Ständigen Drang die Wohnung aufräumen zu müssen

vom 11.10.2011, 12:45 Uhr

Kennt ihr das? Ihr sitzt eigentlich und wollt euch ausruhen und dann steht ihr gleich wieder auf und seht einen Krümel auf dem Teppich oder die Fernsehzeitung liegt nicht so, wie sie liegen soll. Eine Lautsprecherbox steht schief oder irgendwas steht nicht so, wie ihr es gewohnt seit. Ihr könnt einfach nicht sitzen bleiben und müsst das auch gleich so machen, wie es nicht mehr stört.

Ich fühle mich im Moment nicht wohl, weil wir heute unser neues Bett bekommen. Ich habe eben das alte Bett abgebaut und im Schlafzimmer dann so weit Ordnung gemacht, dass das neue Bett aufgebaut werden kann. Im Wohnzimmer liegen die Teile des alten Bettes und auch die Matratzen und alles, was dazu gehört. Es ist nichts aufgeräumt und mich kribbelt es in den Fingern, dass hier bald wieder Ordnung ist. Es gibt Menschen in meinem Umfeld, die meinen, dass ich einen Drang habe immer alles ordentlich haben zu wollen. Aber ich finde es eigentlich normal und ich fühle mich nicht wohl, wenn hier alles rumliegt. Wie geht es euch?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Nein, eigentlich geht es mir nicht so, jedenfalls nicht generell und ich finde auch, man muss beide von Dir erwähnten Fälle grundlegend unterscheiden. Wenn ich im Wohnzimmer auf dem Sofa sitze und mir ganz gemütlich einen Film ansehen will, dann interessiert es mich kein bisschen, ob die Lautsprecher im rechten Winkel zueinander stehen oder ob die Bücher im Regal nach Größe oder Alphabet geordnet sind, es interessiert mich dann nicht einmal, ob sie überhaupt geordnet sind. Ich bin da sicherlich nicht so penibel, dass ich ständig nach etwas suchen würde, das ich aufräumen kann, und so interessiert mich auch ein einzelner Krümel auf dem Couchtisch wenig bis gar nicht.

Hinzu kommt, und ich denke, das ist nicht ganz unentscheidend, dass hier im Wohnzimmer die Hasen ihren Freilauf haben. Das bedeutet aber dementsprechend, dass sie dort leben, und da sie es mit der Ordnung ebenfalls nicht so genau nehmen, liegt auch überall ständig irgendwelches Heu, das sie von A nach B ziehen, der Tunnel liegt manchmal mitten im Wohnzimmer oder die Kissen auf dem Sofa sind „neu geordnet“. Wäre ich also ein Ordnungsfanatiker, so hätte ich ein wirklich großes Problem durch die Anwesenheit der Hasen. Da das Wohnzimmer aber mit Abstand der beste Ort für sie ist, um sich darin aufzuhalten, nehme ich diese permanente Unordnung in Kauf, auch, wenn ich damit immer wieder auf eine echt harte Probe gestellt werde, weil sie mit Vorliebe dann ihr Heu überall verteilen, wenn ich gerade zuvor Staub gesaugt habe.

Wenn hier allerdings irgendwelche größeren Um- oder Aufbaumaßnahmen stattfinden, dann geht es mir ähnlich wie Dir. Das vorübergehende Vollstellen irgendwelcher Räume mit Verpackungsmaterialien oder Möbelteilen finde ich auch alles andere als prickelnd und in mir weckt das auch jedes Mal wieder dieses Umzugsgefühl, wenn man dann auf gepackten Kartons sitzt und so gar keine Gemütlichkeit mehr aufkommen will. Dieses Gefühl mag ich gar nicht, weil es für mich irgendwie nicht nur Chaos, sondern auch Unsicherheit bedeutet, jedenfalls beklemmt mich das regelrecht. Solche Zustände versuche ich auch schnellstmöglich zu beseitigen, aber ich würde dieses Verhalten noch nicht als besondere Ordentlichkeit bezeichnen, weil das für mich nichts mit dem Aufräumen zu tun hat.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich wie du im Moment wahrscheinlich nur darauf warten würde, dass es an der Tür klingelt und mein neues Bett geliefert wird, könnte es wahrscheinlich schon passieren, dass mich ein Kissen stört, das "falsch" auf der Couch liegt oder ein Buch, das an der falschen Stelle im Regal steht. Wenn man nicht genau weiß, wann etwas geliefert wird, kann man nichts wirklich Neues anfangen, weil man wahrscheinlich mittendrin gestört werden wird. Man muss sich also mit irgendwelchen banalen Dingen die Zeit vertreiben und das kann sicher auch mal der Vorhang sein, der nicht ganz so hängt, wie er sollte.

