Ständigen Drang die Wohnung aufräumen zu müssen

vom 11.10.2011, 12:45 Uhr

Also ich habe das auch nicht, außer es ist wirklich extrem unordentlich und ich habe mir das Aufräumen schon länger vorgenommen. Aber ich bin allgemein eher unmotiviert beim Aufräumen und daher macht mir das nichts aus, wenn ich dann mal ein wenig Unordnung ertrage und habe dann nicht direkt den Zwang daran etwas zu verändern.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Mutter nennt es das ''Hausfrauen-Syndrom'' und ich selbst würde mal sagen, dass sowas auch nur Leuten passieren kann, die einfach zu viel Zeit haben und sich eben in erster Linie wirklich nur mit dem Haushalt beschäftigen. Bei uns ist es so, dass die meisten Familienmitglieder den Tag über beschäftigt sind, man geht arbeiten oder zur Schule, man trifft sich mit Freunden oder geht seinen Hobbys nach, man ist nicht zu Hause. Dreimal die Woche kommt dann unsere Putzfrau, sie macht die Wohnung sauber und hilft auch beim Wäschebügeln. Wenn wir nach Hause kommen, dann sind wir es daher meistens schon gewohnt, dass es eben sauber ist und wir machen dann auch nichts mehr in Sachen Staub wischen oder Boden wischen. Wenn dann irgendwo noch ein Krümmel liegt, passiert es eben durchaus schon mal, dass jemand ihn aufhebt, aber das ist dann eher zufällig, alle sind müde und wollen eben auch nur ihre Ruhe haben, etwas essen und so weiter.

Ich habe sowas aber auch bei meiner Großmutter und einer Tante beobachtet. Beide sind den ganzen Tag über zu Hause und neben der Erziehung der Kinder bei meiner Tante, ist die einzige Aufgabe die die beiden zu tun haben an sich eben nur der Haushalt. Es ist meiner Ansicht nach also dann auch kein großes Wunder, dass man dann nicht zur Ruhe kommen kann, entweder, weil man den ganzen Tag im Haus war und nicht raus gekommen ist oder weil man einfach so eingespielt ist und die ganze Zeit putzen möchte. Meine Großmutter hat dann eben auch keine weiteren Aufgaben mehr und wenn sie sich vor den Fernseher setzt und nichts weiter zu tun hat, kommt sie gerne mal mit dem Staubsauger angerannt, wenn noch irgendwo ein Krümmelchen liegt oder sie bemerkt andere Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen. Ich kann mir das aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, ich habe besseres zu tun.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich mag auch gerne ordentliche und darüber hinaus liebe ich komplett durchgestylte Wohnungen. Ich liebe es, wenn man erkennt, dass ein Perfektionist am Werk war. Dafür muss dann aber alles zusammenpassen. Eine sehr ordentliche Wohnung alleine reicht nicht, wenn nicht alle Möbel perfekt miteinander und mit den Böden und Wänden harmonieren. In solchen Räumen stört es mich dann auch, wenn ein kleines Detail die Perfektion stört, während mir kleine Macken, Staubkörnchen und ähnliches in 98 Prozent der deutschen Durchschnittswohnungen nicht auffallen, weil der Rest mich auch nicht überzeugt. Zu hause bin ich auch nicht zufrieden, weil nicht alles so ist, wie es sein sollte und daher habe ich schon einen Teil meines eigenen Perfektionismus in Bezug auf meine Behausung auf Eis gelegt, weil es sich für eine nicht perfekte Wohnung nicht lohnt, so einen Aufwand zu betreiben. Den Wunsch, alles perfekt zu haben, kann ich aber dennoch sehr gut verstehen und nach dem Studium ändert sich das sicher auch wieder.

