Taschenrechner in der 11. Klasse nicht mehr erlaubt

vom 14.10.2011, 19:45 Uhr

In der achten Klasse Realschule mussten wir alle uns einen grafischen Taschenrechner von Casio zulegen. Der hat damals an die 80 € gekostet, was ja nicht gerade billig für einen Taschenrechner ist. Allerdings können die Billigvarianten von Aldi mit ihm nicht mithalten. Er konnte neben den üblichen Grundrechenfunktionen eben auch quadratische Gleichungen lösen, Wertetabellen erstellen und Parabeln oder Funktionen grafisch darstellen.

Nun habe ich in die 11. Klasse Fachoberschule gewechselt. Unser Mathelehrer sprach uns dann gleich in der ersten Schulstunde auf unsere Taschenrechner an. Er bat uns darum, alle unsere Taschenrechner herauszuholen und man sah, dass noch ziemlich jeder den Realschultaschenrechner von damals hat, den wir ja auch in der Mittleren Reife benutzen durften. Dieser war wie gesagt damals nicht gerade billig und unsere Schule hat auch nur einen kleinen Rabatt bekommen, da alle drei Klassen komplett bestellt haben.

Unser neuer Mathelehrer sagte uns dann, dass diese Taschenrechner in der Fachoberschule nicht mehr erlaubt seien, weil sie bestimmte Tasten hätten, die wohl gegen die Schulordnung verstoßen und eben auch Gleichungssysteme oder Funktionen grafisch darstellen kann. Das war bisher immer eine Art Kontrolle für uns und auf einmal sollen wir mit dem Taschenrechner keine Parabeln mehr zeichnen und deren Extremwerte ablesen dürfen? Gerade weil der Stoff doch schwieriger wird, wäre solch ein komplexer Taschenrechner doch vom Vorteil. Wir haben ja in der Realschule noch nicht einmal alle Funktionen unseres Gerätes benutzen können. Jetzt wo noch so Sachen wie Logarythmen dazukommen, sollen wir auf einmal auf unseren alten Taschenrechner verzichten.

Der Lehrer teilte uns dann ein Blatt aus mit einem Taschenrechner seiner Empfehlung. Dieser kostete aber wiederum 30 € und ich finde es eigentlich Schmarrn für die zwei Jahre noch einmal einen neuen kaufen zu müssen. Zudem kam noch, dass dieser Taschenrechner von der selben Marke, nämlich auch Casio, ist. Meine Mutter hat dann einfach einen Billigtaschenrechner vom Aldi gekauft und ich habe mich erkundigt, ob dieser denn erlaubt wäre und ob er auch alle nötigen Funktionen enthalten würde, die ich benötige. Der Lehrer stimmte dem zu und erlaubte mir nun den Aldi-Taschenrechner zu behalten.

Jetzt sitze ich hier auf meinem gebrauchten Taschenrechner. Geschwister habe ich keine, denen ich den Taschenrechner "vererben" könnte und im Internet verkaufen kann ich auch nicht, da wir damals in der 8. Klasse unser Namenskürzel auf der Rückseite einritzen sollten, falls er mal verloren gehen sollte.

Findet ihr es nicht auch eine Frechheit, jetzt nochmal für zwei Jahre auf ein anderes Modell umzusteigen, nur weil der alte Taschenrechner, der nicht gerade billig war, ein paar Funktionen zu viel erfüllen kann? Hättet ihr euch auch zusätzlich noch den für 30 € gekauft oder euch auch lieber für eine Billigvariante entschieden? Wenn ich dem Urteil meines Lehrers vertrauen kann, kann der Aldi-Taschenrechner ungefähr das gleiche wie der für 30 €, nämlich nur die Grundrechenfunktionen und Wertetabellen erstellen. Allerdings ist er dabei um Längen billiger.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sicherlich nicht schön, aber anscheinend notwendig. Jetzt musst du wohl entscheiden ob du die 2 Jahre ohne Taschenrechner verbringst, oder halt noch mal die 30 Euro investierst um keine schlechtere Note zu bekommen. Die Lehrer von damals konnten sicherlich nicht erahnen was du nach der 10 machst und dementsprechend haben sie halt nach ihren Vorlagen gearbeitet. Schön ist es nicht, aber was willst du sonst machen außer den neuen zu kaufen?

