Wie bedankt man sich bei seinen Kunden?
Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich von einigen Kunden, denen ich in den frühen Morgenstunden die Tageszeitung erhalte, kleine Präsente erhalten. Natürlich nicht persönlich beziehungsweise nur in absoluten Ausnahmefällen, so dass ich mich gar nicht bedanken konnte. Ich hatte erst überlegt, kleine Klebezettel mit einem Danke schön zu gestalten und sie dann bei dem jeweiligen Kunden auf die Zeitung zu kleben. Ich habe es letztendlich nicht getan, weil ich auch nicht so aufdringlich sein wollte.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, mich via Anzeige in der Tageszeitung bei den Kunden im Gesamten zu bedanken, wobei das natürlich mit mehr Kosten verbunden gewesen wäre. Denn selbst als Mitarbeiter erhält man keinen Rabatt, wenn man eine Kleinanzeige schaltet. Also habe ich das auch gelassen und nicht umgesetzt.
Wie würdet Ihr ein Danke schön erhalten wollen, wenn Ihr Eurem Zusteller etwas schenkt, ihn aber zu Zeiten der Zustellung gar nicht seht? Wäre eine Danksagung seitens des Zustellers überhaupt erwünscht oder wäre es wiederum zu aufdringlich? Es geht nicht darum, dass Ihr den Zustellern etwas zusteckt, sondern wirklich nur um die Reaktion des Zustellers auf ein Geschenk.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich ein Dankeschön in dem Fall nicht grundsätzlich als notwendig erachte, finde ich nicht dass du durch einen selbstgestalteten Zettel übermäßig aufdringlich wärst. Das sollte als Dankeschön wirklich ausreichen und auch ermöglichen, wirklich nur bei denen ein Dankeschön anzubringen, die auch mit einem Geschenk eine solche Reaktion verdienen.
Die Idee mit der Anzeige ist sicher dann gut, wenn du mehr Kunden gewinnen willst, die dir ein Geschenk zukommen lassen. Viele werden gar sich nicht darüber im Klaren sein, dass man auch den Zeitungszustellern zu Weihnachten eine Kleinigkeit zukommen lassen kann. Und mit der Anzeige hebst du praktisch den Finger und machst eben Werbung für eben ein solches Geschenk. Damit wäre eine Anzeige mit den verbundenen Kosten vielleicht als Investition zu sehen. Der Nachteil wäre aber, wenn es dir auf das Dankeschön ankommt, dass du nicht sicher wüsstest, dass die betreffenden Kunde davon Notiz nehmen!
Das du dann auch keinen Rabatt bekommst, liegt dann wohl auch daran, dass du vermutlich gar nicht bei der Zeitung angestellt bist sondern über eine Drittfirma diese Zeitungen austrägst. Mit sind jedenfalls keine Zeitungsverlage bekannt, welche diese Dienstleistung noch selbst organisieren. Kann mich aber auch wirklich irren.
Wirklich erwarten würde ich den Dank gar nicht, weil ich vermute, dass man sich als Schenkender in diesem Fall durchaus darüber im Klaren ist, dass es äußerst schwer für den Beschenkten ist, sich zu bedanken – jedenfalls ist es bei einer Überreichung einer Aufmerksamkeit in eigener Abwesenheit doch deutlich schwerer, einen Dank hervorzubringen als bei entsprechend vorhandener Anwesenheit des Schenkenden. Deshalb würde ich da als jemand, der eine Aufmerksamkeit überbringt, nicht mit einem Dank rechnen und ihn schon gar nicht erwarten.