Wenn man es gerne ordentlich bis perfektionistisch mag, bedeutet das aber nicht, dass man auch dauernd herumräumen und putzen muss. Gerade wenn man doch weiß, dass die scheinbare Unordnung nur ein vorübergehender Zustand ist, kann ich so einen Drang nicht nachempfinden. Ich könnte mir das auch zeitlich schon gar nicht vorstellen, da es ja auch viel Zeit verschlingt, wenn man den ganzen Tag nur in der Wohnung herumwurschtelt, weil man die scheinbare Unordnung, die andere vermutlich nicht einmal als solche ansehen würden, in den Griff bekommen möchte. Ich habe auch einfach andere Dinge zu tun, als ständig jedem Staubkrümel nachzujagen, obwohl es schöner ist, wenn alles perfekt ist. Aber bei mir gibt es diesen Drang nicht und schon gar nicht die Zeit und Motivation, es bei der Hausarbeit so zu übertreiben.

Ich finde es zwar normal, dass man den Wunsch hat, alles perfekt zu haben, wenn man ohnehin gerade aufräumt und putzt. Wenn man aber eigentlich mit völlig anderen Dingen beschäftigt ist, frage ich mich, wieso der Drang, schnell wieder aufzuräumen, dann dennoch durchkommen sollte. Für mich ist das unverständlich, aber genau so scheint es ja bei dir zu sein. Reicht dir die momentane Tätigkeit in dem Fall nicht aus, so dass du lieber schnell die vorhandene Unordnung beseitigen möchtest, weil dir das attraktiver erscheint? Gerade wenn man nicht mit putzen und aufräumen beschäftigt ist und nur wenig Unordnung herrscht oder das vorhandene Chaos absehbar und erklärbar ist, so wie gerade bei dir mit dem Bett, würde ich den von dir beschriebenen Drang auf keinen Fall empfinden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der ständige Drang, aufzuräumen, ist zumindest besser als das genaue Gegenteil. :lol: Bei mir stellt sich die Frage aber gar nicht, weil ich zu großangelegten Aufräumaktionen ohnehin nur am Wochenende komme. Also dann werden die Möbel abgewischt, staubgesaugt, das Bad gründlich geputzt und so weiter. Einen Putzplan habe ich nicht, das ergibt sich einfach so, denn wenn ich unter der Woche nach Hause komme, bin ich sowieso zu müde für solche Tätigkeiten.

Ich stelle einfach alle Sachen, nachdem ich sie benutzt habe, direkt wieder an ihren angestammten Platz zurück, dann habe ich am Ende keine Aufräumarbeit und die Wohnung sieht immer ordentlich aus. Allerdings, ob eine Zeitung nun perfekt rechtwinklig zum Tisch ausgerichtet ist oder nicht, wäre mir herzlich egal, und ehrlich gesagt, wenn einen so etwas ernsthaft emotional beschäftigt würde ich das schon fast für neurotisch halten. Man kann ja Lautsprecherboxen etc. wieder gerade rücken, wenn einem zufällig auffällt, dass sie schief stehen, aber das geschieht doch eigentlich eher nebenbei, wenn man sowieso schon am Werkeln in der Wohnung sind. Ansonsten ist die Tätigkeit tatsächlich zwanghaft.

Da ich nicht mit Straßenschuhen durch die Wohnung laufe, ist übrigens auch mein Fußboden blitzsauber. Ehrlich gesagt kann ich es kaum verstehen, wenn andere Leute jeden Tag mit dem Staubsauger durch die Wohnung rennen, denn mal ehrlich, so viel Staub ist doch gar nicht in einer Wohnung.

Aber mal ehrlich, wenn so ein auseinandergebautes Bett dich schon stört, hast du ein ernsthaftes Problem. Es ist doch nicht so, als müsstest du wochenlang mit diesem Zustand ausharren! Das alte Bett wird bei erster Gelegenheit entsorgt, und ich gehe davon aus, dass es sauber ist - also gar kein Grund, sich daran zu stören. Mir wäre das für ein paar Tage völlig egal.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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