Normalerweise habe ich im Alltag aber andere Dinge im Kopf und übersehe solche Kleinigkeiten. Und wenn ich dann Zeit zum Ausruhen habe, ruhe ich mich auch aus und wenn mir dann etwas "unordentliches" auffällt ignoriere ich das auch bewusst. Aber um mich wohlzufühlen brauche ich eh kein Haus, das aussieht wie aus der Wohndesign Zeitschrift. Mein Arbeitszimmer würde in dir wahrscheinlich einen enormen Aufräumdrang auslösen, aber ein super ordentliches Arbeitszimmer finde ich fürchterlich, das strahlt keine Persönlichkeit aus und gibt mir keine Inspiration und ist definitiv nicht die Umgebung, in der ich arbeiten möchte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Nein, einen direkten Drang zum Aufräumen habe ich leider nicht und ich mag es schon, wenn nicht alles seinen akkuraten Platz hat. Dass es Dir nun unangenehm ist, weil Ihr neue Möbel bekommt, kann ich halbwegs nachvollziehen. Das ist für mich auch eine besonderes Situation und da habe ich es gern auch ordentlicher. Schließlich möchte ich die neuen Möbel ja genießen können und das wäre nicht der Fall, wenn alles kreuz und quer verteilt herumliegen würde.

Wir hatten solch eine Situation gehabt, als wir uns einen neuen Kleiderschrank gekauft haben. Den hat hauptsächlich mein Partner aufgebaut, musste aber dann auch zur Arbeit und somit lagen die Einzelteile auch herum. Dummerweise musste dann noch etwas wegen der Wohnung geregelt werden beziehungsweise unser Vermieter musste noch in die Wohnung und hat das Chaos auch gesehen. Er hat aber gemeint, es wäre ausschließlich unsere Sache und mischt sich in so etwas nicht ein. Dennoch war mir dies mehr als unangenehm, obwohl es eben eine vorübergehende Situation gewesen ist.

Sieh es einfach so, dass dieser Zustand mit dem neuen Bett vorübergeht und so lange muss eben ausgehalten werden. Die Überbleibsel vom bisherigen Bett werden auch verschwinden und dann könnt Ihr Euer neues Bett umso mehr genießen und Du hast Deine lieb gewonnene Ordnung dann auch zurück.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe keinen Drang alles ständig ordentlich zu haben, auch wenn ich natürlich trotzdem nicht möchte, dass es ständig unordentlich ist. Wenn ich aber auf dem Sofa sitze, dann kann ruhig mal etwas herum stehen oder nicht an seinem Platz sein, das stört mich nicht. Ich muss mich dann nicht gleich wieder erheben um das aufzuräumen und unwohl fühle ich mich dadurch auch nicht.

Ich denke schon, dass es sich bei dir um eine Art Drang handelt, insbesondere dann, wenn es dir schon in den Fingern kribbelt und du dich auch noch unwohl fühlst. Wenn natürlich bei euch gerade etwas Unordnung herrscht, weil das neue Bett kommt, dann ist das etwas anderes. Da ist es ja normal, dass es unordentlich ist und man möchte bald möglichst, dass es wieder ordentlich wird. Aber wenn du das auch außerhalb solcher Ereignisse hast, finde ich das schon leicht übertrieben.