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es nicht frech, nein, wieso auch? Im Grunde kann man sich da nicht weiter drüber beschweren, denn du sagst doch selbst dass du die Schule gewechselt hast. Im meinem (und auch den meisten anderen) Gymnasium benutzt man den GTR von der 8. bis zu 13.. Aber wenn du von der Realschule auf eine Fachoberschule wechselst, kannst du doch nicht erwarten, dass sie sich da alle drauf einstellen, was ihr habt und was nicht. Neue Schule, neue Regeln und da können sie nun mal keine Rücksicht darauf nehmen, was an den vorigen Schulen so alles erlaubt war oder nicht, zumal die Schüler nun mal auch aus unterschiedlichen Schulen kommen und nicht alle werden das gleiche Problem gehabt haben wie du. Selbst Logarithmen lassen sich mit ein wenig Übung problemlos mit einem normalen Taschenrechner berechnen. Um das Problem zu lösen müsste es sowas wie einen ''allgemeingültigen'' Taschenrechner innerhalb der Bundesländer oder darüber hinaus geben und das finde ich nun auch nicht wirklich nötig. Unser GTR hat uns damals 120 Euro gekostet, aber in Bildung muss man nun mal auch investieren und die 30 Euro im Gegensatz dazu, hätte ich mit Vergnügen bezahlt, CASIO ist Qualität, so sehe ich das zumindest.

Ich würde einfach mal versuchen den Taschenrechner mit einem Aushang in deiner alten Schule doch noch irgendwie zu verkaufen, so ein Namenskürzel ist nicht die Welt und lässt sich überkleben. Bei uns hat niemand gebrauchte Taschenrechner gekauft, denn wenn man sich diesen in der 8. Klasse anschafft und er bis zum Abitur durchhalten muss, ist man schon froh, wenn da noch Garantie drauf ist und alles drum und dran, außerdem gibt es immer wieder neuere Versionen, so dass ein fünf Jahre alter GTR nicht mehr zu verkaufen wäre. Wenn ihr aber in der Realschule eh nur zwei Jahre damit rechnet, findet sich sicherlich jemand, der ihn dir abkauft, einfach mal einen Aushang machen oder den Lehrern weiter sagen, die es dann an die Klassen weiter geben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es an sich keine Frechheit. Es werden sowieso viel zu viele hochmoderne Taschenrechner verwendet und rechnen kann am Ende keiner mehr. Bei mir in der elften Klasse waren Taschenrechner sogar verboten und durften nur mitgebracht werden, wenn der Lehrer es explizit angeordnet hat.

Ich habe sowohl einen programmierbaren als auch einen nicht programmierbaren Taschenrechner. Einen grafischen Taschenrechner habe ich nie besessen. Meine Taschenrechner haben beide mittlerweile über 13 Jahre auf dem Buckel und funktionieren tadellos und das Gute, es hab bisher nie einen Lehrer, der was zu meckern hatte. Ich für meinen Teil greife jedoch nur noch zu Taschenrechnern der Marke Texas Instruments, einfach weil ich die Haltbarkeit einfach selbst mitbekomme.

Warum willst du den teuren Taschenrechner loswerden? Nur weil du ihn jetzt nicht mehr benötigst? Wer weiß was du in Zukunft machen wirst. Wenn du studierst, kannst du ihn vielleicht auch gebrauchen, oder einfach für den privaten Gebrauch. Meine beiden teuren Rechner rentieren sich absolut und auch im Alltag benutze ich sie. Aber wenn du ihn unbedingt loswerden willst, warum machst du nicht einen Aushang? Wenn er in einem guten Zustand ist, bekommst du vielleicht noch ein wenig was dafür. Ich hätte aber ehrlich gesagt die 30€ investiert, aber das liegt daran, dass ich bei sowas recht pingelig bin. Aber wenn der Aldi-Rechner das Gleiche draufhat, warum dann mehr zahlen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Diese grafischen Taschenrechner waren auch schon 2003 als ich meinen Realschulabschluss geschrieben habe verboten und nicht erlaubt, zumindest in Bayern. Lediglich für den naturwissenschaftlichen Bereich gab es die Ausnahme, dass sie diesen für die Hausaufgaben verwenden durften jedoch nicht in einer Klausur, dafür mussten sie einen "normalen" Taschenrechner haben.

