Spedition weigert sich Couch hochzutragen
Meine Freundin hatte vor ca. 4 Wochen Möbel bei einem bekannten Versandhaus bestellt. Es war einiges, unter anderen eine Kommode, ein Sessel, eine Schlafliege, eine Couch und noch 2 oder 3 Kleinigkeiten. Die Gesamtrechnung belief sich auf über 2000 Euro, also ein schönes Sümmchen für eine Versandhausbestellung. Nun kam letzte Woche die Spedition um die Möbel an zuliefern. Sie trugen die Schlafliege hoch, die Kommode und dann kam die Couch. Der eine, vom Dialekt her ein Sachse, sagte gleich die passt nicht durchs Treppenhaus und und und. Der andere meinte wir können es ja wenigstens versuchen, ob es passt. Aber das war den anderen zu viel Arbeit anscheinend.
Muss dazu sagen das das Treppenhaus bei denen wirklich nicht sehr breit ist, es ist ziemlich eng und geht teilweise als Wendeltreppe hoch. Meine Freundin wohnt mir ihren Schwiegereltern in einem 2 Familienhaus. Aber ich habe eher die Vermutung der eine hatte einfach keine Lust gehabt die Couch noch bis unter das Dach zu schleppen. Nach langen Diskussionen hat meine Freundin gesagt, sie sollen die Couch in die Garage stellen.
Was würdet ihr machen? Beim Versandhaus anrufen und sich beschweren? Oder die Sache auf sich beruhen lassen?
Eine Spedition ist nur verpflichtet "frei Haus" zu liefern, also hinter die erste verschließbare Türe. Das hättet ihr beim Versandhaus klären müssen. Allerdings, wenn nichts anderes vereinbart ist, dann müsst ihr die Couch auf jeden Fall alleine hochtragen. Da Spediteure oftmals auch alleine ausliefern können sie es auch kaum anderes machen. Spediteure sind keine Möbelpacker. Sie liefern nur.
Ich denke auch nicht, dass da eine Beschwerde sonderlich viel bringen wird. Ich habe auch schon Möbel per Internet bestellt und dort stand auch schon in der Artikelbeschreibung dabei, dass man nur hinter die erste abschließbare Tür liefert. Das wäre dann unsere Haustüre und ich müsste die Sachen dann selbst in den dritten Stock tragen. Ich habe mit der Spedition dann einen Termin abgemacht und als sie kamen, bin ich mit meinem Kleinen zur Haustüre gegangen und die Möbel in Empfang genommen. Alleine hoch tragen konnte ich die Sachen nicht und musste dann eben warten, bis mein Mann von der Arbeit kommt.
Die beiden Männer von der Spedition haben dann dein Kleinen auf meinem Arm gesehen und mir dann spontan angeboten, die Sachen hoch zu tragen. Das fand ich echt total nett und wirklich klasse. Einen Anspruch hat man darauf aber nicht, denn die liefern echt nur bis an die erste Tür - es sei denn, wenn eine Lieferung in die Wohnung abgesprochen war. Das kostet meistens aber extra, wenn es überhaupt angeboten wird. Das hat dann auch wirklich nichts damit zu tun, ob man nun Sachen für 100 Euro oder eben für 2000 Euro bestellt. Das hat mit dem Warenwert leider nichts zu tun.
Ich habe da ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wir hatten online bei einem großen Versandhandel ein Hochbett bestellt. Dieses wurde nur bis zur ersten verschließbaren Tür geliefert. Ein paar Wochen später bestellten wir beim gleichen Versand noch ein Sofa. Diese wurde allerdings bis nach oben geliefert. Allerdings wurde in diesem Fall auch vorher von der Spedition angefragt ob ein Fahrstuhl mit Schlüssel vorhanden wäre. Beim Versandhandel bekam ich auf Nachfrage, wegen der Unterschiede, zu hören, dass es zumindest bei Ihnen Möbel abhängig sei. Sofas würden z.B. grundsätzlich bis in die Wohnung geliefert werden. Wolle man in jedem Fall auf Nummer sicher gehen das generell in die Wohnung geliefert wird dann sollte man immer den Aufbauservice dazu buchen, natürlich nur gegen ein gewissen Entgeld.
Ansonsten gilt, vorher über die Lieferungen informieren. Meine Mutter hat da allerdings noch einen andere Methode. Sie ist bisher sehr gut damit gefahren die Möbelpacker einfach zu fragen ob sie bis nach oben liefern könnten. Die meisten haben es bisher getan. Wer hat schon was gegen ein bisschen mehr Trinkgeld? In dem Fall Fall deiner Freundin wird wohl leider eine Beschwerde beim Händler nicht helfen. Da hätte sie vorher einfach drauf achten müssen. Sicherlich ist die Sache ärgerlich gelaufen. Am Besten ablegen und nicht mehr drüber nachdenken und sich stattdessen lieber über die neuen Möbel freuen.
tearsdontlie1979 hat geschrieben:Was würdet ihr machen? Beim Versandhaus anrufen und sich beschweren? Oder die Sache auf sich beruhen lassen?
Ob es wirklich was bringen wird, wenn man sich bei dem Versandhaus meldet, um sich zu beschweren, glaube ich nicht wirklich. Ich denke auch, das der eine einfach keine Lust mehr hatte, nachdem er die anderen Sachen schon hochgeschleppt hatte und sich so einfach aus der Affäre gezogen hat. Hat deine Bekannte denn die Ware denn nur frei Haus bestellt oder hat sie den Aufbauservice mit bestellt? Das kann man ja heutzutage auch schon gegen einen gewissen Aufpreis gleich dazu bestellen und wenn sie diesen Service gewählt hat, dann hätte sie auch ein Recht dazu gehabt, das die beiden auch die Couch noch an den vorgesehenen Platz abliefern. Wenn sie diesen Service allerdings nicht mit bestellt hat, dann kann sie ja schon mal froh sein, das die beiden, wenigstens die anderen Sachen aus freien Stücken hochgeschleppt haben.