Allerdings hätte ich einen Zettel in meinem Briefkasten sicherlich sehr nett gefunden und auch nicht als aufdringlich empfunden, denn dazu sehe ich wirklich überhaupt keinen Grund. Ein handgeschriebener Zettel mit einem oder zwei Sätzen des Danks darauf ist wohl nichts, was man als Aufdringlichkeit bezeichnen kann, vor allem, weil eine Handlung, die dieses Dankeschön stützt, von einem selbst vorangegangen ist und diese schon als aufdringlich angesehen werden könnte. Ich denke allerdings, dass ich mich als Empfänger solcher Aufmerksamkeiten auch ernsthaft mit der Frage des Danks bzw. damit, wie ich ihn angemessen vorbringen kann, beschäftigten würde, denn mich nicht zu bedanken, fände ich vermutlich auch irgendwie unangebracht.
derpunkt hat geschrieben:Die Idee mit der Anzeige ist sicher dann gut, wenn du mehr Kunden gewinnen willst, die dir ein Geschenk zukommen lassen.Viele werden gar sich nicht darüber im Klaren sein, dass man auch den Zeitungszustellern zu Weihnachten eine Kleinigkeit zukommen lassen kann. Und mit der Anzeige hebst du praktisch den Finger und machst eben Werbung für eben ein solches Geschenk.
Das beabsichtige ich eben nicht, es geht oder besser es ging wirklich nur darum, den Schenkern zu zeigen, dass ich mich gefreut habe und es auch zu schätzen weiß, dass man an mich gedacht hat. Ich habe dies nicht als selbstverständlich hingenommen und es auch so gesehen nicht erwartet.
derpunkt hat geschrieben:Der Nachteil wäre aber, wenn es dir auf das Dankeschön ankommt, dass du nicht sicher wüsstest, dass die betreffenden Kunde davon Notiz nehmen!
Richtig. Darauf bin ich allerdings gekommen, weil ich gesehen habe, dass ein anderer Zusteller es so gehandhabt hat. Nur war dies eben nicht in der Tageszeitung abgedruckt, sondern im kostenlosen Sonntagsblatt. Und das will nun auch nicht jeder haben, wobei ich das Sonntagsblatt im Ort A, die Tageszeitung im Ort B zustelle.
derpunkt hat geschrieben:Das du dann auch keinen Rabatt bekommst, liegt dann wohl auch daran, dass du vermutlich gar nicht bei der Zeitung angestellt bist sondern über eine Drittfirma diese Zeitungen austrägst. Mit sind jedenfalls keine Zeitungsverlage bekannt, welche diese Dienstleistung noch selbst organisieren. Kann mich aber auch wirklich irren.
Das wird in der Tat bei uns anders gehandhabt. Verlag und Vertriebsgesellschaft arbeiten sehr eng zusammen. Anders geht es da auch nicht, weil die Kommunikation sonst auf der Strecke bleibt. Es sind so schon genügend Wege zu gehen, unter der das letzte Glied der Kette, in dem Fall die Zusteller, dann alles ausbaden müssen.
moin! hat geschrieben:Allerdings hätte ich einen Zettel in meinem Briefkasten sicherlich sehr nett gefunden und auch nicht als aufdringlich empfunden, denn dazu sehe ich wirklich überhaupt keinen Grund. Ein handgeschriebener Zettel mit einem oder zwei Sätzen des Danks darauf ist wohl nichts, was man als Aufdringlichkeit bezeichnen kann, vor allem, weil eine Handlung, die dieses Dankeschön stützt, von einem selbst vorangegangen ist und diese schon als aufdringlich angesehen werden könnte.
Nun hätte der Empfänger ja nicht gewusst, dass ich mir darum Gedanken mache. Dass man sich aber dennoch als Zusteller freut, kann man ganz gut in der Werbung von "Merci" sehen. Aber nicht, dass man nun als Abonnent nun meint, man müsse etwas schenken, das sollte wie gesagt hier auch weniger eine Rolle spielen.
moin! hat geschrieben:Ich denke allerdings, dass ich mich als Empfänger solcher Aufmerksamkeiten auch ernsthaft mit der Frage des Danks bzw. damit, wie ich ihn angemessen vorbringen kann, beschäftigten würde, denn mich nicht zu bedanken, fände ich vermutlich auch irgendwie unangebracht.
Das macht es mir gerade nicht einfacher. Aber ich denke, ich werde, sollte es dieses Jahr wieder zu den kleinen Geschenken kommen, es schon so handhaben, dass ich mich einfach mit dem Klebezettel auf der Zeitung bedanke. Die könnte ich tagsüber ja vorbereiten, sofern Bedarf besteht.