Mich stört es zum Beispiel gar nicht, wenn mal etwas auf dem Tisch herum steht, schließlich lebe ich hier und da soll es auch so aussehen. Wenn immer alles penibel in Ordnung ist, dann traut man sich ja gar nicht etwas unordentlich zu machen. Mein Mann allerdings ist ähnlich veranlagt wie du, er muss auch immer irgend etwas aufräumen, wenn ein Krümel auf dem Tisch ist, wird er gleich weg gemacht und solche Dinge. Er ist unheimlich hibbelig, damit verbinde ich sein Verhalten, woran es bei dir liegt, kann ich nicht sagen. Ich finde es zwar gut, wenn man es ordentlich haben möchte, aber wenn man ständig am aufräumen ist oder sich sogar wegen kleiner Unordnung unwohl fühlt, dann stimmt was nicht.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Nein, so etwas kenne ich nicht. Wenn du neue Betten bekommst und die alten sind bereits abgebaut und stehen in Teilen überall herum, ist das normal. Das ist ja nur eine Übergangsphase und geht vorbei, wenn die neuen Betten ihren Platz bekommen haben und das alte Zeugs entsorgt wurde. Darüber kann man sich nicht aufregen. Klar, dass solch ein Gewühle nicht gerade der Hit ist, aber wie soll es denn sonst gehen?

Die andere Sache ist die, dass du wahrscheinlich sehr fanatisch bist und einen Putz- und Aufräumfimmel hast. Manch einen Ehemann hat eine so geartete Hausfrau schon aus dem Haus getrieben. Wenn die ganze Wohnung aufgrund von Sauberkeit und Ordnung schon steril anmutet, wagt man nicht, sich hinzusetzen. Wenn dich schon ein Krümmel auf dem Teppich stört und du bekommst Besuch, hebst du dann die Fluse oder was auch immer auch sofort auf, wenn sie dem Gast vom Mantel gefallen ist?

Diamante, ein wohlgeordnetes Chaos ist immer noch besser als das, was du machst. Ist es nicht egal, ob die Fernsehzeitung auf dem Sessel, dem Stuhl oder dem Tisch liegt? Jeder der hineinsieht, legt sie anders hin. Da kannst du doch nicht hinterherräumen. Ob die Lautsprecherbox nun schief oder gerade steht, spielt doch keine Rolle, Hautsache, du hörst etwas. Wenn es stört, dass nicht alles an Ort und Stelle – wo es hingehört – liegt, stört es dann nur dich oder auch deinen Mann? Ich sag dir ganz ehrlich, ich könnte so nicht leben, wenn immer einer hinter mir alles wieder gerade rückt. In einer sterilen Wohnung wo gar nichts mal durcheinander liegt, hat man das Gefühl nicht willkommen zu sein, auch wenn du das nicht so siehst. Eine Wohnung braucht Atmosphäre, deshalb lass die Sachen auch mal irgendwo liegen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mir geht es eigentlich ähnlich, ist aber nicht ganz so schlimm. Ich wohne mit meinem Freund zusammen und wir sind beide berufstätig. In der Woche hat keiner von uns die Zeit oder die Lust nach dem ganzen Arbeitstag noch die Wohnung zu putzen, darum machen wir das immer am Wochenende. Ich kann mich dann auch nicht einfach entspannen, wenn die Wohnung so unsauber ist. Ich muss dann einfach aufräumen, da ich mich sonst nicht wohl fühle. Ich kann mich erst entspannen, wenn alles aufgeräumt ist, was ich mir vorgenommen habe.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kenne ich nur zu gut. Leider gehe ich dem nur viel zu selten nach. Wobei ich dann wohl täglich aufräumen würde, wenn ich da jedes Mal auf mich selber oder das Gefühl hören würde. Ich hasse Krümel zum Beispiel auf dem Boden und auf dem Laminat sieht man das leider echt gut und könnte tatsächlich ständig kehren. Und weil das eigentlich nicht so effektiv ist, müsste ich wischen und das ist wirklich ein sehr großer Aufwand bei der Fläche.