Möbel werden an sich bis hinter die Haustür geliefert, die natürlich nicht immer auch die Wohnungstür ist. Wenn man mehr will, muss man in den meisten Fällen auch mehr bezahlen. Wenn deine Freundin mehr bezahlt hat sollte sie sich natürlich schon beschweren, aber wenn sie nur für eine normale Lieferung bezahlt hat kann sie kaum etwas machen.
Aber ganz davon abgesehen kann man auch nicht erwarten, dass Möbelpacker zaubern können. Also wenn ich ein großes Möbelstück erwarte und weiß, dass mein Treppenhaus sehr eng ist, muss ich doch auch selber schauen, dass ich die nötigen Vorkehrungen treffe und eventuell das Geländer abschraube oder schaue, wie man das Möbelstück durch das Fenster bekommt.
Es kommt drauf an, was vorher vereinbart wurde. Ihr solltet noch mal genau nachgucken, was in den Bedingungen steht. Wenn dort nur steht "Lieferung bis hinter die erste Tür" dann wird auch nicht bis in die Wohnung geliefert. Allerdings ist es bei den meisten Versandhäusern so, dass inzwischen bis in die Wohnung geliefert wird. Ich denke, dass das auch in diesem Fall so ist, denn immerhin wurden die restlichen Möbel ja auch hochgetragen. Und das hätte sich die Spedition ja sonst sparen können.
Ich vermute in diesem Fall wirklich vielmehr, dass die Couch zu groß ist. Ich habe selbst neulich eine Couch geliefert bekommen und die hat gerade eben noch durch das Treppenhaus gepasst. Aus Interesse habe ich dann gefragt, was gewesen wäre, wenn es nicht gepasst hätte und mir wurde dann mitgeteilt, dass ich die Wahl gehabt hätte, ob die Spedition die Couch wieder mitnimmt und ich somit von meinem Rückgaberecht Gebrauch mache oder ob sie die Couch irgendwo unten stehen lassen sollen. Dann hätte ich mich selbst darum kümmern müssen, wie ich die Couch in die Wohnung schaffe. Manchmal geht das, wenn die einzelnen Möbelteile ausgepackt werden, denn es ist ja immer noch eine riesige Verpackung drum herum, aber die Spedition selbst darf das wohl nicht unausgepackt in die Wohnung tragen, da dann etwas kaputt gehen könnte.
Ich denke auch das es darauf ankommt was ihr bei dem Versandhaus ausgemacht habt. Im Normallfall wird eigentlich gefragt bzw, steht im Kaufvertrag mit drin wie und wohin diese Couch geliefert wird. Als ich meine Waschmaschine von Quelle geliefert bekommen habe, wollte der Spediteur diese bis in den Keller tragen, wollte ich zwar nicht, aber er hat es mir auf seinem Lieferschein gezeigt das er es so machen sollte. Ich musste dann unterschreiben, das er sie nicht bis in den Keller tragen brauchte. Ich denke mal es ist von Versandhaus zu Versandhaus unterschiedlich und gehört nicht zur Standartleistung.
So ganz nebenbei (oder vielleicht doch nicht): was soll der Hinweis, dass der scheinbare Verweigerer der Arbeit ein Sachse war - zumindest vermutlich? Das ist mir nicht klar, es hätte doch auch ein Ostfriese oder Bayer sein können.
Ansonsten sehe ich es wie von Cloudy24 beschrieben. War nur die Lieferung "frei Haus" vereinbart, dann ist die Handlungsweise durchaus korrekt, dass die anderen Möbel zuvor in die Wohnung getragen wurden war lediglich eine nette Geste. Daran ändert auch die Kaufsumme nichts, denn fraglich ist, wie viel davon die Spedition oder gar deren Mitarbeiter bekommen.
War eine Lieferung in die Wohnung vereinbart oder vielleicht noch der Aufbau, dann lohnt sich das Nachhaken eher. Allerdings kenne ich es von meinem Treppenhaus auch, dass es durchaus schwierig ist, größere Möbelstücke dadurch in das Obergeschoss zu tragen. Daher treffe ich eben schon vorher Vorsorge, so dass dann der Transport selbst verhältnismäßig reibungslos ablaufen kann.
Tatsächlich sind die Spediteure nicht dazu verpflichtet, die bestellte Ware bis zur Haustür zu liefern. Meistens wird lediglich "Frei Bordsteinkante" geliefert, das heißt, dass die Ware nur abgeladen wird und der Kunde sich um den Rest kümmern muss. Dass die meisten Sachen dann doch bis zur Tür oder gar in das Haus/in die Wohnung getragen werden, geschieht meist aus Kulanz.
Einen Transport bis zur Haustür oder bis zum gewünschten Ort lassen sich die Speditionen gut bezahlen. Das kostet dann meist 50€-100€, wenn dies ausdrücklich vom Käufer verlangt wird. Sinnvoll ist das aber nur, wenn es sich um sehr schwere und sperrige Ware handelt. Denn meistens tun sie es auch einfach aus Kulanz, sofern man sich nicht allzu schlecht benimmt. Allerdings sollte man dies vor dem Kauf beziehungsweise währenddessen vereinbaren. Ansonsten steht man beim Liefertermin und schaut dumm aus der Wäsche, wenn man sein Zeug nicht selber in die Wohnung bekommen kann.
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