Grundschullehramt ohne Abitur

vom 16.10.2011, 11:45 Uhr

Ich mache voraussichtlich 2012 meinen Abschluss zur allgemeinen Hochschulreife, also Abitur. Ich sehen meinem Abschluss leider nicht wirklich positiv entgegen und möchte mich daher schon mal auf das Schlimmste gefasst machen und mich erkundigen was ich tun muss um trotzdem meinen Traumberuf ausüben zu können. Ich will Grundschullehrer werden.

Die 12. Klasse habe ich ja schon erfolgreich abgeschlossen, das heißt (in Ba-Wü) , dass ich somit den theoretischen/schulischen Teil der Fachhochschulreife erworben habe. Um die volle FHR zu erlangen muss ich noch den praktischen Teil nachholen in Form einer 2jährige Berufsausbildung oder eines 1jähriges Praktikums. Ich würde dann eiin FSJ machen, wofür ich sogar schon eine Zusage habe. Dieses FSJ kann man als Praktikum anrechnen lassen und somit hätte ich meine Fachhochschulreife. Wenn ich falsch liegen berichtigt mich bitte.

Dann würde ich nach Hessen gehen, weil man dort mit einer FHR an FHs aber auch an Universitäten studieren darf. In allen anderen Bundesländern darf man mit einer FHR, wie der Name schon sagt, nur an FHs studieren. Meine Frage ist nun, ob ich dann mit meinem abgeschlossenen Studium als Grundschullehrkraft in Hessen auch in Baden- Württemberg unterrichten darf? Habt ihr da eine Ahnung? Ich freue mich auf eure Antworten.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du scheinst hier ein wenig falsch informiert zu sein. Mit einer Fachhochschulreife hast du im Bundesland Hessen zwar eine Zugangsberechtigung zur Universität. Allerdings gilt diese nur für Lehramtsstudiengänge, die mit dem Bachelor-Abschluss enden, also für Wirtschafts- oder Berufspädagogik.

Lehramtsstudiengänge, die darauf abzielen, später in einer Grund-, Haupt- und Realschule oder in einem Gymnasium zu unterrichten, werden dagegen immer noch mit einem Staatsexamen abgeschlossen. Hierfür benötigt man nach wie vor das Abitur oder eine fachgebundene Hochschulreife, ein Fachabitur reicht nicht aus.

Es gäbe, soweit ich weiß, noch die Möglichkeit, einen Umweg einzuschlagen und zunächst das Grundstudium im Bereich Sozialwesen zu absolvieren. Danach kann man sich mittels eines Bewerbungsverfahrens um einen Studienplatz fürs Grundschullehramt bemühen. Allerdings sind die Quoten der auf diesem Wege angenommenen Studenten verschindend gering. Ich meine, sie lägen bei etwa 0,2 Prozent aller Bewerber.

Ich an deiner Stelle würde mich lieber darum bemühen, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen, statt zig Umwege zu gehen, die womöglich in einer Sackgasse verlaufen. Wenn dein Traumberuf Grundschullehrer ist, dann knie dich in den Lehrstoff und nimm ggf. Nachhilfe in Anspruch.

Zu deiner eigentlichen Frage: Mit einem abgeschlossenen Studium, in deinem Fall also dem Ersten Staatsexamen, kannst du dich in jedem anderen Bundesland Deutschlands um einen Referendariatsplatz bewerben, um in diesem Bundesland dann dein Zweites Staatsexamen zu erwerben. Ich würde mich allerdings auch hier nicht auf ein Bundesland konzentrieren, sondern Bewerbungen in verschiedenen Ländern einreichen, da das Lehramt nach wie vor ein beliebter Studiengang ist. Also gibt es auch eine Vielzahl an Bewerbern auf eine begrenzte Anzahl an Referendariatsplätzen.

» Doreen82 » Beiträge: 316 » Talkpoints: 7,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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