Meine Zeitung hat zur Weihnachtszeit immer einen Zettel angeheftet. Darauf ist ein Foto des Zustellers zu sehen und eben Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr. Ich empfinde das nicht als aufdringlich sondern eigentlich sehr nett und ich finde es auch schön mal zu sehen, wie die Person aussieht, die mir früh Morgens die Zeitung bringt, während ich noch tief und fest schlafe.
Einen speziellen Dank für ein Geschenk erwarte ich aber nicht. Ich verschenke an Zusteller und Postboten aber auch nur eine Kleinigkeit, selbstgemachte Plätzchen und Pralinen, und freue mich, wenn die Sachen auf dem Briefkasten entdeckt worden sind und eben nicht mehr da sind, wenn ich nach der Zeitung oder der Post schaue. Ich bin mir sicher, dass sich die Leute darüber freuen und ich bin mir auch sicher, dass sie sich bedanken würden, wenn ich ihnen die Sachen persönlich geben würde, und mehr brauche ich nicht.
Warum machst Du Dir so einen Kopf um die Reaktion? Warum sollte es aufdringlich sein, wenn Du Dich bedankst? Es ist heutzutage nicht mehr üblich, zu Feiertagen insbesondere zu Weihnachten und Neujahr etwas als Zeitungslieferer oder Kurierfahrer zu erhalten. Die Dienstleiter werden oft vergessen. Auf dem Dorfe ist es evtl. noch Gang und Gebe, aber in einer Stadt sieht das dann schon anders aus. Da denken die Wenigsten an den Postboten. Ich denke, wenn Deine Kunden Dir eine Freude bereitet haben, dann finde ich die Idee mit den Klebezettel gut. Eine Annonce in der Zeitung könnte etwas zu viel werden. Schließlich ist es ja auch "nur" eine kleine Aufmerksamkeit und keine Nierenspende. Wenn Du also nächstes Jahr wieder was bekommst, dann verfolge die Idee mit den Klebezetteln. Ich persönlich würde mich freuen. Ich verschenke nämlich auch immer Kleinigkeiten an unsere Postboten oder Lieferanten. Das wurde bei uns im Büro vorher nicht gemacht, aber ich finde sowas einfach wichtig. Wenn jemand so nett ist und die Post nach oben bringt oder die Getränke vernünftig anordnet, dann hat er sich auch mal einen Obolus verdient. Leider können wir aus buchhalterischen Gründen kein Trinkgeld geben, aber ich nehme dann Schokolade oder mal einen Apfel, je nachdem was wir haben.
Ich finde es aber gerade interessant die andere Seite kennenzulernen. Vielleicht machen sich meine Postboten und Lieferanten auch so einen Kopf? Das wäre schlimm, dass will ich ja nun auch nicht. Daher mach einfach, wonach Dir beliebt. Fahre aber nicht zu dick auf, denn das kann wirklich falsch ankommen. Wenn ich mir so überlege, dass ich Dir als Zeitungsauslieferer ein wenig Weihnachtsgeld (privat) schenke und Du dann eine Anzeige in der Zeitung schaltest...Nein, dass wäre mir persönlich auch ein wenig zu viel. Weniger ist mehr! Ich würde aber auf jeden Fall die Aufmerksamkeit mit einer kleinen Danksagung würdigen - sonst denkt der Schenker, dass Du das als selbstverständlich ansiehst und das muss ja nun auch nicht sein. Bleib bei den Klebezetteln und mach Dir für dieses Weihnachtsfest keinen Kopf mehr!
Ich fände es als Kunde sehr schön, wenn sich jemand für mein Trinkgeld bedankt, schließlich hat die Person das mit Absicht und bewusst getan. Warum sollte es dann ein Problem sein, wenn du dich mit einem Zettel und ein paar netten Worten bedankst? Ich würde einfach folgendes schreiben:
- Schönen Dank für Ihre kleine Aufmerksamkeit! Ich habe mich sehr gefreut und wünsche Ihnen viel Spaß mit meiner Zeitung.
- Oder: Ein herzliches Dankeschön für Ihr Trinkgeld. Ich habe mich sehr gefreut.
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