Berufleben und Leistungssport kombinieren

vom 14.10.2011, 20:04 Uhr

Ich arbeite gemeinsam mit einer sehr guten Freundin und einer Bekannten auch beruflich an einem größeren beziehungsweise eben langfristigen Projekt zusammen. Wir arbeiten schon seit einiger Zeit zusammen und die Zusammenarbeit sieht in erster Linie so aus, dass wir gemeinsame Besprechungen wegen dem Projekt haben.

Die Arbeit macht uns allen auch durchaus großen Spaß. Nur ist es so, dass die gute Freundin, die übrigens auch die Projektleiterin, jedoch nicht die oberste Chefin ist auch sehr sportlich ist. Lange war für sie der Sport immer größer werdendes Hobby. Inzwischen ist sie aber doch bereits schon im Leistungssport gelandet. Dafür muss man natürlich auch dementsprechend viel Zeit für Training und Co investieren.

Sport ist natürlich immer gut und ich unterstütze das auch sehr gerne und deswegen haben sowohl die Bekannte als auch ich hier durchaus auch Rücksicht genommen. Allerdings intensiviert sich der Sport immer mehr und beeinträchtigt langsam aber sicher auch unsere Arbeit immer mehr. Besagte Freundin, sagt immer häufiger Termine ab, weil sie eben Trainieren muss und so weiter. Training steht eben an allererster Stelle.

Wenn ein Termin abgesagt hat, beeinträchtigt das jedoch nicht nur die qualitative Arbeit unseres Projektes, weil sich so ja immer alles in die Länge zieht, sondern ein Termin der abgesagt wurde, heißt für mich natürlich auch kein Verdienst, weil die Stunden natürlich nur bezahlt werden, wenn wir eben auch eine Besprechung haben. Und das ist dann natürlich auch für mich ärgerlich. Die Besprechungen finden im übrigen etwa einmal wöchentlich statt.

Der Freundin haben wir auch schon durchaus unsere Probleme diesbezüglich gesagt, allerdings erwischen wir sie hier leider wirklich immer an einem falschen Punkt, und sie blockt total ab. Sie sagt dann immer nur, dass sich eh alles ausgehen wird, und dass sie zu Hause dann mehr vorbereiten wird oder dergleichen. Davon habe ich aber auch nichts.

Nun frage ich mich, inwieweit man den Leistungssport der Freundin akzeptieren sollte und inwiefern er einfach zu weit geht. Für mich kann sie natürlich Sport machen, soviel sie will, aber wenn es eben auch das berufliche Leben einschränkt und mich dann eben auch finanziell betrifft, dann wird das schon zum Ärgernis für mich. Besagte Freundin ist zwar Projektleiterin und demnach hat sie prinzipiell schon das letzte Sagen, allerdings kennen wir drei uns untereinander auch sehr gut und so herrscht ein sehr lockeres Verhältnis. Also eigentlich entscheiden wir alle alles im gleichen Maße.

Wie würdet ihr in so einer Situation reagieren? Betreibt ihr vielleicht auch Leistungssport? Wie kombiniert ihr das mit eurem Berufsleben? Der Tag hat bekanntlich ja nur 24 Stunden und alles geht sich eben auch nicht immer aus. Aber worauf verzichten?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich betreibe schon seit vielen Jahren Leistungssport. Ich fahre Rennrad, MTB und auch Cyclocross und ich nehme auch an Wettkämpfen teil. Das ich für die Wettkämpfe nun sehr viel trainieren muss kann man sich sicherlich denken und das ist auch so. Bei mir klappt die Kombination zwischen Arbeit und Training wunderbar. Wenn ich Feierabend habe geht es eben nach Hause und dort wird sich direkt umgezogen und auf das Rad gesprungen. Dann wird schön trainiert. Komme ich dann wieder bleibt immer noch Zeit für den Haushalt und andere Sachen, die erledigt werden wollen oder auch gemacht werden müssen. Das lässt sich momentan so wunderbar machen weil ich eine Arbeitsstelle mit festen Arbeitszeiten haben. So kann ich wunderbar zeitlich planen.

Meine Arbeitsqualität leidet nicht an meinem Leistungssport. Kleine Auswirkungen hat es natürlich schon aber da muss man einfach mal die Zähne zusammenbeißen, was auch kein Problem für mich ist. Meist macht sich so etwas bemerkbar wenn man eine Trainingsintensive Woche hat und fast jeden Tag mehr als drei Stunden im Sattel sitzt. Man ist am nächsten Morgen natürlich etwas schwerer aus dem Bett zu kriegen. Auch an Montagen bin ich meist auch ein ausgelaugt und erschöpft, wenn am Vortag ein Radrennen oder ein Marathon absolviert wurde. Aber das stellt für mich keinerlei Behinderung auf der Arbeit dar. Ich hoffe doch, dass ich in Zukunft auch so weiter machen kann, denn das wäre dann optimal.

Das war jetzt mal ein kleiner Ausschnitt meines Alltages. Zu deiner Situation kann ich kein richtiges Urteil fällen, da ich solche Situationen selber noch nicht durch habe. Es steht außer Frage, dass die Arbeit sehr wichtig ist aber für manche Leute, wie auch für mich, ist der Leistungssport auch sehr wichtig geworden. Auch wenn man diese Begeisterung nicht teilen kann sollte man sie wenigstens respektieren. Das mag jetzt leicht gesagt klingen aber man erwartet doch das gleiche auch von den anderen. Allerdings sollte es wirklich nicht so sein, dass die Arbeit durch den Sport leidet. Hier muss man erkennen wo man Abstriche machen muss, auch wenn es weh tut. Alles geht nun mal nicht. Gerade bei dir sehe ich das als recht schwierig an weil ihr ja selber mit darunter leidet. Ihr solltet wirklich mal ein intensives Gespräch führen und diesen Punkt ansprechen. Wenn sie vernünftig ist wird sie es erkennen, dass sie es scheinbar etwas übertreibt.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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