Anschluss an Kommilitonen - notwendig?

vom 13.10.2011, 21:32 Uhr

Ich finde nicht, dass es im Studium nötig ist, Anschluss an andere Studenten zu haben. Immerhin sind in den Vorlesungen ja teilweise auch über dreihundert Leute drin und da ist es ohnehin sehr unwahrscheinlich, dass man jedes Mal neben der gleichen Person sitzt, da eben auch niemand einen festen Platz hat. Stattdessen kommt man in die Vorlesung, wenn man Lust dazu hat und wenn man das nicht möchte, bleibt man zu Hause. Auf diese Weise sieht man auch immer ganz viele unterschiedliche Menschen in den Vorlesungen und es ist tatsächlich sehr schwierig, auf Anhieb gleich Freunde zu finden.

Bei uns an der Uni ist es auch so, dass man keinen festen Stundenplan hat, sondern dass man sich den Stundenplan selbst zusammen legen kann. Dabei ist es eben auch extrem unwahrscheinlich, dass eine Person exakt den gleichen Stundenplan hat, wie man selbst und daher ist es normal, dass man in jeder Vorlesung und in jedem Seminar andere Leute um sich herum hat. Das macht es natürlich noch schwerer, Anschluss zu finden und auch wenn man Freunde findet, dann sieht man diese eben auch nur einmal in der Woche für zwei Stunden in der Vorlesung.

Nötig ist Anschluss an der Uni nicht, da man auch gut alleine klar kommt. Gruppenarbeiten kommen so gut wie nie vor und wenn doch, dann teilt der Dozent die Gruppen ein. Trotzdem ist es natürlich viel schöner, wenn man nicht immer alleine in der Uni herum hängen muss und wenn man jemanden hat, den man mag, dann macht der Alltag in der Uni auch gleich viel mehr Spaß und man geht dann auch viel lieber hin.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich studiere seit dem Wintersemester in einem völlig neuen Studiengang und habe so meine Schwierigkeiten, wirklich dicke Freundschaften zu knüpfen. Nicht, dass mich niemand mögen würde, aber ich gehöre zu denjenigen, denen das Wohnen in der Universitätsstadt nicht vergönnt war, weswegen ich mehr als eine Stunde in die Universität pendle. Das führt zwangsläufig dazu, dass man abends und am Wochenende kaum etwas mit den vor Ort lebenden Kommilitonen unternehmen kann, was das dauerhafte Knüpfen von Kontakten meiner Meinung nach durchaus erschwert. Ich habe inzwischen durchaus einige Bekannte, mit denen man sich in der Vorlesung zusammensetzt und unterhalten kann, mehr hat sich aber noch nicht ergeben.

Letztlich denke ich aber auch, dass man in meinem Studiengang theoretisch als Einzelkämpfer recht gut leben könnte. Gruppenarbeiten stehen bei uns eigentlich kaum auf dem Plan - und wenn doch, dann kennen sich im betreffenden Seminar nur sehr selten alle Teilnehmer, sodass auch immer Gruppen aus Mitgliedern gebildet werden, die sich zuvor noch nie gesehen haben. Ich persönlich erfreue mich in der Regel auch bester Gesundheit und bin daher beinahe immer anwesend, auch um Mitschriften zu bekommen bräuchte ich daher keine sozialen Kontakte. Lerngruppen favorisiere ich absolut nicht, weil ich das Gefühl habe, dass mich eine solche Gruppe eher ablenkt, als mich auf eine Klausur vorzubereiten.

Diese Denkweise setzt aber voraus, dass man soziale Kontakte nur pflegt, um irgendeinen Nutzen daraus ziehen zu können. Ich persönlich bemühe mich nicht um Anschluss an meine Kommilitonen, um nicht als Letzte in eine Gruppe gewählt zu werden oder die Vorlesung am Montagmorgen schwänzen zu können, ich bin schlichtweg nicht gerne alleine und würde mich wohl sehr elend fühlen, würde ich auf Dauer völlig alleine in der letzten Reihe sitzen müssen. Daher mein Fazit: Genau wie in der Schule bringt der Anschluss an Andere sicherlich konkrete Vorteile, ist aber nicht zwangsläufig notwendig, eher sollte er des eigenen Wohlbefindens wegen eingegangen werden.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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