Deswegen kann ich das ganze auch nicht wirklich verstehen, uns wurde es vorher frei gestellt welchen wir kaufen wollten, es wurde aber auch direkt dazu gesagt, dass diese in den Prüfungen nicht zugelassen sind und auch an den oberen Schulen abgelehnt werden. Zudem braucht man keine grafische Kontrolle für sich selbst, entweder man hat es richtig berechnet, dann weiß man auch wie die Grafik dazu aussehen muss, oder eben falsch dann hilft auch die Grafik eher nicht das ganze Problem zu erkennen.

Zudem sehe ich auch kein Problem darin, ein solches gebrauchtes Gerät zu verkaufen da es im Anschaffungspreis doch recht stattlich ist, und sich einige nach solchen gebrauchten Umsehen werden und dann ist es auch egal ob dort Initialen drinnen stehen oder nicht. Immerhin habe ich selbst Schulbücher kaufen müssen, in denen ich ebenfalls meinen Namen rein geschrieben habe und diese haben sich trotzdem immer noch verkauft. Wen es stört, der wird sich etwas einfallen lassen wie ein Aufkleber etc. um deine Initialen zu verdecken. Und wenn es zufällig die selben sein sollten, dann ist es noch weniger schlimm.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich hätte mich da auch einfach nur geärgert und gefragt, was der Mist den eigentlich soll. Aber was kann man denn schon dagegen machen? Entweder man bekommt eine schlechte Bewertung oder man bekommt Riesen Ärger. Von daher hätte ich mir für ein paar Euros einen Taschenrechner gekauft und die Sache ist gegessen. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum der Lehrer dir die Casio Taschenrechner verboten hat? Denn es gibt auch Casio Taschenrechner, mit denen man auch die normalen Grundrechenarten rechnen kann. Ich dürfte in der Schule überhaupt keine Taschenrechner verwenden.

Wenn dann nur zur Kontrolle. Ansonsten gar nicht denn die Gefahr ist ja schließlich sehr hoch, dass man schummeln kann und man dann unter Umständen nichts mehr im Kopf ausrechnen kann. Oder wir durften die nur benutzen, wenn es hoch komplexe Aufgaben waren. Ich hätte denn Lehrer gefragt, ob ich diesen Taschenrechner behalten könnte, da er sehr viel Geld gekostet hat und ich versichere, dass ich damit keine dummen Dinge mache. So hätte ich es versucht zu erklären. Letzten Endes kann man sich die Taschenrechner aufbewahren und wer weiß wo für man die noch gebrauchen kann.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr ärgerlich für dich ist und ich würde mich da wohl auch aufregen. Allerdings hat dein Lehrer wohl Recht, bei uns in der Schule war es ähnlich, allerdings nicht so heftig. Einige Schüler der Realschule hatten auch so einen Taschenrechner und nachdem diese aufs Gymnasium gewechselt hatten, mussten sie sich auch einen neuen zulegen, zu mindestens für die Klausuren. Diese "Alleskönner" Taschenrechner sind laut Abiturregelung gar nicht zugelassen und daher muss dein Lehrer euch das für eure normalen Klausuren meines Wissens auch verbieten und eben dafür sorgen, dass ihr alle ungefähr die gleichen Voraussetzungen habt und das geht natürlich nicht, wenn die Hälfte der Klasse einen Grafiktaschenrechner hat und die andere nicht.

Ich würde trotzdem mal versuchen den Taschenrechner bei Ebay anzubieten. Wenn sich die Leute den für die Schule zulegen müssen, sind sie sicherlich froh, wenn sie den billiger bekommen und mir wäre es persönlich egal, ob da nun Sabine oder so etwas drauf steht, solange ich dafür nicht den vollen Preis bezahlen muss. Das musst du natürlich mit angeben, aber vielleicht hast du ja wirklich Glück und es interessiert sich jemand für den Taschenrechner und du hast somit noch etwas Geld zurück bekommen für diese "Fehlinvestition".

