Kind weitere Enttäuschungen ersparen

vom 14.10.2011, 10:28 Uhr

Person A weiblich 26 Jahre alt ledig und kinderlos. Person A ist mit Pärchen A befreundet oder sagen wir mal eher bekannt. Person A kommt sehr gut mit einem Kind von Pärchen A klar, um es mal so auszudrücken das Kind hängt sehr an dieser Person. Person A hat bis vor ca. 6 Monaten noch 30km von Pärchen A entfernt gewohnt. Sie ist dann aber aus privaten Gründen knapp 500km weiter weg gezogen.

Person A und das Kind haben seit dem engen Kontakt über diverse Onlineplattformen und Messenger. Schreiben tun sie darüber eigentlich täglich bzw. zwischendurch machen sie auch Camchat. Nun hat Person A dem Kind schon mehrmals versprochen vorbei zu kommen und es irgendwo mit hin zu nehmen. Kurz vorher wurde bisher immer mit irgendwelchen Ausreden abgesagt. Das Kind war dann immer sehr enttäuscht und geknickt. Auch Gespräche zwischen Pärchen A und Person A, dies doch zu unterlassen, waren bisher erfolglos. Pärchen A ist schon am überlegen, ob sie dem Kind den Kontakt zu Person A verbieten sollte. Dies wird allerdings schwer durchsetzbar sein. Nun hat Person A dem Kind versprochen kommenden Montag vorbei zu kommen. Pärchen A allerdings sieht der Sache mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie haben auch schon mit dem Kind gesprochen, das es wahrscheinlich wieder enttäuscht werden wird.

Was sollte man Pärchen A am besten raten? Pärchen A möchte das Kind eigentlich vor neuen Enttäuschungen schützen. Sollte man Pärchen A raten mit dem Kind zu reden, das es doch besser wäre den Kontakt abzubrechen, wenn sie am Montag wieder nicht auftaucht? Wie würdet ihr in einer solchen Situation reagieren?

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann es nur zu gut verstehen, dass Paar dem Kind eine weitere Enttäuschung ersparen möchte. Für kein Kind ist es gut, wenn ständig Versprechen gebrochen werden. Das ist enttäuschend und kränkend.

Leider hast du nicht erwähnt, wie alt das Kind ist. Meiner Erfahrung nach bekommen Kinder so etwas ab einem bestimmten Alter sehr gut selbst mit und können dann auch entscheiden, ob sie noch Kontakt zur betreffenden Person haben wollen.

Als Elternteil den Kontakt einfach unterbinden zu wollen, halte ich für schwierig und an dieser Stelle nicht für das Mittel der Wahl. Ich würde tatsächlich darauf setzen, dass das Kind selbst erkennt, dass die Person ihm nicht gut tut. Kinder können in diesen Beziehungen oft viel besser selbst entscheiden, als man denkt.

» sunny4590 » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielen Dank für Deine Antwort. Das Kind wird im Dezember 13 Jahre alt. Leider ist sie aber psychisch nicht in bester Verfassung, und nimmt sich immer alles schnell zu Herzen. Um es so zu sagen ist das Kind ein kleines Sensibelchen.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du schreibst ja selbst, dass die Eltern des Kindes diesem nicht verbieten können, Kontakt mit der befreundeten Person zu halten. Also muss man dem Kind wohl klar machen, dass es nun einmal Personen gibt, die Versprechen nicht halten. Sie sollten das Kind am besten auch dazu anhalten, dass es sich nicht zu sehr auf die Treffen mit der Person A freut, da diese ja diesbezüglich scheinbar nicht sehr verlässlich ist

Natürlich könnten die Eltern des Kindes auch mit der A Kontakt aufnehmen und A erzählen, wie schlecht es dem Kind mit den gebrochenen Versprechen geht und dass A dem Kind nichts Gutes tut, wenn sie ihm etwas verspricht, was sie nicht halten kann. Sicher kann es immer wieder einmal vorkommen, dass man ein Versprechen nicht halten kann, aber das sollte die Ausnahme bleiben. Da man aber auf Person A wohl eher weniger Einfluss nehmen kann, sollte das Hauptaugenmerk darauf legen, dass man eben das Kind so aufbaut, dass es sich nicht zu sehr auf die Versprechen freut und die gebrochenen Versprechen nicht zu sehr zu Herzen nimmt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es mag hart klingen, aber manchmal müssen Kinder auch eigene Erfahrungen machen. Und man kann kaum jemand anderes zwingen mit dem Kind Kontakt zu haben. Auch in der Schule, im Verein, Freundeskreis, usw. wird das Kind ähnliche Erfahrungen machen.

