Falsches Fahndungsfoto
Durch einen fatalen Irrtum der Polizei ist ein unbescholtener Bürger ins Visier der Fahnder geraten. Im Juni dieses Jahres wurde in einem Vorort aus einem Briefkasten eine Scheckkarte und der Brief mit der dazu gehörenden PIN entwendet. Mit diesen Unterlagen wurde Bargeld an einem Geldautomaten in der Innenstadt abgehoben.
Das Foto eines Mannes,der nicht das Geld abgehoben hatte, sich aber zum Zeitpunkt des Geldabholens auch in dem Bankraum befand, wurde mit Amtsgerichtsbeschluß veröffentlicht. So wurde ein unschuldiger Bürger als Dieb und Betrüger dargestellt. Die Polizei bedauerte den Vorfall. Es kann vorkommen, aber ich finde es außerordentlich schlimm, wenn so etwas passiert. Wie würdet ihr reagieren, wenn es euch beträfe? Was würdet ihr sagen, wenn euch jemand darauf ansprechen würde und ihr selbst habt die Zeitung noch nicht gelesen?
Cid hat geschrieben:Wie würdet ihr reagieren, wenn es euch beträfe? Was würdet ihr sagen, wenn euch jemand darauf ansprechen würde und ihr selbst habt die Zeitung noch nicht gelesen?
Also, ich wäre schon ziemlich sauer, wenn man fälschlicherweise ein Foto von mir zur Fahndung ausschreiben würde, obwohl ich unschuldig bin, denn auch wenn die Polizei es hinterher wieder richtig gestellt hat, bleibt doch immer ein bisschen an einem kleben, weil es vielleicht auch nicht alle, die das falsche Fahndungsfoto gesehen haben, auch die Richtigstellung der Polizei, mitbekommen haben. Wenn man mich ansprechen würde, obwohl ich selber noch gar nicht gesehen hätte, wäre ich schon sehr entsetzt, denke ich und ich würde mir auch erstmal die Zeitung besorgen und mich dann bei der Polizei melden und eine Erklärung dafür verlangen. Es ist ja schon rufschädigend und kann auch evtl. fatale Folgen haben, wenn man wirklich unschuldig ist.
Ich habe das falsche Fahndungsfoto, bzw. den Bericht darüber auch im Internet gefunden und kann mir schon vorstellen, das der zu Unrecht beschuldigte Mann, ziemlich sauer und entsetzt ist. Was natürlich verständlich ist, denn wie gesagt, kann es ja auch richtig Unangenehm für ihn werden im beruflichen oder auch privaten Sinne. Ich hoffe für den Mann, das das ganze zu seinem Gunsten ausgeht und er sich da nichts mehr nachsagen lassen muss.
Da hat die Polizei einfach mal wieder viel zu übereilt und falsch gehandelt. Ich finde, bevor man ein Fahndungsfoto öffentlich macht, sollte man sich auch sicher sein, dass es der Dieb ist, der auf dem Foto zu sehen ist. Wenn noch Zweifel bestehen, dann kann man doch ein solches Foto von einem nicht einfach der Öffentlichkeit zeigen und denjenigen als Dieb bezeichnen.
Wenn mir das passieren würde und ich es noch gar nicht wüsste, dass ich auf einem Fahndungsfoto zu sehen bin, und mich jemand ansprechen würde, dann würde ich erst denken, dass er einen Scherz macht. Ich würde es ihm erst gar nicht glauben und würde mir dann das Foto zeigen lassen. Wenn ich es dann tatsächlich sehen würde, dann denke ich, dass ich sofort zur Polizei gehen würde und dort richtig Theater machen werde. Das kann doch echt nicht sein, dass man dann so dargestellt wird. Das kann Auswirkungen auf meine Zukunft, oder meinen Job haben. Auch wenn ich unschuldig bin, werden mich viele Leute auf dem Foto gesehen haben. Da ist doch das Vertrauen nicht mehr vorhanden, wenn man zur Arbeit geht oder einen neuen Job sucht. Man müsste wirklich noch auf eine Entschädigung bestehen, wenn die Polizei fälschlicherweise mein Foto dort abdruckt. Aber die macht es sich wieder sehr einfach und sagt, dass es ihnen Leid tut. Aber damit ist die Sache doch noch nicht vom Tisch. Mein Ruf wäre doch erstmal im Eimer.