Ansonsten kannst du ja vielleicht um den neuen Taschenrechner herum kommen, solange dein aktueller Taschenrechner im normalen Unterricht erlaubt ist. Vielleicht kannst du ja mit irgendjemandem einen Deal machen, dass er dir seinen Taschenrechner immer ausleiht aus einem anderen Kurs meine ich jetzt, da ihr ja wohl kaum alle zur selben Zeit Mathematik haben werdet und so könnte man sich dann auch arrangieren.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ganze finde ich ein wenig übertrieben, denn nur weil der Taschenrechner die Möglichkeit hat, damit seine Rechnungen zu überprüfen, wird er einfach verboten?

Bei uns in der Fachoberschule konnten wir damals jeden x-beliebigen Taschenrechner benutzen - einige hatten sogar einen programmierbaren, wo man mit Hilfe einer Programmiersprache auch Gleichungen lösen konnte. Da hat niemand etwas gegen gesagt. Und ohne Taschenrechner kommt man in der Fachoberschule ja auch nicht mehr aus.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne es aus Sachsen-Anhalt aus dem Gymnasium auch so, dass grafische Taschenrechner nicht erlaubt waren, zumindest in den Klausuren und Prüfungen, so dass es völlig unsinnig gewesen wäre, wenn man sich so einen Taschenrechner für den Unterricht gekauft hätte. Verboten war die Nutzung im Unterricht aber nicht. Klar ist es ärgerlich, wenn man für zwei Jahre noch einmal einen neuen Taschenrechner kaufen muss, aber an meiner Uni war es dann auch so, dass man keinen grafischen Taschenrechner nutzen durfte, so dass der Taschenrechner auch noch etwas länger genutzt werden konnte.

Im übrigen kann man vieles sicher auch völlig ohne Taschenrechner beispielsweise mit einem Rechenschieber lösen. Und daran dachte ich auch, als ich die Überschrift las. Wenn es einfach um einen anderen Taschenrechner geht, dann würde ich einfach in den sauren Apfel beißen und mich eben auch daran gewöhnen, die Lösungen auf andere Art und Weise zu kontrollieren. :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich wüsste jetzt auch nicht, wo ich hier eine Frechheit erkennen sollte. Du hast immerhin die Schule gewechselt und bei einer neuen Schule kann man in vielen Fällen auch davon ausgehen, dass man bestimmte Dinge eben neu anschaffen muss. Auch wenn es für dich vielleicht ärgerlich ist, dass du nun praktisch einen Taschenrechner zu viel hast, so handelt es sich dabei nicht um einen Fehler der Schule. Deine neue Schule kann nicht wissen, dass du auf deiner alten Schule bisher mit einem anderen Taschenrechner gearbeitet hast. Abgesehen davon werden in der Regel die Taschenrechner empfohlen, die die notwendigen Funktionen besitzen und in der Anwendung keine großen Probleme bereiten. Da die Lehrer an verschiedenen Schulen dann durchaus auch unterschiedliche Erfahrungen mit den einzelnen Taschenrechnermodellen gesammelt haben, wird eben nicht an jeder Schule das gleiche Modell empfohlen.

Falls du nicht vorhast, ein Ingenieursstudium zu absolvieren, bei dem ein Taschenrechner mit bestimmten Zusatzfunktionen ganz sinnvoll sein kann, kannst du ja einfach versuchen, den Taschenrechner zu verkaufen. Am besten machst du einen Aushang an deiner alten Schule, denn dort wird dieses Modell ja scheinbar ausdrücklich empfohlen. Vielleicht freut sich ein jüngerer Schüler, wenn er für kleines Geld deinen wenig benutzten Taschenrechner kaufen kann. Du musst dabei natürlich realistisch bleiben und keine übertriebene Summe verlangen. Dass dein Name auf dem Gerät steht, ist nicht so schön, aber sicher zu verschmerzen. Der andere Schüler könnte ja einfach ein kleines Schild mit seinem Namen darüber kleben. Das sollte wirklich das geringste Problem sein, sofern der Taschenrechner ansonsten in einem guten Zustand ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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