Oberste Priorität hätte für mich der Austausch mit dem Kind. Und dabei geht es nicht darum, dem Kind etwas zu verbieten oder die Absagegründe einer Bekannten zu analysieren! Ich würde eher darauf eingehen, was das Kind an dieser Person findet, warum der Kontakt wichtig ist und Alternativen vorschlagen. Natürlich ist das Kind traurig, wenn es den ganzen Tag über allein daheim sitzt und für mich auch verständlich, dass das Kind sich dann auch Chats konzentriert und realen Treffen entgegen fiebert.

Ich würde gemeinsam mit meinem Kind Alternativen suchen, Gleichaltrige einladen, einem Verein beitreten, ein neues Hobby suchen bzw. bis dahin mehr Zeit mit ihm verbringen.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass das Pärchen schlecht den Kontakt komplett verbieten kann. Ich kann es zwar voll und ganz verstehen, dass die Eltern dem Kind weitere Enttäuschungen ersparen möchten, aber ich befürchte dass das Kind in diesem Fall selbst mit der Zeit merken wird und muss, dass man sich auf Person A nicht wirklich verlassen kann.

Pärchen A könnte höchstens nochmal das Gespräch mit Person A suchen und deutlich machen, wie geknickt das Kind ist, wenn diese Versprechen sich mal zu treffen nicht eingehalten werden. Oder die Eltern reden mal mit dem Kind und versuchen diesem zu sagen, dass es Person A gegenüber ruhig mal andeuten sollte, dass es mehr als nur schade ist, dass die Treffen nie stattfinden. Wenn Gespräche nicht helfen, wird eigentlich nichts anderes übrig bleiben, als dass das Kind von alleine merkt, dass man sich auf A nicht verlassen kann.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Pärchen A hätte schon längst Person A darauf hinweisen können, dass sie dem Kind erklären soll, dass man solch eine weite Reise nur selten machen kann und sie nicht weiß, wann es ihr möglich ist, es zu besuchen. Dafür hätte das Kind bestimmt Verständnis gehabt. Aber so wird es immer wieder hin gehalten und enttäuscht. Das muss nicht sein. Wenn Person A wieder nicht kommt, würde ich an Stelle von Pärchen A handeln und Person A anschreiben oder anrufen. Dem Kind würde ich erklären, dass Person A sehr unzuverlässig ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es ist löblich und auch verständlich, dass die Eltern ihrem Kind weitere Enttäuschungen ersparen wollen. Allerdings geht es hier nicht um ein ganz kleines Kind, auf das die Eltern noch ganz alleine aufpassen müssen und das vor solchen Erfahrungen geschützt werden müsste. Immerhin ist das Mädchen ja schon 13 Jahre alt, also ein Alter, in dem ein Kind durchaus in der Lage sein sollte, eigene Erfahrungen zu machen. Dazu gehören eben auch Enttäuschungen. Eltern können und sollten ihre Kinder gar nicht vor allen eventuellen Enttäuschungen beschützen. Vermutlich haben sie dies schon viel zu lange getan, sonst hätte das Kind jetzt auch nicht so ein Problem damit, mit solchen umzugehen. So ein Verhalten tritt meistens nicht einfach so auf, sondern ist oft einfach anerzogen.

Gut wäre es, wenn die Eltern mit dem Kind sprechen würden und es darauf vorbereiten, dass nicht immer alle Leute ihre Zusagen einhalten. Das ist blöd und ich finde es auch schrecklich, wenn Menschen so unzuverlässig sind. Wenn man dann noch ein Kind hat, ist es besonders wichtig, dass man ihm eine gewisse Zuverlässigkeit beibringt, selbst dann, wenn es im Umgang mit anderen Menschen andere Erfahrungen macht. Allerdings können weder das Kind noch das Pärchen etwas an dem Verhalten von Person A ändern. Natürlich wäre ein Kontaktabbruch denkbar und so etwas wäre bei so unzuverlässigen Personen sicher auch eine Überlegung wert, allerdings wird es immer wieder Situationen geben, die für das Kind enttäuschend sein werden, in denen man sich aber nicht so einfach mit einem Kontaktabbruch aus der Geschichte lösen kann.

