Wird es schwierig werden mit Kindern um zu ziehen?
Ich mache mir ständig Gedanken darüber, ob meine Kinder damit klar kommen werden wenn wir umziehen, oder ob es eine zu große Veränderung darstellt und diese im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal abdrehen werden? Bislang kennen sie nur unseren derzeitigen Wohnort und keinen anderen. Sie sind derzeit 6 und 8 Jahre alt. Seit ihr schon mit Kindern umgezogen und wie haben sie sich verhalten? Sind sie gut damit klar gekommen oder gab es Schwierigkeiten in der Eingewöhnung? Vielleicht habt ihr auch ein paar Tipps für mich.
Ich selbst bin noch nicht mit Kindern umgezogen, da ich noch keine Kinder habe, bin aber als Kind mit meinen Eltern mehrmals umgezogen und kann daher aus eigener Erfahrung sprechen. Die ersten drei Umzüge spielten sich im zarten Alter von ca. 0-2 Jahren ab, ich habe daher keine Erinnerungen mehr an diese Umzüge.
Dann sind wir aber noch einmal umgezogen, als ich 6 Jahre alt war, und daran kann ich mich noch gut erinnern. Da dieses Ereignis aber etwa zur Zeit meiner Einschulung stattfand, hat für mich da sowieso ein neuer Lebensabschnitt stattgefunden. Wohl unter anderem deswegen, fand ich den Umzug überhaupt nicht schlimm - ich habe keine negativen Erinnerungen daran. Im Gegenteil, ich habe es sogar sehr genossen, im Vorneherein mit meinen Eltern verschiedene Wohnungen und Häuser zu besichtigen. Sowas mochte ich schon damals sehr.
Beim Umzug selbst war ich mit meinem kleineren Bruder jedoch nicht dabei. Das wäre für meine Eltern viel zu stressig gewesen, neben dem Umzugsstress auch noch auf zwei kleine Kinder aufpassen zu müssen, zumal wir ja sowieso nicht wirklich hätten mithelfen können. Wir haben den Umzugstag bei meinen Großeltern verbracht, so haben wir Kinder uns nicht gelangweilt und standen nicht im Weg, die Eltern konnten sich auf den Umzug konzentrieren und Oma und Opa haben sich über den Besuch der Enkelkinder gefreut. So hatten alle was davon.
Ich kann dir daher nur empfehlen, deine Kinder während des Umzugs auch irgendwo "unterzubringen", bei Freunden oder Verwandten. Mithelfen können sie ja nicht, dafür sind sie noch zu klein. Und du wirst den Umzug auch deutlich stressfreier ohne Kinder hinter dich bringen können.
Bezüglich der Eingewöhnung wird es deinen Kindern sicher helfen, wenn du mit ihnen schon im Vorfeld über den Umzug sprichst. Sicher möchten sie sich auch einmal vorher schon die neue Wohnung ansehen, schließlich betrifft es sie genauso wie dich auch. Eventuell können sie auch schon dabei sein, wenn der neue Wohnraum gestrichen, tapeziert oder eingeräumt wird, Teppiche verlegt werden, etc. Dann ist die Umgewöhnung schon gleich viel weniger krass. Vielleicht hilft es ihnen auch, wenn sie schon vorher die Umgebung (neue Stadt?) ein bisschen kennengelernt haben und schon wissen, wo sie zur Schule gehen werden.
Natürlich spielt es auch eine große Rolle, wohin ihr zieht. Wir sind damals nur vom einen Stadtende zum anderen gezogen, was bei einer Großstadt für ein Kind zwar auch eine völlig neue Umgebung ist, trotzdem bleibt es aber noch die gleiche Stadt. Wenn ihr weiter weg zieht, werden Freundschaften womöglich nicht weiter aufrecht erhalten werden können, insbesondere bei deinem 8-Jährigen Kind, welches ja sicher in der Schule schon einige feste Freunde gefunden hat. Hier ist auch deine Unterstützung gefragt, dass die Kinder bald wieder (neuen) Anschluss finden, entweder über Schule oder zum Beispiel über Sportvereine, etc.
Erst einmal ist doch die Frage zu klären, weshalb ein Umzug ansteht. Und auch diese Frage ist mit Antworten den Kindern zu sagen. Soll der Umzug nun in eine ganz andere Gegend stattfinden, sollte man die Kinder darauf rechtzeitig vorbereiten und ihnen nicht zwischen Tür und Angel mitteilen, dass sie jetzt mal mehrere hunderte Kilometer von ihrem eigentlichen Zuhause entfernt wohnen werden. Vielleicht ergibt es sich auch, dass sie schon vor dem Umzug die neue Heimat sehen und ich denke, es ist so unabdingbar.
Geht es nur um einen Umzug in der direkten Umgebung, wird es wohl am besten sein, die Kinder auch hier aufzuklären und sie vielleicht sogar bei den Wohn- und Hausbesichtigungen mitzunehmen. Ich würde auf keinen Fall die Kinder außen vor lassen und auch nicht ohne ihre Gefühle, Gedanken und Meinungen eine Entscheidung zwecks Wohnung oder Haus treffen. Natürlich kann ein Kind so etwas nicht im Ganzen betrachten, aber wenn man sie mit einbezieht, wird ein Umzug schon noch etwas anderes.
Ob und inwiefern es Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung von einem neuen Umfeld und Umkreis gibt, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die einen Kinder kommen gut damit zurecht und finden sofort Anschluss, andere Kinder fühlen sich vielleicht wirklich unwohl und wiederum andere Kinder brauchen einfach nur Zeit - Wochen, Monate oder sogar Jahre. Da Du Deine Kinder mit am besten kennen solltest, ist es schwer, hier Dir einen Rat zu geben, außer ihnen bestmöglich beizustehen und sie ernst zu nehmen.
Ich bin vor zwei Jahren mit meinen Kindern umgezogen und da waren sie knapp sieben Jahre alt. Das auch noch mitten im Schuljahr, so das viel Neues auf sie zu kam. Allerdings sind wir ja umgezogen, weil ich mich von meinem Nochgatten getrennt habe und die letzte Zeit vor dem Umzug standen sie oft genug weinend vor mir und haben gebettelt, das ich gegen das Schimpfen vom Papa was machen soll.
Daher waren meine Kinder über den Umzug glücklich und haben sich auf alles gefreut, was nun in ihrem Leben neu sein wird. Ich hätte sie sogar am nächsten Tag schon in die neue Schule gehen lassen können. Einfach weil sie so neugierig darauf waren, wie es dort sein wird. Nun kennen wir eure Gründe für den Umzug nicht und wie weit es sein wird. Daher kann dir nun keiner wirklich sagen, wie du deine Kinder auf die Veränderungen vorbereiten kannst.
Ich selbst konnte damals meinen Kindern erst zwei Stunden bevor wir gestartet sind sagen was wirklich auf sie zukommt, da es vorher niemand wissen durfte, das wir quasi über Nacht ausziehen. Daher hatten sie auch nicht wirklich Zeit um Bedenken anzumelden.
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