selbst erklären kann, da ich sie als Kind beim damaligen Pfarrer selbst vermittelt bekam.
Ich kenne das von sehr vielen Freundinnen, muss ich sagen.Sie lassen ihre Kinder taufen, obwohl sie mit der Kirche überhaupt nichts zu tun haben. Es ist dann eben so Tradition für sie, sie wurden auch getauft und es gehört einfach für sie dazu. So ganz nachvollziehen kann ich das nicht, denn der eigentliche Sinn und Zweck der Taufe bleibt da ja wohl auf der Strecke. Ich bin selbst auch getauft und bin auch konfirmiert worden. Ich glaube auch an Gott, habe mit der Institution Kirche eigentlich nicht wirklich viel am Hut. Ich kann auch nicht sagen, dass ich gerne in die Kirche gehe. Damals während des Konfirmandenunterrichts war es eben Pflicht, aber danach bin ich vielleicht noch zweimal in die Kirche gegangen.
Unser Sohn wurde auch nicht getauft. Das war eine gemeinsame Entscheidung von mir und meinem Mann. Mein Mann ist ebenfalls nicht getauft und wir haben dann entschlossen, unseren Sohn nicht taufen zu lassen, so dass er das Ganze später selbst mal entscheiden kann und zu nichts gezwungen wird. Die meisten Eltern wollen auch, dass die Kinder ein wenig vom christlichen Glauben mitbekommen, aber die wenigsten kümmern sich dann später wirklich darum. Ich werde meinem Sohn den christlichen Glauben so gut wie möglich nahe bringen, aber ich bin ja selbst nicht extrem gläubig, also wieso sollte ich meinem Sohn etwas aufdrängen. Eine gute Freundin von mir ist auch nicht getauft worden und hat sich dann als Jugendliche ganz bewusst für den Protestantismus entschieden. Ich finde es einfach besser, den Kindern die Wahl zu lassen, wenn man selbst nicht wirklich viel mit der Kirche am Hut hat. Nur aus Tradition oder weil es eben alle andere machen würde ich mein Kind nicht taufen lassen!
Die Kirche selbst ist ja ein Traditionsverein und lebt eben dadurch, dass sich der Glaube (vielmehr die Konfession) von Generation zu Generation überträgt. Ein Kind ist, auch ohne Taufe, zunächst der Konfession zugehörig, der auch die Eltern angehören bzw. die von den Eltern bestimmt wird (wenn die Eltern unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehören).
Wenn nun die Taufe angeordnet wird (von den Eltern), dann kann das verschiedenste Ursachen haben. Zum einen natürlich allein die Tatsache, dass es sich so gehört. Und das man eben selbst getauft wurde. Ebenfalls ein Grund könnte die Familie (Eltern, Schwiegereltern usw. - "sozialer Druck") sein, die die Taufe erwarten. Die Kirchen selbst treten ja nicht an einen heran. Um die Taufe müssen sich die Eltern aktiv bemühen.
Das dann diese Eltern nichts mit der (Ziel)Kirche zu tun hätten, kann so nicht stimmen. Mindestens ein Elternteil sollte eben Mitglied im Verein sein. Ansonsten wird sich der Priester oder Pfarrer quer stellen bzw. dies in einem persönlichen Gespräch erörtern wollen, warum das Kind getauft werden soll, wenn kein Elternteil Mitglied der Kirche ist. Je nach Einstellung der ausführenden Person kann dann darüber hinweggesehen werde, dass die Eltern nicht in der Kirche sind oder auch nicht! Also gänzlich ohne Kirchenbezug kann man sein Kind nicht mit Wasser übergießen lassen.
Bei uns auf dem Land ist es schon noch ein Problem, wenn man ein Kind nicht taufen lässt. Zwar nicht in diesem Moment, aber wenn es in die Grundschule geht. Da ist so ein ungetauftes Kind meistens das einzige, das nicht in den Religionsunterricht geht, nicht zur Kommunion kommt. Ein Kind in diesem Alter fühlt sich da schnell ausgeschlossen, das habe ich auch bei einer Mitschülerin meines Sohnes erlebt, die zwar getauft, aber im Gegensatz zu allen anderen evangelisch war. Dennoch würde ich aus solchen Gründen kein Kind taufen lassen, denn die Taufe hat etwas mit dem Glauben und der Zugehörigkeit zur Kirche zu tun und wenn ich an diese Dinge nicht glauben kann, dann ist eine Taufe nicht richtig in meinen Augen. Das Argument, die Kinder sollten sich später selber entscheiden zählt für mich nicht, denn das können sie als Jugendliche bei der Firmung oder Konfirmation, zu der keine Eltern ihre Kinder zwingen sollten. Mein Söhne sind alle getauft, einfach deswegen, weil ich glaube, zwar keine große Kirchgängerin bin aber die Kirche zu meinem Glauben dazu gehört und weil ich den kirchlichen Sinn der Taufe verstehe und achte.
Ich selber bin nicht getauft, das war bei uns in der ehemaligen DDR nicht so bekannt, wie in der BRD. In der DDR waren die wenigstens Kinder getauft. Mein Mann ist evangelisch getauft, hat aber mit Kirche auch nie wirklich was am Hut gehabt. Schon seit dem ich ihn kenne nicht.
Wir haben unsere Kinder bewusst noch nicht taufen lassen. Allerdings war es uns wichtig das sie den Religionsunterricht in der Schule besuchen. Sie sollen die Entscheidung über die Taufe selber treffen. Und was eine Taufe und der damit verbundene Glaube bedeutet, bekommen sie ein wenig im Religionsunterricht nahe gebracht. Meine Große kam dann Anfang diesen Jahres mit dem Wunsch der Taufe und Konfirmation zu uns. Mittlerweile geht sie zum Konfirmationsunterricht und wird nächstes Jahr getauft und kurz darauf die Konfirmation erhalten. All dies ist ihr persönlicher Wunsch, den wir respektieren. Meine anderen 3 hegen nun auch langsam den Wunsch getauft zu werden, da sind wir uns aber noch nicht so sicher ob dieser Wunsch bestand haben wird, besonders bei unserer Jüngsten. Sie durfte vor 4 Wochen an einer Taufe, welche ja im Gottesdienst stattfinden, teilnehmen und fand das ganz toll. Auch der Kindergottesdienst macht ihr riesigen Spaß.
Ich stehe diesbezüglich auch immer vor einem Rätsel. Mittlerweile höre ich immer mal wieder, dass die Taufe im Hinblick auf einen Eintritt in einen kirchlich betriebenen Kindergarten vollzogen wird bzw. dass man das Kind lieber auf eine kirchliche Schule schicken möchte. Dort ist oft die gesellschaftliche Zusammensetzung der Schüler einfach besser, weil Kinder mit dem "passenden Glauben" bevorzugt aufgenommen werden.
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