Ansonsten könnte ich auch ständig umräumen. Da habe ich nämlich wirklich mal kurzzeitig das Gefühl, dass es schön ist, wenn es anders, neu und sauber ist. Aber das hält dann ja leider auch nicht lange an und man hat sich bald dran satt gesehen. Außerdem ist auch das immer ein sehr großer Aufwand. Momentan fehlt mir wirklich absolut der Elan. Wenn ich Frühdienst habe, bin ich sowieso immer voll fertig und da bin ich teilweise schon zu müde, um mir noch mein Frühstücksbrot für den nächsten Tag zu schmieren.

Aus diesem Grund habe ich mir einen Putzplan gemacht. Ich mache das immer schön in Ruhe am Samstag. Damit ist alles regelmäßig sauber, ich habe kein schlechtes Gewissen und wenn ich den Putzdrang hab, vertröste ich mich auf Samstag. Leider sieht es Mitte der Woche leider spätestens schon wieder nicht mehr schön aus. Aber da lass ich es dann wirklich so, weil man sich da ja sonst dumm und dämlich putzen kann.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe auch keinen Drang dazu, wenn ich einen Krümel sehe diesen unbedingt sofort beseitigen zu müssen. Natürlich räume ich regelmäßig auf und mache auch sauber, und versinke nicht im Chaos. Trotzdem brauche ich für mich keine Wohnung die immer aussieht wie aus dem Katalog, in der alles akkurat sortiert und bündig an der Kante liegt. So etwas sieht für mich einfach künstlich aus, und hat für mich wenig mit wohnen zu tun.

Zum anderen hätte ich für so etwas auch wenig Zeit, da ich berufstätig bin und die meiste Zeit in der Woche unterwegs bin. Ich denke zu solchen ständigen drängen alles Perfekt aufgeräumt haben zu müssen, kommt es dann, wenn man ansonsten nicht viel zu tun hat und einfach zuviel Zeit übrig hat um dem nachgehen zu können. Deswegen sieht man es oftmals bei Hausfrauen die solche perfekt Aufgeräumten Wohnungen haben, oder auch Rentnern die ihre Zeit anders nicht herum bekommen. Davon möchte ich mich selbst auch nicht ausschließen, ich denke wenn ich einmal soweit bin würde es mir wohl ähnlich ergehen und ich würde krampfhaft versuchen Arbeit zu finden, und mich dann auch für einen Krümel direkt bewegen diesen zu beseitigen.

Einen Putzplan brauche ich für meine Wohnung jedoch nicht, ich mache immer zwischendurch ein wenig Hausarbeit, den einen Tag die Wäsche einen anderen Tag räume ich die Küche komplett auf und einen anderen Tag ist dann das Wohnzimmer dran. So habe ich immer noch genug Zeit übrig, mich einmal gemütlich auf die Couch zu setzen und ein Buch zu lesen und den Haushalt links liegen lassen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder im Chaos zu versumpfen. Mit den neuen Möbeln kann ich bei dir verstehen, so etwas ist doch immer aufregend und man hibbelt darauf hin, bis es endlich soweit ist. Meistens ist es auch ein wenig Chaotisch, da alles verteilt liegt, aber auch das legt sich wieder wenn das neue Bett geliefert und zusammen gebaut wurde, dann kannst du Ordnung machen und alles ist wieder beim alten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Also wenn ich Zeit habe, oder meine Frau meint, ich müsse mir die Zeit gerade jetzt in diesem Moment nehmen, dann räume ich natürlich auch ordentlich auf, bis alles passt. Wenn ich aber wichtigeres zu tun habe, oder mich entspannen möchte, dann stört es mich überhaupt nicht, wenn mal ein bisschen Unordnung herrscht. Wäsche und Geschirr muss man auch ständig machen, da braucht man auch nicht ständig aufräumen, weil es wieder unordentlich wird. Wer aber ständig den Drang hat, aufzuräumen, der sollte Möglichkeiten finden, die Ordnung besser zu wahren, so dass man nicht so oft aufräumen muss.

» LastGunman » Beiträge: 242 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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