Im ersten Moment ist es auf jeden Fall erst einmal ein ziemlich großer Schock für jeden. Da einen ruhigen Kopf zu bewahren ist leichter gesagt als getan. Wenn es mich betreffen würde, dann würde ich wohl direkt den Weg zur Polizei einschlagen und dort nachhaken und fragen was denn der ganze Spaß soll. Man selber hat ja nichts getan und hat somit auch nichts zu verbergen. Das sollte also die beste Lösung sein. Blöd ist es nur, wenn man das ganze entweder gar nicht oder erst viel später mitbekommt. Nicht jeder bekommt jeden Tag sämtliche Sachen mit, die in den Medien präsentiert werden oder ablaufen. Dann steht man zum einen blöd und zum anderen verdächtig da.
Das Problem, das im Nachhinein entsteht, empfinde ich als viel schlimmer. Ein Fahndungsfoto wird in einer Regionalzeitung schon gerne mal auf den Titelbild präsentiert, wo wird es jedenfalls bei uns gerne und oft gemacht. Eine Richtigstellung der Polizei wird nicht unbedingt den gleichen Platz auf dem Titelbild finden. Jetzt ist man überall als Dieb bekannt und muss jeden klar stellen, dass er nicht die gesuchte Person ist. Dieses ganze hin und her ist einfach nur nervig und bringt auch einige Nachteile mit sich. Manche halten einen dann immer noch für verdächtig oder interpretiert andere Sachen in die Person hinein. Man kann nur froh sein, wenn man selber nicht in so einen Schlamassel gerät.
Solange es gut ausgeht und die Person keine erheblichen Schäden dadurch erfahren hat, sehe ich kein Problem. Denn: Irrtümer gibt es überall wo Menschen am Werk sind.
Man sieht ja auch dass während Geschwindigkeitsmessungen öfter Fehler auftreten, auch weil die Systeme noch nicht so ausgereift sind. Das einzige was mir dabei zu denken gibt ist, die Frage wieviele Menschen wohl schon zu Unrecht so ein Urteil schlucken mussten!? Wahrscheinlich gibt es viele Fälle von denen man garnicht erfährt. Naja ich wünsche dem "Opfer" alles Gute.
Irgendwie ist das schon komisch, wenn ich dies jetzt schon wieder lese. So skurril es auch klingt, aber einem ehemaligen Mitschüler aus meiner Stufe ist vor nicht mal einem Jahr in etwa das gleiche passiert. Auch hier wurde bei einer älteren Dame die EC-Karte entwendet und es wurde in der städtischen Sparkasse damit versucht, Geld abzuheben. Ob die Täter nun wussten, ob sie gefilmt werden oder nicht, ist schwer zu sagen, aber auch hier scheint es irgendeine Verwechslung gegeben zu haben und auf dem Video der Überwachungskamera sei es der besagte Bekannte aus meiner Stufe gewesen, der versucht haben soll, dass Geld abzuheben.
Auch hier hatte es dann ein Fahndungsfoto gegeben (dies war sogar in unserer Lokalzeitung) und da wir in einer eher kleinen Stadt wohnen, stand Ruck zuck die Polizei bei besagtem Bekannten vor der Tür und hat diesen abgeholt. Seine ganze Familie muss wohl unter Schock gestanden haben und er selbst verstand die Welt auch nicht mehr, bis es ihm gelungen war, die Verwechselung mit seinem Anwalt aufzuklären. Es stellte sich heraus, dass die Aufnahme der Überwachungskamera ein falsches Bild zeigte, also das vom Freund und nicht das vom eigentlichen Täter, der wenige Minuten zuvor versuchte, das Geld abzuheben.
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