Hund vorm Winter scheren - sinnvoll?

vom 14.10.2011, 13:42 Uhr

Ich habe einen Langhaar Hund und höre nun immer wieder, dass Halter ihre Langhaarigen Hunde vor dem Winter scheren lassen. Bei Hunden mit langem Fell ist es ja immer ein Problem, wenn der Schnee im Fell hängen bleibt und Kugeln bildet. Bei meinem Hund ist das auch ganz extrem und längere Spaziergänge sind im Winter so gar nicht möglich. Wenn wir dann zu Hause sind, muss ich auch schauen, dass ich die Schneeklumpen entfernen kann. Ich muss sie teils raus schneiden, weil dann einfach nichts anderes mehr geht.

Es ist sogar teilweise so schlimm, dass mein Hund irgendwann nicht weiter laufen kann, wenn sich einfach zu viele Schneeklumpen gebildet haben. Nun habe ich auch schon überlegt, ob ich meinen Hund dann vor dem ersten Schnee mal scheren lassen sollte. Allerdings schützt ihn das lange Fell ja auch vor der Kälte und vor eventuellen Krankheiten. Ist es daher wirklich sinnvoll meinen Hund scheren zu lassen? Ich wollte die Haare dann auch nicht komplett kurz machen lassen, sondern nur kürzen. Am Bauch und den Beinen habe ich die Haare schon immer mit der Schere etwas gekürzt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wir haben damals unseren Malteser nicht so kurz vor dem Winter geschoren. Eigentlich haben wir ihn nie geschoren, sondern nur die langen Haare beim Hundefriseur etwas gestutzt und die Fußpflege ein wenig genau genommen. Das heißt, wir haben ihm die Haare zwischen den Zehen mit einer Babynagelschere abgeschnitten. Mit dieser Schwere kannst du den Hund nicht verletzten, weil sie abgerundet ist und trotzdem gut die Haare schneidet. Auch die Pfoten selber wurden ein wenig vom Fell befreit.

Alles andere haben wir so lang gelassen, dass es immer noch gut wärmt. Scheren würde ich eigentlich überhaupt nicht. Unseren Foxterrier haben wir im Sommer geschoren. Aber im Winter haben wir nur die übliche Pfotenpflege gemacht und sonst nichts.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@ Diamante: So eine Babynagelschere habe ich auch. Damit kürze ich die Haare zwischen den Ballen an den Pfoten schon. Das lässt er sich auch sehr gut gefallen. Allerdings reicht das einfach nicht. Er ist im Winter so voll mit Schneekugeln, dass er irgendwann wirklich nicht weiter laufen kann. Ich fände es auch nicht gut, wenn ich ihn scheren lasse und der dann friert und ich ihm dann noch ein Mäntelchen anziehen müsste. Das sollte ja auch nicht Sinn der Sache sein.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir wurde immer von meinem Tierarzt gesagt, dass man Langhaarhunde auf keinen Fall scheren sollte, weder im Sommer noch im Winter, da ansonsten das Fell dichter wieder nachwächst und sich die Problematik immer mehr verschlimmert. Fängst du einmal an mit dem scheren, dann kannst du das ganze regelmäßig machen lassen, damit der Hund am Ende nicht total zottelig wird.

Ich habe meine Altdeutsche Schäferhündin auch nicht komplett scheren lassen, sondern im Winter wenn sich etwas im Fell verfangen hat, das ganze Punktuell mit einer kleinen Schere ausgeschnitten. Meinen anderen Schäferhund, der kurzes Fell hatte, habe ich hingegen im Sommer und im Winter geschoren und man hat schon gemerkt, dass das Fell hinterher immer dichter wurde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Also wenn der Hund im Winter mit seinen langen Haaren wirklich solche Probleme hat wie du sie hier schilderst, dann würde ich ihn vor dem Winter scheren und dann gegebenenfalls im Winter mit einer Decke nach draußen lassen. Letzteres aber wirklich nur, wenn der Hund sichtlich an der Kälte zu schaffen hat, also im Extremfall gar nicht mehr freiwillig nach draußen will. In diesem Fall würde ich mir zum nächsten Winter hin auch gut überlegen, ob ich den Hund wieder scheren würde oder es doch lieber bleiben lasse. Es ist aber wirklich besser, man lässt den Hund mit kurzem Fell und einer Decke nach draußen, als wenn er voller Schnee und Eis ist und dies ihn dann auch noch offensichtlich behindert. Ich selber würde auch nicht mit Eisklumpen in den Haaren durch die Kälte laufen wollen.

