Was sind die Vorboten einer Depression?

Meinem Bruder ist vor 3 Monaten die Frau durchgebrannt. Anfangs hat er das noch recht locker und scheinbar ungerührt aufgenommen. Jedoch seit nunmehr 4 Wochen wird er immer ruhiger, zieht sich überall zurück, seine sonst so gepflegten Hobbys wie Fußball gehen im neuerdings am A.... vorbei und selbst ich als Bruder komme im Gespräch nicht mehr an ihn dran.

Ich hege ja den leisen Verdacht das er vielleicht so eine Art depressive Phase durchmacht. Nur, woran erkennt man denn das? Legt sich das wieder mit der Zeit oder könnte sich das noch verschlimmern? Was sind denn probate Mittel seinen Zustand besser ausloten zu können? Woran macht man eine Depression fest und welche Vorboten oder Signale sollte man genau beobachten?

Ein sehr heikles Thema. Auf Grund meiner vor 3 Monaten gestellt bekommenen Diagnose "Depression" kann ich dir sagen, dass es sich wohl deiner Erklärung nach schon um eine Art einer reaktiven Depression oder auch Anpassungsstörung genannt handelt. Diese Depression tritt auf, wenn im Leben ein Schicksalschlag eintritt, welchen der Mensch nicht verarbeiten kann. Meist ist diese Form der Depression nach einigen Wochen überwunden, in Einzelfällen kann es jedoch in eine weitere, schwerwiegendere Weise der Depression übergehen.

Wenn es dir möglich ist, versuche bitte mit ihm zum Arzt zu gehen. Er kann ihn kurzzeitig auf stimmungsaufhellende Medikamente einstellen. Mit diesen kann er die Situation besser verarbeiten, ohne dass diese ihn zu sehr hinunterzieht. Bei diesen Medikamenten besteht keine Suchtgefährdung, sie können nach Besserung wieder abgesetzt werden. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir und deinem Bruder alles Gute.

Anzeichen einer Depression sind zum Beispiel Lustlosigkeit, gemindertes Selbstwertgefühl, der Rückzug aus der Gesellschaft...all das, womit dein Bruder zurzeit höchstwahrscheinlich zu kämpfen hat. Ich kann mir vorstellen, wie das ist, wenn man sich plötzlich (bei mir war es doch eher nach und nach) über nichts mehr freuen kann und alles an einem vorbeigeht. Bei mir war das allerdings nicht durch einen Schicksalsschlag oder ähnlichem ausgelöst, es kam einfach so mit der Zeit und wurde immer schlimmer.

Ich kann nicht sagen, was dagegen hilft, da ich noch nicht viel unternommen habe. Bin mir ja selbst nicht sicher, ob es wirklich eine Depression ist, oder nur eine Phase. Ich kann dir nur Tipps geben, von denen ich gelesen habe. Ganz oft wird Johanneskraut angepriesen, dass es als guter Stimmungsaufheller dient. Das gibt es als Tee, aber auch als Kapseln. Nebenwirkungen sind mir nicht bekannt, nur dass es die Wirkung der Pille beeinträchtigen kann, was deinen Bruder ja nicht zu interessieren brauch. Auf anderen Seiten schreiben sie, dass auch spezielle Baldriantabletten bei regelmäßiger Einnahme helfen sollen. Ich selbst habe mir einmal so eine Packung Tabletten gekauft, ich habe keinerlei Veränderung wahrgenommen. Das kann allerdings auch an meiner unregelmäßigen Einnahme liegen, ich wollte eben sparsam sein, da sie ziemlich teuer waren.

Einen anderen sinnvollen und völlig kostenfreien Tipp habe ich noch. MIr wurde geraten, am Ende jeden Tages, 5 Dinge aufzuschreiben, die mir an dem Tag gefallen haben, über die ich gelacht habe, über die ich mich gefreut habe, und so weiter. Allerdings fiel es mir schwer, überhaupt auf 5 Dinge zu kommen, was mich schon wieder deprimierte.

Ich hoffe ich konnte damit helfen, auch wenn man meine Situation kaum mit der deines Bruders vergleichen kann.