Grundsätzlich kann man Person A nicht vorschreiben, dieses Kind weiterhin zu besuchen. Besucht Person A eigentlich in erster Linie das Kind und nicht das Pärchen? Falls dies zutrifft, obwohl Person A vielleicht schon deutlich älter ist als das Kind, könnte ich mir vorstellen, dass diese Person selbst auch noch nicht besonders reif ist und daher auch nicht in der Lage zu sein scheint, dem Kind direkt abzusagen. Stattdessen macht Person A dem Kind weiterhin Hoffnungen, vielleicht weil Person A nicht genug Mut und Reife besitzt, einfach Klartext zu reden.

Pärchen A sollte mal mit Person A sprechen und ihr sagen, dass sie dem Kind doch bitte zukünftig keine falschen Hoffnungen machen soll. Es ist ja okay, wenn diese Person nicht mehr zu Pärchen A und dem Kind fahren will. Falls es sich nicht um eine echte Freundschaft oder zumindest eine sehr gute Bekanntschaft handelt, würde ich auch nicht extra 500 Kilometer fahren. Das macht man wohl nur für Leute, an denen man auch wirklich ein Interesse hat, also für gute Freunde. Allerdings sollte Person A dann einfach die Klappe halten und dem Kind nichts versprechen, was sie nicht halten kann. Falls Person A das nicht selbst einsieht, müsste Pärchen A vielleicht mal mit ihr reden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass man dem Kind, auch, wenn ich meine, dass allein das Alter noch keinen Rückschluss auf seine persönliche Reife zulässt, die Gelegenheit geben sollte, zu verstehen, was hier vor sich geht und dass es eben leider viele Menschen gibt, die sich schnell irgendwelcher Worte bedienen, die sie nicht ernst meinen oder deren Tragweite sie nicht einschätzen können. Auch würde ich es nicht für falsch halten, dem betreffenden Kind bei dieser Gelegenheit beizubringen, dass es seine unzuverlässigen Mitmenschen auch tatsächlich mit seinen Gefühlen konfrontieren kann, die diese Menschen offenbar nicht berücksichtigen. Eine Konfrontation wäre sicherlich in diesem Fall sinnvoll, und wenn ich mir vorstelle, dass mir ein zwölf- oder dreizehnjähriges Kind sagen würde, wie es ihm damit geht, dass ich ständig etwas ankündige und mich nicht daran halte, dann würde mich als Erwachsenen das sicherlich zum Nachdenken bewegen, vielleicht sogar zum Umdenken.

Anstelle der Eltern zu erwägen, den Kontakt zu Person A abzubrechen, finde ich aber falsch und ich denke, dass ein offenes Gespräch mit dem Kind hier ebenfalls sicherlich weiterhelfen dürfte. Wenn das Kind mit dieser Person emotional eng verbunden ist, aber gleichzeitig weiß, dass es vermutlich immer wieder von dieser Person enttäuscht werden wird, so kann man als Eltern sicherlich entsprechend aufklärend und sensibilisierend auf das Kind einwirken und ihm im Endeffekt selbst die Entscheidung überlassen, wann es genug Enttäuschung erlitten hat. Die bereits erlebte Enttäuschung kann man als Eltern auch leider nicht mehr rückgängig machen, aber dem Kind mit ein paar gezielten Fragen vielleicht bei der Entscheidungsfindung, was hier genau zu tun ist, behilflich sein und ihm damit auch ganz generell eine Hilfestellung für sein späteres Leben geben.

Da Dein Thread nun schon ein paar Tage alt ist und der besagte Montag auch schon zurückliegt, würde mich interessieren, ob Person A das Pärchen A mitsamt Kind nun wirklich aufgesucht hat oder ob es seine Verabredung erneut nicht eingehalten hat. Gab es irgendeine Klärung oder sonst irgendein Weiterkommen in dieser Sache?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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