Das Fell wächst nicht unbedingt dichter nach, wenn man seinen Hund geschoren hat. Es entsteht übrigens sowieso nur der Eindruck, dass das Fell dichter ist als gewöhnlich und es wachsen keine neuen Haare nach, die vorher nicht gewachsen wären und das Fell wird somit dicker. Es wirkt nur einfach dichter, weil die Haare durch das Scheren auf eine einheitliche Länge gebracht wurden und ausgefallene Haare, die erst kurz wieder nachgewachsen sind, im Verhältnis an Länge aufholen können.Aber wie immer werden, wenn das Fell dann erst einmal wieder ganz nachgewachsen ist, Haare ausfallen und das Fell wird sich wieder ausdünnen. Ansonsten kann man diesbezüglich natürlich auch nachhelfen, indem man einfach aus dem langen Fell die Unterwolle auskämmt oder das Fell anderweitig wieder verdünnt. Zottelig wird ein Hund auf jeden Fall nicht, nur weil man ihn geschoren hat. Und man muss nach einmaligen Scheren wirklich nicht regelmäßig wieder nachscheren. Wir haben einen langhaarigen deutschen Vorstehhund, der einmal geschoren wurde weil er sich in einer Scheune herumgetrieben hatte und an verschiedenen Gerätschaften sich ganze Büschel von Haaren ausgerissen hat, sodass er einfach nur noch zottelig und ungepflegt aussah. Da alle Leute, denen man begegnet ist, immer gefragt haben, ob unser Hund krank ist und warum er so struppig aussieht haben wir ihn dann kurzerhand geschoren. Das Fell ist ganz normal wieder nachgewachsen und er sieht wieder genau so aus wie immer, kein Stück zottelig.

Im Winter scheren wir den Hund aber nicht. Er hat auch oft dicke Eisklumpen in seinem Fell unter dem Bauch hängen, allerdings stört ihn dies nicht im geringsten. Nur meine Mutter stört sich daran, wenn wir den Hund wieder mit rein nehmen und vergessen haben den Schnee ab zu machen und er dann das halbe Haus einsaut weil der Schnee schmilzt. Wir achten eigentlich nur darauf, dass die Pfoten regelmäßig frei geschnitten werden, also dass das´Fell dort zwischen den Ballen entfernt wird. Und die Pfoten werden natürlich regelmäßig mit Eutrasan eingefettet, weil sie sonst sehr rissig werden. Eutrasan ist ein Melkfett, welches man eigentlich bei den Eutern von Kühen verwendet.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Mir wurde immer von meinem Tierarzt gesagt, dass man Langhaarhunde auf keinen Fall scheren sollte, weder im Sommer noch im Winter, da ansonsten das Fell dichter wieder nachwächst und sich die Problematik immer mehr verschlimmert. Fängst du einmal an mit dem scheren, dann kannst du das ganze regelmäßig machen lassen, damit der Hund am Ende nicht total zottelig wird.

Ich habe meine Altdeutsche Schäferhündin auch nicht komplett scheren lassen, sondern im Winter wenn sich etwas im Fell verfangen hat, das ganze Punktuell mit einer kleinen Schere ausgeschnitten. Meinen anderen Schäferhund, der kurzes Fell hatte, habe ich hingegen im Sommer und im Winter geschoren und man hat schon gemerkt, dass das Fell hinterher immer dichter wurde.

Das ist eine optische Täuschung. Denn wenn man das Fell kurz schert, sieht man auf einmal auch das Unterfell und das Fell fühlt sich dichter an. Das ist genauso ein Ammenmärchen wie eine Rasur beim Menschen angeblich die Haare dicker und dichter macht. Das denkt man nur, weil man eben alle Haare fühlen kann. Kein Fell wird durch das Scheren dichter. Wie soll das rein biologisch gehen? Das Fell hat ja nicht auf einmal mehr Haarwurzeln, nur, weil man das tote Horn abschert.

Manche Hunde sollte man nur im Sommer trimmen. Das bedeutet, dass man ihnen die Unterwolle auszupft, damit das Fell nicht mehr so dicht ist. Pudel gehören zum Beispiel genauso dazu wie alle Terrier Arten. Diese sollte man ab und an trimmen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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